Üben, wenn nichts ansteht

Das Ziel sind Auftritte als Band vor Publikum.
Wir proben, um als Band auftreten zu können.
Ich übe als Vorbereitung für die Probe.
Ich übe, was ich nicht kann (neues Stück, schwierige Passage, Groove der nicht so rollt wie ich das erwarte).

Ohne ständige Repertoireänderungen, Nebenprojekte wird mir schnell langweilig.
Ohne Auftritte (Corona-Zwangspause) ist es schon schwer, Motivation zu finden.
Ohne Proben wir es noch zäher.

Um dem direkt vorzugreifen, ich bin kein Komponist und kein Solokünstler. Da kommt nix, ich habe kein Bedürfnis der Welt etwas mitzuteilen. Meine Befriedigung ziehe ich aus der Interaktion mit anderen Musikern, aus dem gemeinsamen, gleichzeitigen Spielen. Auch remote an Aufnahmen basteln interessiert mich nicht. Da helfe ich gerne aus, aber für mich ganz persönlich ist das witzlos. Dann hat man eine Aufnahme. Ja und?

Genau das meinte ich. Das ist ja keine Kritik oder Herabwürdigung, der Motivation aus dem Livespielen. Das geht mir ja in weiten Teilen genauso. Ich habe z.B. ein Motivationsproblem mit Bands, die den Schritt auf die Bühne nicht schaffen, weil sie es nicht wirklich wollen, sondern mit der wöchentlichen Probe eigentlich glücklich sind.

Nur, wenn das das einzige ist, und die Band fehlt, dann kann man da erstmal nichts machen.
Natürlich kann man dann in der zweiten Ebene durchdeklinieren, woran das mit der fehlenden Band liegt. Wer keine findet, weil die meisten doch gerne jemanden hätten, der 3 Töne gerade spielen kann, kann die Situation mit mehr Üben alleine verbessern.
Aber es gibt ja Grenzen und auch noch andere Prioritäten im Leben.

P.S.: ich sollte hervorheben, daß auch für mich die persönlichen Challenges nur Überbrückungshilfe mit letztlich begrenzter Reichweite sind. Damit kann ich vielleicht ein zwei drei Jahre überbrücken. Wenn die Perspektive mit annehmbarer Band live spielen zu können komplett fehlen würde, würde ich mir auch was komplett anderes suchen.
 
Während der Corona-Zeit habe ich mir einen Song rausgesucht, der weit über meinem musikalischen Können zu liegen schien.
Diesen hab ich dank diverser Quellen im Internet (Youtube, Ultimate Guitar Tabs etc.) und Unterstüzung meines Basslehrers in kleine Häppchen aufgeteilt und akribisch geübt.
Als dann die ersten Parts des Songs sauber liefen, war das ein unheimlicher Motivationsschub.
Habe das Gefühl dass ich seitdem einen ganz schönen Schritt nach vorne gemacht habe.

Krankheitsgebeutelt sind wir aktuell auch wieder. Die letzte Probe war, glaube ich, im Oktober und vor Ende Januar wird da auch nichts passieren. Deshalb bin ich dabei zweien meiner Basshelden nachzueifern; Steve Harris und Cliff Burton. Dabei helfen die vielen Isolated Bass- bzw. Isolated Bass- und Drums-Videos auf Youtube ungemein, zumal man die Abspielgeschwindigkeit einstellen kann.

Und wie @olmi schon schrieb: Pausen sind nicht zu unterschätzen.
 
Drummer anrufen(wenn er nicht krank ist) und mit ihm zusammen ohne die Anderen Grooves verfeinern, üben etc..
Bringt richtig viel.
Wäre auch mein Vorschlag.....
Ich kenne das, bei uns fallen seit Wochen die Proben aus, weil dauernd einer nicht kann. Meine Motivation erleidet zum Glück keinen Schiffbruch, da wir Ende Januar den ersten Auftritt des Jahres haben und dafür aktuell eher zu wenig tun. 🫣
Ich treffe mich ausser der Reihe mal mit diesem, mal mit jenem Bandkollegen, da kann man auch in Ruhe einzelne Parts besprechen, verfeinern, neu arrangieren (sehr zur Freude der Restband...😅) etc.
 
Kollaborationen auf wikiloops oder bandlab etc. wurde ja hier auch bereits vorgeschlagen. Den inneren Schweinehund muß man halt sowieso überwinden. Fand ich so noch am praktikabelsten, andere scheinen in einer ähnlichen Situation zu stecken und man motiviert sich gegenseitig.
 
Was tun in solchen Leerlaufzeiten?
Wieso ist das abhängig davon, ob irgendjemand in deinem Umfeld den A**** hochkriegt, dass bei Dir der Spass am Bassspielen erhalten bleibt?
Du machst dich mit der Betrachtung von anderen abhängig.
Denke die Geschichte von rückwärts!
Sie beginnt damit, dass du auf der Bühne stehen und Spaß am Spielen haben möchtest, oder einen eigenen YouTube-Channel betreiben willst, oder wie auch immer du als Bassist in Interaktion mit der Welt treten willst.
Ich habe auch seit 5 Jahren kein Projekt, und?
Jeden Tag ziehe ich ein Programm durch, dass aus einem Einspielprogramm besteht, dem Üben und Ausbauen von Jazz-Pattern/Licks und dem am Laufen halten eines Mini-Jazz-Repertoires von 20 Stücken.
Wenn ich morgen in eine Session stolpere und der Bassist dort eine Pause macht kann ich sofort einsteigen.
get prepared - das schafft Freude, Selbstbestätigung und hält einen im Flow.
Sch*** auf die Unlusten der anderen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso ist das abhängig davon, ob irgendjemand in deinem Umfeld den A**** hochkriegt,

Sch*** auf die Unlusten der anderen!

Wie ich bereits schrub hat das nichts mit der Trägheit anderer zu tun. Ich weiß auch nicht wo Du das herausließt:

Erstband ist ziemlich krankheitsgebeutelt, seit Wochen keine Proben. Irgendwer hat immer was. Eine ziemliche Pechsträhne. Warten auf bessere Zeiten.
Zweitband existiert nicht. Mehrere Anläufe im letzten Jahr haben nicht gefruchtet.


Ich wundere mich sehr über Deinen Furor und die Kraftausdrücke. Artikuliert sich da deine eigene Frustration?
 

Wenn man lange genug in solchen Situationen steckt kommt zwangsweise der Frust, habe ich bei mir und zahlreichen Leuten in meinem Leben seit Jahrzehnten beobachten können. Genau, das hat mit eigener erlebter Frustration zu tun. Und mir tut es leid, wenn Leute mit der Zeit den Spaß am Musikmachen verlieren. Und da bin ich auch sehr direkt und unmissverständlich in meiner Ausdrucksform, da es für den Betroffenen um viel geht.
 
Da also nichts ansteht, übe ich immer weniger und weniger. Was aber auch Käse, weil die Fingerchen einrosten, die Geläufigkeit verloren geht.
Vielleicht würde dich ein "neuer" Vorverstärker oder ein Treterchen auf andere Gedanken bringen? So blöd, wie es klingt, manchmal braucht man einen kleinen Input.

Und wir zB schicken uns Songideen übers Internet nach Hause - muss ja nicht so bleiben, dass du nicht selbst komponierst. Oft ist gerade eine Basslinie die charakterisierende Grundlage der Lieder.

Hau rein.
:bier:
 
Was ich seit Beginn des Threads gemacht habe:
- mit "Funk Grooves Workshop for Bass" (Fernando Martinez) beschäftigt.
- bei Wikiloops angemeldet, rumgehört, bewundert und geschüttelt, was runtergeladen und bastel an einer Bassaufnahme (Idee haben, ausformulieren, durcharrangieren, brauchbar aufnehmen) herum
- 5 Treter verkauft und 4 neue gekauft
 
Was ich seit Beginn des Threads gemacht habe:
- mit "Funk Grooves Workshop for Bass" (Fernando Martinez) beschäftigt.
- bei Wikiloops angemeldet, rumgehört, bewundert und geschüttelt, was runtergeladen und bastel an einer Bassaufnahme (Idee haben, ausformulieren, durcharrangieren, brauchbar aufnehmen) herum
- 5 Treter verkauft und 4 neue gekauft
Mach doch beim Bassriffquiz mit, da kannste alles üben, raushören, einspielen, aufnehmen, raten :D
 

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