Wieviel pro Gig?

[flojoe]

Hallo, hätt mal eine Frage an alle, die wo in einer Band spielen....
und zwar, ab wann kann/darf/soll man als junge newcomer band (5 leute) wieviel Lohn verlangen, macht ihr das Unterschiedlich, oder habt ihr Fixpreise?? Wann habt ihr angefangen Lohn zu verlangen (wir haben bis jetzt meistens so wo eine stunde gespielt, und dafür halt fahrtkosten ersetzt bekommen und danach halt volle verpflegung)....

Anm. Es geht mir beim spielen nicht ums Geld, aber die Kosten sollten halt schon auch irgendwie gedeckt werden, oder?

 

[nerd]

hmm also wir treten ab und an mal auf, aber eher zum spaß und lassen den veranstalter den preis vorschlagen. meistens bekommen wir dann ein abendessen (treten in restaurants auf) und ca 50 euro, für die miete in unsrem bandraum. die kosten der instrumente usw bekommen wir dadurch natürlich nicht gedeckt

 

[flojoe]

naja...wenn du sagst in restaurants....was für musik macht ihr?? wir machen rock, lauter selbstgeschrieben sachen....is halt für ein restaurant auch end dsa richtige, wir spieln halt bei festivals, bällen usw.

 

[Takamba]

Ich finde, das die Gage nach Grösse des Gigs ausfallen soll...

Aber der Veranstalter sollte meiner Meinung nach immer etwas an die Fahrkosten spenden...

Hier in der Schweiz geht das ja noch, die Schweiz ist ja soooo klein... []

Aber in Deutschland fallen die Anreisekosten schon einiges höher aus...

 

[thiele-small]

Hallo,

ein schwieriges Thema. Natürlich sollte und will man so oft als möglich auftreten. Also wird man es nicht am Geld scheitern lassen wollen. Auf der anderen Seite sollte man getreu dem Motto "was nichts kostet ist auch nichts", auch als unbekannte neue Band, zumindestens eine Anerkennung in Form eines "Unkostenbeitrag" durch den Veranstalter bekommen.

 

[doubleball]

Wir haben 'ne (verhandelbare) Preisliste:

Kneipengigs: ab 350 €
Stadtfeste: je nach Größe der Veranstaltung/Stadt ab 500 € (allerdings muß PA gestellt werden)
Privatparties: je nach Anzahl und fin. Leistungsvermögen der Gastgeber ab 500 €
Betriebsfeste: nicht unter 1000 €, auch hier zusätzlich PA

Zusätzlich Catering (Getränke unbegrenzt) Bei weiteren Anfahrten Spesen und Übernachtung.

Kostenlos spielen wir nicht, auch wenn sich diese Unsitte wohl immer mehr durchsetzt, mit der Folge, dass das Niveau der Veranstaltungen auf Dauer in den Keller geht. Ist dem Publikum und den Wirten bei Kneipengigs anscheinend egal, Hauptsache, da dudelt irgendeine Band.

Korrektur: ohne Gage würden wir wohl bei Benefiz-Veranstaltungen spielen, obwohl das auch ein heisses Thema ist. Da muss man sich die Veranstalter auch ziemlich genau angucken. Was nicht alles unter dem Deckmantel der Nächstenliebe letztendlich reine Kommerz-Veranstaltungen sind ...

 

[Basserkalle]

Also umsonst spielen auf keinen Fall. Das verdirbt letztendlich die Preise auf dem ganzen Markt und schädigt auch alle anderen Bands.

Überlegt mal, ihr habt mehr oder weniger teuere Instrumente, müsst evtl. einen Proberaum mieten, investiert 'ne ganze Menge Zeit in Proben. Der Aufwand nur für einen Gig ist auch nicht ohne und der Veranstalter lacht sich eines, weil ihr euch für Lau den Arsch aufreisst.

Wir gehen mal davon aus, dass wir bei einem Gig von 5 Std. einen zeitlichen Aufwand von ca. 14 Std.haben, pro Mann!!!!!!!! Wobei der Aufwand vor und nach dem Gig immer der gleiche ist, egal ob wir eine oder fünf Stunden spielen.

Es gibt genügend Kriterien, nach denen man seine Gagen fordern kann. Doubleball hat ein gutes Beispiel dafür gegeben, wie so etwas aussehen kann. Kommt natürlich auch darauf an, wieviele Leute zur Band (incl.Technik) gehören.

Das Thema umsonst spielen oder nicht, wurde hier schon an anderer Stelle diskutiert.

 

[thiele-small]

Hallo,

ich möchte sKu noch einmal nachdrücklich zustimmen.

 

[Slaphannes]

sku ihr schadet euch selbst damit und macht den markt kaputt!! solange für top bands 2000 - 4000 € gezahlt wird, brauchen die Vorbands (auch wenn sie erst seit kurzer zeit spielen) nicht für lau zu spielen!!

sonst kommen die veranstalter irgendwann immer an und sagen, was ihr wollt Geld?? dann nehmen wir die band xY die spielen umsonst! Außerddem geben veranstalter solche infos weiter, obwohl es nicht so ausgemacht war ( so ungefähr:"die band die kannste umsonst spielen lassen, es reicht wenn du den ein kasten Bier und Benzingeld gibst....!")

Die Kassen der Veranstalter klingeln immer!! Wenn der Veranstalter heult, weil er nicht weiß wieviele Leute kommen (z.B Kneipe), einfach daruf einigen fürs Eintrittsgeld zu spielen, der Wirt verdient gut durch die Getränke!!

also leute, überlegt euch das gut mit dem umsonst spielen auch wenn ihr neu im Geschäft seit (ist Tokio Hotel auch *lol*)!!!!

 

[SirusP]

Wir spielen grundsätzlich auch für das Eintrittsgeld am Abend, das sollte eigendlich immer drin sein. Mehr geht in Halle und Umgebung nur sehr selten.

 

[Brainsaw]

Also ich mach bei der Organisation einer Veranstaltungsreihe für regionale Bands bei mir in Regensburg mit ([URL]http://www.heimspiel-regensburg.de[/url]), da läuft es mit "break even", d.h. sobald die Kosten für den Veranstalter ([URL]http://www.alte-maelzerei.de[/url]) gedeckt sind kriegt alles die Band. Dafür wird aber auch einiges geboten, was im Normalfall für unbekannte Bands (die Rolle kenn ich wirklich gut) teuer wird: gute PA, Werbung in Presse/Programm des Veranstalters, Flyer (auf Wunsch machen wir das Design ... na ja, unser Grafiker) und natürlich gibts auch einen wirklich guten FOH dazu.

 

[doubleball]

Ja ja, theBass, da hast Du wohl Recht. Sowohl, was die Vorkasse als auch den Rest angeht.

Ansonsten: ich hab' hier ein paar Mal das Wort "Eintrittsgeld" gelesen. Bei uns Osnabrück ist es anscheinend verpönt, warum auch immer, den Gästen Geld dafür abzuverlangen, und wenn's auch nur ein paar Eurochen wären, dass ihnen etwas geboten wird, ausser den im Getränkepreis inbegriffenen Künsten des Zapfers zuschauen zu dürfen.

Lokale bzw. regionale Bands spielen i.d.R. ohne dass Eintritt verlangt wird. Erst wenn die lokale Band zumindest national bekannt ist (wie z.B. Toscho's Blues Company), trauen die Wirte sich, auch eine Kasse an den Eingang zu stellen. Zumindest in einem Lokal wird ein Getränkeaufschlag verlangt, solange die Band spielt. Immerhin!

Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Gäste nicht für die Musik zahlen sollen. Für z.B. 2 Stunden Kinounterhaltung legt ja auch jeder seinen Obolus auf den Thresen ...

 

[AppleUli]

ich sprech jetzt einfach mal als nebenbei-veranstalter:
es ist in der heutigen zeit fast unmöglich ein Konzert durchzuführen, bei dem man den bands ein haufen gage gibt... da gibts die fixkosten(clubmiete, technik, cateringkosten,promotion,evtl personal) und das muss erst mal mit den einnahmen gedeckt werden! und das ist wahrlich nicht so einfach, wie es scheint. meisten kommen nämlich nicht so viele leute, wie man denkt: fazit - dicke haushaltslöcher und das riskiert keiner.
ich bezahl den bands generell nur anfahrtskosten (15cent/km) und catering und selbst bei der harten kalkulation kommt man letztendlich nicht ins plus. falls doch mal gewinn rauskommt, verteil ich das natürlich unter den bands.

da der verein, für den ich mich engagiere, ein portal für nachwuchsmusiker ist, kommen top-bands für uns sehr, sehr selten in frage

 

[TaBass]

Heikles Thema. Leider gibt es bei uns in der Region immer mehr Youngsters, die glauben, jetzt die Preise kaputt machen zu müssen, um "später mehr" verlangen zu können.
Was ist später - was ist mehr? No go.
Schade drum - wir hatten bis vor 2 Jahren eine stabile Szene auf unseren Wein- und Strassenfesten. Die Feste sind etabliert.
Nun spielen die Baby's für 50,- Euro und ab dem 2. Refrain erkennt man den Song.
Wird noch witzig hier. Aber die gibt's wohl kein zurück mehr.

 

[doubleball]

Zitat:Original erstellt von: AppleUli

... ich bezahl den bands generell nur anfahrtskosten (15cent/km) und catering und selbst bei der harten kalkulation kommt man letztendlich nicht ins plus. falls doch mal gewinn rauskommt, verteil ich das natürlich unter den bands.

da der verein, für den ich mich engagiere, ...

Das sind dann bei Dir aber grundsätzlich andere Voraussetzungen. Vielleicht vergleichbar mit dem was Du machst (wenn ich es denn richtig interpretiert habe), ist das sog. "Bandstand Meeting", das bei uns regelmäßig über den Kulturring der Jugend und damit letztendlich über die Stadt veranstaltet wird (1 x pro Monat).

Die ist eine Möglichkeit für junge Bands, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Es treten immer 2 bis 3 Bands auf, die Stadt stellt im Haus der Jugend einen kleineren "Saal" zur Verfügung, Anlage, Licht etc. ist vorhanden. Es gibt eine kleine Anerkennung (Kasse?) als Gage, Getränke für die Bands sind frei (glaub' ich jedenfalls).

Sowas find ich okay - die ganze Angelegenheit ist nicht kommerziell.

Sobald eine Band aber an einer kommerziellen Veranstaltung teilnimmt, sei's Strassenfest, sei's Kneipengig, trägt sie (hoffentlich) zum Erfolg der Geschichte bei und ist eben dementsprechend auch zu bezahlen. Schließlich sind die Veranstaltungen normalerweise nichts anderes als Werbemaßnahmen und dienen dazu, den Umsatz/Gewinn des Veranstalters zu erhöhen. Statt einer Band könnte es auch andere Anreize geben, das Lokal zu füllen (jedes 10. Bier umsonst, gab's bis vor kurzem in meiner Stammkneipe), Werbe- und Plakataktionen ... Das kostet aber alles Geld. Kostenlose Werbung und Ertragserhöhung zu erzielen, indem man eine (meist junge) Band für lau engagiert ist unmoralisch.

 

[Mike`adelic]

Hängt bei uns von der Veranstaltung ab. Wir spielen auch für wenig Geld (ca 300€+Anfahrt, d.h. der Mischer + Anlage ist gedeckt), wenn die Promotion stimmt (Festival, großer Gig in ner fremden Stadt etc..) ansonsten liegt unsere VB bei 1300€ pro Abend. Da sind wir aber auch noch sehr billig, da wir 9 Leute sind.

@TheBass: dem Problem mit der Bezahlung gehen wir mit nem Vertrag aus dem Weg [], da muss der Wirt/Veranstalter zahlen, sonst gibts üblen Stress.

@AppleUlli: bei Nachwuchsbands ist die Sache eine komplett andere... wo soll die Fanbasis herkommen, die bezahlt? Bei unseren Gigs handhaben wir das meistens so: Eintritt für uns (oder Festgage), Gewinn an Getränken voll an den Wirt. An uns hängt dann aber noch der Mischer + Anlage (ca 300€ / Abend). Bisher hat das aber gut funktioniert.

 

[ichon the T]

also zum Thema "erstmal kostenlos spielen um bekannter zu werden" folgendes: NEIN!
Wenn ihr euch nen Fankreis erspielen wollt, oder einfach nur bekannter in euerer Region werden wollt, dann tut euch mit anderen Bands zusammen und organisiert die Konzerte selbst. Sprecht die verantwortlichen von Kulturzentren oder anderen Veranstaltungsorten an und versucht günstige Konditionen für euren Gig auszuhandeln und spielt auf Eintritt, den ihr natürlich selbst und vernünftig festsetzen müsst. Dann werdet ihr schon sehen ob ihr nach Promo, Raummiete etc.. noch was für euch und euer Equipment übrig habt. Sobald ihr allerdings engagiert werdet, die Veranstaltung also nicht auf eurem mist gewachsen ist, sondern ihr nur ein teil des Programms seid, ist meiner Meinung nach folgendes (wie schon mehrfach erwähnt) Pflicht: Fahrtkosten, Catering und Gage nach Anzahl der "erwarteten" Besucher! Bei den Fahrtkosten muss vorher geklärt werden, wie weit die Anreise ist etc.. Ich hatte das hier ein paar mal, dass uns (meine REM-Coverband) jemand Buchen wollte und dachte, wir sind alle von hier und müssten die Amps gerade mal um die Ecke tragen. Allerdings kommen eben 2 der Band aus Dresden und das kostet dann eben einfach 70EURO.. Das muss vorher geklärt werden und dann hat der Veranstalter immer noch die Möglichkeit nein zu sagen. Und ganz wichtig (wie auch schon erwähnt): Die Hälfte der Gage vorher und nur spielen wenn "vorher" ein Vertrag unterzeichnet wurde! (Ich hab da auch schon so einiges erlebt. z.B. "Wie wir hatten 500Euro ausgemacht? Waren das nicht nur 300?" GRRR wie ich sowas hasse.

D.

 

[Schraubstockha]

@ ichon the T
das entsrpicht genau dem, was auch meine Meinung ist!
Bei uns gibt es mitlerweile Veranstalter, die wollen dir 2 Freigetränke geben und sonst nichts, da kann man nur sagen: Singt selber!

 

[Brainsaw]

Also bei uns in der Gegend ist es so, dass man die meisten Sachen selbst organisieren muss, es gibt einfach viel zu wenig. Dann muss man halt mit der Gage hinkommen, bis jetzt hats immer gepaßt.

 

[Mike`adelic]

ok, auch ne Art []