Fretless in den hohen Lagen

Ich finde den Anspruch ein absolutes Gehör zu entwickeln schon ziemlich abgehoben. Ich habe bislang nur ganz, ganz wenige Musiker getroffen, die ein "absolutes Gehör" haben. Die anderen geben es gerne vor, weil's professionell klingt. Bei der Gelegenheit, entweder man hat es oder nicht ...
Das war auch eher als Beispiel gemeint, wofür ein Stimmgerät vielleicht noch eher taugen könnte als für die Intonation. Übrigens habe ich durchaus von Leuten gehört, die ein absolutes Gehör eher als Last empfanden. Wat machste wenn die Orgel dann 5cent zu tief ist?
Es gibt eine Gelegenheit, wo ich es musikalisch vermisse, beim Singen unter der Dusche, da ist der nächste Referenzton wirklich weit weg :D
 
Ich verstehe Deine Begründung als viel zu absolut und wenig hilfreich. Es ist doch gerade mein Ziel, saubere Töne zu spielen, und auf dem Weg dahin nutze ich Feedback-Möglichkeiten. Insbesondere zur Korrektur von Fehlern ist das eine kluge und sinnvolle Lernmethode. Am Ende der Übung steht eine akustische, haptische und optische Kontrolle über die Tongenerierung.
Hmmm, die Frage ist bei dem Thema, wie schnell dein Stimmgerät anspricht. Meine bisherigen haben schon eine gewisse Zeitverzögerung, bis der Ton angezeigt wird. Ob die Methode also beim Spielen zum Ziel führt, wage ich auch zu bezweifeln.
 
Es ist doch gerade mein Ziel, saubere Töne zu spielen, und auf dem Weg dahin nutze ich Feedback-Möglichkeiten.
Das solltest du auch weiterhin tun.
Bundlos mit Stimmgerät üben ist eine super Übung. Alle meine Kontrabass-Schüler können ein Liedchen davon singen 😂

Ansonsten solltest du nach Möglichkeit einen Referenzton hinzunehmen.
Such mal Cello Drone auf Youtube.
Wenn du z.B. F-Lydisch übst, das F als Orientierung dazu etc.
 
Hmmm, die Frage ist bei dem Thema, wie schnell dein Stimmgerät anspricht. Meine bisherigen haben schon eine gewisse Zeitverzögerung, bis der Ton angezeigt wird. Ob die Methode also beim Spielen zum Ziel führt, wage ich auch zu bezweifeln.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Man lässt ja nicht beim Gig das Stimmgerät mitlaufen... Leute...
Ist das jetzt theoretisch oder praktisch, was ihr schreibt?
 
Musik machen hat für mich viel mit Gehör und musikalischem Kontext zu tun: „passt mein Ton zu den anderen Tönen?“
Das ist halt der Punkt. Insofern muss man neben der Motorik auch das Gehör darauf trainieren, die eigene Intonation in Bezug auf die anderen Töne zu bewerten, Harmonieen hören halt.
Exakt so sieht's aus. Es ist ja schon einmal gut zu hören, wenn Töne nicht harmonieren. Jetzt kommt aber noch ein Ding dazu: treffen meine Mitmusiker den richtigen Ton oder sind ihre Instrumente Hundertprozent richtig gestimmt? Es gibt in der Musik reichlich "Fehlerquellen", mit denen ich leben muss und auch kann. Unabhängig davon entwickle natürlich auch ich den Anspruch möglichst exakt zu spielen. Und ja, mein JB Ala Jaco erleichtert es mir Töne zu treffen ...
 
Darum geht es doch überhaupt nicht. Man lässt ja nicht beim Gig das Stimmgerät mitlaufen... Leute...
Ist das jetzt theoretisch oder praktisch, was ihr schreibt?
Die Frage ist doch wie man übt. Wenn ich eine Nummer durchgängig spielen will, bekomme ich mit der Stimmgerät-Taktik PRAKTISCH! genau das beschriebene Problem, das die Töne zeitverzögert angezeigt werden. Wenn ich einzelne Töne exakt spielen und kontrollieren will, mag's funktionieren. So betrachtet ist das was ich geschrieben habe absolut praxisnah. Außerdem bin ich bei weitem nicht so naiv, dass ich auf die Idee käme ein Stimmgerät beim Gig mitlaufen zu lassen ... Leute ...!
 
So übt man halt auch nicht Intonation.
Da stimme ich dir zu. Ich bin von meinen Übe-Gewohnheiten ausgegangen. Als Gebrauchs-Bassist in diversen Cover-Formationen übe ich reine Intonation ganz, ganz selten. Brauche ich auch nicht. Mir geht's mehr darum komplette Stücke drauf zuschaffen. Wenn du Kontrabass im klassischen Kontext spielen möchtest sieht die Welt ganz anders aus. Bei ambitionierten Semi-Profis ebenso. Daher haben wir an einander vorbei geredet, ich bin vom geneigten Laien ausgegangen. Sorry ...
 

Da stimme ich dir zu. Ich bin von meinen Übe-Gewohnheiten ausgegangen. Als Gebrauchs-Bassist in diversen Cover-Formationen übe ich reine Intonation ganz, ganz selten. Brauche ich auch nicht. Mir geht's mehr darum komplette Stücke drauf zuschaffen. Wenn du Kontrabass im klassischen Kontext spielen möchtest sieht die Welt ganz anders aus. Bei ambitionierten Semi-Profis ebenso. Daher haben wir an einander vorbei geredet, ich bin vom geneigten Laien ausgegangen. Sorry ...
Mit Fretless? Und Intonation übst du nur selten?
Es geht doch dem Titel nach um Intonation in hohen Lagen, oder worüber geht es sonst?
 
Ich wäre eher für Argumente, solange wir hier diskutieren. Und dafür, dass jeder das machen darf, was er selbst für sich entscheidet.
Ich auch. Ich schreibe ja nicht, dass ein Nutzer eines Stimmgerätes völligen Unsinn macht. Ich schrieb, "ich halte das für kontraproduktiv."
Ich finde den Anspruch ein absolutes Gehör zu entwickeln schon ziemlich abgehoben.
Das war von @whitewater , den ich irreführend zitiert hatte, glaube ich das Stilmittel der Übertreibung. ;-)
Ist das jetzt theoretisch oder praktisch, was ihr schreibt?
Meinerseits ist das theoretisch schon praktisch. Wenn man anfängt auf Kontrabass oder Fretless, kann ein Stimmgerät hilfreich sein um herauszufinden, wo die Finger grundsätzlich hingehören. Das sind dann aber ganze Noten in gemäßigtem Tempo.

Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das Gehör trainert werden muss. Man sollte schon eine Vorstellung davon haben, wie sich eine Tonleiter oder ein Intervall anhört. Es ist gut, wenn man hört, dass es ein bisschen schief klingt und das nicht von einem Gerät angezeigt bekommt. Ich stimme daheim auch grundsätzlich nach Gehör, außer auf der Bühne und bei der Probe, wenns schnell gehen soll.

Ich bin der Meinung, dass technische Hilfsmittel wenig geeignet sind, unsere eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Die Kontrolle per Taschenrechner hilft nicht beim Kopfrechnen. Man gewöhnt es sich nur ab. Mit Stimmgerät gewöhnt man sich meiner Meinung nach das genaue Hinhören ab.

:bier:

Edit:
Eine Vorstellung von der Musik zu haben, die Musik innerlich zu hören und das dann kritisch mit dem vergleichen, was aus dem Instrument kommt. Darum muss es doch gehen. Alle korrigieren ihre Töne. Spitzenmusiker können das sehr schnell und diejenigen, die nur Fingergymnastik machen, merken noch nicht mal, wenn sie sich verspielt haben, wenn da ein falscher Tab steht. Beim Üben von schnellen Melodien im dritten Obergeschoss hilft kein Stimmgerät. Da sollte man bei der Intonation schon firm sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Z.B. Tonleitern, Viertel auf 40 über Grundton Drone. Zwischendurch Drone aus und mit Stimmgerät an einzelnen Tönen arbeiten.
Ok, deucht mich seltsam, aber Du wirst es wissen, und hört sich deutlich nach High End an. Der E-Bass hat ja gegenüber dem Kontrabass den Nachteil, daß die Ansprache lange nicht so Intonationsabhängig ist, weil ja nicht viel mitschwingt. Ein leider nur mässiger Ersatz entsteht bei mir beim Üben, weil über dem Amp der Akustikbass hängt, der muss dann natürlich auf den selben Kammerton wie der E-Bass getstimmt sein.
 
Ich hab neuerdings so ne alte Framusgitarre mit gewölbtem Boden und Stahlsaiten. Die schwingen alle beim Üben mit, anfangs dachte ich irgendwas am Kontrabass vibriert. Ich nehm's als Kompliment, wenn Saiten mitschwingen.
:bier:
 
Ok, deucht mich seltsam, aber Du wirst es wissen, und hört sich deutlich nach High End an. Der E-Bass hat ja gegenüber dem Kontrabass den Nachteil, daß die Ansprache lange nicht so Intonationsabhängig ist, weil ja nicht viel mitschwingt. Ein leider nur mässiger Ersatz entsteht bei mir beim Üben, weil über dem Amp der Akustikbass hängt, der muss dann natürlich auf den selben Kammerton wie der E-Bass getstimmt sein.
Beim üben mit Stimmgerät natürlich auch Metronom aus. Wichtig ist, das im Wechsel zu machen mit dem Drone üben und dem Stimmgerät, um das Muskelgedächtnis mit dem Höreindruck zu verknüpfen.
 
Mit Fretless? Und Intonation übst du nur selten?
Es geht doch dem Titel nach um Intonation in hohen Lagen, oder worüber geht es sonst?
Mir geht's halt nicht um den hundertprozentig perfekten Ton sondern den musikalischen Gesamteindruck im Bandkontext. Darum geht's mir, du scheinst da eine andere Messlatte zu haben. Ich würde bei dir jedenfalls keinen Unterricht nehmen, weil dein musikalischer Zugang nicht meiner ist.
 
Beim Üben von schnellen Melodien im dritten Obergeschoss hilft kein Stimmgerät.
Das kommt darauf an wie schnell man es übt 😜 Ich propagiere ja seit jeher dass man nicht langsam genug üben kann.
Wenn man 16tel-Figuren mit 30bpm klopfen kann, versteht man sie erst wirklich. Ebenso hört man Intonation auch viel besser bei sehr langsamen Tempi. Hochziehen kann man die Geschwindigkeit immer noch in 5-10bpm Schritten.
 
Mir geht's halt nicht um den hundertprozentig perfekten Ton sondern den musikalischen Gesamteindruck im Bandkontext. Darum geht's mir, du scheinst da eine andere Messlatte zu haben. Ich würde bei dir jedenfalls keinen Unterricht nehmen, weil dein musikalischer Zugang nicht meiner ist.
Spielst du Fretless?
Schön, dass du über das Lesen in einem Forum soviel Aufschluss über meinen Unterricht erhältst!
 

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