Walking Bass (mal wieder..)

[AndreBas]

@Altair Du hast ja viel Erfahrung und spielst bestimmt auch mit guten Musikern, da finde ich es genau richtig, dass du dich selber analysieren kannst (wie z.B. in Bezug auf das Bb auf dem E-Bass). Nur aus Neugier nachgefragt: Bei den Big-Band-Gigs willst du aber doch keine ausgefallenen Walking Bässe spielen? Nicht dass ich dagegen wäre, aber wenn ich mit Big Bands gespielt habe, schien ein "einfacher" Walking Bass immer angebracht. Und manchmal sind da ja auch Walking Bässe ausnotiert und die fand ich immer eher konservativ, also fast immer schön Grundton auf den Akkordwechsel und eher "Standardlinien". Ich schreibe das nur, weil dein Thema ja darum ging, aus dem "Schema F" auszubrechen, und das jetzt zusammen kommt mit der Big-Band-Vertretung. Wahrscheinlich nur ein Zufall, nicht als Kritik verstehen Viel Spaß bei den beiden Gigs!

 

[Altair]

Ich sehe, es droht etwas unübersichtlich zu werden, weil für mich im Thema "Walking" verschiedene Aspekte des Bass-Spielens zusammengefallen sind.
Das Thema Big Band ist dabei am Schnellsten erledigt: Bei den Noten handelt es sich um fertige Arrangements, bei denen alle Stimmen ausnotiert sind. Da füge ich mal eine Verzierung ein und spiele vom Blatt. Die Linien sind immer sehr eindeutig, bei einer Besetzung von zehn Leuten aufwärts absolut nachvollziehbar.
Zum Ausbrechen aus Schema F. Hier habe ich festgestellt, dass ich bestimmte Akkordwechsel oft gleich und auch an der gleichen Stelle des Griffbretts spiele. Ich habe jetzt eingesehen, dass ich einfache Begleitungen in allen möglichen Lagen spielen sollte, und auch in allen Tonarten. In manchen Bereichen des Quintenzirkels bin ich gar nicht sicher unterwegs, wie ich dachte.
Durch die Big Band-Geschichte wurde auch ein drittes Thema "ausgelöst". Hier habe ich beim Walking meine KB-Spielweise 1:1 auf den E-Bass übertragen, wodurch ich Optimierungsbedarf beim Lagenspiel entdeckt habe. Sie das Beispiel mit dem Bb oben oder das ich schlicht unsicher bin, wie ich auf dem E-Bass an sinnvollsten auf dem Griffbrett nach oben und wieder nach unter wandere. Das liegt unter anderem daran, dass ich bis zum 5. Bund mit Kontrabass-Grifftechnik (1-2-4) spiele und es mir schwerfällt, zu 1-2-3-4 zu wechseln und umgekehrt.
Wenn ich hierbei inhaltlich weiter bin, gucke ich beim Walking mal auf den Tonvorrat ... und dann in Richtung Improvisation.
Bisher hat mir dieser Thread echte (Selbst-) Erkenntnisgewinne gebracht, euch lieben Dank dafür.