Warum sind 6-String-Bässe so oft Single-Cut?

flea2010

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Hallo zusammen,

Ich denke immer mal wieder darüber nach, mir einen 6-Saiter zuzulegen. Stöbere immer mal so durch die Kleinanzeigen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass auffallend oft gerade diese Bässe diese hässliche Fodera-Form haben. Sorry, will niemanden zu nah treten, aber mir gefällt das überhaupt nicht. Aber darum geht’s auch nicht - de gustibus non est disputandum.

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Was ich wissen will: Gibt es da einen konkreten Grund für? Von wegen Steifigkeit oder so?

Gruss
Witold
 
Scheint wohl eher die aktuelle Designvorliebe in der 6er Szene zu sein. Die breiten 6er Hälse brauchen eigentlich keine zusätzliche Stütze. Bei einem schmalen und langen 4er Hals würde es viel mehr bringen. Mein Geschmack ist Single Cut auch nicht.
 
Scheint wohl eher die aktuelle Designvorliebe in der 6er Szene zu sein. Die breiten 6er Hälse brauchen eigentlich keine zusätzliche Stütze. Bei einem schmalen und langen 4er Hals würde es viel mehr bringen. Mein Geschmack ist Single Cut auch nicht.
This. Ich denke, es gibt eine gewissen Korellation, zwischen dem Wunsch/Willen/Können einen 6er zu bedienen, und dem Streben nach dem besten Ton, den die SingleCut Bauweise verspricht.

Ich sag nicht, daß die Bauweise dieses Versprechen pauschal halten würde, alleine, wo der "beste" Ton schon diskutabel ist. Würde ich darüber nachdenken, mir einen 6er zuzulegen, würde ich mal die Anzeige von @thomas stahr anschauen: https://www.bassic.de/kleinanzeigen/modulus-quantum-q6-fretless.56718/
Ein Quantum ist immer was besonderes, cool, hat sicherlich keine Probleme mit der Stabilität des Halses und das Teil ist auch kein Singlecut.
Aber ich bin ja mit 4Saiten eigentlich wunschlos glücklich und mehr als 5 brauch ich bestimmt nicht.

P.S.: ich würde allerdings das SingleCut Konzept nicht Fodera zusprechen, das haben viele Boutique-Bass-Bauer in den 80er Jahren mehr oder weniger gleichzeitig entwickelt. Als erstes fällt mir da Siggi Jäger ein, aber nur weil ich damals in der Gegend gewohnt hab, und Siggi schwer angesagt war in der Szene. Lag halt nach Stand der Technik in der Luft und nach den Soundvorestellungen nahe, ähnlich wie Headless. Das hat auch nicht Ned Steinberger alleine erfunden. Heute sind die Vorstellungen halt viel traditioneller, da erreichen solche, für die Zeit ausgefallenen, Ideen keinen nennenswerten Marktimpact mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollte auch gar nicht behaupten, dass *alle* 6-Saiter automatisch so aussehen. Hatte nur den gefühlten Eindruck, dass es da viel öfter so ist, als bei 4 oder 5-Saitern.
 
Könnte es sein, dass die Art der Musik die oft damit in Zusammenhang gebracht wird, gerne einen bestimmte Klangästetik verlangt bzw vom Spieler gesucht wird?

Mir kommt immer Jazz/Klassik/Gospel oder zumindest eine soloistische Musik damit in den Kopf.

Ich hab noch keine Singlecut gespielt, aber einen MTD 6 Saiter. Letzterer war ein MTD vom Sound und hatte keinen Singlecut.

Gibts es bauliche Vorzüge eines Singlecuts?

Es kônnte auch einfach ein Plazebo Effekt sein ;-)

Aber 6er bekommst du von jedem Hersteller der über den Tellerrand das Massenmarktes raus blickt
 

Wer in einer 3er Konstellation Bluesrock spielt wird höchstwahrscheinlich keinen 6 Saiter spielen, geschweige denn benötigen

In anderen , evtl komplexeren Genres , ist die ästhetische Verhaftung am klassischen Modell wohl weniger groß - dementsprechend „mutiger“ wird hier die konservative Ecke auch hin und wieder verlassen ( Ausnahmen bestätigen die Regel)

Soundvor - oder Nachteile sind wohl eher dem Wunschdenken zuzuordnen. Wie oben beschrieben gibt es genug Vertreter der einen oder anderen Richtung….

Mir persönlich gefallen beide Konzepte, und sowohl bei SC als auch bei DCs gibts potthässliche Instrumente aber auch faszinierende Schönheiten
 
Aaalso ich sehe ... um den alten Fred hier aufzunehmen ...

... die dicken 6er (und 5er) Singlecut-Wummen eher im Bereich der Jazzer und Solo-Virtuosen (die offenbar mitunter nach Noten bezahlt werden und á la "me, myself and I" Bass spielen), oder in Bands, wo der Bass hochmelodisch eher in der Mitte der Combo steht als das Ensemble insgesamt oder ein anderer Mitmusiker vorne ist.
Ein alter Souler oder Funker à la Bernard Edwards hätte m. E. so einen Bass in einer Band aus Klanggründen nie gespielt, da die Singlecut eher knurrig trocken drückend statt warm daherkommen, nicht rund genug für rhythmische Begleitung, die den Groove fein unterstützt oder anleitet – gern auch mit schönen Bassläufen und Patterns gewürzt.
Ich habe von Alembic, Sadowski, Esh über Sandberg und Hoyer schon manches Paddel gespielt, von F Bass über Schack Graphit Slapper V Headless und Fender über Hohner B2A bis "300 DM Fenix Schrubberle" und Gretsch-Kloppern - alle habe ihr Klangbild, und im Studio gingen manche Billigdinger für nen soliden Basssound in der Abhöre mit "Geschliffenen" besser als die 3k€+ Hifi-Bässe. Im Moment habe ich 11 Instrumente, alle sind für sich geil und ich nerve meine Band mit Umgestöpsel on stage von Song zu Song, weil ich je nach Tune variabel sein will und nicht den ganzen Abend gleich klingen mag. Der Keyboarder spielt auch nicht nur den Rhodes Sound ... oder nur die Hammond.

Es bleibt die Spieltechnik, die geübten Fingerle, die Dämpfung, das Microtiming, ein guter Amp, gute Boxen, die auch mal tief runter kommen und guten Attack haben, ohne nachzuwummern - das alles ist viel wesentlicher um in einer Band gut eingepasst und Band-dienlich rüberzukommen. Der Bass muss einem gefallen, keine Frage, daher: Singlecut ist wirklich Geschmackssache, nicht klangentscheidend. Wer das behauptet, hat noch keinen guten normal ge"shaped"en Bass in Händen gehabt.

Gruß
Astronomikus
 
Ich mag diesen Yamaha Singlecut
Anhang anzeigen 859231
Sieht chic aus, aber der Spielkomfort lässt doch sehr zu wünschen übrig - jedenfalls wenn man wie ich mit einer Wohlstandswampe gesegnet ist. Das Ding ist einfach zu dick, um komfortabel spielbar zu sein. Oder ich bin es :D. Jedenfalls sind wir zwei da nicht kompatibel. Zudem gibt's einen üblen Hang zur Kopflastigkeit. Mit einer Saite weniger und ca. halber Bodyhöhe hätten wir Freunde werden können. So leider nicht.
 
Aaalso ich sehe ... um den alten Fred hier aufzunehmen ...

... die dicken 6er (und 5er) Singlecut-Wummen eher im Bereich der Jazzer und Solo-Virtuosen (die offenbar mitunter nach Noten bezahlt werden und á la "me, myself and I" Bass spielen), oder in Bands, wo der Bass hochmelodisch eher in der Mitte der Combo steht als das Ensemble insgesamt oder ein anderer Mitmusiker vorne ist.
Ein alter Souler oder Funker à la Bernard Edwards hätte m. E. so einen Bass in einer Band aus Klanggründen nie gespielt, da die Singlecut eher knurrig trocken drückend statt warm daherkommen, nicht rund genug für rhythmische Begleitung, die den Groove fein unterstützt oder anleitet – gern auch mit schönen Bassläufen und Patterns gewürzt.
Ich habe von Alembic, Sadowski, Esh über Sandberg und Hoyer schon manches Paddel gespielt, von F Bass über Schack Graphit Slapper V Headless und Fender über Hohner B2A bis "300 DM Fenix Schrubberle" und Gretsch-Kloppern - alle habe ihr Klangbild, und im Studio gingen manche Billigdinger für nen soliden Basssound in der Abhöre mit "Geschliffenen" besser als die 3k€+ Hifi-Bässe. Im Moment habe ich 11 Instrumente, alle sind für sich geil und ich nerve meine Band mit Umgestöpsel on stage von Song zu Song, weil ich je nach Tune variabel sein will und nicht den ganzen Abend gleich klingen mag. Der Keyboarder spielt auch nicht nur den Rhodes Sound ... oder nur die Hammond.

Es bleibt die Spieltechnik, die geübten Fingerle, die Dämpfung, das Microtiming, ein guter Amp, gute Boxen, die auch mal tief runter kommen und guten Attack haben, ohne nachzuwummern - das alles ist viel wesentlicher um in einer Band gut eingepasst und Band-dienlich rüberzukommen. Der Bass muss einem gefallen, keine Frage, daher: Singlecut ist wirklich Geschmackssache, nicht klangentscheidend. Wer das behauptet, hat noch keinen guten normal ge"shaped"en Bass in Händen gehabt.

Gruß
Astronomikus
Ich baue beides...und ich muß zugeben, ich habe lange nicht gewußt, was ein Singlecut, bzw ist es hauptsächlich der durchgehende Hals, eigentlich macht mit dem Ton.
Mir haben SC's nie gefallen aber ich hatte einen Auftrag, Kundenwunsch.
Ein SC solkte es sein....wir haben lange mit Wein vor den Zeichnungen gesessen...haben radiert und neu gezeichnet...Linien Versetzt um manchmal nir 1,5 mm bis wir ein stimmiges Design zusammenhatten.
Ich hab dann von den Teilen einfach immer mal wieder einen gebaut...nach dem Motto gehört halt dazu.
Verkaufsschlager waren die Teile nie, die Cadiz Fretless viel eher....auch sehr gute Bässe.....s gibt meiner Meinung nach nicht viel vergleichbares und ich hatte einige Situationen, wo sich jemand auf Messen beispielsweise den Limes (SC) von der wand geangelt hat...nice Bass...usw... how much?......oh...so viel....ich diesen Menschen dann den Cadiz in die Hand drückte und sie verwundert waren, das dieses viel besser klingende Instrument weniger kosten sollte.
Ich wurde oft gefragt, was einen single cut ausmacht und ich wußte es einfach nicht.
Bis zu dem Moment wo dieser eine Musiker zu mir in den Laden kam und alle vorhandenen Bässe spielte auf der Suche nach einem für ihn wirklich brauchbaren Instrument. Da hab ich es gehört.
Ein SC mit durchgehendem Hals hat eine viel größer klangliche dynamik als ein schraubhalsbass, man mus das nur kontrollieren können mit den Fingern, das ist alles. Deshalb sind einfacher Konstruierte Instrumente auch so beliebt, die haben sozusagen den Kompressor schon eingebaut.
Ich selbst bevorzuge auch den doublecut schraubhalsbass zum spielen.
Aber für diesen Typen kam sowas gar nicht in Frage, der Ton der da rauskam war im vergleich zum sc wie abgeschnitten, fast schon tot.



...ach so...er wollte einen Viersaiter...

Jedenfalls...manchmal ändert ein erlebnis einfach alles.....Dinge werde plötzlich klar
 

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