Tonabnehmer-Position

57orangecounty

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Hallo Freunde,

hat jemand Erfahrungen, wie es klingt, wenn man den Preci-PU von der angestammten Mittenposition mal in die Bridge-Position eines Jazz-Basses verschiebt oder ihn wie beim Telecaster der 70er Jahre stark Richtung Hals verschiebt?

Gruß
Thomas
 
Puh, angespielt hab ich selbst noch keinen dieser Bauart.

Da ich aber begeisterter Preci Anhänger bin hätte ich schon mal Lust auf einen zweiten P Tonabnehmer nahe am Steg.

Generell kann ich dir aber sagen:

Je weiter ein TA Richtung Hals wandert, desto
mehr Bass und weniger Definition
Je weiter ein TA Richtung Steg wandert, desto
mehr Mitten und mehr Definition

Zudem ist das Ausgangssignal im Halsbereich stärker als im Stegbereich.

Dies hat folgenden Hintergrund (gekürzt):
Je größer die Saitenauslenkung, desto größer ist die metallische (Saiten-)Masse die über den Tonabnehmer bewegt wird. Somit entsteht durch die elektromagnetische Induktion der Ton, das Ausgangssignal.
Die Saitenauslenkung wäre am stärksten wenn du genau bei Bund 12 die Saite anschlägst und sich da der TA befinden würde. Das ist genau der Mittelpunkt der Mensur. Das Ausgangssignal wird durch drei Einflüsse bestimmt.
1) Anschlagskraft: Wie stark zupfst du die Saite an
2) Anschlagsposition: Wo versetzt du die Saite in Schwingung
3) TA Position: Wo nimmt der TA die Schwingung auf.

Was zudem wichtig ist und den Ton beeinflusst: Die Saitenschwingung.
Der Ton eines elektrischen Saiteninstruments wird durch die Schwingung der Saiten erzeugt. Hierbei entsteht eine Grundschwingung und eine Vielzahl von Unterschwingungen. Hierbei gibt es Schwingungsbäuche und Schwingungsknoten. Wenn der TA an diesen Position sitzt geschieht folgendes:
Knoten: Diese Frequenz wird ausgelöscht.
Bauch: Diese Frequenz hat großen Einfluss auf den Ton.
Je mehr Frequenzen ausgelöscht werden, desto dunkler wird der Ton.
Die Schwingung ist am stärksten Richtung Halsmitte, Richtung Steg wird sie schwächer. Die Anzahl der Knoten und Bäuche ist also im Bereich des Stegs um weiten größer.

Daher ist ein TA am Steg eher dunkler. Da die Saitenauslenkung aber geringer und schneller ist, ist der Ton definierter und liefert daher mehr Mitten.
Richtung Hals ist ein TA heller. Er nimmt weniger Schwingungsknoten auf. Die Saitenauslenkung ist groß und daher die Schwingung langsamer. Daher hat der Ton mehr Bass und mehr Höhen, eine höheres Ausgangssignal und er ist etwas schwammiger, undefinierter.


Wie gesagt, ich habe so einen Bass noch nie gespielt. Aber die oben genannten Toneinflüsse gelten für jeden Bass. Du kannst dir also in etwa ausmalen, wie der Bass klingen wird.
[¦)]
 
Vielen Dank, fortress flash,

für die schnelle und hilfreiche Antwort. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wäre die folgende Kombination am interessantesten:
Den normalen Preci-PU etwas nach oben schieben und einen zusätzlich in Brückenposition (wie beim Jazz-Bass) in Stellung bringen. Wäre echt interessant, sowas mal zu hören und wenn ich mich nicht täusche, gab es da auch irgendeinen Fender-Prototypen, der diese Anordnung hatte.
Bin da aber nicht ganz so firm.

Gruß
Thomas

[:!!]
 
Hallo in die Runde,

ja das ist eine sehr interessante Fragestellung was passiert, wenn man die Position der Pickups ändert.
Danke an Dich, fortress flash, für die sehr gut ausgeführte theoretische Beschreibung dieser Zusammenhänge.
Interessant wäre es nun, die verschiedenen Positionen einmal hören zu können. Und genau zu diesem Zweck habe ich als Bassbauer einen "Laborbass" gebaut, bei dem man all das ausprobieren kann. Ich nenne ihn Vincent-Sound-Lab, hier zu sehen: http://www.bassfabrik.de/news.html.
Wenn ihr Lust habt, können wir gerne mal verschiedene Positionen der Pickups vergleichen.

Gruß,
Johannes
 
Hallo Jungs,

war auch von dem Detailreichtum der Antwort von fortress flash geplättet.
Leider funktioniert Dein Link nicht bei mir (Mac).
Kannst Du Bilder posten oder schicken oder noch einfacher: den Link reparieren. Und gibt es Soundbeispiele von einem Preci mit 2 Pickups, so Jazz-Bass-mäßig jweils einzeln und parallel/Serie?

Klingt unverschämt, aber wer weiß ...
 
Der Link beinhaltet aus Versehen einen Punkt (.).
Wenn ihr diesen punkt im adressfeld loescht muesste er funktionieren,
auch auf MAC,
bin gerade selber mit einem Macbook am surfen [;-)].
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gerne doch.
Das war aber auch nur die Spitze des Eisbergs...

http://www.bassfabrik.de/news.html


Hier der korriegierte Link [:o)]

Ach ja, mich würde es auch sehr interessieren einen P TA mal an der Stegposition zu hören. Vor allem im Vergleich zur normalen Position.
Bei deinem Experimentierinstrument sollte das sehr gut vergleichbar sein (da eben fast alle anderen Parameter wie Materialien usw. gleich bleiben).

Ich hab so ein Experimentierbass auch schon mal von Sandberg gesehen. Abgekuckt? [:o)]
 
guck an.... hätte ich ja auch mal selbst drauf kommen können [:-P] !!
Das mit den verschiebbaren Tonabnehmern ist ne klasse Idee! Ich hab sowas aber auch schonmal irgendwo gesehen, ich glaube der Bass hatte die Paddelform und die Tonabnehmer (oder wars nur einer?) war auch ner Schiene verschiebbar.
 
so nun habe ich mal ein paar Sounds zum Hören unter

http://www.bassfabrik.de/precitest.html

Übrigens, die Idee mit den verschiebbaren Pickups ist sicher nicht neu. Jede größere Firma wird so etwas für die Entwicklung neuer Instrumente haben. Ich möchte meinen Kunden hiermit allerdings die Möglichkeit bieten, selbst mitzuentwickeln.

Gruß,
Johannes
 
Hallo Johannes,

sind ja klasse, die Soundbeispiele. Gibt es die auch ohne Schlachzeuch und unbearbeitet (wie hast Du sie eingespielt?), sodass ich sie mir auf den iPod laden und mir über meine Bassanlage anhören kann?

Danke
Thomas
 

Hi Thomas,

danke für die Anregung! Gute Idee, die Sounds auf einen mp3 Player zu laden um sie dann über den Bassamp hören zu können. Ich werde sie also auch noch ohne Drums hochladen.
Die Sounds sind übrigens über einen Focusrite Octopre direkt und unbearbeitet in Protools aufgenommen. Also ohne Kompression oder EQ.

Gruß,
Johannes
 
Danke für die Klangbeispiele!!!

Ich hab mich jetzt entschieden!

Mein Squier JV Preci braucht uuuuuuuuuuunbedingt noch ein P TA in Steg Position (4 bei deinen Beispielen)

[:-P]

Wobei, wenn ich meinen JV verändern würde... das wär ja schon fast ein Verstoß gegen Denkmalschutz... hm... ich brauch mehr Geld um mir einen Bass bauen zu lassen....
Will jemand spenden? [|)]
 
Zuletzt bearbeitet:
...freut mich, dir hiermit geholfen zu haben. Der P PU ist übrigens einer von Häussel.

Gruß,
Johannes
 
Tolle Sache!
Ich fände es allerdings als sehr hilfreich, wenn immer das selbe stück eingespielt würde.Dann könnte man besser vergleichen.Besonders dafür geeignet ist meiner Meinung nach preci5 o.dr.Und immer an der selben Position anschlagen,und am besten immer der selbe basser.....
 
Hallo Johannes,

allein die Idee sich so seinem Traumsound annähern zu können find ich genial!!! Aber davon abgesehn spielst Du auch noch so richtig groovig Bass und das find ich erst recht geil !!! Kompliment.

Groovige Grüße
Werner
 
danke, Werner, für das Kompliment, das ich an dieser Stelle gerne an dich zurückgeben möchte für eine ganze Anzahl sehr konstruktive Beiträge hier im Forum, die mir schon des öfteren aufgefallen sind.

Gruß,
Johannes
 
@wrdlprmpf, habe noch ein paar Sounds hochgeladen. Ohne Drums, immer das gleiche Stück. Dabei habe ich darauf geachtet möglichst an der gleichen Stelle zu spielen und verschiedene Facetten unterzubringen: Leersaiten, Harmonie, obere Lagen und Slapsound. Zu finden hier: http://www.bassfabrik.de/precitest.html jeweils unter den Bildern.

Gruß,
Johannes
 
Geiler Sound und die Idee ist sowieso total Genail.. Ich finde Set 4 für den Groove übrigens am besten .. und der Groove ist auch cool:-)
 

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