Bassreflex: Gehäuseberchnung?

milleneck

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Moin die Damen und Herren Basser,

ich bin günstig an eine leere 2x15" Bassreflexbox gekommen.
Da würde ich gern zwei EVM 15L einbauen. Gibt's hier Jemanden,
der mir die Reflexöffnungen für diese Kombination neu berechnen
kann?

Ich könnte mich natürlich selbst einarbeiten, aber ich fürchte,
das dauert ewig.
Wir können selbstverständlich über eine Aufwandsentschädigung
sprechen.

LG,
milleneck
 
So, die Box hat ein Volumen (innen) von 133,71 Litern. (Abzüglich der Streben und Griffe)
(Abmessungen außen: 73,5 x 73,5 x 36)
Die beiden Speaker werden diagonal angeordnet und
es befinden sich 4 Bassreflexöffnungen von jeweils 80mm
auf der Schallwand.
Eingebaut werden 2Stck. EVM 15L.
Welche Angaben braucht man noch?

Grüße,
milleneck
 
Volumen ist für eine B4-Abstimmung o.k.
Für 42Hz Tuning müsstest Du die Tunnel auf 19cm Länge bringen, für 50Hz auf 12cm. Nur mit den Löchern ergibt sich ein Tuning auf 78 Hz mit leichtem Buckel bei 100Hz.
Verschliesst Du einfach zwei Löcher, ergibt sich eine Tuningfreqeunz von 55Hz. Wäre erst mal das simpelste zum Probieren.
Auf Dauer sind aber 4 Tunnel besser. Ich würde hier ein Tuning um die 50Hz wählen.
 
Butterworth 4.Ordnung. Das ist die Abstimmung , die WinISD hier vorschlägt. Das Originalgehäuse (TL606) hat etwas mehr Volumen (90 Liter pro Chassis)
Der Unterschied ist hier aber nicht allzu groß. Die 1-2dB mehr Bass um 50Hz machen den Kohl auch nicht mehr so fett.
Bau aber ordentliche Stabilisierungen da ein (z.B. Kantholz oder Querbrett, das Schallwand und Rückseite verbindet), sonst rappelt's schnell im Karton :-)
 
Diese Versteifung ist schon drin, sind zwei 18mm Sperrholzbretter aufeinander geleimt(?) Reicht das?
k-P1040960.JPG

Die Box ist innen komplett mit Dämmstoff versehen.
Bei den Zeck 15/3 bzw. 15/2 war immer nur etwas mehr als eine Seitenwand und der obere Boden gedämmt.
Wie macht man's richtig, bzw. was ist der Unterschied?

Gruß,
milleneck
 
Die aktuelle Abstimmung laut BassBox pro liegt bei 61-62Hz. Das würde ich so lassen wollen. Tiefer würde ich nicht versuchen wollen abzustimmen da sonst zu viel "Fleisch" für die 2te Harmonische E1 eines 4-Saiters verloren geht.

Gedanklich würde ich die Abstimmung hier sogar etwas höher sehen wollen. Auch wenn sich im Frequenzgang dann nicht (mehr) viel ändert die Impulsantwort ändert sich dennoch weil die Filtercharakteristik mehr in Richtung Tschbyscheff verschoben würde. Für pro Audio mag würde das dann eher ungünstig sein, für eine MI Box dagegen vielleicht gerade das was man haben will. Es macht das Ansprechverhalten etwas "weicher", dafür natürlich auch weniger differenziert.

Aber was bedeutet schon "differenziert" beim EVM, der EVM Lautsprecher ist ein Lautsprecher der im musikalischen Sinn viele Vorzüge hat. Nur eines kann er nicht, klarer und "differenzierter" Klang
 
Hallo E-A-D-G,

laut Deinem Programm ist die Box auf ca. 62Hz abgestimmt, laut Stratitis' Programm auf ca. 78Hz.
Bedeutet dies, dass man's eh nicht so genau berechnen kann, da es verschiedene Algorithmen gibt?

Ich muss zugeben, das Folgende hab ich nicht richtig verstanden, mangels theoretischer Grundlage.
E-A-D-G schrieb:
die Impulsantwort ändert sich dennoch weil die Filtercharakteristik mehr in Richtung Tschbyscheff verschoben würde
Zum Vergrößern anklicken....

Mein Interesse wäre es eher, die Box etwas differenzierter klingen zu lassen.
Wie klingt sie möglicherweise im Vergleich zur 15/3 von Zeck?
Ich würde diese beiden Boxen eventuell kombinieren. Bringt's das dann?

Fragen über Fragen, aber so verstehe und lerne ich es am Besten....
 

Die Tiefe der BR-Öffnungen habe ich irgendwie überlesen. Kann sein, dass die beiden hier unterschiedliche Annahmen gemacht haben.
 
Ich habe mir einfach das Bild der Schallwand genau angeschaut und da keine Rohre vorhanden sind für die Tunnellänge 2cm angenommen was gut passen sollte.

WinISD macht u.U. gewaltige Fehler was das Tuning anbelangt. Im Vergleich zu professionellen Tools rechnet WinISD entweder das Tuning zu hoch aus oder umgekehrt für gewünschtes Tuning deutlich zu lange Reflexrohre.

Bin da vor vielen Jahren selbst schon drüber gestolpert bis mir ein erfahrener uns gut bekannter Boxenbauer darauf aufmerksam gemacht hat dass man WinISD überhaupt nicht trauen kann. Wenn Freeware dann am besten Boxsim. Dann passt's auch mit den Berechnungen. Zudem kann man mit Boxsim auch Shelfports berechnen was weder mit WinISD noch Bassbox pro möglich ist.

edit
der grosse Vorteil von Bassbox pro ist die riesige Datenbank die regelmäßig mit neuen Lautsprechern erweitert wird. Mit ein paar wenigen Handgriffen kann man sich (meist) schnell einen Überblick verschaffen wie gut ein Lautsprecher in eine Box passt usw. (sofern es keine Shelports sind versteht sich)
Der Nachteil, nichts ist für umsonst!
 
Zuletzt bearbeitet:
edit meint auch noch dass ich für das Innenvolumen 125 l angenommen habe weil die beiden Lautsprecher mit ihren "fetten" Magneten ja auch noch etwas Luft-Verdrängung verursachen.
 
Noch ein paar Gedanken zu WinISD. Sehr schön bei WinISD sind die riesigen Plots für den Frequenzgang. Und zumindest der scheint gut zu passen wenn man das Tuning vorgibt. In dieser Beziehung zeigt sich Bassbox pro schon fast spartanisch mickrig. Früher empfand ich das zwar noch als Nachteil aber man sieht an der "Qualität" des Roll-Offs eh schon gut ob sich der Verstärker später bei guter Gesellschaft des Mr. Butterworth verweilen darf oder aber mit Gospodin Tschebyscheff dann Kampftrinken austragen muß. Und sieht man erst deutlich Welligkeit im Frequenzgang darf man sich freuen wenn die fertige Box dann ein gewisses "Eigenleben" in sachen Impulsverhalten zeigt.

WinISD macht zudem deutlich Fehler für den Impedanzgang. Die Impedanzmaxima sind deutlich zu hoch. Wie soll man damit abschätzen können ob die Box gut mit Röhrenverstärkern kann die extreme Impedanzmaxima manchmal gar nicht mögen. Ganz besonders dann nicht wenn die Gegenkopplung allenfalls moderat ausfällt oder erst gar keine vorhanden ist. Und dass gerade Röhrenverstärker "versuchen" solche Maxima "auszubügeln" indem sie versuchen der hohen "Hürde" mit Strom beizukommen und daher die Maxima klanglich überbetonen. WinISD, ich weiss nicht, wohl besser eher nicht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@milleneck
egal ob das Tuning jetzt bei 60Hz oder 70Hz liegt, ich würde die EVM"s erst einmal in die Box einbauen so wie sie ist. Der Frequenzgang mit 70Jz Tuning gefällt zumindest mir persönlich allemal besser als mit 60Hz Tuning. Die Box geht dann zwar charakterlich (Filtertechnisch) schon etwas Richtung kampftinkender Gospadon aber das hat gerade bei (Musiker-)Boxen ja nicht automatisch gleich schlechtes zu bedeuten.

Falls du die Box dennoch "umstimmen" möchtest wird das nicht anders gehen als die Reflexöffnungen aufzubohren. So weit ich weiss gibt's für 80er Öffnungen keine Standardrohre. Das Tuning würde sich mit 100er Öffnungen erst einmal weiter nach oben verschieben, mit den Reflex-Rohren passender Länge könntest du das Tuning dann auf gewünschte Hz wieder nach unten ziehen.

Eventuell (abhängig deiner Soundvorstellungen und Lautstärkebedürfnisse und verwendeteten Bässe) kann es nötig werden mit HPF die Lautsprecher vor zu tiefen "Frequenzmüll" zu schützen. Wenn die Lautsprecher dazu tendieren sollten gelegentlich auffällig grosse Hübe zu machen dann ist ein HPF (Hochpassfilter) eigentlich schon fast Pflicht.
 
Also einfach die zwei EVM 15L reinbauen und den Sound genießen... :-)
Was genau würde ich als Unterschied wahrnehmen, wenn ich die Box "umstimme"?
Vor Allem das "Ding" mit dem Impulsverhalten interessiert mich.
Was bedeutet das genau?
In wie fern klingt das dann anders?
 
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