Wie bekämpft ihr "Durchhänger"?

[honkymeyer]

Wenn es mal wieder soweit ist, schau ich in kleineren Locations Livebands zu. Das inspiriert mich dann meistens recht schnell und ich habe wieder Spaß am bassen.

 

[No Roses no Skies]

überprüfen ob das was geübt wird zielführend ist.. die wahnsinnsneuigkeit, ich weiß. naja, bei mir funktioniert das jedenfalls.

 

[cellkirk74]

Ich such dann ein neues Bandprojekt. Und wenn es nur für ein par Proben ist. Andere Leute oder auch einfach ne andere Kombination bekannte Leute. Und dann drauf los.

Allerdings bin ichwas Üben angeht auch ein schlechter Ratgeber. Ich lerne alles immer nur anlassbezogen, also wenn ich an einen Punkt komme wo ich es brauche.

 

[bauschi]

ich habe früher, ähnlich wie thebass..viele auditions und vertretungen gemacht und mit wenig bis gar keinen proben auf die bühne. aber da hatte ich irgendwann die schnauze voll..denn das bewahrte mich nicht vor durchhängern, die einfach JEDER mal erlebt.....gehört einfach dazu.

wenn ich heute durchhänger habe, rühre ich denn bass erst gar nicht an und höre auch dann wenig bis gar keine musik.....einfach mal abstand nehmen.....die lust auf musik und bass kommt dann früher oder später von ganz alleine.
im jahre 2006 hatte ich eine dermassene "musik-krise"..dass ich konsequent von jeglichen bühnen und bands für ca. 5 jahre fernblieb...ich habe da lieber im stillen kämmerlein an meiner stilistik und meinem ausdruck gearbeitet.....das war das mit abstand beste...was ich zu dieser zeit tun konnte. nach dieser pause habe ich langsam aber sicher wieder um alten spass gefunden.

heute mach ich nur das, was mir wirklich spass macht....keine mucker jobs mehr etc....das bewahrt mir auch meine authentizität......


bauschi

 

[pitsieben]

Ich kümmere mich um andere Instrumente. Ich bin ja auch Schlagzeuger und kann immer rüber zappen, wenn mir das Eine oder Andere auf den Senkel geht.

Momentan bin ich höllisch scharf auf sowas:

Das Ding hat sich jetzt ein Kumpel von mir bauen lassen.

In der Regel dauert es dann nicht lange und ich kann den Bass wieder gut anfassen. Aber ich übe auch nicht strukturiert...weder Drums noch Bass. Ich spiele immer nur.

 

[BassDie]

Wie es schon geschrieben wurde: Unterricht bringt's und hilft zur soliden Einschätzung des eigenen Könnens. Das nämlich wird regelmäßig doch gerne überschätzt (schließe mich da mit ein). So ein Basslehrer bringt einen auf den Boden der Realität zurück, verhindert, dass du immer das Gleiche spielst, was du sowieso schon kannst und bringt dich in eine neue Dimension des Bass-Spiels. Allerdings: es gilt den inneren Schweinehund zu überwinden.

 

[mikki]

Darüber zermartere ich mir mittlerweile das Hirn.
Die Erfolgskurve beim Lernen/Üben ist bei mir im Moment ziemlich "flach"...


Fingerübungen werden mir allmählich zu stumpf. Tonleitern rauf und runter, mal schnell mal langsam...bäh.
Ständig das gleiche Zeug covern wird langweilig auch wenn es mittlerweile echt viele Songs sind.
Das Set unserer Band ( alles eigenes Zeug ) spiele ich mittlerweile ohne groß aufs Griffbrett zu gucken, obwohl manche Sachen durchaus recht progressiven Charakter haben und nicht "simples Achtel-Gedudel" sind
Natürlich gibt es hier und da, gerade bei neuen Songs, noch Möglichkeiten besser zu werden. Aber jeden Tag das Gleiche spielen entnervt mich irgendwie.

Meine Fingertechnik ist eigentlich ordentlich. Ich bin recht flink, dabei genau....mein Timing ist gut, ich spiele nahezu täglich, immer mit Metronom, keine Probleme bis ~180bpm, außer vielleicht die Ausdauer
Ich beschäftige mich im Moment mit "Drei-Finger-Technik", "Gallops", schnelle Triolen mit Zwei- UND Drei-Finger-Spielweise...das wird aber auch irgendwann stumpf.

Ich brauch irgendwas, dass für Abwechslung sorgt. Oder sollte ich das Langholz einfach mal ein paar Tage weglegen? Das bringt aber keinen Spaß
Fragen über Fragen...

ab in den proberaum, geile mucke aufgelegt und gespielt, und gespielt, und gesp....(unbedingt darauf achten, daß genügend bier kalt steht)
...und wenn ich mal keinen bock oder keine zeit, hab, spiel ich nicht.

 

[The_Passenger]

In meiner Band tinkt keiner ^^ weißt wie assi das ist wenn man der einzige ist mit ner Flasche Bier ?

 

[endgame]

2) wenn Du noch keinen hast: nimm Unterricht!

Das lohnt sich richtig!
Ich hab mich lang genug in einer Komfortzone aufgehalten und dabei das spielen können was ich brauchte.
War zum Schluss massiv unbefriedigend und Unterricht (oder auch mal ein neuer Lehrer!) zeigen dir ganz schnell andere Sichtweisen auf.

Holt dich ein wenig aus der Betriebsblindheit.
Ich hab jetzt alle 2 Wochen 60min und die lohnen sich richtig!

 

[hobbychirurg]

Manchmal ist eine Pause unglaublich fruchtbar.
Und wie andere schon sagten: Zweitinstrument! Du glaubst gar nicht, was das auch für dein Hauptinstrument bringt. Am besten direkt ein Harmonieinstrument und dazu mit dem Gesang anfreunden (und am Lagerfeuer der Größte sein).

Aber Vorsicht einmal Blut geleckt kommt zum Zweitinstrument schnell ein Dritt-, Viert-, Fünftinstrument dazu

 

[TriggerSneaker]

Zweitinstrument ist manchmal durchaus hilfreich, das stimmt.

Ich hatte bis vor 2 Wochen einen ziemlich langen Durchhänger, hab den Bass fast ein Jahr lang nur noch bei (ziemlich spärlichen) Proben angefasst.

Seit zwei Wochen übe ich wieder fast täglich ... wie hab ich's überwunden ? Nun ...

1.) Kleine Schritte ... erstmal 20 min täglich, bei Lust noch mehr, aber nicht zu viel, so dass man am nächsten Tag auch noch motiviert ist.

2.) Ziele Überdenken. Früher hab ich meistens geübt, um im Bandkontext zu glänzen, oder doch noch ein passabler Jazzbassist zu werden.
Hab sogar hier und da mal Aufnahmeprüfungen gespielt. Dementsprechend hab ich zu öden Playbacks gespielt, mich mit SITSOM abgemüht,
oder zwanghaft versucht, doch noch Notenlesen zu lernen. Alles Sachen, an denen ich eigentlich kaum (intrinsisches) Interesse habe, und das
Ergebnis gezählt hat. Da macht (mir) Üben echt keinen Spass.

Das habe ich nun geändert. Wenn ich dieser Tage übe, gibt es keine Playbacks mehr, nur den Bass und mich (manchmal ein Metronom).
Eine Übeeinheit besteht dann zumeist aus Aufwärmen, dann frei vor sich hin spielen, die Möglichkeiten des Instruments erkunden, sich
unorthodoxe Spielweisen ausdenken und versuchen, diese zu perfektionieren. Hat was beinahe meditatives.

Dann, um nicht nur um sich selbst zu Kreisen, externe Einflüsse,
meistens "Bach for Bass" oder ein paar Licks aus der Bass Bible. Manchmal auch was ganz anderes, z.B. Moondog-Stücke. Bloß kein Jazz!

So macht mir das Üben an sich tatsächlich Spass, früher war es mehr Arbeit. Werd' ich dadurch noch ein guter Jazz-Bassist ? Nein ... ist mir
aber inzwischen echt egal. Für den Band-Kontext bringt es auch eher indirekt was. Immerhin, die Finger bleiben fit ! Klar, das Bassspiel wird dadurch
auf längere Sicht eher ideosynkratisch, aber das war's bei mir eh' schon immer.

Und, wie gesagt, das "Ergebnis" zählt nicht mehr, sondern der Prozess selber bringt Freude. So geht's dann auch wieder.