ich bin gerade mit der öko-zertifizierung von baustoffen beschäftigt. es gibt unendlich viele siegel und die meisten werden von seltsamen vereinen vergeben, die eh ausschließlich aus der industrie bestehen und am ende einen din-richtwert als voll fortschrittlich und super öko anpreisen. die wenigsten firmen haben überhaupt eine ahnung, was sie da tun.
fsc ist ein laden mit drei kammern (umwelt, sozial, ökonomie). in einer sitzen die ganzen umweltorganisationen und einige vereine, deren mitgliederstruktur man auch mal durchleuchten müßte. die ökonomie-sparte ist in deutschland die mitgliedermäßig größte und voll besetzt mit unternehmen der branche von der baumschule hintertupfingen bis hin zu hornbach. insgesamt ist das auch nur wieder ein lobbyverein. schönerweise ein großer und globaler, schönerweise einer, der über die umweltorganisationen noch kontrolliert wird.
allerdings kann man bei 99% der umweltsiegel davon ausgehen, daß das industriell gesteuerte lobbygruppen sind, in denen die selbstverpflichtung auf dem niedrigstmöglichen level gepflegt wird. sämtliche zertifikate sind für laien recht einfach fälschbar so daß das für andere laien nicht mehr nachvollziehbar ist. ein fsc-zertifikat alleine bringt es auch nicht, da das holz vom lebenden baum bis zum fertigen produkt durch viele hände geht. daher braucht man in der regel einen coc (chain of custody) nachweis, der genau diese kette belegt. und wieder eine möglichkeit für schmu...
insgesamt ist das alles besser als nichts, aber ich bleibe sehr nachhaltig skeptisch.