Urlaub auf Krankenschein

Zitat:Aber wahrscheinlich profitieren dann auch nicht die deutschen davon, sondern irgendso ein Völkchen von einem Billigplaneten.
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Ja, die Ewoks. Die passen überall rein[:D]

Aber jetzt mal ernst. Wenn man so einen Todesstern baut, braucht man schon verlässliche Arbeitskräfte. Die vom Planeten Deutschland wollen kurz vor Arbeitsende immer Urlaub auf Krankenschein[:D][:D][:D]
 
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Hallo draht - na, unter reissen versteh' ich aber was anderes [;-)].
Die Firmen, die Du nennst, sind ja nur die Spitze des Eisbergs, die Global Player halt. Aber die machen den Kleinen das eben vor, und es gehört anscheinend zum guten Ton der Wirtschaft, sich so zu verhalten. Und so schlecht ist der Standort Deutschland nun wohl nicht, haben sich doch in letzter Zeit wieder deutlich mehr ausländische Unternehmen hier angesiedelt (warum wohl).

Und Beschiss find' ich grundsätzlich nicht i.O., nur frage ich mich, wer hier wen bescheißt (ich meine jetzt nicht MoSh's konkreten Fall).

Und ich hab' auch versucht rüber zu bringen, dass nicht alle Unternehmer gleich sind, aber die grosse Mehrheit nutzt die Situation mittlerweile ganz schön aus. Was besseres kann den Unternehmen doch gar nicht passieren als die jetzige Arbeitsmarktlage. Ich bin davon überzeugt, dass derzeit seitens der Wirtschaft absolut null Interesse besteht, was an der Massenarbeitslosigkeit zu ändern. Die Einkommen werden mit fadenscheinigen Begründungen gesenkt (meine letzte Erhöhung war 1997, also leide ich auch unter realem Einkommsnsverlust, halt - ich beschwere mich nicht, weil ich immer noch davon leben kann, auch wenn ich viel mehr dafür tun muss, und ich hab' immerhin noch einen Job. Scheisse - ich rede auch schon so angepasst.)Die Menschen mit Arbeitsplatz kuschen aus Angst, der/die Nächste zu sein - nie war der Krankenstand in Deutschland niedriger als heute, glaub' doch nicht, dass die Leute heute gesünder sind. Nein - sie haben einfach Schiss, auf Grund einer Krankheit zu Hause zu bleiben. Das wird sich rächen, und die Zeche dafür bezahlen wir dann wieder alle, naja - bis auf die Unternehmer, weil die sowieso nur junge Leute einstellen (ja ja - auch hier gibt es Ausnahmen), die sind billiger und erstmal gesünder.

Und zur guten Behandlung, die man von seinem Chef erwartet, gehört wohl in erster Linie die Sicherung des Arbeitsplatzes, aber das ist ja genau das Druckmittel, das eben viele Chefs zur Zeit anwenden.

Ich bin auch nicht in meinem ersten Job tätig, bin immer gut mit meinen früheren Chefs auseinander gegangen, vor 20 Jahren sogar betriebsbedingt - aber damals war der Laden wirklich am Ende, weil der einzige Auftraggeber (war die Bundesanstalt für Arbeit/Arbeitsamt) einen erheblichen Teil der Aufträge anderweitig vergeben hat.

Und fair sollte es ablaufen, wie Du sagst, nur finde ich, ist heute eben oft nicht fair, dass Kündigungen ausgesprochen mit dem Hinweis auf die ach so schlechte Auftragslage. Man muss eben auch sehen, wer den Trennungsprozss aus welchen echten Gründen einleitet.
 
Hi Silke, so sieht's aus. Ich glaube, es gibt nur wenige Völker in Europa, die sich sowas bieten lassen. Die von Dir genannt Franzosen, da vorne weg die Trucker und Bauern legen das Land lahm und dass mit einer massiven Solidarität (haben ja auch historische Widerstands-/Revolutionstradition [):]).

Als in Italien vor 1 oder 2 Jahren das Rentensystem verschlechtert werden sollte, dauerte es nicht lange, und das Land befand sich im Generalstreik, und zwar mit Erfolg!

Und wir Deutschen: immer schön vor'm Chef und der Obrigkeit das Haupt senken, das sind wir so gewohnt, wir Preußen. Widerstand - nicht die Bohne. Die Regierung haben wir ja selbst gewählt, also lassen wir sie gewähren, und der Chef - der ist ja schließlich der Herr, der gibt mir zu essen. Und weil er Chef ist, weiss er ja besser, was gut für mich ist.

Ich liebe Deine Chefin! (Nein, warte - war nur Spass). Erinnert mich an die Eltern von früher (wirklich nur früher?): "Solange Du Deine Füsse unter meinen Tisch ..."

Wir haben, glaub' ich, immer noch nicht gelernt (gemerkt), wer eigentlich die Macht hat. Ausser vielleicht die Mitbürger aus der ehem. DDR ("Wir sind das Volk"). Aber ich befürchte, dass man das da mittlerweile wieder vergessen hat.
 
Naja, ich will ja niemanden zerreissen, ich will lieber sinnvolle Diskussionen. Sicherlich ist da was wahres dran das wir derzeit den niedrigsten Krankenstand haben. Aber wenn es wirklich so ist, ist das traurig. Viele Leute die krankgemacht haben tun dies wohl nicht mehr und die anderen können in die Arbeit gehen mit Husten oder Schnupfen. Die Frage die sich da stellt ist: warum ging das vorher nicht? Sind wir nicht auch ein bischen an dieser Mißlage schuld? Die Gewerkschaften verlangen heute immer mehr und im Gegenzug soll die Arbeitszeit verringert werden. Ich kann mich noch gut an die 35 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich erinnern. Kein Wunder das alles teuerer wird. Und wenn man wegen jeder Kleinigkeit (Opel und Karstadt sehe ich da jetzt nicht als Kleinigkeit) auf die Strasse geht zum Demonstrieren wegen 0,5 - 1% mehr Gehalt, kann man doch keinen grünen Zweig erreichen. Ich bin kein Unternehmer aber in der Buchhaltung. Und da ist eine Kosten-Nutzen Rechnung eine wichtige Kalkulationsgrundlage. Und wenn man mal nüchtern betrachtet was Arbeit kostet, wird einem schlecht. Das ganze ist eine Riesenspirale, bestehend aus Lohn, Lohnnebenkosten, freiwillig soziale Aufwendungen, gesetzlich Soziale Aufwendungen usw.

Ich frage jetzt einfach mal abschließend provokativ: Sind wir nicht selbst (mit)schuld an der Misere? Wir alle wollen auf nichts verzichten. Ob das jetzt Arztbesuche, Bildung, gute Strassen etc. sind, aber keiner will auch nur einen Milimeter von seinem Lebensstandard abweichen. Irgenwie beisst sich irgendwann die Katze in den Schwanz. Die ganzen Kürzungen und HartzIV haben letzlich nichts damit zu tun die Leute zu verarschen, sonder wohl eher damit dass man das ganze sonst nicht mehr finanzieren kann. Und zum Thema nichts mehr sagen trauen, kann ich nur anmerken dass manchmal oft zuviel gesagt wurde. Fazit: Man darf die schuld nicht nur bei anderen suchen.
 
Klar sind wir alle mit scxhuld an der misere, doubleball hat das schön erklärt. Wolfgang niedecken hatt mal in anderem zusammenhang sein Arsch hu..... usw. Konzert in Köln, und genau das fehlt hier in Deutschland. Das Gewerkschaften Fehler machen, ist doch klar, die versuchen, zu retten was zu retten ist. Unsere lieben Politiker sagen immer: Die Deutschen haben über ihre Verhältnisse gelebt. Ne, eben nicht, die Politiker haben über die Verhältnisse der Deutschen gelebt. Was wäre für ein Weinen und Greinen durch das Volk gegangen, hätte die CDU diese ''Reformen'' gemacht, und die kann ich schon mal garnicht ab, (Außer Theo Weigel, der ist so daneben, der ist schon wieder lustig. Das Duckmäusertum, der Schiß ist in diesem Land dermaßen was von ausgebreitet, daß diese Politiker und Manager sich sogar erlauben dürfen, zu sagen: Das Volk hat die Hartz Reformen verstanden und wir sind auf dem richtigen Weg. In Frankreich haben Politiker Angst, sich mit den Wählern auseinander zusetzen, geschweige denn, ihnen Auge in Auge zu begegnen. Gut so, denn die Menschen draußem im Lande, auch so eine Beleidigung des Souveräns
in Deutschland, sind ja Gottseidank so aufgeklärt, daß sie die größte Müllansammlung schlucken, weil die, die meinen sie wüßten, was das beste für die ist, tatsächlich nur das beste für sich tun. Demokratie ist Volkes Herrschaft, wann kommt die in Deutschland? Redefreiheit steht jedem zu, demokratisches Denken beinhaltet aber auch, zuzuhören und entsprechen zu handeln.
 
Zitat:Original erstellt von: draht vader

... Die ganzen Kürzungen und HartzIV haben letzlich nichts damit zu tun die Leute zu verarschen, sonder wohl eher damit dass man das ganze sonst nicht mehr finanzieren kann. ...
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Hei draht, komme schon an Deine Gedanken ran [:-)], trotzdem: es sind nicht meine.

Ich find's (bald nicht mehr) komisch, dass es mal wieder die Schwachen trifft. Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit der Umverteilung, aber da will keiner ran, da hört es nämlich auf mit der Solidarität, von wegen wir müssen alle mal ein wenig zurückstecken. Und Steuern zahlen: wir Daimlers, Siemensens ... doch nicht, dafür haben wir doch die anderen. Und wehe, irgendjemand kommt auf die Idee, das wir unsern Teil beitragen, dann gehen wir aber fix ins Ausland, dann besetzen wir mal wieder den Osten [):]

Das mit der Krankheit, mit der man sich zur Arbeit schleppt, halte ich für sehr gefährlich. Man tut seinen Kollegen keinen Gefallen, wenn man sie ansteckt (dem Chef kann's auch nicht Recht sein, oder?), die Kosten für nicht ausgeheilte Krankheiten tragen letztendlich wir alle, und schließlich spielt man russ. Roulette mit sich selbst. Ich weiss, wovon ich rede: bin vor Jahren zur Arbeit gegangen, trotz schwerer Erkältung. War leider eine Virusinfektion (was ich nicht wußte), die ich schließlich verschleppt habe, und die dann meinen Herzmuskel angegriffen hat. Die letzte Kiste war in greifbarer Nähe, und das nur, weil ich meinte, mit so 'nem Schnupfen und Husten kann ja wohl noch arbeiten. Heute bin ich vorsichtiger, koste es was es wolle, meinetwegen auch meinen Job.

Und die sog. Lohnnebenkosten: ich arbeite jetzt seit 1979, die Rentenversicherungsbeiträge lagen, soweit ich mich erinnere, nie unter 16%, KV nie unter 12%, meistens aber deutlich drüber. Macht also nicht soviel aus, rechnerisch gesehen. Und früher gab's mehr Leute mit Arbeitsplätzen, absolut gesehen waren die Lohnnebenkosten wohl höchstens unwesentlich niederiger. 30 Tage Urlaub bzw. anteilig 2,5 Tg./Mon. hatte ich sogar schon während meiner Ferienjobs als Student, also kann's daran auch nicht liegen, dass die Urlaubstage in schwindelnde Höhen gestiegen sind. Übrigens sind 30 Tage auch heute noch nicht die Regel!

Die Realeinkommen sind seit Jahren nicht gestiegen (ausser der der Manager, Unternehmer und Politiker).

Auf die Strasse geht man in Deutschland viel zu wenig (das war in den späten 60ern mal anders), und ohne Studentenbewegung, APO usw. wär's wohl noch ganz schön muffig in Deutschland.

Zum Abschluß noch dies: ich bin mir sicher - ohne das Streben nach Verbesserung bewegt sich nichts. Stillhalten hat noch niemand geholfen, oder, wie wir früher sagten: "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!".

Ziehe mich hiermit aus der Diskussion zurück.
 
Es mag schon sein das die Politiker nicht das gelbe vom Ei sind. Politiker sollen Volksvertreter sein die vom Volk gewählt wurden. Aber wer soll es machen? Wenn ich mir den Ramsch so anschaue der sich zur Wahl anbiedert wird mir schlecht. Das ist bei allen Parteien so. Es ist niemand da der den Charakter und das Charisma hat Deutschland da rauszuholen. Es ist egal welche Partei es ist, es wird durch die Bank Schachsinn verbreitet und dann kommt die Opposition und schreit dagegen ohne selbst irgendein konstuktiven Vorschlag zu haben. Und solche Pfeifen soll man wieder wählen? Vermutlich wird nach der nächsten Wahl die Union an die Macht geraten und die fahren dann den Karren eben auf eine andere Weise in den Dreck. Seit der Wiedervereinigung geht es Bergab. Haben wir uns diese leisten können? Egal, wie auch immer es wurde und wird über unseren Kopf hinweg entschieden. So wird es auch bleiben, egal wie lange und wie laut wir schreien: Wir sind das Volk!
 
Zitat:Original erstellt von: draht vader

Zitat:Ziehe mich hiermit aus der Diskussion zurück.
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Ich hoffe ich habe niemanden vergrault [:-(]
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Mich jedenfalls nicht [:-)], hatte nur das Gefühl, dass wir anfingen, uns im Kreis zu drehen, deswegen ... also - brauchst keine Bedenken zu haben, da bin ich anderes gewöhnt. Jederzeit wieder [;-)]
 
Tja, dann gehen wir eben mal nicht wählen. Die Kreativität ist sehr schwach ausgeprägt, aber man stelle sich nur mal 65 bis 70% Nichtwähler vor, wie wollen sich die Pfeifen dann legitimieren. Aber bestimmt gibt es da auch eine, den Politiker absichernde Klausel, wie jetzt in SH. Es wurde klar, das Frau Simonis, und nix gegen die Frau persönlich, keine Mehrheit zustande bringt, sie stellt sich nicht mehr zur Wahl, aber Neuwahlen gibt es auch nicht, wieder nur gemauschel mit Großer Koallition der Kleingeister. Und ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, das die Menschen doch nochmal auf den Trichter kommen, wie sehr sie ausgenommen werden, sei es finanziell oder körperlich, und wie sehr sie für dumm verkauft werden. So ein urchschnittlicher Mensch bekommt 60-80 Jahre auf diesem Planeten, ich denke nicht, um andere reich zu machen und seinen Nachfahren dann die Brocken zu hinterlassen. Damit meine ich nichtSchlden, sondern eine Verschärfung der Lebensumstände ohne Aussicht(nicht Hoffnung ist gemeint), daß sie es besser haben werden, denn das wollen alle Eltern und das ist die wirkliche Verantwortung.
P.S. Kleine Anekdote am Rande: Herr Fischer, der jahrelang zum beliebtesten Politiker Deutschlands gewählt wurde, hat bis vor kurzer Zeit keine Flasche Wein getrunken, die unter 600 Euro kostete, das ging denn auch rauf bis 3000 Euro. Die hat der bestimmt von seinen Diäten bezahlt.
 

Zitat:Original erstellt von: draht vader

Es mag schon sein das die Politiker nicht das gelbe vom Ei sind. Politiker sollen Volksvertreter sein die vom Volk gewählt wurden. Aber wer soll es machen? Wenn ich mir den Ramsch so anschaue der sich zur Wahl anbiedert wird mir schlecht. Das ist bei allen Parteien so. Es ist niemand da der den Charakter und das Charisma hat Deutschland da rauszuholen. Es ist egal welche Partei es ist, es wird durch die Bank Schachsinn verbreitet und dann kommt die Opposition und schreit dagegen ohne selbst irgendein konstuktiven Vorschlag zu haben.
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Ok, mal ein Beispiel: Wahl steht bevor, 2 Kandidaten, einer verspricht: "es wird keine Eingriffe im Steuerrecht geben, keinerlei Mehrbelastung, keine Kürzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, Pensionen werden nicht angegriffen"
Der andere sagt: "liebe Leute, tut mir leid, es schaut übel aus, es muss gespart werden, sonst geht das ganze System den Bach runter und es gibt gar keine Unterstützungen mehr. Wir müssen erst mal sanieren, bevor wir wieder was ausgeben"

Wen würdest du wählen? Die meisten den ersten, der ihnen die heile Welt verspricht, die er nicht halten kann. Der, der ehrlich ist, gewinnt keine Wahlen. Deshalb auch die se unglaubliche Ansammlung von Waschlappen im Parlament. Ist ja im Ösi-Land das gleiche...

Und Mosh: geh arbeiten oder schau, dass du eine vorzeitige Kündigung mit ordentlichem Zeugnis bekommst.
 
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