Wie bekämpft ihr "Durchhänger"?

Ens

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Darüber zermartere ich mir mittlerweile das Hirn.
Die Erfolgskurve beim Lernen/Üben ist bei mir im Moment ziemlich "flach"...


Fingerübungen werden mir allmählich zu stumpf. Tonleitern rauf und runter, mal schnell mal langsam...bäh.
Ständig das gleiche Zeug covern wird langweilig auch wenn es mittlerweile echt viele Songs sind.
Das Set unserer Band ( alles eigenes Zeug ) spiele ich mittlerweile ohne groß aufs Griffbrett zu gucken, obwohl manche Sachen durchaus recht progressiven Charakter haben und nicht "simples Achtel-Gedudel" sind ;-)
Natürlich gibt es hier und da, gerade bei neuen Songs, noch Möglichkeiten besser zu werden. Aber jeden Tag das Gleiche spielen entnervt mich irgendwie.

Meine Fingertechnik ist eigentlich ordentlich. Ich bin recht flink, dabei genau....mein Timing ist gut, ich spiele nahezu täglich, immer mit Metronom, keine Probleme bis ~180bpm, außer vielleicht die Ausdauer :-)
Ich beschäftige mich im Moment mit "Drei-Finger-Technik", "Gallops", schnelle Triolen mit Zwei- UND Drei-Finger-Spielweise...das wird aber auch irgendwann stumpf.

Ich brauch irgendwas, dass für Abwechslung sorgt. Oder sollte ich das Langholz einfach mal ein paar Tage weglegen? Das bringt aber keinen Spaß :-/
Fragen über Fragen...
 
hallo,

weil es mein Hobby ist, kann ich es mir leisten, meine "Durchhänger" als solche zu akzeptieren. Andere Beschäftigungen machen auch Spass. Gerne kehre ich dann wieder zum Langholz zurück.

Stelle dann fest, dass ausgerechnet die schlichten geraden Achtel- und Shuffle-Nummern die größten Herausforderungen sind.

Grüße
 
moin,

so'n durchhänger ist ganz normal. der geht auch wieder weg.:-)
meine idee: horizonterweiterung. (= input)
höre mal andere musikrichtungen, gucke was andere bassisten so veranstalten
und versuche sowas auf deinem bass/ in deiner musik umzusetzen. (= output)

willkommen in der zukunft- dank youtube, etc. kann man sooo viel tolle neue sachen entdecken...:alien::lechz::-)
 
Ich weiß nicht welche musik ihr macht oder was dir gefällt und was überhaupt nicht.

Vielleicht solltest du dich mal mit einer ganz anderen musik befassen,
mit bassisten die völlig andere linien und rhythmisierungen spielen als du gewöhnt bist.
Richtig schwere linien vornehmen.
Das tempo massiv steigern...
Solieren...

Nichts mehr üben was du eh schon kannst.
 
yo, durchhänger gehören dazu. ich find es auch normal, dass ab einem gewissen stand, die lernkurve deutlich flacher wird. dementsprechend natürlich auch die motivation zu üben. und pausen beleben die kreativität. man "vergisst" die eingefahrenen muster relativ schnell, ist zumindest bei mir so. man kommt auch nicht wirklich aus dem training. selbst nach längerer pause brauchte ich nie länger als ein paar tage, um wieder zu alter form zurückzufinden. mit dem unterschied eben, dass festgefahrene muster aufgelockert waren. oft hatten wir die besten, kreativsten sessions nach zwangspausen durch längere krankheit.

mein absoluter fokus liegt z.b. momentan auf timing, mikrotiming, notenlänge und pausen, tonformung usw. ich kämpfe quasi um, oder mit jeder einzelnen note. soll heißen: der song, die line steht, spiele ich blind (so wie du ja auch deine set list blind runternudeln kannst). aber es gibt unzählige möglichkeiten sie zu spielen, zu interpretieren. die suche nach dem musikalisch(!) perfekten take. und da kann selbst ein schlichter 8tel shuffle eine extreme herausforderung sein, wie bassman schon schrieb. es geht mir also momentan nicht darum die songs "fehlerfrei" spielen zu können, so sicher bin ich, sondern einfach die ultimative interpretation zu finden.
 
Hängt natürlich alles davon ab was du erreichen willst. Motivation kommt bei mir immer durch Inspiration. Ich hör was, ich seh was, das klingt geil das will ich auch können.
Da reicht meistens ein einfaches Youtube Filmchen von Scott oder basstheWorld und schon brenn ich wieder.
Bei ausgedehnten Bass-Depressionen würde ich dir zu einer der zahlreichen BassEvents raten: Ein WE Workshop bei Markus Setzer, Warwicks Bass Week, FeeltheBass ... da gibts doch heutzutage soviel Auswahl.
Da wird man in der Regel gut bedient
 
Motivation ist natürlich wichtig, aber man sollte sich mE darüber im Klaren sein, dass man es nicht schaffen kann, die Motivation immer gleich hoch zu halten. Wenn so ein Durchhänger kommt, sollte man sich keine Gedanken darüber machen, dass einem das, was man gerade spielt, nicht mehr Spaß macht, sondern an das große Ganze denken: Du machst schließlich Musik, um Dich darüber ausdrücken zu können und jede Minute, die Du mit Deinem Instrument verbringt, trägt dazu bei, diesem Ziel näher zu kommen.
Dann muß man sich außerdem noch klar machen, dass Lernfortschritte nicht kontinuierlich erfolgen, sondern in kleinen Sprüngen, zwischen
denen man sich auf einer Art Plateau befindet und das Gefühl hat, nicht voran zu kommen. Je weiter fortgeschritten man ist, desto länger können diese Plateaus dauern - und das Gemeine ist, dass man zum nächsten Plateau nur dann kommt, wenn man auch in der Phase der vermeintlichen Stagnation und trotz fehlender Motivation weiter übt.
Daher mein Tip: Dranbleiben! Behalt Deine Übungen bei und ziehe ggf den Schwierigkeitsgrad an (zB höheres Tempo, extrem niedriges Tempo, Klick nur auf 4), nimm Dir andere Übungen vor oder spiel Deine bekannten Stücke in allen Tonarten oder mit anderen Techniken (zB Slapstücke mit Pick oder umgekehrt).
Wenn ich mal keine Lust habe, führe ich mir immer mein Fernziel vor Augen und betrachte meine Übungen in dem Fall (noch mehr als sonst) als eine Art Meditation - das hilft meistens.
 
Ein interessantes Thema. Ich spiele seit gut 35 Jahren Bass und hatte natürlich auch etliche Durchhänger. Streng genommen sind es auch keine 35 Jahre, weil ich wähend und kurz nach einem Studium mehrere Jahre gar nicht gespielt habe. In den Durhhängerphasen versuche ich mich meistens durch andere Bassisten inspirieren zu lassen, versuche mich an technisch schwierigen Stücken oder höre ganz einfach viel neue Musik.

Da ich zudem seit Jahren stabil in verschiedenen Bands spiele, suche ich auch immer die Herausforderung bei Auditions. Eine Band sucht einen neuen Bassisten oder einen Springer für den nächsten Gig; ich ackere mich in möglichst kurzer Zeit durch deren Repertoire und trete dann mit ein, zwei Proben beim nächsten Gig mit auf. Das ist für mich wie Wettkampftraining, bringt mich teilweise an meine Grenzen und man spielt immer wieder mit neuen Leuten zusammen.
 
sehr inspirierend, wenn auch ein widerspruch, da es einen schritt zurückgeht, ist die beschäftigung mit der archetypischen funktion des basses. ich hab grad keinen motivationsschub nötig, aber trotzdem war für mich das lockere zusammenspiel in einer session am fluss, mit leuten die irsh folk/country spielen, sehr inspirierend. da spielte ich grundlegendes - wechselbass, die grundtöne mit läufen verbinden, nur das spielen was die songs groovtechnisch und harmonisch bereichert. das spielen was die songs zum klingen bringt, das spielen was fehlt. in einer rockband auch wenn ich da gerne spiele, habe ich das gefühl, tatsächlich bass zu spielen so intensiv nicht. schwierig das in worte zu fassen.

manchmal auch bach, nicht so schwer, eher fleißarbeit.
 
Vielleicht Eulen nach Athen getragen... aber ich hätte zwei Tips:
1) wenn Du es noch nicht kannst: lerne Noten lesen / Blattspiel!
Das beschäftigt Dich einerseits erstmal eine Weile - andererseits bekommst plötzlich Zugang zu Material, mit dem Du Dich sonst vielleicht nie beschäftigen würdest... ich beschäftige mich zum Beispiel gerade mit Basslinien von Richard Wagner und mit Soli von Charlie Parker...
2) wenn Du noch keinen hast: nimm Unterricht! Irgendwie klingt es - sei mir bitte nicht böse - als würdest Du Dich in Deiner Komfortzone suhlen... ein guter Lehrer wird Dich halt immer an Deine Grenzen - und darüber hinaus - führen... diese selbst zu erkennen ist wahnsinnig schwierig... Das Gute ist aber: wenn Du permanent gefordert wirst, dann gibt es keine Durchhänger...
 

Kenn ich auch.

Ich hab bisher immer nur in Bands gespielt, die eigene Sachen gemacht haben. Das große Problem ist hierbei, dass man nie außerhalb seiner "Comfortzone" spielt. Nur soviel wie nötig - das merkt man dann auch irgendwann und ist gelangweilt von sich selbst - mir ging´s so.

Ich hab mir dann ne Coverband gesucht. Eine mit kleinem Bläsersatz, die Songs gespielt haben, auf die ich nie gekommen wäre. Viele der Songs musste ich raushören und da merkte ich mal wieder was wirklich zählt und möglich ist.

Diese Zeit hat mir persönlich sehr viel gebracht. Ich musste auch auf die harte Tour lernen, dass viele Basser nur abliefern - virtuoses Spiel ist nicht immer gut. =)

Kacktight - Ohren und Augen offen halten - Vorrausschauend spielen - Freude am Spielen...viel weniger das ewige basteln am Sound...

Ich empfehl euch, mal aus JUX: Dschingis Khan - Dschingis Khan, Amy Whinehouse/Marc Ronson - Valerie...
 
Oft hilft es auch den Bass mal ein Tag oder eine
Woche whatever auf die Seite zu legen.
Wer das Teil täglich in den Griffeln hat
kommt früher oder später an diesen Punkt.
Einfach mal was anderes machen.
 
Ich nehm meinen Bass momentan nur einmal in der Woche zur Hand. =(
Den Preci meiner Freundin dafür umso öfter....
 
4low schrieb:
Vielleicht Eulen nach Athen getragen... aber ich hätte zwei Tips:
1) wenn Du es noch nicht kannst: lerne Noten lesen / Blattspiel!
Das beschäftigt Dich einerseits erstmal eine Weile - andererseits bekommst plötzlich Zugang zu Material, mit dem Du Dich sonst vielleicht nie beschäftigen würdest... ich beschäftige mich zum Beispiel gerade mit Basslinien von Richard Wagner und mit Soli von Charlie Parker...
2) wenn Du noch keinen hast: nimm Unterricht! Irgendwie klingt es - sei mir bitte nicht böse - als würdest Du Dich in Deiner Komfortzone suhlen... ein guter Lehrer wird Dich halt immer an Deine Grenzen - und darüber hinaus - führen... diese selbst zu erkennen ist wahnsinnig schwierig... Das Gute ist aber: wenn Du permanent gefordert wirst, dann gibt es keine Durchhänger...
Zum Vergrößern anklicken....

Danke für das ganze Feedback!!!!

Ich denke das mit der Komfortzone trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf.
Zu den ganzen anderen Sachen:

Ich spiele in einer Death-/Trashmetal Band ;-). Suche bei mir in der Gegend gerade händeringend nach einer Coverband, aber hier haben alle Bands im Umkreis schon Basser :-(.
Ich spiele neben meiner Band ziemlich viel Querbeet. Mein Lehrer, welcher gleichzeitig auch ein guter Kumpel ist ( spielt selber seit 25 Jahren Bass ), hat immer erwähnt das es wichtig sei auch mal in anderen Gewässern zu fischen und Bass viel zu Geil ist um nur Rock damit zu spielen :D
Da ich musikalisch ohnehin recht offen bin, kein Problem. Ich spiele sehr gerne abseits der Band sau gerne auch Blues, Funk, Classic Rock und der ganze alte Gassenhauer und Schinken- Kram :-)
( Die ersten paar Whitesnake Alben....was für geile Basslines!! )

Für Abwechslung ist gesorgt :bier:
Ich glaube ich setze mich morgen mal wieder hin und mache einfach mal da weiter wo ich aufgehört habe:



20sek und 5:51
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mal unmotiviert bin, improvisiere ich solange, bis mein Unterbewusstsein die Fingerbewegungen und damit die Töne erzeugt. Nach einer gewissen Zeit kann das sehr "psychedelisch" werden und klingt einfach großartig. Schon ist die Motivation wieder da.
 
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