Ochsenblut
Well-Known Member
Ich bin bekenndener Fan des VJ 96. Na gut, über das "age-ing" kann man sich streiten. So richtig können das eigentlich nur die Sandbergs. Aber der VJ96 (heißt heute V74MRJP) klingt in meinen Ohren mit seinen Wilkinson-PUs wärmer und voller als sein natürlicher Konkurrent Squier VM Jazzbass. Den Squier empfand ich im direkten Vergleich (beim Session in FFM) immer etwas dünn.
Und irgendwann habe ich dann mal zugeschlagen und in der eBucht einen VJ96 für kleines Geld ersteigert. Mit durchgenudeltem Trussrod. Die Halsmutter war nicht nur rund sondern auch tief in den Hals gewandert.
Hier kann man es ein wenig sehen:
Solange die Thomastik Flats drauf waren, war das kein Problem. Aber Flats auf dem Fretless sind ja langweilig und nach dem Umstieg auf Rounds hat sich die Saitenlage doch sehr verschlechtert. Und Hals einstellen war leider nicht mehr. Also habe ich mich nach einem neuen Jazzbass-Hals umgesehen.
Ich weiß nicht ob ihr den VJ96 schon mal in der Hand gehabt hat, aber er hat wirklich den flachesten, schmalsten und zierlichsten Hals, den ich jemals gespielt habe. Selbst für Jazzbass-Verhältnisse ist der Hals schmal: 36,4 mm am Sattel, 62,5 mm am Fuß. Und sehr, sehr flach. Keinesfalls wollte ich jetzt einen Billig-Hals mit Prezi-Abmessungen draufsetzen (sowas gibt es ja für unter 50€). Nein, Jazzbass-Maße sollten es schon bleiben. Und weil ich ja Rounds spiele, wäre vielleicht ein Ebenol-Griffbrett nicht schlecht, denn das ist möglicherweise etwas widerstandsfähiger als Palisander. Und liniert sollte es sein. Ich bin da ganz schmerzfrei und gebe zu, dass mir die Linien beim Fretlessspiel helfen.
Glücklicher Weise habe ich hier im Forum auch einen Squier VM Jazzbass Hals mit Ebenol-Griffbrett gefunden (Danke Henri!). Also flugs den Hals angeschraubt und die Wilkinson-Mechaniken vom V96 auf den Squier Hals gesetzt und schon geht wieder die Fretless-Post ab.
Jaha - von wegen!
Zunächst mal sehen die Halse ähnlich aus.
Aber natürlich passt der neue Hals nicht in die Halstasche des VJ96, die ist gut 2 mm zu schmal. Hilft also nichts. Oberfräse auspacken, Halterung basteln, Halstasche vergrößern, auf jeder Seite 1 mm. Vielleicht hätte ich das auch Schleifen können, aber mit der Fräse bleiben die Seiten der Halstasche schön senkrecht.
Die Fräserei ist ziemlich pfriemelig und es kommt wie es kommen muss: Abgerutscht, drei Scharten in der Halstasche.
Naja, ist nicht schön aber auch nicht so schlimm.
So, jetzt den Hals draufsetzen. Natürlich passen die Löcher nicht! Also Löcher verdübeln:
Neu Bohren und gut ist.
Als nächstes will ich jetzt die Mechaniken auf die Kopfplatte setzen. Natürlich (wie denn sonst!) passen die nicht auf die Kopfplatte. So sehr ich die Wilkinson-Mechaniken auch mag, die sind zu groß für die Kopfplatte:
Die passen nicht nebeneinander! Also greife ich notgedrungen auf ein paar Schaller BM Mechaniken aus der Bastelkiste zurück, muss aber trotzdem zum Teil neue Löcher Bohren.
Dann: Sattel feilen, der war ja noch jungfräulich, Hals einstellen, Brücke einstellen. Und es schnarrt. Weiter einstellen. Sattel nachfeilen. Es schnarrt weiter. Hals shimen. Es schnarrt immer noch. Au Mann!
Nach eingehender Untersuchung mache ich das Griffbrett als Schuldigen aus. Es fühlt sich zwar sehr glatt, aber doch leicht wellig an. Die Linien bilden sozusagen Täler, und zwischen den Linien sind Buckel. Ok, das ist jetzt übertrieben, es geht vieleicht um ein oder zwei Zehntel mm. Aber es stört.
Also alles wieder abbauen und Griffbrett abziehen.
Das Grifbrett wird dabei sehr unansehnlich. Aber mit abschließendem 1000er Nassschliff und Stahlwollepolitur wird es wieder fein. Und wichtig, die Wellen sind verschwunden!
Letztendlich sind dann meine Arbeiten doch von Erfolg gekrönt. Der Hals passt, die Mechaniken halten was sie versprechen (Schaller eben) und die Saitenlage lässt sich auf eine sehr komfortable Höhe einstellen. Na also!
Und er klingt, der Vintage VJ96 mit Squier Vintage Modified Hals und Rounds.
Ich habe hier mal eine Aufnahme mit meinem Boss BR-80 gemacht. Erst auf dem Neck-PU und heftig in die Saiten gelangt, damit es schön schmatzig-rockig und gar nicht so fretless-typisch klingt (mit Drum Track dazu) und danach nach auf dem Bridge-PU mit mehr Fleisch gespielt, damit es schön fretlässig klingt:
Und irgendwann habe ich dann mal zugeschlagen und in der eBucht einen VJ96 für kleines Geld ersteigert. Mit durchgenudeltem Trussrod. Die Halsmutter war nicht nur rund sondern auch tief in den Hals gewandert.
Hier kann man es ein wenig sehen:
Solange die Thomastik Flats drauf waren, war das kein Problem. Aber Flats auf dem Fretless sind ja langweilig und nach dem Umstieg auf Rounds hat sich die Saitenlage doch sehr verschlechtert. Und Hals einstellen war leider nicht mehr. Also habe ich mich nach einem neuen Jazzbass-Hals umgesehen.
Ich weiß nicht ob ihr den VJ96 schon mal in der Hand gehabt hat, aber er hat wirklich den flachesten, schmalsten und zierlichsten Hals, den ich jemals gespielt habe. Selbst für Jazzbass-Verhältnisse ist der Hals schmal: 36,4 mm am Sattel, 62,5 mm am Fuß. Und sehr, sehr flach. Keinesfalls wollte ich jetzt einen Billig-Hals mit Prezi-Abmessungen draufsetzen (sowas gibt es ja für unter 50€). Nein, Jazzbass-Maße sollten es schon bleiben. Und weil ich ja Rounds spiele, wäre vielleicht ein Ebenol-Griffbrett nicht schlecht, denn das ist möglicherweise etwas widerstandsfähiger als Palisander. Und liniert sollte es sein. Ich bin da ganz schmerzfrei und gebe zu, dass mir die Linien beim Fretlessspiel helfen.
Glücklicher Weise habe ich hier im Forum auch einen Squier VM Jazzbass Hals mit Ebenol-Griffbrett gefunden (Danke Henri!). Also flugs den Hals angeschraubt und die Wilkinson-Mechaniken vom V96 auf den Squier Hals gesetzt und schon geht wieder die Fretless-Post ab.
Jaha - von wegen!
Zunächst mal sehen die Halse ähnlich aus.
Aber natürlich passt der neue Hals nicht in die Halstasche des VJ96, die ist gut 2 mm zu schmal. Hilft also nichts. Oberfräse auspacken, Halterung basteln, Halstasche vergrößern, auf jeder Seite 1 mm. Vielleicht hätte ich das auch Schleifen können, aber mit der Fräse bleiben die Seiten der Halstasche schön senkrecht.
Die Fräserei ist ziemlich pfriemelig und es kommt wie es kommen muss: Abgerutscht, drei Scharten in der Halstasche.
Naja, ist nicht schön aber auch nicht so schlimm.
So, jetzt den Hals draufsetzen. Natürlich passen die Löcher nicht! Also Löcher verdübeln:
Neu Bohren und gut ist.
Als nächstes will ich jetzt die Mechaniken auf die Kopfplatte setzen. Natürlich (wie denn sonst!) passen die nicht auf die Kopfplatte. So sehr ich die Wilkinson-Mechaniken auch mag, die sind zu groß für die Kopfplatte:
Die passen nicht nebeneinander! Also greife ich notgedrungen auf ein paar Schaller BM Mechaniken aus der Bastelkiste zurück, muss aber trotzdem zum Teil neue Löcher Bohren.
Dann: Sattel feilen, der war ja noch jungfräulich, Hals einstellen, Brücke einstellen. Und es schnarrt. Weiter einstellen. Sattel nachfeilen. Es schnarrt weiter. Hals shimen. Es schnarrt immer noch. Au Mann!
Nach eingehender Untersuchung mache ich das Griffbrett als Schuldigen aus. Es fühlt sich zwar sehr glatt, aber doch leicht wellig an. Die Linien bilden sozusagen Täler, und zwischen den Linien sind Buckel. Ok, das ist jetzt übertrieben, es geht vieleicht um ein oder zwei Zehntel mm. Aber es stört.
Also alles wieder abbauen und Griffbrett abziehen.
Das Grifbrett wird dabei sehr unansehnlich. Aber mit abschließendem 1000er Nassschliff und Stahlwollepolitur wird es wieder fein. Und wichtig, die Wellen sind verschwunden!
Letztendlich sind dann meine Arbeiten doch von Erfolg gekrönt. Der Hals passt, die Mechaniken halten was sie versprechen (Schaller eben) und die Saitenlage lässt sich auf eine sehr komfortable Höhe einstellen. Na also!
Und er klingt, der Vintage VJ96 mit Squier Vintage Modified Hals und Rounds.
Ich habe hier mal eine Aufnahme mit meinem Boss BR-80 gemacht. Erst auf dem Neck-PU und heftig in die Saiten gelangt, damit es schön schmatzig-rockig und gar nicht so fretless-typisch klingt (mit Drum Track dazu) und danach nach auf dem Bridge-PU mit mehr Fleisch gespielt, damit es schön fretlässig klingt:
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