Vergleich AER Amp three und Markbass Combos

[HeGoe]

Der Vong, den du dir hast löten lassen, hat es nicht gebracht?
Ich kann nur so viel sagen: Ich habe ein 3/4tel Jahr lang in einem Kelller-Proberaum mit tiefer Betondecke verschiedene Amps und Boxen durch. Zwei 110er FMC mit Eich T300, eine FMC 212M mit Engl1030 und einen AER Amp Three. Auch hier war Lowcut a la Vong nicht zufriedenstellend für mich. Egal ob Ebass oder Kontrabass: der AER hat mir von allen am besten gefallen. Mucke: Jazz-standards, modales Zeug, Blues und Funk. Was aber klar ist: richtig laut, richtig tief, Hosenbeine flatternd kann so ein AER Amp Three nicht. Aber er spielt sehr transparent und sehr souverän, auch in schwierigen Räumen. Man hört sich besser bei geringeren Lautstärken.
Ich wohne 160km von dir entfernt in Südniedersachsen.

 

[HeGoe]

Zum Thema schrägstellen: AER hat so einen Klett-Falt-Keil dabei, den ich immer benutzt habe. Im Stehen spielen und mich hören hat so geklappt.

 

[Gallier]

Hallo zusammen,
ich hole mal einen etwas älteren Thread wieder hoch… Und zwar habe ich einen 2x10er Markbass Combo. Den, den man auch wie einen Monitor hinstellen kann. Zum Einsatz kommt der in einer relativ leisen Band (Piano, Vocals, kleines Drumset mit Rods/Besen gespielt und Bass) mit der wir eigene Versionen von bekannten Songs spielen. Das klingt dann jazzig bis poppig, tanzbar. Alles sehr gediegen… Der Markbass klingt hier teilweise richtig gut. Vor allem in kleineren Räumen bekomme ich einen schönen, weichen, warmen, fetten, aber definierten Sound damit hin. Sobald der Raum aber etwas größer ist, wird es oft unmöglich, einen vernünftigen Sound damit zu bekommen. Es klingt nur noch wummerig, indirekt und kraftlos. Auch wenn leistungsmäßig noch viel Luft nach oben wäre. Oben im Thread steht etwas von fehlender Tragfähigkeit. Das trifft es ganz gut, denke ich. Ich spiele in der Band einen Akustikbass mit flats, der etwas kontrabassig klingt und einen Stingray Special, der klingt, wie bei Sade. Beide im Grunde ohne Höhen im Sound, aber trotzdem eng an den Fingern hängend. Der Sound soll warm, dick und weich sein, aber trotzdem direkt und definiert über alle Lagen. Wäre da einer der AER Amps wohl die richtige Wahl? Ohne die Schwächen des Markbass? Ich sitze meist auf einem Barhocker direkt vor dem Combo. Deshalb fand ich die Wedge-Möglichkeit des Markbass ganz praktisch. Kommt der Sound der AERs oben bei mir an? Oder wäre ein guter Aktivmonitor evtl. mit API Tranzformer davor die bessere Wahl? Oder was ganz anderes? Vielleicht kann ja jemand von euch was dazu sagen. Hat jemand einen AER Combo (oder was anderes hochwertiges), den ich mal mit dem Markbass vergleichen könnte? Ich komme aus 59929 Brilon und würde auch etwas weiter für einen Test fahren.
Vielen Dank schonmal und einen schönen Gruß!
Ralf

Hallo Ralf,
zum Aufstellen, gibt es ja viele Möglichkeiten, z.B so etwas hier: Amp stand
Die AER Teile sind schon gut. Ich hab den Amp two gerade in einer etwas lauterer
Funk/Soul Band gehört, das war schon überzeugend.
Der Basser hatte mir sein GK Zeugs verkauft und er meinte der Combo alleine reicht auch.
Das konnte ich nicht glauben, darum habe ich mir das live angehört.

 

[Testbass]

@Da Ralp : Ich hatte die AER Amp One und Amp Three und den von dir genannten Markbass Amp, und kann dazu folgendes sagen: Die AER sind sehr laut und setzen sich im Bandgefüge super durch. Ich würde deren Sound aber nicht als raumfüllend und auch nicht als warm, dick und schon gar nicht als weich bezeichnen. Ich empfand deren Sound eher als analytisch und etwas scharf.

 

[TheBass]

Sobald der Raum aber etwas größer ist, wird es oft unmöglich, einen vernünftigen Sound damit zu bekommen. Es klingt nur noch wummerig, indirekt und kraftlos. Auch wenn leistungsmäßig noch viel Luft nach oben wäre.

Das liegt einfach an der fehlenden Membranfläche. Für grössere Räume braucht man einfach mehr Membranfläche, unabhängig von der Lautstärke. Ich verwende live in der Regel zwei Setups: für mein Jazztrio und für kleinere Räume nehme ich den AER Amp Two (1x12+Horn). Für die 11-Mann RnB Combo und größere Räume den Glockenklang Steamhammer + Double Art Box (2x12+Kalotte).

Der Sound soll warm, dick und weich sein, aber trotzdem direkt und definiert über alle Lagen. Wäre da einer der AER Amps wohl die richtige Wahl? Ohne die Schwächen des Markbass?

Das kann der AER Amp Two gut. Nominal hat der Amp Two zwar "nur" 240W und der MB Mini Cmd 121 500W, bzw. 300W am internen Speaker, aber der Amp Two klingt wesentlich fetter und ausgewogener. Der MB ist evtl. eine Spur lauter, wird dann aber zur nervigen Mittenhupe. Die Vorstufe des Amp Two ist dem MB haushoch überlegen und der eingebaute Kompressor einer der ganz wenigen integrierten Kompressoren, die tatsächlich gut klingen. Ein Nachteil ist natürlich das Gewicht von knapp 24kg, aber dafür gibt's ja Rollen zum drunter schrauben, ausziehbare Griffe etc. Bleibt natürlich noch der Preis ...

 

[Da Ralp]

Danke euch allen für eure Antworten. Auch wenn man sowas letztendlich selbst ausprobieren muss, hilft mir das schon sehr!

 

[Da Ralp]

Der Vong, den du dir hast löten lassen, hat es nicht gebracht?
Ich kann nur so viel sagen: Ich habe ein 3/4tel Jahr lang in einem Kelller-Proberaum mit tiefer Betondecke verschiedene Amps und Boxen durch. Zwei 110er FMC mit Eich T300, eine FMC 212M mit Engl1030 und einen AER Amp Three. Auch hier war Lowcut a la Vong nicht zufriedenstellend für mich. Egal ob Ebass oder Kontrabass: der AER hat mir von allen am besten gefallen. Mucke: Jazz-standards, modales Zeug, Blues und Funk. Was aber klar ist: richtig laut, richtig tief, Hosenbeine flatternd kann so ein AER Amp Three nicht. Aber er spielt sehr transparent und sehr souverän, auch in schwierigen Räumen. Man hört sich besser bei geringeren Lautstärken.
Ich wohne 160km von dir entfernt in Südniedersachsen.

Den Vong habe ich dort noch überhaupt nicht getestet. Manchmal hat man echt ein Brett vorm Kopf… Danke für den Hinweis. Werde ich umgehend testen.
160km geht ja noch. Wenn ich darf, würde ich mich gerne mal bei dir melden, um einen Testtermin zu vereinbaren!

 

[oldschool]

Ich denke, dass du dieses Problem nicht so gut mit einem anderen Combo lösen kannst, denn:
1. Ist das ein Aufstellungsproblem und damit nur jeweils vor Ort durch ausprobieren lösbar.
2. Hat das mit dem Amp (fast) nichts zu tun und ist einzig ein Problem der Schallwandlung und die Erfahrung lehrt, das es ebenso unmöglich ist, in einem kleinen Raum mit nem 15er auf dem Boden einen trockenen klaren Basston zu erzeugen wie mit 2x10 in einem 200qm-Raum einen tragenden Ton. Oder auch: je größer der Raum desto mehr Membranfläche ist sinnvoll. Also entweder legst du dir ein Sortiment aus Speakern der verschiedenen Durchmesser zu (also z.B. 2x10, 2x12, 2x15), was natürlich den Nachteil hat, dass die jeweils ganz schön unterschiedlich tönen, oder von einer Membrangröße ein ganzes Rudel, also 3-4 Boxen 2x10 oder 3-4 Boxen 1x12. Und wohlgemerkt rede ich nicht von Lautstärke, sondern davon, wie gut der Ton trägt.
Wenn die Räume nicht zu groß werden, kann man natürlich auch mal probieren, ne 15er zu dem Combo dazuzustellen (falls der das kann, ansonsten halt eine aktive 15er oder ne 15er und einen 2. Amp als Endstufe dafür). So könntest du dich herantasten an "deine" Lösung.

 

[Stratitis]

Wenn ich das alles hier so lese, schreit das eigentlich nach einem EICH BC112 Combo. Leicht, laut, warmer Charakter, sehr vielseitig, nie kalt oder zu analytisch. Auch nicht gerade billig, aber sogar noch günstiger als AER.

 

[pitsieben]

Wenn ich das alles hier so lese

...komme ich immer mehr zu der Einsicht, dass ich mit dem Subway, den zwei 112, der 115 und den möglichen Kombinationen derselben für alle Raumgrößen und Transportprobleme gerüstet bin und eigentlich nix mehr brauche.
Schlimmes Gefühl...den Amp Two würde ich sehr gerne brauchen.

 

[Stratitis]

Ist schon scheisse, wenn man eigentlich ampmäßig ausgesorgt hat...

 

[pitsieben]

Aber voll.

 

[TheBass]

Ist schon scheisse, wenn man eigentlich ampmäßig ausgesorgt hat...

In der Tat. Wenn ich mit meinen GloKla, AER und Genz-Benz nicht mehr weiter komme, muss ich mir wohl eingestehen, dass das Problem eher hinter dem Bass steht .

 

[Gallier]

In der Tat. Wenn ich mit meinen GloKla, AER und Genz-Benz nicht mehr weiter komme, muss ich mir wohl eingestehen, dass das Problem eher hinter dem Bass steht .

+1

 

[Da Ralp]

Hallo zusammen!
Ich habe mir einen gebrauchten AER Amp Two gekauft und bin echt geflasht. Zum Test habe ich meinen Markbass 2x10er Combo mitgenommen, beide nebeneinander gestellt, versucht sie vom Sound und der Lautstärke her gleich einzustellen und dann den Bass hin und hergestöpselt. Alter Schwede! Gegen den AER klingt der Markbass, als ob er kaputt wär! Der Markbass klang, als ob er im Nebenzimmer stehen würde und der AER als ob man einen richtig guten Kopfhörer aufhätte. Und ich finde den Markbass eigentlich auch ganz gut… Das hätte ich echt nicht für möglich gehalten. Der AER klingt so klar, definiert und punchy aber gleichzeitig warm und unglaublich fett, dass ich echt von den Socken bin. Hängt an den Fingern, wie ich es noch nie erlebt habe. Mit den entsprechenden Pedalen davor kann er definitiv auch Rock’n’Roll, dann aber natürlich nicht mehr ganz so definiert. Heftig laut kann er auch. Ein krasses Gerät!
Ich höre jetzt erstmal auf mit den Lobpreisungen und mache erstmal 2-3 Bandproben damit. Danach berichte ich noch mal. Aber ich glaube so langsam, dass man die Physik vielleicht doch überlisten kann…

 

[TheBass]

...
Ich höre jetzt erstmal auf mit den Lobpreisungen und mache erstmal 2-3 Bandproben damit. Danach berichte ich noch mal. Aber ich glaube so langsam, dass man die Physik vielleicht doch überlisten kann…

Kannste zwar nicht aber der gute AER Sound ist keine Illusion. Ich habe den AER two jetzt schon ein paar Jährchen und bin immer wieder überrascht wie laut und präsent die 240W an einem 12er doch immer wieder sind. Da sind wahrscheinlich "echte" 240W RMS und nicht PMPO nur bei Vollmond und Hochwasser. Zwar sind die knapp 24kg auf Dauer auch keine Freude aber dafür gibt's ja Rollen zum drunter schrauben und ausziehbare Trolleygriffe. Ausserdem hat der Amp einen der ganz wenigen Kompressoren im Amp, die wirklich was taugen und ein sehr gut durchdachtes EQ Konzept. Die Tone Balance ist eine echte Geheimwaffe. Und last but not least einer der wenigen Amps die sowohl für E-Bass als auch EUB taugen. Der Vergleich mit dem MarkBass ist daher nicht ganz fair. Der hat gegen den AER keine Chance.

 

[musicman5]

Guter Klang hin oder her. Ich hatte den Amp two einige Monate.
Viiiel zu schwer und unhandlich mit 24 kg,
Einstellungen auf der Amp Hinterseite oben , wenn das Teil angekippt aufgestellt wird ganz schlecht erreichbar und überhaupt sind Combos die auf dem Boden stehen für mich sinnlos, wegen der ungenügenden Hörbarkeit, kann der so gut klingen wie er will.
Unter nen Combo gehört ne Zusatzbox und der Combo abgeschrägt auf die Zusatzbox. Ich nehm dafür ein festes Stuhlkeilkissen. Dann noch ne Ear Box auf Stativ und alles ist
Mach nachher mal Foto

 

[TheBass]

Viiiel zu schwer und unhandlich mit 24 kg,

Wie gesagt, kein Problem mit Rollen drunter und Trolleygriff.

Unter nen Combo gehört ne Zusatzbox und der Combo abgeschrägt auf die Zusatzbox.

Mir gefällt der Combo eben weil man ohne Zusatzbox auskommt, ich jedenfalls. In einer Doommetalband reicht's wahrscheinlich nicht, aber das dürfte ohnehin nicht die Zielgruppe sein. Für Jazz, KB, EUB etc. ist er eigentlich schon überdimensioniert und in meiner Covertruppe reicht es für die Probe und live auf der Bühne. Nach vorne raus ist sowieso immer eine PA vorhanden. Und gut hören kann ich mich damit auch.

 

[Testbass]

Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Geschmäcker und Urteile sind. Ich hatte die AER Amp One und Three längere Zeit und habe diese zu Hause, bei Gigs und auf Proben ausführlich getestet. Sie sind gut, keine Frage. Vor allen Dingen sind sie wirklich sehr gut verarbeitet, laut und sehr durchsetzungsfähig. Aber ein durchsetzungsfähiger Sound ist nicht automatisch schön. Ich bin dann doch wieder bei Markbass gelandet und habe mir für ein Topteil eine 10er Box mit Ampeinschub von FMC bauen lassen. Ich bin damit glücklich geworden und habe die AERs -durchaus mit einem weinenden Auge- verkauft.