Traynor YBA 200 - Welche Boxenkombi

[HAL-9000]

Hallo zusammen,

ich habe mir einen Traynor YBA 200 gekauft und nun festgestellt, dass die Pegel im Zusammenspiel mit meiner 4x10 Trace Elliot (8 Ohm, 1048, ohne Horn) nicht ausreichend sind. Die Vor- und Leistungsstufe sind ca. ¾ auf, und da geht der Amp voll in die Zerre.

Kurzer Hinweis vorweg:

• Wir müssen uns noch kennenlernen. Ich komme vom Trace Elliot AH 250 und ich bin noch nicht ganz sicher im Umgang mit den Einstellungen am Traynor.
• Das Thema Leistungsangabe beim Traynor (135W in der Praxis) ist mir bekannt.
• Die Röhren der Vorstufe sind mWn noch die Originalen.
• Hochpassfilter ist in Gebrauch.

Frage:

• Kann eine Box mit größerem Wirkungsgrad hier die Lösung sein?
• Hat jemand den Verstärker bereits an eine FMC Retro Deluxe angespielt? Auf die lauere ich nämlich schon länger.
• Habt Ihr Empfehlungen für eine Boxen-Kombi die hier gut funktionieren kann (bitte keine 810 und gerne <40kg)?

Musikspektrum: Skandinavischer Rock, dreckig und laut. Ob ich mit meiner externen Zerre arbeite, weiß ich noch nicht. Eine kurze Signalkette scheint bei dem Amp zumindest von Vorteil zu sein.

 

[win311]

@disssa hat auf seiner Webseite was zu den Vorstufen Röhren und mehr Headroom geschrieben

Traynor YBA-200 II

Auf der Suche nach MEINEM Wunschsound habe ich mittlerweile 5 verschiedene Röhrenpreamps getestet. Testkandidaten waren: Ampeg SVP CL, Ampeg SVP Pro, Hughes & Kettner Fortress, Warwick Quadruplet sowie ein Forge AXB Bass Tube. (Fast) Alle PreAmps kamen meiner Vorstellung DES Röhrensounds auf...

www.disssa.de

 

[quarkfrosch]

Dieser Amp profitiert ungemein von zwei Dingen:
ECC81 / 12AT7 in V1 und V2 anstatt 12AX7, sowie Mastervolume voll aufdrehen und die Lautstärke über den Inputgain regeln.

 

[beate]

ECC81 / 12AT7 in V1 und V2

Das sollten aber tunlichst Exemplare in V1 Selektion sein und diese tunlichst mit Ringen zum Dämpfen mechanischer Schwingungen ausgerüstet werden.

Grund: die ECC81 neigt in *sehr* hohem Maß zur Mikrofonie. So sehr, dass ich im G2000 die normalen ECC81 (neue von JJ und alte von TFK) durch ECC83 ersetzen musste, weil die Mikrofonie zu Rückkopplung geführt hatte.

 

[TheBass]

Den cleanen Bassdruck des AH250 wirst Du mit dem Traynor nicht erreichen. Die Leistung ist beim AH250 eher konservativ angegeben und er hat real fast doppelt soviel Leistung wie der YBA200. Der Austausch von V1 und V2 bringt etwas, aber nicht viel. Die Leistung wird letztendlich durch die Endstufe und das Netzteil begrenzt. Einen wirklich warmen Crunch habe ich aus dem YBA200 auch nie heraus kitzeln können. Der Traynor klingt eben arg "britisch". Tendenziell am besten klingt er mit grösseren Speakern, 12er oder 15er und natürlich Mitteltöner und Tweeter abschalten.

 

[quarkfrosch]

Lauter wird der mit anderen Vorstufenröhren nicht, aber die Zerrstruktur mit 12AX7 drin finde ich mies.
Wobei auch zur Diskussion zu stellen wäre: Wenn der Bass in der Probe untergeht, liegt es wirklich an Amp und Box, oder vielleicht an schlechter Raumakustik, schlecht abgestimmtem Gesamtsound der Band,..?

 

[rawlikefishrob]

Hallo zusammen,

ich habe mir einen Traynor YBA 200 gekauft und nun festgestellt, dass die Pegel im Zusammenspiel mit meiner 4x10 Trace Elliot (8 Ohm, 1048, ohne Horn) nicht ausreichend sind. Die Vor- und Leistungsstufe sind ca. ¾ auf, und da geht der Amp voll in die Zerre.

Kurzer Hinweis vorweg:

• Wir müssen uns noch kennenlernen. Ich komme vom Trace Elliot AH 250 und ich bin noch nicht ganz sicher im Umgang mit den Einstellungen am Traynor.
• Das Thema Leistungsangabe beim Traynor (135W in der Praxis) ist mir bekannt.
• Die Röhren der Vorstufe sind mWn noch die Originalen.
• Hochpassfilter ist in Gebrauch.

Frage:

• Kann eine Box mit größerem Wirkungsgrad hier die Lösung sein?
• Hat jemand den Verstärker bereits an eine FMC Retro Deluxe angespielt? Auf die lauere ich nämlich schon länger.
• Habt Ihr Empfehlungen für eine Boxen-Kombi die hier gut funktionieren kann (bitte keine 810 und gerne <40kg)?

Musikspektrum: Skandinavischer Rock, dreckig und laut. Ob ich mit meiner externen Zerre arbeite, weiß ich noch nicht. Eine kurze Signalkette scheint bei dem Amp zumindest von Vorteil zu sein.

Dem Grunde nach hilf dem Amp nur Membranfläche und Wirkungsgrad:
2x 15 (Oberton 15XL400 / EV 15 V)
oder
8x10 fast egal
oder
4x12

 

[StonerGreg]

2x 15 (Oberton 15XL400 / EV 15 V)

Genau das, dieser Amp liebt 15er mit hohem Wirkungsgrad und ganz besonders die 15L o. XL.

 

[StonerGreg]

Hier nochmal was zu den Röhren:

bei mir werkeln folgende Kolben:

- V1: RT010 7025 Highgrade
- V2: RT033 ECC803S
- V3: RT005 12AU7/ECC82 Balanced
(alle von TAD)

Und in der Endstufe ein gematchtes Quartett JJ KT88 (Tubetown/BTB Nürnberg)

Kein Vergleich zu den harschen und zum Kratzigen neigenden Sovteks, die da ab Werk drin waren. Mehr Wärme, mehr Fett, bessere Dynamik und ein richtig gut zu regelnder Bereich zwischen beginnender Sättigung und leichtem Crunch. Richtig Klasse und absolut empfehlenswert.

Bloß keine ECC81 oder 82 (12AU7/12AT7) an V1 und V2, wie man es so oft im Internet lesen kann. Damit hat der Amp einen entschieden zu niedrigen internen Pegel und klingt einfach tot, flach und leblos. Keine Ahnung, wer sich diesen Käse ausgedacht hat. Einer hat es mal im Netz beschrieben und viele andere haben es aufgegriffen und weiterverbreitet. Man findet diese komischen Empfehlungen sowohl hier als auch auf Talkbass.

 

[StonerGreg]

…und noch etwas zum EQ/Tonestack:

Der Traynor hat einen passiven Tonestack, deswegen die Mitten mindestens auf 15h, gerne auch noch weiter auf. Und der Range-Regler sollte relativ weit in Richtung Linksanschlag stehen. Wenn man ihn dann noch ordentlich Lack mit dem Master gibt, scooped er garnicht mehr und wird immer mittiger. Cooler Amp, allerdings etwas speziell.

 

[quarkfrosch]

Bloß keine ECC81 oder 82 (12AU7/12AT7) an V1 und V2

Achtung!
ECC82 alias 12AU7 ist kein passendes Substitut für 12AX7 / AT7 / AY7. Da müssen diverse Parameter in der Schaltung angepasst werden. Falls Du die im Amp getestet hast ist es nicht verwunderlich, wenn da nicht viel nicer Ton kam.

ECC81 alias 12AT7 hat etwas weniger gain als ECC83 alias 12AX7 (60% , wenn 12AX7 100% ist).
12AY7 etwa 45% gain
12AU7 etwa 18% gain (aber nicht als drop in Ersatz zu empfehlen).

Bezüglich ECC81 und Mikrofonie: Kann, muss aber nicht.

 

[StonerGreg]

ECC82 alias 12AU7 ist kein passendes Substitut für 12AX7 / AT7 / AY7. Da müssen diverse Parameter in der Schaltung angepasst werden. Falls Du die im Amp getestet hast ist es nicht verwunderlich, wenn da nicht viel nicer Ton kam.

Ich weiß, ich habe nur darauf hingewiesen, daß das shice klingt, weil man genau diese Empfehlung oft im Internet findet.

 

[quarkfrosch]

René hatte nen YBA 200 (-2?), da haben wir eine Menge Röhren durchprobiert. V1 und V2 als 12AT7 (NOS ECC81) haben zumindest bei seinem Amp am besten gepasst. Da hängt allerdings auch noch ein fettes Pedalboard davor.
Insgesamt fand ich den Amp aber etwas charakterlos - was als Lautmacher für's Board natürlich passt. Mittlerweile wurde der Amp aber durch einen Rb700-II ersetzt. Da konnte der YBA natürlich nicht mithalten.

 

[cfortner]

Ich finde die Vorstufe und das DI-Signal des YBA-200 toll, ich habe ihn eine ganze Zeit mit zugedrehtem Master als DI-Box benutzt.

Dass die Endstufe so schlapp ist, finde ich sehr schade. Allerdings ist sie dadurch vollverzerrungsfest, wie der YBA-300 mit seinen 12 6L6GC auch.

Deshalb mag er bei Musikrichtungen, die einen stark verzerrten Bass möchten, laut genug sein. Ich fand ihn an einer EV B215-M mit zwei EV 15L für unsere nich soo laute Pop-Rock-Band laut genug, das hätte bei der Rock-Coverband nie gereicht, da braucht es den Mywatt400 mit echten 400W oder den Mesa WD800.

Alles Geschmacksache, laut und clean können die Traynor nicht, aber cleaner Röhrensound in mässiger Lautstärke klingt wirklich gut!

 

[HAL-9000]

Wow, vielen Dank für die vielen Erfahrungen und Hinweise!

Vieles habe ich in Teilen auch schon in anderen Threads in Ansätzen einsehen können.

Danke @StonerGreg für die „alten“ Beträge.

Grundsätzlich ist Lautstärke, Bandmix und Aufstellung bei uns ein Thema. Ein schwieriges. Da prallen teilweise Weltansichten aufeinander.
Ich werde dort erstmal an- und mich weiter mit den Tonestack auseinandersetzen.
Den finanziellen Aufwand für die Vorstufenröhren finde ich auch überschaubar.
Bei den Lautsprechern muss ich mal schauen ob ich irgendwo eine 2x15 zur Probe bekomme. Hier im hohen Nord-Westen etwas schwierig.

Stay tuned…Cheers!

 

[mucbass56]

...was mich wundert: daß der Traynor gegen den AH250 so verliert. Der Trace hat doch an 8 Ohm auch nur gute 150W und einen weichen Netztrafo. Die MOS-Fets' machen schon was aus daß er voll ausgesteuert und leicht übersteuert gutmütiger als ein reiner Transistor-Amp klingt.
Aber daß das so viel ausmacht?
Ich kenne den Traynor nicht. Nur einen AH150 Gp11

 

[win311]

Der Trace AH250 ist Sau laut und den juckt ein Impedanzverlauf nicht. Eine Röhre ist da viel empfindlicher. Ich würde mal sagen, dass ein AH250 mit guten Boxen (ordentlich Membranfläche) meistens völlig ausreicht.

 

[TheBass]

...was mich wundert: daß der Traynor gegen den AH250 so verliert. Der Trace hat doch an 8 Ohm auch nur gute 150W und einen weichen Netztrafo. Die MOS-Fets' machen schon was aus daß er voll ausgesteuert und leicht übersteuert gutmütiger als ein reiner Transistor-Amp klingt.
Aber daß das so viel ausmacht?
Ich kenne den Traynor nicht. Nur einen AH150 Gp11

Mein alter Trace 410er Series 6 Combo hatte nominal zwar "nur" 200W, konnte aber in jeder Bandsituation immer einen fetten Bass in genügender Lautstärke mit Reserve abliefern. Mein YBA200 an 2 Stück FMC 15ern konnte das nicht, bzw. nur mit ziemlich heftiger Verzerrung. Da war der oben beschriebene Mod für V1 und V2 schon drin. Ich hab's nicht nachgemessen, nur mein subjektiver Eindruck. Ich würde jedenfalls jederzeit den Trace AH250 mit 410er Box vorziehen.

 

[quarkfrosch]

Für meinen Geschmack sind die meisten Einstellungen am YBA200 viel zu mid-scooped. Da bleibt dann einfach vom Bass im Bandgefüge nicht mehr viel übrig, was sich durchsetzen kann.

 

[Der P]

Hat jemand den Verstärker bereits an eine FMC Retro Deluxe angespielt? Auf die lauere ich nämlich schon länger.

Jep, hab ich und kann ich voll empfehlen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich die Retro Deluxe auch bissl lieb hab.
Ich hatte mit geänderten Vorstufen Röhren auf jeden Fall keine Probleme gegen Punkrock/Hardcore mit zwei Gitarristen auf drop D.