Welche Mucke zieht Ihr Euch jetzt gerade rein?

[LaFaro]

 

[LaFaro]

 

[bassmansemi]

Über Mr Blackwell muss ja nich reden aber Will Lee war mir bis jetzt gar nich so aufgefallen..schönen Ton hat er

 

[crystalgreen]

Ja, und wie diese jungen Studenten einer südkoreanischen Uni das nachspielen!
Das groovt wie Hölle.

 

[bassmansemi]

Ja, und wie diese jungen Studenten einer südkoreanischen Uni das nachspielen!
Das groovt wie Hölle.

Absoluter Hammer!! Aber ich find dieses gelangweilte etwas komisch..Aber is vermutlich so ne Asian art..bei uns in der Uni waren es immer die Chinesen und Koreaner die wie Roboter jeden Tag das gleiche Programm ohne eine Miene abgezockt haben..kann man machen, aber iwie auch strange..warum nich mal Lächeln oder einfach ausrasten??

 

[crystalgreen]

Du meinst, dass sie mit scheinbar regungsloser Mimik und Körpersprache, die Beine übereinandergeschlagen, ein Fuß noch aus dem Hausschuh gerutscht, die heißesten Sachen spielen? Ich glaube nicht, dass die innere Empfindung deshalb geringer sein muss, als bei den Leuten, die ihre Emotionen nach außen kehren. Ich halte das für ein Missverständnis.

Und witzig, diese Zurückhaltung habe ich gerade besonders gern. Ich erlebe gerne die Musik, ihre Ideen und Wendungen und ihre Emotionalität selbst. Es muss mir keiner am Instrument eine emotionale Ausdrucksvorlage bieten, das stört ihn nur beim Spielen und mich bei Zuhören.

Anekdote meines Vaters bei der Probe eines Weihnachtsoratoriums: Der Cellist lebte sich wieder einmal bei seinen Einsätzen unglaublich aus. Er wogte mit seinem Oberkörper hin und her, weitete die Augen, litt offensichtlich sehr mit. Der Dirigent unterbrach deshalb die Stelle und erklärte dem Cellisten, "please don't act it out, just play your notes!"

Das ist auch im Film etwas, was mich häufig sehr stört. In deutschen Krimis werden immer die entsetzten Gesichter der Beteiligten gezeigt, bevor der Zuschauer erfährt, was eigentlich passiert ist, und ich weide mich eigentlich nicht gerne am Leid anderer. Dagegen werden in den oft geschmähten amerikanischen Krimis die Dinge gezeigt, die geschehen. Ich weiß dann schon selbst, ob sie traurig, oder entsetzlich, oder auch mal witzig sind.

Möglicherweise ist das auch etwas Wichtiges in Deutschland, weil wir so sehr auf das "Gemeinsame", den Konsens, schauen, dass wir ein Vorbild benötigen, um uns sicher zu sein, ob wir entsetzt oder fröhlich sein sollten. Angela Merkel saß einmal während der WM im Station. Bei einer großartigen Szene eines deutschen Spielers wollte sie aufspringen, um zu jubeln. Dann unterbrach sie sich, guckte nach rechts, erkannte, dass der Begleiter jubelte, und machte dann mit. Fade, und irgendwie auch eine gute Allegorie für ihre ganze Regentschaft.

 

[fmm]

Und witzig, diese Zurückhaltung habe ich gerade besonders gern. Ich erlebe gerne die Musik, ihre Ideen und Wendungen und ihre Emotionalität selbst. Es muss mir keiner am Instrument eine emotionale Ausdrucksvorlage bieten, das stört ihn nur beim Spielen und mich bei Zuhören.

Sorry, aber da möchte ich Dir widersprechen. Wenn ich in ein Konzert gehe, möchte ich die Akteure auch live erleben.
Dazu gehören für mich dann aber auch, neben der Musik und Licht, Körpersprache, Gestik und Mimik.
Wenn dies dann nicht theatralisch, sondern natürlich wirkt, springt der Funke auch zum Publikum ü+ber.

Bezogen auf das Video mit den japanischen Studenten (die ohne Zweifel gut spielen können) bedeutet das für mich,
man hätte da auch ein paar Schaufensterpuppen hinsetzen und `ne CD einlegen können.
Da ist einfach kein Leben drin und holt mich emotional nicht ab.

 

[crystalgreen]

Das ist einfach beides vollkommen berechtigt!
Ich wollte der ausdrucksvollen Fraktion nur entgegenhalten,
dass es auch anders Musik hörende Leute gibt.
Zu denen gehöre ich dann wohl.

 

[fmm]

Möglicherweise ist das auch etwas Wichtiges in Deutschland, weil wir so sehr auf das "Gemeinsame", den Konsens, schauen, dass wir ein Vorbild benötigen, um uns sicher zu sein, ob wir entsetzt oder fröhlich sein sollten. Angela Merkel saß einmal während der WM im Station. Bei einer großartigen Szene eines deutschen Spielers wollte sie aufspringen, um zu jubeln. Dann unterbrach sie sich, guckte nach rechts, erkannte, dass der Begleiter jubelte, und machte dann mit. Fade, und irgendwie auch eine gute Allegorie für ihre ganze Regentschaft.

Anekdote meines Vaters bei der Probe eines Weihnachtsoratoriums: Der Cellist lebte sich wieder einmal bei seinen Einsätzen unglaublich aus. Er wogte mit seinem Oberkörper hin und her, weitete die Augen, litt offensichtlich sehr mit. Der Dirigent unterbrach deshalb die Stelle und erklärte dem Cellisten, "please don't act it out, just play your notes!"

Hm. Zum einen wünscht Du dir mehr Individualität (Frau Merkel), und wenn dann einer seine Emotionen (Cellist) auslebt, scheint es Dir aber auch nicht recht zu sein.
Und überhaupt, wer hat denn festgelegt, das man in einem klassischen Konzert nicht tanzen darf? Und warum?
Das ist doch auch nur Musik.
Ich behaupte mal, das alle Komponisten Ihre Werke zur allgemeinen Unterhaltung schreiben/geschrieben haben und nicht ein dazu gehöriges Bewegungsverbot im Sinn hatten.
Ob man dann zum "Ritt der Walküre" überhaupt tanzen kann, steht auf einem anderen Blatt. Bei Freejazz geht das angeblich auch nicht, trotzdem tun es die Leute.

Und wenn ich als Bassist im Song nicht mit groove, kann ich auch nicht erwarten das der Funke auf die Leute überspringt.
Im Gegenteil, ich merke sogar, das ich dann ein Problem habe, in den Song hinein zu kommen und einfach nicht locker bin.

 

[Gast27578]

Jeder nach seiner Facon oder wie dat Dingen heisst.

Ich maße mir nicht an Eddie van Halen oder Steve Vai zu erklären, dass sie schlechter spielen würden, wenn sie ihre Fressen beim benden verziehen. Aber ich werfe auch John Deacon nicht vor gerade im Kopf seine Einkaufsliste mit der Steuererklärung abzugleichen.

Live zum zuschauen mag ich die Poser lieber. Sie gaukeln mir das vor, was ich persönlich als Show empfinde. Aber wer das lieber ruhiger und sachlicher mag, dem kann ich das ja auch nicht vorwerfen.

 

[Altair]

Über Mr Blackwell muss ja nich reden aber Will Lee war mir bis jetzt gar nich so aufgefallen..schönen Ton hat er

Geile Nummer! Tut mir Leid, wenn ich euch hier anschnorre ... aber hat jemand von euch von Mind of J die Noten und würde sie weitergeben.
Ich hätte ja nichts dagegen, sie zu kaufen, aber bei musescore muss ein Abo abgeschlosssen werden, dessen rechtzeitige Kündigung ich garantiert erstmal verpenne.
Und wenn ich dann gekündigt habe, finde ich wieder Noten, die es nur bei Musescore gibt. Naja, bisher fand ich nur ca. einmal pro Jahr was Passendes bei Musescore, dafür ist es mir zu teuer.
Danke!
PS Habe gerade bemerkt, dass das Musescore-Arrangement im Playmodus auch mitgeschrieben werden kann. Leider unterscheidet sich das Arrangement ziemlich vom Original.

 

[bassmansemi]

Geile Nummer! Tut mir Leid, wenn ich euch hier anschnorre ... aber hat jemand von euch von Mind of J die Noten und würde sie weitergeben.
Ich hätte ja nichts dagegen, sie zu kaufen, aber bei musescore muss ein Abo abgeschlosssen werden, dessen rechtzeitige Kündigung ich garantiert erstmal verpenne.
Und wenn ich dann gekündigt habe, finde ich wieder Noten, die es nur bei Musescore gibt. Naja, bisher fand ich nur ca. einmal pro Jahr was Passendes bei Musescore, dafür ist es mir zu teuer.
Danke!
PS Habe gerade bemerkt, dass das Musescore-Arrangement im Playmodus auch mitgeschrieben werden kann. Leider unterscheidet sich das Arrangement ziemlich vom Original.

sry hab auch grad keine Zeit das rauszuhören..

 

[bassmansemi]

Das ist einfach beides vollkommen berechtigt!
Ich wollte der ausdrucksvollen Fraktion nur entgegenhalten,
dass es auch anders Musik hörende Leute gibt.
Zu denen gehöre ich dann wohl.

OK dann bist du wohl eher der Fuss-Mit-Wipper Jeder so wie er mag..ich finds einfach nur komisch, dass man in einer so phatten Band spielt und dann nich mal der Kopf wackelt..Oder anders ausgedrückt..wenn ich morgen mit Hr Blackwell nen Jam hätte, würde ich abgehen..Und das körperlich von Oben bis unten..und das gehört für mich einfach zum Groove

 

[LaFaro]

 

[anbra]

 

[crystalgreen]

Hm. Zum einen wünscht Du dir mehr Individualität (Frau Merkel), und wenn dann einer seine Emotionen (Cellist) auslebt, scheint es Dir aber auch nicht recht zu sein.

Das habe ich eigentlich ganz anders gemeint, @fmm. Individualismus sehe ich nicht darin, dass ein Musiker sein Musikstück darstellerisch auslebt und damit vielleicht meine Konzentration und meinen Musikgenuss irgendwie übertönt. Im Gegenteil vermittelt mir der stark schauspielernde Musiker ja ein wenig, wie ich die Musik gerade wahrzunehmen habe, nämlich seinem Ausdruck folgend. Aber ich möchte meistens selber empfinden, was gerade in der Musik sein könnte. Diese Freiheit bleibt mir eher, wenn der Musiker nicht ganz so stark "ausdrückt".

Ich habe auch versucht, mir (und jedem, der meinen Sermon lesen wollte), zu erklären, warum die Deutschen manchmal diesen für mich übertriebenen Ausdruck besonders gern mögen. Ich erkläre mir das manchmal ein bisschen damit, dass es uns Deutschen wichtig ist, sich im Einklang mit allen anderen zu freuen oder zu entsetzen.

Und überhaupt, wer hat denn festgelegt, das man in einem klassischen Konzert nicht tanzen darf? Und warum? Das ist doch auch nur Musik. Ich behaupte mal, das alle Komponisten Ihre Werke zur allgemeinen Unterhaltung schreiben/geschrieben haben und nicht ein dazu gehöriges Bewegungsverbot im Sinn hatten.

Die Kontexte, in denen die klassische Musik in der Historie gespielt wurde, sind sehr unterschiedlich. Die Art, bei einem Konzert ehrfürchtig dazusitzen, könnte möglicherweise in der Tradition der Kirchenmusik stehen. Andere historische Darbietungen fanden auch am Hof statt, dabei wurde durchaus auch geschwatzt oder getanzt, vielleicht vergleichbar mit den heutigen Kaffeehauspianisten. Und die uns so übertrieben vorkommende ehrfürchtige Konzertatmosphäre dürfte etwas mit der Klassik und Romantik zu tun haben, in der die Innerlichkeit und das Pompöse so richtig ausgelebt wurden (Beethoven, Wagner). Das wilde Tanzen der Moderne, z.B. beim Hardrock oder Punk, könnte wiederum in einer modernen Gegenbewegung zu der sich unterwerfenden höfischen Gesittetheit stehen.

OK dann bist du wohl eher der Fuss-Mit-Wipper Jeder so wie er mag..ich finds einfach nur komisch, dass man in einer so phatten Band spielt und dann nich mal der Kopf wackelt..Oder anders ausgedrückt..wenn ich morgen mit Hr Blackwell nen Jam hätte, würde ich abgehen..Und das körperlich von Oben bis unten..und das gehört für mich einfach zum Groove

Ja, jeder so, wie er mag. Wenn ich mag, werde ich auch tanzen, klatschen oder jubeln. Aber gerade Mind of J finde ich zeitweise so interessant, so feinsinnig und schön, dass mir in diesem Stück vielleicht nicht so sehr nach einem wilden Ausleben zumute ist. "Jeder so, wie er mag" — ich wollte nur gerne mal meine Empfindungen erklären und begründen. Eine Lanze dafür brechen, dass es nicht immer so ausdrucksstark zugehen muss, sondern auch stillere Wege des Musizierens und des Musikhörens geben darf. Aber niemanden in seiner eigenen Art und Weise behindern.

 

[Bassone]

 

[fmm]

Aber gerade Mind of J finde ich zeitweise so interessant, so feinsinnig und schön, dass mir in diesem Stück vielleicht nicht so sehr nach einem wilden Ausleben zumute ist.

Dann vergleiche doch bitte mal die beiden Videos und sage mir welche Version von den beiden mehr "lebt" und auch vielleicht warum.

 

[claudio]

heute vor 25 Jahren ist Tupac Shakur seinen Schussverletzungen erlegen. Deshalb hier


und das Original Sample von Joe Sample

 

[claudio]

Sophia Urista ist stark!