Wie könnte mein Bass klingen, wenn...

[edwards]

Hallo,
ich möchte einen Bass selber bauen und habe mir eine Konfiguration überlegt und möchte wissen, wie der Bass so klingen könnte/würde.

Also ich plane einen eher massiven Korpus aus Bubinga und einen Hals aus Ovangkol. Der Hals wird wahrscheinlich aus 2 Teilen Ovangkol und 1 Teil Ahorn in der Mitte. Ob Neck thru oder angeschraubt weiß ich noch nicht. Für die PUs möchte ich einen MM in Bridgeposition und einen J in Halsposition von Seymour Duncan nehmen. Beide passiv und mit passiver Elektronik.

Also ich habe schon genaue Vorstellungen, wie mein Bass klingen sollte, möchte aber zuerst eure Meinung hören, ob das mit meiner Konfiguration hinkommen könnte. Möchte meine Vorstellungen aber zurzeit noch nicht preisgeben, da ich damit euer Urteil nicht beeinflussen möchte.[]

Danke für eure Hilfe

 

[morry]

Bubinga und Ovangkol, das schreit nach Warwick.
Der Sound wird richtig fett und drückend werden, mit eher wenig aggressiven Attack.

 

[CHD]

Der Sound hängt auch massiv von der Position der PU's ab. Da ist am besten ausprobieren !!!

 

[morry]

Wie probiert man die beste PU-Position aus?
Ich kann ja schlecht ne 10x15cm große Vertiefung unter den Saiten in den Korpus fräsen und dann die PUs drin hin und her schieben, bis mir der Sound gefällt. Ist dann optisch nämlich nicht mehr ganz so schön und nimmt ne ganze Menge an schwingendem Material weg.
Bitte um Aufklärung
Viele Grüße
Moritz

 

[CHD]

Das stimmt deswegen habe ich einfach einen extra Korpus bei dem die Fäsung vom Hals bis zur Bridge geht. Bei diesem Ding schraub ich einfach den Hals an, zieh Saiten auf und kann dann nach belieben probieren. Dieser Korpus hat keine bestimmte Form sondern ist einfach ein Brett mit 45mm Dicke und 200mm Breite und ist immer wieder zu verwenden.

 

[jam_bass]

Klasse Idee, das mit dem Extrakorpus!!
Und eigentlich gar nicht so viel Aufwand.
Die Meinung bezüglich mangelndem Attack bei schweren Hölzern kann ich nicht so ganz teilen. Mein Streamer Stage 2 mit siebenteiligem Hals und schwerem Afzelia-Korpus ist schon sehr percussiv (trotz Neck-Through, dem man ja auch verschiedenes nachsagt diesbezüglich). Die schnelle Saitenansprache wird meiner Meinung nach eher von weichen Hölzern bzw. Konstruktionen gebremst. Dafür ist da der Knurr etwas stärker. (rein subjektive Beobachtung zwischen Esche- Bubinga- Ahorn und z.Bsp. Mahagoni-Bässen.)
@ edwards: Die beschriebene Halskonstruktion würde ich auf jeden Fall so machen. Weiche Hälse machen keinen Sinn. Ob verschraubt oder durchgehend ist nicht entscheidend, wenn die Verschraubung gut gelöst ist.
Zu den PUs habe ich keine Erfahrungen. Aber da spielt ja die Elektronik wie schon gesagt eventuell sogar die grössere Rolle (z.Bsp. beim Stae-Variable-Filter, siehe www.gitarrenelektronik.de ).
Die Korpusmaterialien und -Gestaltung hast du noch nicht angesprochen. Nach meiner Erfahrung ist aber tatsächlich Hals und Mittelbau (Suatainblock) entscheidender.

 

[jam_bass]

Beim Hals steht imo die Stabilität im Vordergrund. Es werden Hölzer genommen, die sich möglichst wenig verziehen. Beim Ahorn gibt es nach meiner Beobachtung (die auch nur begrenzt ist) gewaltige Unterschiede in der Härte. Die Ahorn-Hälse vom Bach-Preci z.Bsp. sind extrem weich und entsprechend leicht zu beschleifen.
Fendertype hat diesbezüglich den Vorteil, dass die Hälse sehr kurz sind, weil sie sehr früh in den Korpus übergehen.
Mein Bach-Preci hat nach einer Verstärkung mit Kohlefaser auf der Rückseite auch eine recht schnelle Ansprache. Das Attack kommt dann gut, wenn die Hölzer, bzw. die Struktur möglichst wenig mit schwingt, weil dies die Saitenschwingung behindert und zudem das Sustain bremst. Beides können schwere Hölzer alleine wegen ihrer Massenträgheit besser als leichte. Das Gewicht muss aber nicht zwangsläufig mit im Spiel sein, wenn die gewünschten Eigenschaften auch anders hergestellt werden können.
Oben hatte ich übrigens darauf Bezug genommen, dass gesagt wurde, dass schwere Hölzer die schnelle Tonansprache behindern; meine Meinung ist, dass dass weiche Hölzer sie behindern.

 

[edwards]

Danke an alle für die bisherigen Tipps. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass wenn ich Bubinga für den Korpus nehme, dass ich ihn eher kleiner mache, wie ihr es mir geraten habt. Am Anfang wollte ich den Korpus ja ziemlich massiv machen, da ich von einigen Bassisten gehört habe, dass man für einen guten Sound einen grossen und massiven Resonanzkörper (Korpus) braucht und das sollte auch das Geheimnis des Sounds von Music Man und Fender sein.
Also, den Hals mache ich bestimmt aus sehr harten Hölzern wie Ovangkol und Ahorn. Beim korpus weiß ich noch nicht ob steinhart oder doch weicher, ob Bubinga oder Sumpfesche. Vielleicht klingt das blöd, aber ich möchte es schon eher mit etwas exotischerem wie Bubinga versuchen, anstatt mit etwas altbewehrtem wie Sumpfesche.
Mein Ziel ist ein Bass mit viel Charakter im Sound, mit tiefen, druckvollen aber nicht matschigen, sondern transparenten Tönen und das Wichtigste: der Bass soll knurren, schnurren, oder wie immer man so einen Sound beschreiben/nennen soll.

Eure Meinung sehr erwünscht.

 

[GrooveMinister]

Hallo zusammen!
Ich schließe mich Jam Bass,E-A-D-G und Cosmo an. Auch ich kann der Aussage, dass schwere Hölzer (Hölzer mit großer Dichte) zu einem kürzeren Attack führen, aus Erfahrung überhaupt nicht zu stimmen. Generell werden Schwingungen doch von weichen Materialien ( mit geringer Dichte) viel besser geschluckt. Gerade Bässe mit Bubinga-Body, die ich spiele / gespielt habe, haben einen ausgezeichneten Attack und auch sehr langes Sustain u.klingen zudem insgesamt sehr definiert und straff. Beim Hals geht es neben der Steifigkeit ja auch darum, mit der Eigenresonanz möglichst über das Grundtonspektrum hinauszukommen umd deadspots zu vermeiden. Bei weichen Hölzern liegt die Eigenresonanfrequenz eben tiefer...