Wie macht man's heute?

[CoreData]

Ihr Lieben, ich bin einigermaßen ratlos. Nach mehr oder weniger 25 Jahren Pause bin ich als Wiedereinsteiger unterwegs und spiele in einer Rock/Blues-Band mit Drums, Gitarre und Keyboard. Meine Instrumente sind ein 5-Saiter Jazz Bass und ein 4-Saiter-Frettless, beide von Squier und passiv. Ich hab einen Nux Mighty Plug Pro in Version 3 zum Üben, außerdem noch aus alten Beständen einen Boss OC-2.
Früher habe ich einen Sandberg S2 und einen MusicMan Fretless gespielt, beide an einem SWR Workingman Combo (2x10" IIRC) mit einer SWR 1x15" Box. Effekte waren bis auf den OC-2 nicht so wirklich mein Ding, ich hatte als Soundziel einen sehr klaren, tiefenbetonten Klang ähnlich einer tiefen Piano-Saite.

Wie tut man das heute? Eher so Modelling-Amps in einer wie auch immer gearteten kleinen Kiste an einer Endstufe, Modelling-Amp an einem speziell dafür ausgelegten Amp oder doch einen Combo (vielleicht sogar einen Vintage SWR)? Ich war zu zwei Terminen in einem Musikhaus und bin ratloser als zuvor. Die Forumssuche hat auch nicht gerade zur Erhellung beigetragen.
Mir geht es darum, eine vielseitige und kompakte Anlage zu haben, die sich auch in einer nicht allzu lauten Rockband durchsetzt, aber auch in einem kleinen Jazz-Setting funktioniert.
Danke schonmal vorab.

 

[bassicer]

Leichter Amp (Digi ~500 Watt, 2-4 kg), leichte Box(en) 2x10 oder zwei 1x12, robustes Instrumentenkabel, fertig.
Je nach Geschmack Pedale oder HX Stomp o.ä.

Der OC-2 zu mir.

 

[bassmansemi]

Hmm da gibt es ja sooo viele Möglichkeiten, ich würde mir einen leichten kleinen "Lautmacher" suchen, der möglichst neutral is dazu ne leichte 10er Box...und den Rest mit ner Kiste ala Line 6 Stomp formen.

 

[EPBBass]

Kommt drauf an...

Du kannst mit nem Modeller und InEar so ziemlich alles abdecken. Ich spiele in 2 Bands, in Beiden reicht mir mein preAmp auf dem Board und das InEar. In der zweiten Band ist nur noch die Trompete und das Schlagzeug laut. Viele Bands in meinem Umfeld handhaben das so. Ich würde auch nicht mehr anders proben wollen.

 

[Mudskipper]

Wie tut man das heute?

Kommt darauf an, ob du Soundvielfalt brauchst oder eher der Set and Forget Typ bist, mal von Raumanpassungen abgesehen.

500Watt Class D Top und zwei 112et, damit ist man in der Regel sehr gut als Allround-Stack aufgestellt, so lange man nicht mega laut auf der Bühne ist. Welche genau ist reine Geschmackssache, entweder ausprobieren oder für zumindest eine Entscheidungshilfe mal bei Youtube quer hören, hier fragen usw.
Und da liegt es schlicht am Budget was du ausgeben willst.

 

[TheBass]

!!! Hot News !!!
Die Physik ist immer noch die Gleiche wie vor 25 Jahren.

D.h. für einen tiefen, satten Sound brauchst Du Membranfläche und Leistung, in dieser Reihenfolge. Wenn Du ohnehin schon eine 210+115 und einen Leistungsstarken Amp am Start hast, dann wird eine weitere Steigerung immer mit grösseren Boxen 410, 610 ... 215 verbunden sein.

Was sich allerdings in den letzten 25 Jahren geändert hat, ist die Möglichkeit dies mit geringerem Gewicht zu erreichen. Class D Amps, Neodym Speaker, Leichtbauweise etc. gab es vor 25 Jahren meines Wissens noch nicht.

 

[xroads]

...und zwei 2x12er...

Das ist schon overkill, eine 212er oder 2 x 112er reichen eigentlich aus.

 

[Mudskipper]

Das ist schon overkill, eine 212er oder 2 x 112er reichen eigentlich aus.

Oh korrigiert, meinte 112er

 

[NewWay]

Kommt drauf an...

Du kannst mit nem Modeller und InEar so ziemlich alles abdecken. Ich spiele in 2 Bands, in Beiden reicht mir mein preAmp auf dem Board und das InEar. In der zweiten Band ist nur noch die Trompete und das Schlagzeug laut. Viele Bands in meinem Umfeld handhaben das so. Ich würde auch nicht mehr anders proben wollen.

Ich mag In-Ear, zum sich-selbst-hören absolut das Beste.
Wie machst Du für den Rest der Band, haben alle IEM? Denn wenn nicht sollen ja auch die Mitmusiker an unserem Spiel teilhaben. Und sich da auf die PA verlassen - je nach Ausstattung im Proberaum (über)fordert man die damit ja unnötig, und das Klangbild formt die dann ja auch, und nicht unbedingt so wie man das haben will.

 

[Testbass]

Wenn du nach wie vor auf den SWR-Sound mit einem tragenden, souligen Bassanteil und einem Mittenloch stehst, wird es nicht ganz so einfach. In den letzten Jahren wird der Sound doch eher von mittenbetonten Anlagen dominiert. Typisch sind hiervon die Vierbandklangregelung mit festen Frequenzen und 12er-Speaker. Man muss dann ein bißchen suchen, bis man die früheren Sounds von SWR oder Eden in neuen Anlagen wieder findet. Es geht dann im Kern darum, einen Amp mit parametrischen Mitten und eine Box oder einem Combo mit 2x10ern zu finden.

 

[deeptone]

Wenn du einen tiefenbetonten, satten und klaren Ton wünscht würde ich persönlich diese Möglichkeiten empfehlen.

Low Budget, einfach und gut:

Mesa Subway-DI in die PA oder InEar.
Dazu ausgesuchte Pedal Effekte oder halt ein Modeller.

Richtige Bassanlage:

EICH T-500 oder 900 (Mit diesen Amps kann man auch in die Richtung SWR gehen)
Dazu auf jeden Fall FMC Bassboxen. Ihr Preis/Leistungsverhältnis ist einmalig.
Entweder ein oder zwei 12er oder sogar die bekannt gute FMC 114EX HP. Die liefert vermutlich den Ton den du dir wünscht.

Mit Modellern bin ich persönlich nie richtig warm geworden was aber nichts heissen muss.
Anderen gefallen sie ja.

Ich könnte dir anbieten das oben genannte bei mir auszuprobieren, weiss aber nicht von wo du kommst.
Kannst mir gerne eine PN schreiben.

 

[EPBBass]

Wie machst Du für den Rest der Band, haben alle IEM?

Alle nutzen IEM. Für den Fall, dass mal einer was vergisst, habe ich in der einen Band noch ne Box und ne Endstufe. Das wäre aber nur für den Gitarristen. Der Drummer brauch mich im zweifel nicht, um zu spielen.

In der anderen Band wird einfach die Disziplin vorrausgesetzt, sein Zeug dabei zu haben.

 

[bassicer]

Der Drummer brauch mich im zweifel nicht, um zu spielen.

Kündigungsgrund!

 

[EPBBass]

Kündigungsgrund!

Hehe, ne passt schon. ^^

 

[lallys]

Class d amp nach sound zusammen mit zwei kleinen Boxen und Deinem Lieblingsbass aussuchen.
Für klaren sound steht glockenklang, die sonst so üblichen Kandidaten wie markbass, eich aber durchaus auch günstigere wie Fender können das auch, vielleicht nicht so filigran wie glockenklang. Am Ende ne Frage des Budgets was es denn werden wird.
Gut ist, dass heute schon recht günstig leichten und durchsetzungsfähigen Kram gibt (Fender Rumble z.B.).
Mit zwei einzelnen 12 er Boxen deckt man soweit alles ab was Du beschreibst.
Am besten Deinen Bass einpacken und Amps testen ohne an den EQs zu drehen erstmal. Da gibts ne Idee vom Grundsound. Sollte so schon stimmen ohne viel rumzukurbeln.

 

[beate]

Richtige Bassanlage:

EICH T-500 oder 900 (Mit diesen Amps kann man auch in die Richtung SWR gehen)
Dazu auf jeden Fall FMC Bassboxen. Ihr Preis/Leistungsverhältnis ist einmalig.
Entweder ein oder zwei 12er oder sogar die bekannt gute FMC 114EX HP. Die liefert vermutlich den Ton den du dir wünscht.

Vermutlich ist genau das der beste unter den bisherigen Tipps, einfach, weil er Dein geschilderten Bedürfnisse am ehesten aufgreift. Gff auch mal mit dem Hersteller reden, sobald der Amp feststeht.

Was spräche denn gegen einen gut erhaltenen alten SWR?

Und was hat der SWR denn für eine Klangregelung? Idealerweise sollte die möglichst ähnlich sein.

 

[PickNick]

Ich habe auch relativ lange gebraucht, bis ich meine Anlage beisammen hatte. Erst war es ein Phil Jones D-400, den ich immer noch als Reserve habe. Ein leichter D-Amp (unter 2 Kg), mit einem cleanen Sound und ausreichend Leistung für Proben sowie kleine Gigs. Habe mich dann für einen Mesa Boogie Subway D 800 (2,4 Kg) entschieden. Der hat einfach mehr Leistungsreserven und färbt den Bass-Sound leicht dreckig so wie ich es mag. An Boxen spiele ich in der Regel eine Barefaced Super Compact (1x12er / 11 Kg), die mir live bislang meist gereicht hat. Auch als Stand alone. Ich brauche sie ohnehin meist nur um den Sound anzufetten, der Rest läuft über die PA (DI). Wenn's dann Open Air doch mal einmal ein bisschen lauter werden soll, hänge ich eine EA 2x10 (14 kg) dazu. Macht in der Summe Rückenfreundliche 13,4 bzw. knapp 27 Kg für die gesamte Bassanlage. Ach ja, für Kirchenmusik habe ich noch einen Phil Jones Piranha Combo (4x5 / 16 Kg), der bei kritischen Beschallungsverhältnissen optimal ist.

 

[kadauz]

Ich spiele den von @deeptone erwähnten Eich T900, der bei ausreichend Leistung in einem Notebooksleeve ins Gigbag passt. Dazu eine Markbass 2x12 mit 800Watt und ein kleines Pedalboard.
Das kann man alles mit einem Gang mitnehmen, Bass und Amp im Gigbag auf dem Rücken, Pedalboard in der linken Hand, Box in der rechten Hand (18KG). Bei Bedarf kommt noch ne 1x12" dazu, dann ist aber gut.
Digipedale und Modeller sind nix für mich, ich brauch meine Regler und Knöpfe.

Die FMC Boxen sind aber super, ich glaube mittlerweile würde ich zu zwei 114er tendieren. Aber meine Markbass Boxen sind leider zu gut um sie zu verkaufen...

 

[oldschool]

Interesant, dass noch niemand bei den Soundvorstelungen des TE 1x15 vorgeschlagen hat! Dabei hat sich gerade bei denen klanglich am meisten getan in den letzten 25 Jahren... eine 1x15 mit einem Faitalpro 15PR400 drin könnte IMHO auch gut passen und bleibt weit unter 20kg.
Ein guter Tip ist auf jeden Fall, den Hans von FMC mal anzurufen, dessen Telefonseelsorge ist schon legendär, und du kannst Standardboxen bei ihm auch zurückgeben bei nichtgefallen.

 

[Radunt]

Wie macht man's heute? So:​