There and Back Again – Eine Vorstellung (Frage: Surren bei einem neuen MM Stingray Special)

X

XY201

Member
Beiträge
16
Bassix
ß502
Hallo liebe Basic Community,

ich bin neu im Forum und möchte mich auf diesem Weg bei euch vorstellen. Ich spiele seit 20 Jahren Bass und habe, wie viele von uns, schon eine Vielzahl von Bässen ausprobiert und getestet.
Heute möchte ich euch von meinem zuletzt erworbenen Bass erzählen, der heute angekommen ist, und wie es dazu kam.

Als ich damals angefangen habe, war ich von 5-saitigen Bässen fasziniert. Allein die Vorstellung, 4+1 Saiten zur Verfügung zu haben, machte mich für mich mindestens +1 cooler als den durchschnittlichen Bassisten :D

Doch ich musste schmerzlich feststellen, dass ich mit dem tiefen B nicht viel anfangen konnte. Ja, ich konnte die tieferen Töne irgendwie einbauen, wenn ich mich anstrengte. Aber was ich vorher nicht bedacht hatte, war, dass ich, wenn ich tiefer gehen musste, mit einem Drop-D-Tuning besser bedient war. Also gab ich mich geschlagen und verkaufte meinen damaligen 5-Saiter (einen Musicman Stingray 5).

Der MM Stingray hat mir klanglich immer sehr gut gefallen, also sollte es ein Stingray 4H werden. Leider waren die damals schon sehr teuer, und so entschied ich mich aus finanziellen Gründen für einen Fender Precision Bass, mit dem ich lange Zeit sehr zufrieden war. Als sich mein Bandprojekt auflöste und ich etwas Neues startete, war ich experimentierfreudig und kaufte mir einen Dingwall NG3 6-Saiter (+2 cooler als der Durchschnittsbassist :D). Das FanFret-System von Dingwall beeindruckte mich sehr, und der Sound des tiefen B war brachial und ziemlich genial. Ich war überzeugt: „Das ist die Zukunft des Basses.“

Vom GAS getrieben, bestellte ich mir einen und war lange Zeit sehr zufrieden. Doch in meinem Kopf gab es immer diesen einen Bass, den ich nicht gekauft hatte und auf den ich, besonders nach 2018, immer wieder ein Auge geworfen habe. Wie beim 5-Saiter musste ich zur Erkenntnis kommen, dass die zusätzlichen Saiten nicht zu meinem Stil und auch nicht zur Musik passen, die ich mache. Also wurde auch dieser Bass verkauft, und nun kann ich endlich einen wunderschönen MusicMan Stingray Special 4H mein Eigen nennen. Ich bin begeistert und habe mich aufs Neue in den Sound verliebt. Er ist drückend, warm und durchsetzungsstark, ohne dabei (wie oft auf YouTube zu hören) die Höhen zu überbetonen. Die Zeit mit dem Dingwall hat meiner linken Hand gut getan, denn der MM fühlt sich für mich wie ein Short-Scale-Bass an, und meine linke Hand ist viel entspannter (ich habe mittelgroße Hände).

Das war meine kleine Bassgeschichte, die ich gerne zum Einstand mit euch teilen wollte.

Nun habe ich noch eine kurze Frage an euch:
Der MM Special hat ja einen 18-Volt-Preamp. Der Dingwall hatte das auch, und mir fällt beim Musicman auf, dass er, wenn ich die Saiten loslasse, ein sehr hohes durchgehendes Signal erzeugt. Das Signal verschwindet, wenn ich die Saiten oder einen anderen Teil des Basses berühre (z. B. nur den Poti) und es wird stärker wenn die Höhen am PreAmp erhöht werden.

Das kenne ich von aktiven Humbucker-Bässen eigentlich nicht. Kann mir jemand sagen, ob das normal ist, oder ob möglicherweise eine Lötstelle nicht korrekt verarbeitet wurde?

Danke für eure Hilfe und ich freue mich auf Fragen bzw. Anregungen zu meinem Problem.
LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlich willkommen !

Das Signal ist vermutlich so eine Art surren, oder?

Das hat mein Stingray von 1991 auch. Ich denke, das hat irgendwas mit der Erdung zu tun......

ich hab mich daran gewöhnt und dahingehend arrangiert, dass ich entweder immer mindestens einen Finger an den Saiten habe oder die Lautstärke am Poti zurückdrehe :-)

Bin gespannt, was die Technik Experten sagen.

Wünsche Dir viel Spaß und Freude an deinem Bass
 
Das Surren beziehungsweise Pfeifen, ja!
Es bleibt bestehen, egal ob ich eine andere Steckdosen benutze (die Leitungen sind neu gemacht) und es macht auch keinen Unterschied, ob ich mich weiter vom Verstärker (ein kleiner 25-Watt-Fender) entferne. Wenn ich die Höhen komplett aufdrehe, wird das Pfeifen noch stärker.

Der Grund, warum ich besonders aufmerksam bei diesem Thema bin, ist folgender: Der Shop, bei dem ich den Bass bestellt habe, hat vor dem Versand alles überprüft und festgestellt, dass mein Pickup defekt war. Ein neuer Pickup von EBMM wurde bestellt und vom Shop eingebaut. Jetzt habe ich Bedenken, dass beim Einbau etwas nicht richtig gelaufen sein könnte.

Es klingt für mich nach einem Abschirmungsproblem, aber ich bin mir nicht sicher, wie „normal“ das bei EBMM ist. Ich gehe davon aus, dass es nicht normal ist, dass ein neuer Bass solche Probleme aufweist.

Zusätzlich hatte ich Probleme mit der Brücke, die stark vibrierte, wenn ich die D-Saite stark anschlug. Das konnte ich lösen, indem ich den Sattel für die D- und A-Saite leicht verkanntet habe, sodass sie nicht komplett flach berühren.

Wenn man etwas Neues kauft und auch noch viel Geld dafür bezahlt hat, ist man natürlich verunsichert, wenn solche Probleme auftreten. Daher benötige ich eure Hilfe für einen Reality-Check oder zur Bestätigung meiner Vermutung, dass hier etwas nicht stimmt.

Ps.: Bei meinem Dingwall NG3 gab es solche Probleme nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal herzlich willkommen bei Bassic, @XY201 :bier:

Auf die Distanz ist so eine Fehlerprognose natürlich schwierig .... aber eigentlich sollte es beim Bass kein durchgehendes Surren oder Pfeifen geben ... schon gar nicht bei einer Marke wie EB/Musicman, die eigentlich immer für Qualität gebürgt hat ..... ich kann das behaupten, bei etwa 8 Stingrays, die durch meine Hände gegangen sind ;-)

Auch die Vibration der Brücke ist nicht ok ... ich finde, Du solltest noch mal bei dem Händler vorstellig werden mit Deinen Reklamationen ... und möglichst nicht selbst die Reparaturen vornehmen, weil sonst die Garantie erlischt ...
 
Danke für die Begrüßung ☺️ und deine Einschätzung. Ich kenne MusicMan ebenfalls als eine Marke mit hohen Qualitätsstandards.

Es scheint also, dass mein erster Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt, korrekt war und nicht nur eine unrealistische Erwartungshaltung. Die Probleme mit der Brücke haben mich schon stutzig gemacht. Ich habe schon häufiger auf "old school"-Brücken gespielt und solche Probleme noch nie gehabt.

Ich werde nicht lange warten und von meinem Recht als Konsument Gebrauch machen, indem ich vom Kaufvertrag zurücktrete. Zwar verliere ich dadurch etwas Geld für den Rückversand, aber mein Vertrauen in das Instrument ist mittlerweile stark beeinträchtigt.

Danke für den Tipp! Aber ich werde am Bass sicher nichts selbst versuchen, da, wie du sagst, sonst Probleme mit der Garantie/Gewährleistung auftreten könnten.
 
@FenderOli Danke für den Tipp. Ich habe es ausprobiert und der Humbucker funktioniert ganz normal und reagiert wie erwartet auf Berührungen. Was interessant ist: Wenn ich die untere Schraube des Humbuckers berühre, verändert sich das Signal. Es wird nicht unbedingt lauter, aber definitiv anders und präsenter.

Der Shop hatte mir vor und nach dem Versand mitgeteilt, dass es ein Problem mit der Elektronik gibt (sie führen immer einen Check durch, bevor das Instrument ausgeliefert wird). Daraufhin wurde der neue Pickup eingebaut und das Instrument verschickt. Jetzt frage ich mich natürlich, ob das Problem vielleicht nicht nur am Pickup lag.

Ich war fest entschlossen, vom Vertrag zurückzutreten. Jetzt gibt es jedoch keinen Stingray Special 4H in Schwarz mit Chrom-Elementen mehr, und eine andere Farbe interessiert mich nicht. Ihr könnt euch vorstellen, wie enttäuscht ich darüber bin (generell gibt es nur ganz wenige MM Stingray Special im Moment.... das könnte noch zu einem echten Problem werden)
 
Es surrt, wenn Du die Hände vom Bass nimmst, hört aber auf, wenn Du die Saiten anfasst? Dann ist alles in Ordnung.
 
Hallo,

genau so ist es. Wenn ich die Saiten, Potis oder die Brücke berühre, verschwindet das Geräusch. Allerdings muss ich hinzufügen, dass das Pfeifen besonders bei voll aufgedrehten Höhen deutlich hörbar ist, selbst wenn ich die Saiten nur ganz leicht berühre. Diese extreme Pfeifen habe ich bei keinem anderen Bass, den ich besessen habe, so erlebt.

Anbei ein Video von mir und dem Problem (sorry, dass ich erst jetzt drauf komme):
 
Hallo,

genau so ist es. Wenn ich die Saiten, Potis oder die Brücke berühre, verschwindet das Geräusch. Allerdings muss ich hinzufügen, dass das Pfeifen besonders bei voll aufgedrehten Höhen deutlich hörbar ist, selbst wenn ich die Saiten nur ganz leicht berühre. Diese extreme Pfeifen habe ich bei keinem anderen Bass, den ich besessen habe, so erlebt.

Anbei ein Video von mir und dem Problem (sorry, dass ich erst jetzt drauf komme):


Wie gesagt: alles ganz normal. Um nochmal Lindy Fralin dazu zu zitieren:

"Grounding your strings is essential for having a quieter guitar. If you’ve ever noticed your guitar’s noise gets quieter when you touch the strings, you might have thought your body grounds your guitar’s parts. You’d be wrong if you did. It turns out, a human being makes a pretty good EMI (Electromagnetic Interference) antennae! Your body is an antenna for all sorts of EMI, so when you touch your guitar strings, the guitar is grounding you! Pretty cool, right?"
 

Danke für deine Nachricht. Ich habe mir extra ein Multimeter von meinem Nachbarn geliehen und alles durchgemessen. Der Bass ist definitiv geerdet.

Mich erstaunt die Abschirmung bei diesem Bass sehr. Mein alter MM Stingray 5 hatte diese Probleme nicht.
 
Was für einen Amp hast Du? Kann auch daran liegen, mal einen anderen möglichst in gleicher Umgebung testen. Dein Raum scheint ziemlich verseucht zu sein mit Störungen.
 
Danke für deine Nachricht. Ich habe mir extra ein Multimeter von meinem Nachbarn geliehen und alles durchgemessen. Der Bass ist definitiv geerdet.

Mich erstaunt die Abschirmung bei diesem Bass sehr. Mein alter MM Stingray 5 hatte diese Probleme nicht.

Der hatte definitiv genauso viel oder wenig Abschirmung wie der Special. Wäre spannend, die in der aktuellen Umgebung zu vergleichen. (Was nicht geht, ich weiß.)
 
Was für einen Amp hast Du? Kann auch daran liegen, mal einen anderen möglichst in gleicher Umgebung testen. Dein Raum scheint ziemlich verseucht zu sein mit Störungen.

Ich spiele zu Hause über einen Fender Frontman 25. Wie bereits erwähnt, ist es definitiv kein Erdungsproblem (alles durchgemessen). Es scheint eine Mischung aus verschiedenen Faktoren zu sein. In den nächsten Tagen werde ich auf jeden Fall verschiedene Verstärker an unterschiedlichen Orten ausprobieren und auch den Tonex eines Freundes testen.

Es könnte auch gut möglich sein, dass mein gesamtes Haus stark von Störungen betroffen ist (ich habe es sogar in der Wohnung unter mir ausprobiert), und mein alter Dingwall einfach besser abgeschirmt war (und es mir dadurch nie aufgefallen ist).

Jetzt muss ich nur noch überlegen, wie ich die Werksabschirmung meines Music Man beurteilen kann und welche Maßnahmen ich ergreifen kann, ohne die Garantie zu beeinträchtigen.

Ich danke an dieser Stelle allen, die mir weitergeholfen haben. Durch eure Unterstützung konnte ich das Problem bereits weiter eingrenzen.
 
Der hatte definitiv genauso viel oder wenig Abschirmung wie der Special. Wäre spannend, die in der aktuellen Umgebung zu vergleichen. (Was nicht geht, ich weiß.)
Da hast du recht! Den alten MM heranzuziehen war ein unpassender Vergleich, der nicht wirklich weiterhilft. Vergleichen kann ich nur den Dingwall und den MM Special unter denselben Bedingungen.
 
Hallo,

genau so ist es. Wenn ich die Saiten, Potis oder die Brücke berühre, verschwindet das Geräusch. Allerdings muss ich hinzufügen, dass das Pfeifen besonders bei voll aufgedrehten Höhen deutlich hörbar ist, selbst wenn ich die Saiten nur ganz leicht berühre. Diese extreme Pfeifen habe ich bei keinem anderen Bass, den ich besessen habe, so erlebt.

Anbei ein Video von mir und dem Problem (sorry, dass ich erst jetzt drauf komme):

Tja, so hart es klingt - die Störquelle bist Du selbst !

Was passiert, ist ganz einfach Folgendes: Dein Körper wirkt wie eine grosse Antenne und fängt Störungen von überall her ein. Wenn Du Deinem Bass, insbesondere den Pickups nahe kommst, ohne dabei irgendein geerdetes Metallteil zu berühren, strahlt Dein Körper wie eine grosse Störquelle auf die Pickups und die Elektronik ein. In dem Moment, wo Du ein geerdetes Metallteil vom Bass (oder Amp etc.) berührst, erdest Du Deinen Körper und damit auch alle Störungen, die damit verschwinden.

Das Phänomen ist völlig normal und Dein Bass daher vermutlich auch komplett ok. Die Frage ist, wie man die Störungen minimieren kann.

Das Einfachste wäre natürlich immer die Finger an einem geerdeten Metallteil des Basses - z.B. die Saiten - zu haben. Das sollte ja in der Regel der Fall sein. Man könnte natürlich auch die Abschirmung der Pickups noch weiter verbessern. Bei einem EBMM sollte die aber schon sauber ausgeführt sein. Da dürfte nicht mehr viel Potential sein.

Im Raum selbst könnte man mal schauen, woher die Störung kommt. Lichtdimmer sind da z.B. so ein Kandidat. Nahestehende Bahngleise bzw. Oberleitungen eine andere Möglichkeit.
 
Da hast du recht! Den alten MM heranzuziehen war ein unpassender Vergleich, der nicht wirklich weiterhilft. Vergleichen kann ich nur den Dingwall und den MM Special unter denselben Bedingungen.

Nee, ich finde das gar nicht unpassend! Es kann nur sein, daß sich an Deiner elektrischen Umgebung was getan hat, so daß der SR5 heute genauso reagieren würde. Kannst Du ja nur nicht ausprobieren. Was da genau passiert hat @TheBass nochmal schön erklärt.
 
Tja, so hart es klingt - die Störquelle bist Du selbst !

Was passiert, ist ganz einfach Folgendes: Dein Körper wirkt wie eine grosse Antenne und fängt Störungen von überall her ein. Wenn Du Deinem Bass, insbesondere den Pickups nahe kommst, ohne dabei irgendein geerdetes Metallteil zu berühren, strahlt Dein Körper wie eine grosse Störquelle auf die Pickups und die Elektronik ein. In dem Moment, wo Du ein geerdetes Metallteil vom Bass (oder Amp etc.) berührst, erdest Du Deinen Körper und damit auch alle Störungen, die damit verschwinden. [...] Im Raum selbst könnte man mal schauen, woher die Störung kommt. Lichtdimmer sind da z.B. so ein Kandidat. Nahestehende Bahngleise bzw. Oberleitungen eine andere Möglichkeit.
Hi @TheBass,

danke für die Erklärung. Ich denke jedoch, dass es in diesem Fall nichts mit mir zu tun hat. Ich habe den Bass abgelegt, den Amp laut aufgedreht (die Saiten mit Filz gedämpft) und mich etwa 10 Meter vom Raum entfernt und mich selbst geerdet. Das Signal bleibt unverändert.

Ich werde heute alle Personen mit Bassverstärkern in meiner Nähe aufsuchen und den Bass dort testen, um mögliche Veränderungen zu beobachten.

Ich bin mir mittlerweile auch sicher, dass es mit dem Haus zusammenhängt. In einem anderen Raum habe ich nicht nur das Signal, sondern auch ein „Knack“-Geräusch, wenn ich die Potis etwas fester berühre (das kann ich in meinem Arbeitszimmer nicht reproduzieren).

Nach deinem Post habe ich auch nach möglichen Störquellen gesucht. Vor dem Arbeitszimmer verlaufen etwa 15 Meter entfernt Oberleitungen.

Ich bin wirklich froh, dass ihr mir hier geholfen habt und ich nicht aus reiner Panik den Bass zurückgesendet habe, obwohl das Problem möglicherweise eine ganz andere Ursache hat. Heute Abend werde ich mehr wissen. Danke euch!
 
Nee, ich finde das gar nicht unpassend! Es kann nur sein, daß sich an Deiner elektrischen Umgebung was getan hat, so daß der SR5 heute genauso reagieren würde. Kannst Du ja nur nicht ausprobieren. Was da genau passiert hat @TheBass nochmal schön erklärt.
Die Umgebung hat sich mittlerweile stark verändert: von der Stadt aufs Land, von einem Neubau zu einem Gebäude, das nach dem Krieg erbaut wurde :rolleyes:
 

Zurück
Oben Unten