Vintage Fender Trussrodproblem

[herrpetermann]

Hallo Kollegen,

vor einiger Zeit ist mir ein sehr interessanter Bass zugelaufen. Der Body ist ein weißer 1972er mit allen Originalteilen. Der Hals ist Nov 1962 gestempelt. Allerdings ist der Hals refinished und die Bünde sind abgeschliffen. Er hatte eine recht starke Krümmung aber die konnte ich problemlos korrigieren. Leider hat sich der Hals im Laufe von ca. 2 Wochen wieder in die alte Position gekrümmt. Ich habe ihn dann noch einmal nachgezogen, und mittlerweile geht die Schraube auch recht schwer. Obwohl ich dünne Saiten mit wenig Zug aufgezogen habe merke ich schon 3 Tage später, dass der Hals sich wieder verzogen hat.
Kann mir das jemand erklären?
Besser noch eine Möglichkeit nennen, wie ich den Hals retten kann.


Schöne Grüße

Peter

 

[ringo667]

Ich hatte bei meinem gebrauchten Fender das gleiche Problem, letztendleich habe ich es vom Gitarrenbauer richten lassen:
https://www.bassic.de/threads/restauration-oder-neukauf.14865617/page-2#post-16370285

Hat zwar etwas Geld gekostet, bin aber mit dem Ergebiss höchst zufrieden.

 

[seppblind]

noch eine Möglichkeit

Ich hatte bei einem alten japanischen JB so ein
ähnliches problem.
In irgend einem US-forum gab jemand folgenden simplen tipp,
der für mich nicht nachvollziehbar war :

Man soll die saiten ganz entspannen,
die schraube vollständig lösen,
so daß keinerlei spannung mehr auf den hals wirkt,
u dann den hals etwas in die gegenrichtung biegen.
Dann die schraube wieder etwas anziehen u
die saiten spannen...

Der spannstab funktionierte danach wieder ganz normal.
Ich war ganz erstaunt daß das problem damit
gelöst war - u bin es immer noch !!

 

[orgeloli]

Genau so....

 

[ringo667]

Ich hatte das so auch probiert.

Der war aber schon so nach vorne gebogen, dass der spannstab es nicht mehr geschafft hat den Hals unter SaitenSpannung in der gewünschten Biegung zu halten.
Ich hoffe für dich, daß du den Hals noch mit der genannten Methode gerade bekommst

 

[herrpetermann]

Super, danke für die Tipps. Ein neues Griffbrett kommt erst in Frage, wenn alle anderen Möglichkeiten scheitern.
Im o.g Thread schrieb BEATE: "So einen Hals kann man eigentlich auch unter feuchter Wärme geradebiegen. Eine altbewährte Methode, die auch langfristig hält"
Heißt das, den Hals abnehmen und in gebogener Position, in feuchter Umgebung für längere Zeit einspannen?

 

[zeppo3000]

Super, danke für die Tipps. Ein neues Griffbrett kommt erst in Frage, wenn alle anderen Möglichkeiten scheitern.
Im o.g Thread schrieb BEATE: "So einen Hals kann man eigentlich auch unter feuchter Wärme geradebiegen. Eine altbewährte Methode, die auch langfristig hält"
Heißt das, den Hals abnehmen und in gebogener Position, in feuchter Umgebung für längere Zeit einspannen?

Nein, wenn man das richtig machen will, braucht es etwas mehr: der Hals wir in eine Form eingespannt, so das er einen leichten Buckel macht. Die Form sorgt auch dafür, dass sich der Hals bei der Aktion nicht verdrehen kann. Dann wird das Holz richtig heiß gemacht. Wenn er später aus der Form genommen wird, behält das Holz die Form.

 

[orgeloli]

Statt Wärme hilft auch Zeit....
Entspann die Saiten und den Stab...dann so wie beschrieben, nach der Rickenbacker Methode den Hals zutückbiegen und gleichzeitig den Stab ohne Kraft anziehen....am Ende noch ne halbe Drehung....Dann liegenlassen....Viertel Jahr...halbes Jahr...wird schon....mit der Methode hab ich schon einiges hinbekommen....

 

[herrpetermann]

Danke Oli,
ich habe eben mit Magnus telefoniert.
Der hat mir das ganz ähnlich empfohlen.
Dann werde ich mich über den Winter in Geduld üben.
Schöne Grüße
Peter

 

[SamagonMusic]

Ich hatte bei einem alten japanischen JB so ein
ähnliches problem.
In irgend einem US-forum gab jemand folgenden simplen tipp,
der für mich nicht nachvollziehbar war :

Man soll die saiten ganz entspannen,
die schraube vollständig lösen,
so daß keinerlei spannung mehr auf den hals wirkt,
u dann den hals etwas in die gegenrichtung biegen.
Dann die schraube wieder etwas anziehen u
die saiten spannen...

Der spannstab funktionierte danach wieder ganz normal.
Ich war ganz erstaunt daß das problem damit
gelöst war - u bin es immer noch !!

Hey, ich bekomme meinen (1 Jahr alten Jazz, sowie 2 Jahre alten Preci) auch nicht mehr wirklich gerade.

Der Tipp würde bedeuten, dass ich die Saiten lockere und den Bass bzw die halsschraube mal entspanne und nen Tag liegen lasse. dann jeden Tag die Schraube mehr spannen (+ggf mal bisschen mithelfen)?

 

[seppblind]

Der Tipp

Man soll die saiten ganz entspannen,
die schraube vollständig lösen,
so daß keinerlei spannung mehr auf den hals wirkt,
u dann den hals etwas in die gegenrichtung biegen.
Dann die schraube wieder etwas anziehen u
die saiten spannen...

Sicher kann man den hals einen oder
auch mehrere tage ohne spannung
von den saiten u der schraube liegen lassen,
aber bei mir hat es auch ohne wartezeit die
gewünschte wirkung geszeigt.

Probiers mal in der oben beschriebenen
schnellvariante,
sollte das nicht wirken dann kannst du
immer noch die variante probieren
bei der du den entspannten hals
ein paar tage oder auch länger liegen lässt.

 

[Der Steff]

...Und nach fest kommt ab . Die leidvolle Erfahrung musste ich leider auch schon machen....
Sobald beim nachziehen der eindruck entsteht, das die Spannschraube zurück federt, ist sie am Gewinde ENDE.
Bei alten Bässen kann es vorkommen das sich das Lager der Spannschraube soweit gesetzt hat, das ein weiteres spannen nicht mehr möglich ist.
Sollte man mehr als nur " ein klein wenig" nachstelle müssen ist die oben beschriebene Methode ( Saiten entspannen,
Spannstab entspannern...........) immer am besten und sichersten.....

 

[garotti]

hier wird ein vermurkstes Bullet rausgearbeitet und der neue Bullet mit Unterlegscheiben eingebaut, da das Gewinde wohl zu kurz ist.
Ist zwar langatmig, fand es aber ganz nett.

 

[Der Steff]

Das ist aber noch die "easy going" variante...die Reparatur an meinem alten Squier wisste net sehen -das is eher wie
ne Hüftgelenk-OP ....net schön...

 

[el_loco]

Jetzt jammert hier mal nicht rum...
Griffbrett abnehmen bzw. Skunk stripe raus sind bis auf die verdammten Lackarbeiten doch eigntlich recht schön zu lösen.
Bei nem Kontrabass sind die Reparaturen immer deutlich aufwändiger.

 

[Der Steff]

ich bin ein Mann -ich muss jammern!

 

[maltos365]

Habe das hier noch dazu gefunden.

 

[herrpetermann]

Problem gelöst!
vielen Dank für die Tipps.
Das Video oben (Fender Neck Repair) hat´s dann gebracht.
Falls das jemand nachmachen will: Das Risiko ist, dass der Hals sich dabei irreparabel verdreht.
Ich hatte Glück.

 

[el_loco]

Glückwunsch Peter! Schöner Hals. Sind das Clay Dots?
Bist du eigentlich noch mit Mark G. unterwegs?

Grüße

 

[herrpetermann]

M

Mit Mark spiele ich schon ein paar Jahre nicht mehr. Neulich mal wieder bei einer Session. War ein großer Spaß