breiter, rutschfester, veganer Gurt

sonnie

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Heute mal ein etwas spezielleres Thema. Man hört ja immer wieder, unter welch wiederlichen Bedingungen Leder gemacht wird. Erst muss (u.a.) dafür ein Tier sterben, dann muss es weich gemacht werden und dieser Prozess schadet den Handwerkern. In den dritte Weltländern, in denen das oft passiert (auch von großen Firmen im Auftrag) unter schlimmsten Bedingungen.

Logische Schlussfolgerung für mich: Einen veganen Gurt suchen.

Problem: Keiner der Hersteller hat Interesse an einer solchen Deklaration und die Gurte ohne Tierteile (Nylon etc. - was ja nicht automatisch vegan ist) sind oft einfach zu dünn oder es hat bei der Konstruktion keiner an Rutschfestigkeit gedacht.

Kennt da jemand einen Hersteller?

Google spuckt in den USA immerhin www.couchguitarstraps.com aus.
 
@sonnie :Schau doch mal, ob es bei dir im näheren Umkreis einen Riemer gibt, der muss nicht unter furchtbaren Bedingungen arbeiten, du würdest gleichzeitig noch das lokale Handwerk unterstützen und auch nicht unerheblich, diese kleinen Handwerksbetriebe beziehen ihr Leder direkt von Höfen, zumindest dann, wenn es sich um Rindsleder handelt, auf denen die Tiere eben nicht unter Mastbetriebsbedingungen gehalten werden. Hier wird explizit mit offener Außenstallhaltung (Sommer wie Winter) gearbeitet, da sich diese positiv auf die Qualität des Leders auswirkt. Im Allgäu gibt viele Höfe, die sich auf diese Haltung spezialisert haben. Du wirst weltweit kein hochwertigeres Rinderleder finden. Natürlich hast du von einem veganen Gurt geschrieben, aber so einen Ledergurt kann man noch an seine Enkelkinder vererben, ist also von der Umweltbilanz deutlich besser als alle "Ersatzstofflösungen", die entweder eine verheerende Kosten- Nutzenbilanz für die Umwelt aufweisen oder aufgrund ihrer lächerlichen Mindesthaltbarkeit, letztendlich viel teurer für dich und die Umwelt sind.
 
Ich nehme meist Standartgurte und schneide die Lederenden ab und nähe mir Ersatz aus LKW-Plane (leider hat man dann trotzdem Leder gekauft und auch sonst einen Nylongurt mit viel Kunststoff). Außerdem habe ich einen Bassgurt von Ibanez mit Kunststofflaschen die wirklich Bombenfest einrasten an allen getesteten Bässen und Gitarren.. So einen hier : http://www.bax-shop.de/ibanez-gs260-bk-trapper-strap-gitarrengurt-schwarz .

Nachdem ich mit dem Nachbau von Freitag Geldbörsen aus LKW-Plane ganz guten Erfolg hatte, habe ich mich auch einmal an einem Bassgurt versucht, so richtig mit Mosgummifütterung und schrägen Einschnitten an der Schulter für die Rutschfestigkeit, habe das Projekt dann aber auf Eis gelegt weil der Gurt doch relativ starr war.
 

Ray Mahogany schrieb:
Warum schneidest Du die ab, das Kaufen ist doch das Problem! Und das hast Du getan...
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oder habe die Gurte geschenkt bekommen, oder waren sonst wo her.. Würde ja sagen der der ohne Fehler ist werfe den ersten Stein, aber für mich ist Veganismus keine Religion und ich muss mich nur vor mir selbst rechtfertigen ;-)

Und wen mensch genau hinsieht (Kleber, Transport, Gewinnung von Rohstoffen, Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, etc) sind die meisten Konsumgüter halt nicht guten Gewissens zu Konsumieren.
Und würde ich anfangen z.B. einen Mantel (oder Gitarrengurt) nicht zu kaufen weil am Reisverschlusses ein Lederzipfelchen hängt (welches ich dann übrigens vermutlich schon im Laden abknibbeln würde) aber weiterhin mit dem Auto fahren, ein Smartphone habe und welchen Schnickschnack auch immer wäre es für mich an der Zeit meine eigene Glaubwürdigkeit zu hinterfragen
 
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Aber das ist doch albern, das mit dem Abschneiden!
'Aus den Augen, aus dem Sinn' scheint mir ganz oft gerade in 'vegan bewegten' Kreisen die Grundphilosophie zu sein, da man ansonsten auf die 'Vorzüge' unserer Zivilisation doch sehr unbequem verzichten müsste.
 
Ray Mahogany schrieb:
'Aus den Augen, aus dem Sinn' scheint mir ganz oft gerade in 'vegan bewegten' Kreisen die Grundphilosophie zu sein, da man ansonsten auf die 'Vorzüge' unserer Zivilisation doch sehr unbequem verzichten müsste.
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vielleicht finde ich aber auch ein Stückchen Haut vom Tier an der Jacke zu haben ekelig?

Ray Mahogany schrieb:
Hab ich auch nicht behauptet. Nur finde ich es absolut bekloppt, sich als Veganer zu bezeichnen und auf Produkte auszuweichen, die die Umwelt nicht minder schädigen.
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Und was ist deiner Meinung nach die Alternative?
 
Abknibbeln und trotzdem kaufen bzw. gekauft haben ist ja absoluter Quark.

Es ist immer natürlich eine Auslegungssache, ob nun vegane Produkte (inkl. recycelten Materialien) oder tierische Produkte der Umwelt mehr schaden. Darum geht es aber auch nicht. Leder gerben und die Weichmacher sind extrem schädlich für alle beteiligten. Ich bin kein Veganer (aber Vegetarier) und mir ist es egal, was die Leute von meiner Idee halten. Generell empfinde ich aber die Tiertötung in diesem Rahmen als scheiße. Egal, wie glücklich die auf den Wiesen gespielt haben.

Problem an allen bisher angesprochenen Lösungen: Die sind alle nicht rutschfest.

edit: Nymis Hanfgurt ist doch eine gute Alternative zu Plaste und Elaste. (Btw: das Wort Plaste ist in der Regel in den alten Bundesländern und gerade der jüngeren Generation unbekannt)
 
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Ray Mahogany schrieb:
Nur finde ich es absolut bekloppt, sich als Veganer zu bezeichnen und auf Produkte auszuweichen, die die Umwelt nicht minder schädigen.
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Naja, dann hätte man bei vergleichbarer Umweltbelastung immerhin die Lebewesen geschont ... wäre immerhin ein Anfang :-)

Das mit dem Hanf wäre vielleicht keine schlechte Idee, oder Leinen ... müsste eigentlich auch ziemlich haltbar sein. Oder aus Lyocell (oder einem anderen Fasermaterieal) einen Gurt stricken/häkeln ... den könnten man dann im Notfall stopfen.

sonnie schrieb:
Problem an allen bisher angesprochenen Lösungen: Die sind alle nicht rutschfest.
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Hmm also ich hab diesen grauen Nano Gurt und finde den ziemlich rutschfest ... eigentlich ist der wohl so gedacht das die Neoprenseite aufliegt, aber ich spiel den immer umgedreht, das die rauhe Seite aufliegt.

Und Nano wirbt sogar damit, das die Produkte vegan sind ...
 
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