Kommen wir mal zu Themen zurück die nicht unbedingt etwas mit Fender zu tun haben. =)
Yamaha RBX 375
Konstruktion und Verarbeitung
Der Korpus aus Erle kommt in einem eigenständigen, modernen Design daher, überzogen mit einem deckenden Hochglanzfinish, in diesem Fall in schwarz. An den Korpus ist ein Ahorn Hals vierfach verschraubt, an dieser Stelle habe ich persönlich anzumerken, dass der Hals ebenfalls in Korpusfarbe lackiert ist. In Berührung mit den Saiten kommt ein Palisander Griffbrett mit Dot Einlagen an den üblichen Positionen.
Dieser RBX kam anfangs bei mir mit einem Sattel an, an dem die äußere Flanke der H-Saite heraus gebrochen war, das ist nun aber eine Sache, von der man nicht unbedingt auf die Qualität schließen sollte, kann schon einmal passieren. Weiter muss ich bemängeln, dass die Brücke, die ursprünglich schwarz war, mit den Jahren immer mehr ihren tatsächlichen Charakter zeigt, sie ist nämlich silbern.
Aber zurück zu den erfreulichen Dingen.
Der Bass kommt mit zwei Humbuckern, mit offenen, großen Polepieces daher, für die Humbucker haben sich die Yamaha Leute eine integrierte Daumenstütze einfallen lassen. Die beiden Humbucker sind ungefähr in den Positionen eines Jazz Basses. Wie auch die Pickups, ist die verbaute aktive 2-Band-Elektronik, eine Yamaha Entwicklung. Das Batteriefach wurde von dem Elektronikfach getrennt und ist einfach, ohne Schrauben lösen zu müssen, zu erreichen. Oft musste ich da aber bisher nicht dran, der Bass geht überaus sparsam mit seinen Energiereserven um.
Die Mensur des Basses beträgt 34 Zoll, an der Brücke lässt sich die Saitenhöhe, sowie die Oktavreinheit einstellen. Die geschlossenen Mechaniken arbeiten sauber und stimmstabil, auch nach längerem Spiel verstimmt sich hier nichts. Der Halsspannstab lässt sich durch eine Ausfräsung im Korpus erreichen, allerdings stören dabei A und D Saite wenn sie voll gespannt sind.
Bespielbarkeit
Beim spielen im sitzen liegt der Bass bequem auf dem Bein, durch die Korpusform sind alle Bünde gut zu erreichen. Der Hals hat ein, in meinen Augen, abgeflachtes D-Profil. Wie schon erwähnt, ist der Hals lackiert, das muss man nun individuell entscheiden, ob es gefällt oder nicht.
Der Hals lässt sich aber gut bespielen, ich habe auf diesem Bass angefangen und ich denke ich wäre nicht dabei geblieben, wenn das nur in Frust geendet wäre.
Beim tragen des Basses am Gurt offenbart sich eine weitere Schwachstelle. Leichte Kopflastigkeit.
Dem kann man aber mit breiteren Gurten entgegen wirken... für die Straight-Edge Leute soll auch die Ritzenkneifer-Kontrabass Position, einst von Herrn Jäcki Reznicek eingeführt, helfen, aber das führt vom Thema weg.
Sound
Der Bass sieht modern aus und klingt auch dementsprechend. Die H Saite ist nicht schlecht, aber auch keine Wunderwaffe, bei dem Preis und der Konstruktion sollte man das auch nicht erwarten.
Mit neutraler Klangregelung lässt sich der Grundsound schnell über den Panorama Pickupwähler und die Anschlagsposition festlegen, mit zwei weiteren Reglern lassen sich Bässe und Höhen dazu oder weg regeln. Ich bekomme keinen traditionellen Sound mit dem Bass, wenn man den möchte, sollte man wohl auch einen traditionellen Bass wählen. Die Pickups klingen in meinen Ohren eher nach Singlecoil als nach Humbucker.
Fazit
Trotz kleinerer Mängel ein solides Einsteiger- und Schülermodell sowie zuverlässiges Arbeitstier. Und das auch für einen angemessenen Preis.
Ich bin jedenfalls gespannt, welche Bässe du alle in die Finger bekommst und an welchem du letzlich hängen bleibst.
