Bass-Box entkoppeln oder nicht?

TomW

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Seit kurzem habe ich eine wunderbar klingende FMC 110 UL, die allerdings so leicht ist, dass sie mit Amp drauf und zB mit einem Markbass-Stand angewinkelt aufgestellt nicht so richtig stabil steht .... testen will ich noch einen Boss Amp-Stand, doch prinzipiell stellt sich mir jetzt eine Frage, über es in den Musikerforen offenbar völlig unterschiedliche Einschätzungen gibt:

Ist es besser, eine Bass-Box entkoppelt aufzustellen oder gehen dadurch Frequenzen verloren?

fmc110ul-1.jpg
 
Eine 110 würde ich tendenziell nicht entkoppeln. Frequenzen gehen an sich nicht verloren, sie werden dann nur nicht so stark an den Boden übertragen, der bei Kopplung unter Umständen je nach Bauart resoniert. Ob das gewünscht ist oder nicht oder überhaupt irgendeinen nennenswerten Effekt hat, musst du ausprobieren. Weil ich dein Foto sehe...schieb die Box auch mal etwas vor und zurück, auch der Wandabstand spielt in Punkto Bass Boost eine Rolle (jede angrenzende Fläche +3 dB ).
 
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Ach kann man eigentlich schon. Entkoppelt ist NORMALERWEISE schon besser. Die Frequenzen, die verloren gehen, sind Resonanzen, die man eigentlich nicht will, bzw. solche, die der Boxendesigner so nicht beabsichtigt hat.
Reflektionen durch rückseitige Raumwände oder -Ecken womöglich mit räsonierende Bühnenböden sind erstmal Dreckeffekte, die halt nicht immer reproduzierbar sind. Aber sie können natürlich aus einer kleinen Box auch einen grossen Sound produzieren, wenn der Rest passt.

Ausnahme hier: Downfire. Die FMC 110UL hat die Reflexöffnung nach unten, und ich weiß nicht, ob der Raum zwischen dem Boxenboden und dem Fußboden bei der Reflexberechnung zum Resonator dazugezählt wird. Das müsste der Hans @FMC beantworten können.

Soviel zur Theorie. In der Praxis gilt natürlich immer "ausprobieren", aber wie gesagt, dann stehst Du auf einmal auf einer grossen Bühne, die Box rundrum frei, und auf einmal ist das Bassmonster aus der Proberaumecke ganz klein mit Hut. Oder Du bist auf einer Kartoffelkiste in einem kleinen Club, und die Bühne dröhnt besser mit, als ein Kontrabass selber.

Im Prinzip ist also ein Ständer das beste, weil die Box frei im Raum stehend dann die besten Chancen hat, immer gleich zu klingen.

Ich glaube, das erklärt auch die völlig unterschiedlichen Meinungen, die es dazu gibt.

P.S.: Bzgl. der Downfire-Boxen ist wahrscheinlich ein Ständer nicht die beste Option, dazu wäre aber tatsächlich ein Kommentar des Designers hilfreich.
 
Nimm mal einen 15 cm langen Stab oder ähnliches und stell den vorne am Boxenrand unter die Box. So simulierst Du den Schrägsteller von mir.
Falls das für Dich passt dann hol Dir den. Passt in jedes Gigbag und wiegt nur soviel wie 2 Blattl Wurscht, also keine 50 Gramm.
Hast Du das Metallteil von Eich auf die Box geschraubt das den Amp festhält?

Grundsätzlich ist das Gesamtdesign der Downfire Boxen so dass der Raum zwischen Box und Boden als Resonator mitzählt. Man kann aber trotzdem alles machen was man will.
Querlegen, Hochstellen, auf den Kopf, was auch immer. Erlaubt ist was gefällt und zu guten Ergebnissen führt.

1735907188780.jpeg
 
Eine 110 würde ich tendenziell nicht entkoppeln. Frequenzen gehen an sich nicht verloren, sie werden dann nur nicht so stark an den Boden übertragen, der bei Kopplung unter Umständen je nach Bauart resoniert.
das habe ich auch schon beobachtet, bzw. bei unserem letzten Gig konnte ich am Amp sogar die Bässe etwas mehr boosten als üblich ...

Weil ich dein Foto sehe...schieb die Box auch mal etwas vor und zurück, auch der Wandabstand spielt in Punkto Bass Boost eine Rolle ...
absolut korrekt, aber dieses Foto ist nur einfach irgendwo im Wohnzimmer geknipst worden ...


Nimm mal einen 15 cm langen Stab oder ähnliches und stell den vorne am Boxenrand unter die Box. So simulierst Du den Schrägsteller von mir.
Falls das für Dich passt dann hol Dir den. Passt in jedes Gigbag und wiegt nur soviel wie 2 Blattl Wurscht, also keine 50 Gramm.
ich hatte gesehen, dass Du so einen Stab anbietest ... steht die Box denn damit stabiler als mit dem Markbass-Stand (der ja eine breitere Auflagefläche hat)? ... dann würde ich den FMC-Schräghalter natürlich schon mal ausprobieren ...

Hast Du das Metallteil von Eich auf die Box geschraubt das den Amp festhält?
leider nein - der Eich steht nur für das Foto auf der Box ... auf der Bühne verwende ich fast immer einen Genzler, der allerdings keine magnetisierten Füßchen hat ... aber hinten quer auf der Box habe ich eine dünne Holzlatte festgeklettet, die ein Abrutschen des Amps nach hinten verhindert
 
ich hatte gesehen, dass Du so einen Stab anbietest ... steht die Box denn damit stabiler als mit dem Markbass-Stand
Ich habe die Box auch. Der Stab wird in eine kleine Metallplatte eingeschraubt und ist total fest.
Ich habe mir gleich zwei Platten bestellt, eine für unten, wie auf dem Bild von Hans, und eine für die Rückwand. Dann steht die Box so schief, dass sie auch auf kleinstem Raum als Monitor taugt.
Ich bin mit der Lösung sehr zufrieden. Für die kleine, leichte Box besser als der Markbass Stand.
 

Ich habe alle meine Boxen auf Gummi-Rollen (mit Bremse!) oder zumindest auf einem passenden Brett mit Rollen. Dadurch sind sie beweglich und zugleich entkoppelt.
Kann nichts negatives feststellen.

Eigentlich sind sie Boxen bereits sozusagen durch die Gummifüsse entkoppelt, manchmal reicht das aber nicht, bzw. das Gummi ist zu hart und überträgt noch zuviel. Da muss man dann ggf. nachbessern.

Schräg gestellt, hab ich eine Bass-Box allerdings noch nie ;-)
 
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Manchmal will genau diese Entkoppelung haben und manchmal wiederum möchte ich gerne dass diese tiefen Frequenzen nicht verloren gehen.
Hatte ich mir schon gedacht, dass es da kein eindeutiges Jein gibt ;-) ... deshalb auch die vielen unterschiedlichen Meinungen, die man zu dieser Frage im www findet ...

Meiner Erfahrung nach, wird man die dröhnenden Frequenzen wohl vor allem in geschlossenen und womöglich auch noch eher kleinen Räumen vermeiden wollen ... wir haben neulich bei einem Weihnachtsmarkt im Freien auf einer schönen großen Bühne aus Holzelementen gespielt ... da war es eine reine Freude, die Bassfrequenzen über die Fußsohlen zu spüren (insbesondere als Ergänzung zum IEM) :-)
 
Ja, es gehen Frequenzen verloren.
Ob man das möchte ist völlig vom Spielort abhängig.

Manchmal will genau diese Entkoppelung haben und manchmal wiederum möchte ich gerne dass diese tiefen Frequenzen nicht verloren gehen.
Genau so.
Es gibt Bühnen/Orte, da will ich den Schub von der gekoppelten Box explizit haben und mal nicht.
In meinem Proberaum habe ich eine Box auf dem Boden und eine gekippt. Der Raum ist eine einzige Bassfalle und mit nur entkoppelten Boxen ist mir das zu dünn. Bei meinen letzten beiden Gigs musste ich entkoppeln bzw. schräg stellen um mich gut und ohne schwamm hören zu können. Daher gucken wie es passt.
 

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