Theoretische Zerr-Diskussion

[Masl]

Auch auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen...

Ich experimentiere ja gerne mit Verzerrern und genau das Problem des fehlenden Attacks merke ich immer wieder. Wobei sich das ganz gut ausgleichen lässt, wenn man mit Plektrum spielt. Mein Preci hat von Natur aus ein echt gesundes Attack, welches mit Plek gespielt viel zu stark im Vordergrund steht. Wenn ich aber verzerrt und mit Plek spiele, hat es (für meinen Geschmack) noch genau das richtige Maß an Attack.

Zur Veranschaulichung sind hier mal zwei Beispiele:

[url="http://www.youtube.com/watch?v=0h-8zh2YHqg"]Mit Fingern gespielt[/url] und
[url="http://www.youtube.com/watch?v=X1F1scCX5lE"]mit Plektrum gspielt[/url].

Bei erstem Beispiel ist der Sound weniger verzerrt und leicht basslastiger, aber trotzdem kommt der Unterschied im Attack gut raus. Der Unterschied im Attack ist stärker, als die Gewichtung der unterschiedlichen Einstellungen.

Und jetzt nehmt meine Aussagen auseinander, zerreißt meine Zerrsounds usw. []

 

[schafhalter]

ich sag nur mehr: einschleifen

 

[lotrego]

Hallo EADG,
Kannst du mir rein vom Hinhören sagen ob der Microtubes B3K im folgendem samplevideo eher eine asymmetrische oder symmetrische Schaltung drin hat?
[URL]http://www.youtube.com/watch?v=21ovdJJwjg0&feature=mfu_in_order&list=UL[/url]

 

[lotrego]

Günstig ist dieses Pedal mit 220.- EUR alleweil nicht, das stimmt.
Dies hat mich aber nicht daran gehindert es zu kaufen.
Für meinen Geschmack ist es auf jeden Fall das beste Zerrpedal welches ich je gespielt und gehört habe. Ich finde dass diese Schaltung den Bass kaum verbiegt und den Charakter des Basses selbst durchklingen lässt und vorallem kaum an Bass verliert. Ich habe es mit 12V in Betrieb damit die Zerre nicht so schnell einsetzt bzw. nicht so stark komprimiert.
Schön ist das die Zerre nicht nur so geil klingt sondern sich auch im Bandmix extrem gut durchsetzt.

Aber ist eben Geschmackssache.

Sorry, war jetzt eher schon offtopic[]

 

[lotrego]

Habe kürzlich dieses Youtube Filmchen über die Herstellung von den Darkglass Pedalen gefunden. Wenn ich mir so den Aufwand ansehe und dann noch über die Entwicklung usw. nachdenke zahle ich eigentlich ganz gerne 220EUR []
[URL]http://www.youtube.com/watch?v=BmpXUaJvNm0&feature=player_embedded[/url]

 

[alex_de_luxe]

Wow, das ist wirklich mal was. Stell dir vor ein CH-Engineer macht das... Studenansatz 200 CHF, plus Materialkosten, plus Entwicklungskosten, plus die Werkstatt... = 1000 CHF.

Röhre, Transistor... jetzt bleibt eigentlich noch digital... Multieffekte zeigen wie's geht, Axe-Fx erst recht. Warum ist der Markt wohl so klein? Ist es technisch schwierig, Parameter wie Mehrbandzerre etc. digital durchzuführen?

 

[lotrego]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

Wow, das ist wirklich mal was. Stell dir vor ein CH-Engineer macht das... Studenansatz 200 CHF, plus Materialkosten, plus Entwicklungskosten, plus die Werkstatt... = 1000 CHF.

Und dann noch der starke Franken! =ausschliesslich Auslandeinkauf[]

 

[Masl]

Die Kosten für Boutique-Effekte sind in den allermeisten Fällen auch absolut gerechtfertigt. Gerade die Entwicklungszeit will bezahlt werden und große Mengen werden ja in der Regel auch nicht abgesetzt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und es gibt da diesen pfiffigen Amerikaner, der in bunt bemalten Gehäusen einfach immer einen Transistorbooster hinter den anderen schaltet, gleichzeitig x Parameter mit Potis steuerbar macht und sich dabei eine goldenen Nase verdient ...

 

[subsoniq]

Also ich sehe das alles nicht so kompliziert. Egal ob digital, analog, Röhre oder Transistor, wenn man gewisse Sachen beachtet bekommt man auch mit billigen Zerren einen guten Sound hin. Man darf nur keine unmöglichen Dinge erwarten.
Für unmöglich halte ich es ein verzerrten Bassound mit Tiefbass zu erzeugen. Jedenfalls nicht wenn man das Signal nicht aufsplittet, also einmal unverzerrt, einmal verzerrt.
Ich finde die Tiefbässe zerstören das Attack, machen den Sound schlecht ortbar, verwaschen. Ich gehe auch immer sehr vorsichtig mit der Intensität des Effekts um. So wenig Zerre wie möglich, soviel wie nötig.
Wenn der Bassound sehr mittig ist hat man bessere Chancen einen guten Sound zu bekommen. Gerade die Mitten zwischen 120 und 400 Hz sind für mich entscheidend. Diese Frequenzen fördern die Durchsetzungsfähigkeit und das Attack.
Das Instrument ist natürlich auch entscheidend. Sinnlos finde ich manchmal wenn Leute die gegen zwei verzerrte Gitarren ankämpfen müssen ihr Bassignal dann noch verzerrt haben wollen. Das gibt nur Matsch und man hört den Bass im Mix nicht mehr. Im Studio geht das vielleicht noch, aber live wirds unter Umständen problematisch.
Mich würde aber mal interessieren wie Doug Pinnick von Kings X seine Sound hinbekommt. Den finde ich immer sehr geil.

Hier der Bass mit Boss ME-5(?) Bass-Multieffektgerät, Overdrive Effekt war das glaube ich
http://soundcloud.com/subsoniq/badbass

und hier, ganz anders, nur leicht verzerrt mit Reason Scream 4 Distortion
http://soundcloud.com/subsoniq/banglam

 

[Axel]

so ich klinke mich noch nicht ganz wieder in die Diskussion ein (wenn man mal den Faden verloren hat . . . ) aber nur so viel: vieles von dem, was ich früher bei Doug Pinnick auch als verzerrte Obertöne gehört habe, hat sich dann einfach als 8-Saiter herausgestellt. Vielleicht noch ein ganz wenig Crunch drauf. Aber primär halt 8-Saiter.

 

[seele]

Zitat:Original erstellt von: Masl

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und es gibt da diesen pfiffigen Amerikaner, der in bunt bemalten Gehäusen einfach immer einen Transistorbooster hinter den anderen schaltet, gleichzeitig x Parameter mit Potis steuerbar macht und sich dabei eine goldenen Nase verdient ...

Was man ihm ja irgendwie auch nicht verdenken mag... er ist halt dahingehend schon ein ziemliches Geschäftsgenie. Minimalster Aufwand seinerseits und die Verrückten von der Eierschneiderfraktion kaufen sich den Arsch wund [ooo].

 

[subsoniq]

Zitat:Vielleicht noch ein ganz wenig Crunch drauf. Aber primär halt 8-Saiter.

ja, hat er lange gespielt, jetzt wieder. Auf dem Album Earcandy und einigen Auftritten hat er einen normalen 4 Saiter gespielt.