2 Gitarren ein Muss!?

[Baseman86]

Kennt ihr das auch!?

Ich spiele in einem Trio Bass. Sprich Schlagzeug, Gitarre und Bass. Musikalisch funktioniert es einwandfrei. Alle sind zufrieden und jeder Instrumentalist hat verdammt viel Platz sich in der Band zu entfalten.

Außenstehende raten uns allerdings eine zweite Gitarre in die Band zu nehmen, damit es noch "fetter" klingt. Ich denke mir da dann immer "Wofür!?". Ich steh darauf wenn der Bassist bzw. Schlagzeuger dann mehr machen müssen, um den Bandsound zu füllen. Vorallem ist der Sound individueller, als der Sound von vielen Bands mit 2 Gitarren.

Hängt das mit der heutigen Zeit zusammen? Das im Hintergrund eine Powerchord Gitarre dudeln muss, um eine Leadgitarre zu unterstützen!? Ich mag es wenn es genau so nicht ist! Natürlich hängt es auch immer mit dem Stil der Band zusammen, aber viele meinen (für mich persönlich vÖllig unbegründet) das eine zweite Gitarre ein muss ist.

Wie denkt ihr darüber?

 

[Nymi]

Man ist in der Regel tighter mit einer Gitarre.
Und zwei Gitarristen müssen sich sehr zusammennehmen, damit die sich nicht gegenseitig wegbügeln.
Wenn es so für Euch funktioniert, würde ich da gar nicht drüber nachdenken.

 

[beate]

Wenn Ihr Euch im Trio wohlfühlt - wieso solltet Ihr was dran ändern?

Wenn ich mich mal an der Gitte versuche, ist mir ein Tastenmensch allerdings lieber. Oder Bläser.

 

[Oli Wan]

ich spiel in zwei unterschiedlichen bands, eine mit zwei gitarristen eine mit einem. in ersterer muss ich mir keine gedanken machen, wie der sound voll wird, der erste gitarrist kann seine soli spielen etc., in zweiterer kann ich mit dem bass viel mehr einbringen, manchmal rythmusgitarrenmässig, manchmal melodielinien, auch mal töne stehen lassen etc. es geht also beides, man muss es nur unterschiedlich spielen, wenn ihr also euren sound mögt, dann so lassen. einen grundsatz aus einer wie auch immer gearteten anzahl von instrumenten oder deren zusammenstellung zu machen ist absoluter bullshit. so denken nur unkreative menschen.

 

[alexanderjoseph]

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass in jeder Musikrichtung Beispiele zu finden sind, wo hervorragende Bands ohne 2te Gitarre auskommen. Ebenso wird es Beispiele geben, die mit mehr als 2 Gitarren gut funktionieren.
Macht was euch gefällt und Gut ist.

 

[lordbasstard]

danko jones, rush, zz-top, police, motorpsycho, biffy clyro, king's x

ich liebe gute trios!

 

[Sonic69]

In meiner Band gibt es auch nur 1 Gitarre (+ Bass und Drums) und ich finde nicht, dass wir "zu dünn" klingen.
Auch aus dem Publikum kam noch nie solche Kritik.
Gitte und Bass haben sich die Frequenzbereiche gut aufgeteilt und dadurch klingt es nie dünn oder matschig.

 

[lordbasstard]

trios klingen live fast immer tighter als mit zwei gitarren (ausser man bolzt 4 mal die woche das set im proberaum durch, aber welch hobbymucker kann das leisten?).

 

[alex_de_luxe]

Ich sehe das Problem auch vor allem im Punkt, dass bei zwei Gitarren, sich zumindest eine wirklich zurücknehmen muss. Und das ist in meiner Erfahrung wirklich nichts was diese können - ich meine warum hat man sonst mit Gitarre begonnen?
Es ist wie immer, wenn die Leute wissen was sie tun und ein Ohr für den Gesamtkontext haben, dann funktionierts. Wenn sich das Ganze in einer gemütlichen Lautstärke bewegt, kann das sogar sehr gut funktionieren. In allen bis jetzt gespielten Projekten wo's halt etwas lauter wurde, endete das zwei Gitarristen Ding eigentlich fast immer im Volume-War. Es ist nicht mal so, dass jeder so ein machoider Platzhirsch wäre, aber man will sich gut hören und so geht die Spirale nach oben.

Nimm du lieber zwei Amps, zum Bassamp spielst du noch über nen verzerrten Gitarrenamp, mach dass die Gitte über zwei Amps und komplett Stereo fährt etc. Es gibt sehr viele Dinge wie man fetter klingen kann ohne eine weitere Gitarre. Lieber den vorhandenen Platz besser nutzen!

 

[Gast25243]

Alte Band: Drums, Keys, Guitar, Bass >> dreimal Gesang = Hohes Spektrum an Liedern, wenn Solis dann alles etwas dünn im Background.
Neue Band: Drums, Bass, 2x Guitar, Sängerin >> Alle Gesang = Eingeschränktes Spektrum (nix mehr mit Jump oder 99 Luftbalons) aber fette Solis mit fettem Background

 

[W.A.S.P.chen]

Wie denkt ihr darüber?

Keine Ahnung, tu mal 'ne Liveaufnahme rüber, ansonsten ist die Frage schlicht nicht zu beantworten. Wenn "viele" anderer Meinung sind als "drei", könnte ja auch was dran sein

 

[Mudskipper]

Kennt ihr das auch!?

Nö.
Ich mag Beides, Gitte Bass Drums Gesang - da hat jeder feine Entfaltungsmöglichkeiten. Dichter Sounds mit Keyboards, mehrstimmigen Gesang evtl noch Bläser usw ist auch toll, eine ganz andere Herausforderung halt.
Und mit zwei Gitten habe ich bisher auch nur gute Erfahrungen gemacht. Aber das hat sich auch immer gut gefunden; die Jungs haben sich die dünnen Drähte sinnvoll aufgeteilt, dann macht das viel Spaß.
in einer damaligen Band hätte ich mir das mit einer Gitarre gar nicht vorstellen können, da die Beiden sehr fein verschachtelt gespielt haben und dadurch einen vollen aber trotzdem filigranen Sound gezaubert haben.
Dagegen mache ich heute fetten Rock mit einer Gitarre und ich mache wenn mal soliert wird mit ordentlich gebrate "hinten zu".
Hat alles seinen Reiz.
Und ja - es kann nur mit Gitte und bass u.U. auch mal zu schlapp klingen, kommt ganz darauf an wie man es umsetzt.

 

[pitsieben]

Natürlich hängt es auch immer mit dem Stil der Band zusammen, aber viele meinen (für mich persönlich vÖllig unbegründet) das eine zweite Gitarre ein muss ist.

Wie denkt ihr darüber?

Von was für einer Musik reden wir überhaupt?
Egal...ein "Muss" gibt's nicht. Ich spiele seit fast 30 Jahren Trios (Rock).
Es kann (!) als Bassist ein Trick sein, im Trio verzerrt oder zumindest angezerrt zu spielen.
Die Obertonreihen, die sich durch die Zerre ergeben, können ganz gut Lücken abdichten. Geddy Lee, Dusty Hill, Lemmy, Rob Wright, Geezer Butler...die Liste ist endlos.

Die paar Versuche, mit zwei Gitarristen zu spielen, sind an den Egos der Protagonisten gescheitert. Die müssen sich schon mögen, schätzen und ihre Neurosen müssen die hinter sich haben.

 

[mikki]

Trio, thats my way!
Hauptband ist ein Trio, dann gibts aber noch zwei Bands mit vier Leuten und ein Sextett.
Spass machts überall...am meisten im Trio.

 

[TriggerSneaker]

Find das Trio eigentlich auch spanndender als die typische Rockband mit 2 Gitarren ... da lieber noch irgendwas anderes dazu ... oder richtig gross, meine Hauptband hat 8 Leute, find' ich super ...

 

[der_knorker]

Ich denke gerade in der Musik gibt es kein "muss". Man sollte es so machen, wie man sich wohlfühlt und wie es für einen selbst gut klingt
Wir haben als 5-Pack (Gesang, 2xGitte, Drums, Bass) angefangen und hatten immer wieder damit zu kämpfen, dass es etwas schwammig war, weil der Rhythmus-Klampfer eher offen und nicht so thight gespielt hat. Dann hat uns der Rhytmus-Klampfer verlassen und wir waren als Instrumental-Trio richtig thight; und ich finde auch die Herausforderung Lücken zu füllen und hier und dort genug Platz für Sperenzchen zu haben super. Allerdings ist gerade bei Solo-Passagen doch immer wieder die Gefahr, dass es etwas leer klingt und wir nicht alles dick gefüllt kriegen.
Aktuell schnallt sich unser Sangesknabe ab und an eine Gitarre um und daddelt bei einigen Songs mit und ich muss gestehen ich finde es doch auch wieder schön mich an manchen Stellen zurücknehmen zu können, weil einfach bereits ein fettes Brett dalieg dafür genieße ich die Stellen wo ich ordentlich füllen kann auch umso mehr...im Moment also "Best of both worlds"

 

[alex_de_luxe]

...weil der Rhythmus-Klampfer eher offen und nicht so thight gespielt hat.

Offen spielen... was für ein Euphemismus...

 

[manbinichgut:)]

Zumindest macht es immer Freude, den Gitarreros zu sagen, dass einer von beiden eigentlich überflüssig ist....steigert ein wenig die "Bandspannung".....):
Ansonsten denke ich, dass es wirklich auf die Musik ankommt. Weniger ist oftmals mehr und guter Groove kommt häufig von den Pausen/ Freiräumen in einem Stück.
Andererseits nen guten Southern Rock mit nur einer Gitarre? Das klingt wie ne Big Band mit einem Bläser

 

[Chuck]

Mein langjähriger Gitarrist, mit dem ich die meiste Zeit in Trios gespielt habe prägte bei grösseren Besetzungen den Satz "Ich muss nicht immer alles spielen". Den kann man betonen wie man will: nicht immer alles spielen oder nicht immer alles spielen...
Mit diesem Satz sind sehr viele Gitarristen leider überfordert.

 

[Nymi]

Mit diesem Satz sind sehr viele Gitarristen leider überfordert.

Genau das ist oft das Problem.