Warum gibt's so wenige Bassistinnen?

[BassePartout]

@Black Jack

Sigmund rutscht in meinem Profil?
Spannend... wenn es dir um die Inhalte geht und nicht vornehmlich um Spöttelei (die ich jetzt mal kurz auf meine Ignore-List setze, damit ich auf den Rest Bezug nehmen kann), dann kannst du mir das gerne mal erklären.

Was meine Wahrnehmung solcher Videos angeht, ist die sicherlich u.a. davon geprägt, dass ich
1. In meinem Betrieb Ansprechpartner für Geschlechterfragen/Gleichberechtigung bin und ich dadurch hintenrum über sonst recht nette Kollegen abstruse Stories zu hören kriege, wenn es um Rollenzuweisungen im Team geht - da haben einige das mit der Emanzipation NOCH schlechter verstanden als ich.
2. Seit vielen Jahren u.a. haufenweise missbrauchte Frauen und Paare in Krisen beraten/betreut habe.
3. Meine Frau einige Jahre deutschlandweit die einzige professionelle MusikerIN in ihrer Sparte war... wenn man da mit tourt, dann erlebt man ein z.T. beachtliches Ausmaß an Chauvinismus. Beispiel: Gala vor ca. 600 Immobilienfritzen. Frau auf Bühne - High Heels, tolle Kurven (ach ja - Musik war da ja auch), geschlitztes Pailletten-Kleid - sabbernde Kerle. Danach steht sie im entspannten Fleece-Schlabber-Look am Buffet mit ihren KollegEN und wird fast rausgeschmissen, weil jeder sie fragt, wie sie hier reinkommt.... (also in diesem Fall muss zum Chauvinismus auch noch ein gerüttelt Maß an Stumpfheit dazu gekommen sein)

Von daher kann es sogar sein, dass ich überzogen hinschaue. Ich finde immer nur wieder relativ treffend, was ein Kollege mal über die 4 möglichen Rollen von Frauen (gegenüber Männern) im Beruf sagte, die sich aus den 2 Faktoren Attraktivität und Dominanz/Können ergeben - und ich finde die Wahl da sehr eng. Ich fürchte High Heels oder nicht sind kein wesentliches Merkmal der Emanzipation... eher wer damit wie umgeht!

Dorian bringt das ziemlich auf den Punkt.

Zitatas mir vor allem bei Youtube Videos auffällt: Wenn dort ein Mädchen/Frau ein Video über ihr Gitarre/Bassspiel einstellt, wird in den Kommentaren unnötig oft auf ihr Aussehen eingegangen. Wenn man als Frau am Instrument auffällit, achten die Zuschauer wie es aussieht automatisch auch mehr auf die Spieltechnik (oder gar nicht mehr, es polarisiert heftig). Wenn diese nicht überzeugt, wird meist mehr Aufstand gemacht als bei einem männlichen Pendant, da dieser nunmal in der Menge der eher mittelprächten (oder Anfänger-) Bassisten untergeht. Umgekehrt allerdings auch: Spielt sie besonders gut, gibt es extra Lob (oder extra Neid)

Bei Merkel machen Kabarettisten am liebsten Witze über Frisur, Mundwinkel und die "geschmackvolle" Garderobe - als ob es an ihrer Politik nicht genug Peinlichkeiten gäbe. Das war bei Schröder anders und ob das daran lag, dass der so viel attraktiver war - ich weiß nicht.

Und zu dem sensiblen Kommentar in Richtung Kunst - da rennste auch irgendwie ins Leere mein Guter... ich MACH keine Kunst! Ich habe nur gesagt, wie ich Musik in Bezug auf die Mann/Frau Thematik oft und VÖLLIG persönlich erlebe (weil, wenn man/frau sich erinnert - ich hatte die Frage, warum hier so wenig Frauen am Start zu sein scheinen!).

Wenn du mein Profil gelesen hast, dann siehste doch, dass ich ich ein Anfänger bin, der soz. noch "blutet". Ist das ein Problem? Kein Bock sich über Kunst auseinander zu setzen oder darf ich erst als Macher und nicht als Hörer eine Meinung dazu haben? Ist das ein Anfängerfettnäpfchen, wie Dorian es beschrieben hatte?

Ist auf jeden Fall ein Stil, der vielleicht nicht nur auf mich, sondern auch auf Frauen nicht so wahnsinnig anziehen wirkt.

Finde ich schade...

Die Sache mit dem Kraftaufwand am Instrument - DIE finde ich aber z.B. durchaus logisch. Merke ich selber, wenn ich fleißig bin. Vielleicht ist das wirklich mit "schuld".

Mal schauen wie es weiter geht...

 

[BassePartout]

@Oli Wan

Schade, dass ich den Beitrag gestern nicht mehr lesen konnte... worum ging es denn?
Nach meinen Benachrichtigungen scheint es sich um einen Zeitgenossen mit "komödiantischen Charakter" gehandelt zu haben... oder war das Herr K, der jetzt verdeckt operiert?

Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen!

Und ja - zuerst dachte ich huch und wollte dir ne Mail mit meinen Daten schicken, damit du nicht meine IP raussuchen musst, um mich anzuzeigen. Es hätte mich dann nämlich brennend (!) interessiert, worüber du gestolpert bist... nun war ich es gar nicht - auch gut!
[]

 

[BassePartout]

@ISI

Danke für die konstruktive Kritik... in die Richtung denke ich mal weiter.
Das Greenhorn wärmt sich wohlig am prasselnden Herdfeuer eurer Herzen!

[]

 

[BassePartout]

@Dorian

Danke dir - kommt mir alles irgendwie sehr bekannt vor!

 

[alex_de_luxe]

Ein Individuum in einem neuen Bezugsfeld weckt immer Sprüche über die ganze Palette. Was ich mir als Student auf der Baustelle anhören musste... Dass die Männer bei Frauen ein klein wenig empfindlicher sind, kommt entweder daher, dass Männer ein echtes Identitätsproblem haben oder dass eine Frau auf ihre Äusserlichkeit angesprochen gleich jegliche Diskussion vom Thema beerdigt. Am hartesten trifft es die M wenn eine Frau ihren Job auch noch gut macht. Für viele ist das ein persönlicher Angriff auf ihre Kompetenz, bis anhin waren sie da die Meister und die "anderen" können jetzt alles.
Wie gesagt, Identitätsproblem.

Was ich lustig finde (hat jetzt irgendwie nicht viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun) ist, dass vom kleinen Buben bis zum erwachsenen Mann Kommentare zu Frauen immer legitim sind. Wie oft sieht man die Situation, dass Männer mit Bierbauch (hat so ungefähr jeder 2te 30 jährige...) sich einfach über eine Frau lustig machen kann, wenn die nur zu 95% perfekt ist (bisschen was an den Rippen, nicht die zierlichste Nase usw). Ich wunder mich immer, dass jene die im richtigen Leben kaum Karmapunkte abholen können mit Bewertungen immer eine sehr schnelle und fiese Zunge haben.
Spricht eigentlich auch wieder für das Identitätsproblem.

 

[Zinfandel]

Mal zum ursprünglichen Thema: es gibt reichlich sehr, sehr gute Frauen am Bass. Ein Beispiel unter vielen ist IMHO [url="http://www.youtube.com/watch?v=TC9EyuvjlbY"]sie[/url].

 

[Oli Wan]

@bassepartout: das kommt davon, wenn man erstmal alles ignoriert, ich ziehe die direkte lösung vor.
bevor du also nächstes mal dinge auf dich beziehst, warum auch immer ist mir schleierhaft, erstmal das ganze bild betrachten..[]
zur diskussion: ich sehe das ähnlich wie blackjack, vor allem nachdem ich seit 20 jahren fast ausschliesslich mit frauen zusammenarbeite. und, freunde, die sind nicht einen hauch besser als männer, auch wenns weh tut..
genauso oberflächlich (ih, der hat hässliche füsse), genauso selbstsüchtig, egoistisch und genauso viele arschlöcher wie unter männern, sie können es oft nur besser verstecken, aber das zählt nicht unter positive eigenschaften. mein schluss ist, dass es die gelegenheit ist, die gute und schlechte menschen zeigt.
der andere schluss ist, dass es der standpunkt ist, der die sichtweise prägt, in deinem fall der aus sicht deiner frau und deines berufes.
dass frauen in vielen fällen benachteiligt sind, beruflich etc., ist unstrittig.
dass viele männer diskriminieren auch, frauen allerdings auch, nur auf andere weise.
schlussendlich: menschen sind arschlöcher, oft, unabhängig vom geschlecht, herkunft, alter etc..völlig undiskriminierend, ohne unterschied, aber es gibt auch die anderen, ebenfalls unabhängig vom geschlecht, alter, herkunft.

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan


schlussendlich: menschen sind arschlöcher, oft, unabhängig vom geschlecht, herkunft, alter etc..völlig undiskriminierend, ohne unterschied, aber es gibt auch die anderen, ebenfalls unabhängig vom geschlecht, alter, herkunft.

genauso isses!!!

aber leider beschweren sich die grössten von ihnen sehr oft über angebliche intoleranz...
(das ist jetzt keine anspielung auf irgendjemanden, sondern war oft meine erfahrung)

 

[Oli Wan]

hab ich auch festgestellt, die meisten benachteiligten halten eher die klappe..[**/]

 

[BassePartout]

Zitat:falls du Sozialpädagoge bist, setz mich lieber auf eine Ignore-Liste, als mich 'mein Guter' zu nennen

Viiieeelll schlimmer "Alter" []

Also - ich hab inzwischen mit einigen hundert "Jahren Knast" zu tun gehabt und ich mag die hartgekochten (Weich-) Eier auch nach fast 20 Jahren noch sehr! Und die KollegInnen die ihre KlientInnen knuddeln, weil sie so empathisch sind halte ich mir auch auf Abstand.

Zitat:die sind nicht einen hauch besser als männer, auch wenns weh tut..

Tut nicht weh... man kann keine Paare beraten, ohne das zu bemerken, glaub mir. Deshalb habe ich auch schwachmaat darin widersprochen, dass weibliche Menschen die vernünftigeren seien...

Und so spannend ich die Diskussion um Frau und Mann grundsätzlich finde, wollte ich die Fachkompetenz dieser Gruppe eigentlich nur befragen, um herauszukriegen, warum so wenig Frauen hier sind und nicht wissen, wer die besseren Menschen sind - da scheinen wir ja einigermaßen Konsens zu haben.

Und ein Teil der Erklärung geht meiner Meinung nach schon in die Richtung, die Dorian ja als einzige Frau hier gewiesen hat. Von körperlichen Merkmalen abgesehen kenne ich keine wesensmäßigen Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein. Alles antrainiert und abgeguckt. Der ganze Genetik-Quark ist echt Blödsinn!

Zitatb mein Schreibstil auf Frauen anziehend wirkt, interessiert mich nicht die Bohne.

Mich auch nur im Zusammenhang mit der Fragestellung... wimmelt es da Draußen vor Bassistinnen und nur weil die/manche Kerle schreiben wie sie schreiben bleiben die auch da? Vielleicht spielt das auch mit rein...

Aber damit hat sich's dann vermutlich schon - es ist halt u.U. nicht so leicht "reinzukommen", wie alex-de-luxe bemerkte. Dann stellt sich aber für mich die Anschluss-Frage, warum die Ausgangslage so ist, wie sie ist:

Zitat:Schon mal ferngesehen ? Wie hoch ist da der Prozentsatz an Instrumentalistinnen in der 'populären' Musik ?
Imho passt das mit der Verteilung hier im Forum recht gut überein.

Hab ich... und nun weiß ich nicht - ist das durch die Historie bedingt (dann wären wir bei dem Mann-Frau-Schieflage-Ding und die Beweisaufnahme wäre abgeschlossen)? Wenn ja, warum hat sich dann immer noch so wenig bewegt (wieder die Emanzipations-Sache?)?
Und warum ist es dann beim Singen - nach meiner gefühlten Statistik - eher andersrum?

Zitatenn du im Nachhinein eine 'persönliche' Betroffenheit ins Spiel bringst (Job/Partnerin), hat das wenig mit der Ausgangsfrage zu tun. Du verallgemeinerst Einzelfälle.

Das tut jeder - du auch, denn unser aller Horizont ist geringfügig kleiner als die "Realität". Wenn man dann ein paar hundert Einzelfälle verallgemeinert nennt sich das Statistik und gilt aus irgend einem Grunde als Wissenschaft. Und die Statistiken hier summieren ja schon mal ein paar Einzelfälle zum größeren Gesamtbild.

Meinen Hintergrund habe ich kurz angerissen um zu erklären, warum ich mitunter gucke wie ich gucke - mitunter! Und daraus kannst du dir auch sicher ableiten, warum ich es dann müßig finde dir die besagte Frage zu beantworten...

........

Also - erweiterte Fragestellung:
Warum sind dann - nach eurem Dafürhalten - die Instrumentalisten in der P-Musik eher Kerle?

 

[Dr_Pug]

Zitat:Original erstellt von: BassePartout


Also - erweiterte Fragestellung:
Warum sind dann - nach eurem Dafürhalten - die Instrumentalisten in der P-Musik eher Kerle?

Wenn ich Musik mache, stelle ich mir vor, wie würde Conan der Barbar Musik machen. Das beeinflußt meine Art, das (arme) Instrument zu traktieren, das beeinflußt mein Songwriting und meine Bühnenpräsentation - wenn ich da oben stehe, BIN ich Conan. Ist es Sozialisation? Ich denke es ist Testosteron - ein biochemischer Prozeß, der nicht wegzudiskutieren ist - und, mehr oder weniger, geschlechtsspezifisch funktioniert.
Wenn ich Musik höre (und live sehe) halte ich ausschau, ob ich Conan sehe/höre, nur das läßt mein Testosteron zirkulieren, setzt Endorphine frei und führt zur brutalen Raserei. Frauen können nicht Conan sein, dazu fehlt ihnen der Bart. Da ich nun durch meinen Musikkonsum entscheide, wer als Band von mir finanziert wird und somit Erfolg hat, ist klar - ein Weibchen hat schlechte Karten in meiner präferierten Musiksparte. Es sei denn, sie sieht doch ein wenig aus wie Conan - mir ist nämlich gerade eingefallen, daß ich Acid King mag. Gitarre/Gesang/Songwriting = eine Frau. Aber an sich gibt es hier wohl einen recht darwinistischen Ansatz zu bestaunen - was sich nicht durchsetzt (Conan) geht unter. Da verliert man schnell den Mut als Frau - oder läßt sich Haare auf den Zähnen wachsen, so lang, daß man diese für einen Bart halten könnte.

Ist doch schonmal eine gute Erklärung, nicht?

 

[Oli Wan]

begründung..sehr schwer, aber ich empfinde auch, dass die präsenz im forum und draussen sehr ausgeglichen ist.
es gibt relativ viele frauen, die zb. konzertgitarre spielen, oder zumindest mal gelernt haben. auch andere eher klassische instrumente, wie flöte, geige, klavier.
dagegen wenige die e-gitarre, drums oder eben bass spielen.
ich würde also vermuten, dass es mit der musikrichtung zusammenhängt, welche instrumente geschlechtsspezifisch präferiert werden. (das sind alles beobachtungen, keine statistiken..)
gesang möchte ich hier mal ausnehmen, das ist gegen alles andere stark vertreten, vor allem seit dsds und ähnlichen horrorveranstaltungen, aber seit dieser zeit sind die berufswünsche bei mädchen ja auch auf den ersten plätzen superstar und model..
jungs dagegen tendieren weiterhin zu astronaut und polizist etc..
ich glaube, rock-musik wird als eher männlich empfunden und damit auch die genutzten instrumente, und männlich wollen die frauen halt nicht sein. das ist natürlich ein geschlechtsvorurteil, aber keines unbedingt von männern, auch vermutlich, aber eben auslösend für die geringe verbreitung von frauen, oder meinetwegen der gesellschaft.

 

[Hobelhai]

Zitat:Original erstellt von: Vera

Und die kleinen Jungs fragen sich, wer nun die Mädchen abkriegt, der Gitarrist, der Bassist oder doch der Drummer?

So siehts wohl aus.[]

Ne, ernsthaft, die Antwort liegt doch jetzt nahezu auf der Hand. Bei allen höher entwickelten Lebensformen, nehmen wir zur Einfachheit mal die Säugetiere, lassen sich Unterschiede im Verhalten zwischen Männlein und Weiblein feststellen. Ergo (sacht der Wissenschaftler) haben diese unterschiedlichen Verhaltensformen auch einen biologischen Sinn und Zweck. Prinzipiell muss ein Männchen (um seinen Fortpflanzungs-"Auftrag" zu erfüllen) darauf bedacht sein, Aufmerksamkeit bei den Damen zu erregen. Da geht es auch erst einmal nicht um eine spezielle Dame, sondern um die Damenwelt allgemein. Das Männchen ist in Bezug auf den Partner per se nicht so wählerisch, er begnügt sich prinzipiell mit dem, was ihm (den kann ich mir jetzt nicht verkneifen) "vor die Flinte kommt". Jaja, gibt wieder was ins Phrasenschwein. []

Bei den meisten Vogel- und Fischarten ist dieses Prinzip wunderbar zu beobachten, da sind die Männchen meistens bunter. Wird eine Katze rollig, so kündigt sie dies schon Tage vorher durch bestimmte Pheromone (Duftstoffe) an, die sich in ihrem Urin befinden. Während der Katzenhalter noch ahnungslos ist, versammeln sich schon die Kater aus der Nachbarschaft auf der Terasse, das Duftsignal ist sehr eindeutig, und präsentieren sich als potentielle Partner der Dame. *

Ergo: Spielende Kinder erarbeiten sich, vereinfacht gesehen, ihr Vehaltensrepertoire für die spätere Partnersuche. Und da gehört bei Jungs eindeutig das "Posen" auf der Bühne mit dazu.

* Die Kater führen dann auch Rangkämpfe durch. Interessant dabei ist, das die Lady, um die es geht, auch schon mal mit dem Verlierer im Gebüsch verschwindet. Also, liebe Looser, nicht den Kopf hängen lassen, es gibt für jeden Topf nen Deckel.

 

[Oli Wan]

..um die wirklicht wichtige frage zu beantworten: der bassist natürlich! []

 

[strawanski]

...ist auch klar warum!
Sieht man wieder ins Tierreich, so stellt man fest, dass es das Alphatier nicht nötig hat, die ganze Zeit hektisch rum zu posen, sondern einfach faul in der Ecke liegt. Und trotzdem ist dies der Jenige, der dann zur Paarung darf.
Überlegenheit drückt sich einfach in Coolness aus, das weiß auch die Frauenwelt!

 

[Hobelhai]

Ich würde hier nicht so eine scharfe Trennlinie ziehen zwischen Individual- und Rudeltieren. Ich habe bewusst (Haus-)Katzen für mein Beispiel genommen, und zwar aus folgenden Gründen:

Bis zum Ende der 80er Jahre war über diese Tiere kaum etwas bekannt, Gemeinplätze wurden durchgereicht über Generationen (Hauskatze --> Individualtier, Löwe --> Rudeltier), wissenschaftliche Erkenntnisse lagen hauptsächlich in Form von biologischen Untersuchungen (Körperbau, Ernährung etc.) vor. Das Verhalten von Katzen war ein unberührtes Feld, Ausnahme bilden hier die Untersuchungen von [url="http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Leyhausen"]Dr. Paul Leyhausen[/url], der inzwischen als der Katzenverhaltens-Papst Anerkennung findet.

Dieser Zustand hat sich in inzwischen verändert, über das Verhalten von Katzen wurden mittlerweile eine Menge neuer Erkenntnisse gewonnen. Viele Untersuchungen der letzten Jahre hatten ihren Schwerpunkt beim Sozialverhalten von Hauskatzen, ausgelöst in der Hauptsache von den Katzenkolonien in den Millionenmetropolen - als Beispiele seien hier die Kolosseumskatzen von Rom oder die Katzen der Eremitage von St. Petersburg genannt - , deren Existenz ja irgendwie im Gegensatz zum hergebrachten Bild des Einzelgängers zu stehen scheint.

Und tatsächlich: Die Katze zeigt in ihrem Sozialverhalten sehr komplexe und teilweise auch sehr "menschliche" Züge:
Frauen sind etwas zickiger, die Kater (auch die kastrierten, man ist ja liberal) schliessen sich schon mal gerne zu Gangs zusammen, es gibt auch wöchentliche Clubtreffen (termingenau!) an bestimmten Orten, es gibt Monogamie ebenso wie Haremshaltung, es gibt dicke und enge Freundschaften genauso wie abgrundtiefe Abneigung. Es gibt Katzen, die schauen sich wöchentlich Sportveranstaltungen an oder gehen regelmässig baden. Es gibt Sippenverbände, die jeden Eindringling in ihr Territorium rigoros verjagen, und es gibt lockere Gruppen mit hoher Fluktuation. Kurz: Wir finden eine ganze Menge Dinge, die auch unser gesellschaftliches Miteinander bestimmen.

Wenn also demnächst der Schlagzeuger mit den Bräuten abzieht, nicht wundern, es ist alles etwas komplizierter...[...]

 

[Dorian]

Jungs ich würd mal eher ne scharfe Trennlinie zwischen Frauen am Bass und der Grundsatzdiskussion Mann vs Frau ziehen, wozu dieser Thread langsam abschweift. Wir sind alle erwachsen genug um festgestellt zu haben, dass es da eindeutige Unterschiede gibt. Und wenn die Frauen in eine Männerdomäne "Rockband" vordringen ja meistens nicht mit dem Ziel, Männer zu werden, Männer zu übertrumpfen, Männer anzugreifen, sondern eben auch diese Tätigkeit (=rocken) zu verüben. Aus Spaß. Was Musik halt nunmal machen soll. Nur schade, dass sich gleich wieder viele angegriffen fühlen.

Als ich mich mit meiner Band zur "Gründung" das erste Mal getroffen habe, hatte ich Angst, dass sie mich nicht nehmen, weil ich ne Frau bin. Es war aber kein Problem. Später habe ich mich dann gefragt, wo meine Bedenken eigentlich her kamen. Ich bin dann auf das Musiker Board gestoßen.

Bitte lasst es nicht so enden wie in diesem http://www.musiker-board.de/band-proben/274070-bands-mit-gemischten-geschlecht.html Thread, in dem teilweise wirklich Kommentare _unter_ _aller_ _Sau_ über "Frauen gehören nicht in eine Band" vorkommen oder ähnliches. Es wird dort auf das Problem eingangen, das "Frauen in der Band stören" weil sie sie zerstören können, wenn sich eine Beziehung zwischen den Bandmitgliedern entwickelt die dann wieder zerbricht. Meiner Meinung nach ein total hinfälliges Argument, denn zu einer Beziehung gehören zwei Menschen, nicht nur eine Frau. Aber leider führt es auch zu so Aussagen wie "wenn schon ne Frau in der Band, dann nur ne hässliche, damits keine Probleme gibt".

 

[Hobelhai]

Sorry, ich wollte den Fred nicht in irgendwelche absurden Gefilde führen, aber mir helfen Analogien aus der Tierwelt immer ein wenig, menschliches Verhalten zu entschlüsseln. Und darum ging es doch letztendlich.

Ansonsten ist die Diskussion natürlich Quark und ich hoffe, sie endet nicht so wie im Musikerboard. Im grossen und Ganzen sagt mir meine Erfahrung, das Frauen im Schnitt (es geht ums Musizieren) etwas ernsthafter an die Sache rangehen, aber auch grössere Schwierigkeiten haben, sich mal gehen zu lassen um mehr aus dem Bauch raus zu agieren. Vielleicht hemmt ja in dem Moment auch die Anwesenheit von Männern. Rein statistisch gesehen agiert ein einzelner Mann unter vielen Frauen gelassener als umgekehrt.

Btw: Wer fühlte sich denn hier angegriffen? Ist einer der entspanntesten Freds in letzter Zeit, mMn, von dem Getrolle zwischendurch mal abgesehen.

 

[Mike`adelic]

ich hab da ne ganz andere Theorie: hässliche Männer müssen Musik machen, damit sie irgendwie attraktiv wirken. Tja und wie es der Zufall so will, gibt es verdammt viele hässliche Männer!

Hässliche Frauen sind auf die Männer angewiesen, die keine Musik machen. Wie es der Zufall so will, machen noch mehr hässliche Männer keine Musik!

Deswegen steht es den Frauen also absolut offen, Musik zu machen. Aber hey: wer hat den Lust in ner Band mit lauter hässlichen Kerlen zu spielen?!

[]

Zitat:Original erstellt von: Zinfandel

Mal zum ursprünglichen Thema: es gibt reichlich sehr, sehr gute Frauen am Bass. Ein Beispiel unter vielen ist IMHO [url="http://www.youtube.com/watch?v=TC9EyuvjlbY"]sie[/url].

Das halte ich für ein Gerücht. Ich schau mir einfach mal die Schülerlisten meiner Bandkollegen an (Drum/Gitarrenlehrer). Fast nur Kerle...

Edit: die gleiche Frage kann man auch woanders stellen: warum gibts fast nur männliche Manager oder Starköche: in Männerdomänen habens Frauen einfach schwerer. Das sitzt so tief in unserer gesellschaftlichen Struktur, dass das einfach dauert.

Ein weiterer Punkt ist dann das "Geschlecht" eines Instruments. Hab mal ne Abhandlung darüber gelesen... dabei war der Schluss (empirisch begründet), dass Männer Männerinstrumente spielen (Gitarre, Bass, Schlagzeug, automatische Feuerwaffen) und Frauen eher Fraueninstrumente spielen (Klavier, Geige etc). In der Tat kenne ich mehr Geigerinnen als Gitarristinnen (gefühlt: 10 gegen 2)...
Aus was besteht eine Rockband? Sicher nicht aus Geigen. Wenn ich allerdings mal in einer Band Geiger gesehen hab, waren das fast immer Frauen.

Und wenn sich eine Frau mal in die Höhle der Löwen traut, muss sie schon besonders gut sein, damit sie akzeptiert wird. Ergo: Mittelmäßigkeit wird bei Frauen nicht toleriert.

Der einzige Platz, der Frauen bleibt, ist am Mikro, weil Frauen in der Regel einfach mehr gewillt sind Gefühle zu zeigen als das Männer tun und Kerle einfach tendenziell nicht so gerne singen.

Desweiteren tun sich - laut MEINER Erfahrung - Frauen in so hierarischen Strukturen wie Bands schwer, denn - auch da hab ich schon einiges drüber gelesen - Männer ordnen sich automatischer unter, wenn einer was drauf hat und Mädels brauchen mehr positives Feedback als Jungs, will bedeuten: Jungs reicht es oftmals, DASS sie etwas können und Mädels muss man das kommunizieren, damit sie sich gut fühlen.

Alles nur meine Erfahrung und begründet sich nicht auf Tatsachen.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Black Jack

Zitat:Original erstellt von: Mike`adelic
... Und wenn sich eine Frau mal in die Höhle der Löwen traut, muss sie schon besonders gut sein, damit sie akzeptiert wird. Ergo: Mittelmäßigkeit wird bei Frauen nicht toleriert. ...

was soll da der Massstab sein ?
ich schmeiss mal mal Kim Gordon, Cindia Krüger, Melissa auf der Maur... und Suzi Quattro ins Rennen []
ansonsten d'accord...

sagen wirs mal so: "in der Regel" werden Frauen gerne mal gemobbt, wenn sie nicht einfach verdammt gut sind.

Ansonsten werden die armen Mädels gerne auf ihr äußeres reduziert. Stellt euch das mal vor, wenn das bei Männern auch so wäre. Nur Stress!