Nachdem sich mir so eine schraubbare Klinke im Bass aufgelöst hat, war ich gerne bereit, immer einen Backup-Bass mit auf die Bühne zu nehmen. Und obwohl ich damals grundsätzlich vor jedem Gig die Saiten gewechselt habe, sind mir ausgerechnet bei den Schack Stahl-Saiten, die ich lange ausschließlich benutzt habe, immer die tiefste Saite abgerissen. Dengeldengeldengelpfrrrrr....
Also ist der Backupbass seit 30 Jahren Pflicht. Nur für den Fall.
Dann wurde das musikalische Spektrum erweitert. Manche Einsätze verlangen einen E-Bass, einen A-Bass und einen Kontrabass. Kommt zwar selten vor, aber es kommt vor. Dabei hilft mir der Basswitch.
Mit den Rock- und Heavybands nehme ich zwischenzeitlich zwei Rays mit auf die Bühne, bei kürzeren Sets zwei 5-Saiter (SR 5 und SR 5 Classic), bei längeren Sets ab 1 1/2 Stunden nehme ich gerne den SR 4 zusätzlich mit. Nicht, dass ich ihn dringend brauchen würde, aber bei dem Set kann ich 1/4 der Nummern bequem mit dem 4-Saiter spielen, was mir hilft, meine linke Hand zu entspannen.
Die Setlist ist zufällig so gestaltet, dass es zwei Blöcke mit Nummern gibt, die ich mit dem 4-Saiter spiele. Pegel und Sound der Bässe wird beim Soundcheck so gut als möglich eingestellt, der Wechsel dauert nur wenige Sekunden, es funktioniert.
Wenn Ketharristen, die mit High-Gain-Sounds glänzen, sich das Recht herausnehmen, sich die jeweils "richtige Ketharre" zum Stück herauszusuchen, da "die Strat für diese Nummer wegen der (unhörbaren) schöneren Obertöne" einfach ein "must" ist, dann darf ich auch auf die 10 Sekunden beharren, um mir einen anderen Bass umzuhängen. Das ist eh die Zeit, die die Ketharristen nach jeder Nummer auf das TC Polytune starren.
Ich meine, erst lässt man sich für alle Ketharren Pu bei Bareknuckle wickeln, damit die Strat exakt so klingt wie die Paula, dann werden alle möglichen Ausreden erfunden, um die ganze Sammlung während eines Gigs vorführen zu dürfen. Ist doch unnötig, wenn die Ketharristen das brauchen, dürfen sie das gerne machen.
Ich kann ein ganzes Set mit einem Bass spielen, aber es tut gut, die Hand mit einem anderen Hals, der auch gut in der Hand liegt, zu entspannen.
So liegt es an jedem einzelnen, wie er verfahren will. Einen Tip kann ich nur in der Richtung geben: Nimm den Bass, der Dir am besten liegt. Und stell Dir den Anderen hübsch vor die Box. Sieht äusserst professionell aus.
