TC Toneprint Editor

[Elektro-Olli]

Noch ein paar Fakten zum Spectracomp, die vielleicht für den ein oder anderen interessant sind:

1.) Latenz. Der SpectraComp ist voll digital, daher ist eine Verzögerung des Signals systembedingt unvermeidlich. Ich habe nachgemessen und komme auf ca. 3 Milisekunden. Das entspricht in etwa der Verzögerung die man z.B. erhält, wenn man sich einen Meter von seinem Amp entfernt.

2.) Die Flankensteilheit der Frequenzweiche ( Crossover-Filter zur Aufteilung in die drei Frequenzbänder) beträgt 6dB/Oktave.

3.) Im Editor gibt es verschiedene Templates, also Vorlagen für Toneprints. In einer davon ist die Dynamikkurve um ein Noisegate bei ca. -50dB erweitert. Der dazugehörige Threshold ist nicht einstellbar und auch sonst kann man daran nichts drehen, aber vielleicht trotzdem ganz nützlich.

4.) Ich habe Screenshots vom HyperGravity Compressor Editor gesehen und die Parameter sind mit dem SpectraComp identisch. Ein Unterschied liegt also in der Anzahl der Bedienknöpfe. Wer mit der Ein-Knopf-Bedienung des SpecraComp nicht warm wird, sich aber trotzdem für das Kompressor-Konzept interessiert, der sollte sich mal den HyperGravity ansehen. Da kann ich vier Knöpfe mit jeweils drei Parametern individuell belegen. Die TonePrints sind zwischen den beiden Pedalen nicht austauschbar und für den Hypergravity gibt es (noch) keine speziellen Bass-TonePrints.

 

[Stratitis]

Die Einstellmöglichkeiten sind ja schon gewaltig. Da würde ich mich wirklich ersteinmal durch verfügbare Toneprints durchkämpfen und die bei Bedarf etwas tweaken, damit das Pedal mit dem Output des Basses klar kommt.
Problem ist nur, dass man sich da Ewigkeiten mit beschäftigen kann.
So ein Ding könnte ich mir auch gut als Allround-Waffe im Insertweg des Mischpults vorstellem, um da alles Mögliche mit zu bearbeiten.

Btw. Du hast auf den Screenshots ja "store" und unten nochmal "store to pedal". Erstes speichert das File aufm PC und das untere shcickt die Daten erst rüber. Lief da was quer?

Ich komm zuer Zeit ganz ohne Comp aus.
Ich habe im Moment auch meinen Trace Elliot SMX wieder vom Board runtergeschmissen, genau wie früher den TC NDY1 , weil ich in der Rockband damit irgendwie zu unflexibel bin. Zur Lautheitsregelung habe ich jetzt nur noch meinen rudimentären Opto-Comp im Ampeg selbst und der geilste Compressor in der Kiste nennt sich Tube-Voltage!

Vielleicht bringt mich der Pimpernuckel-Compressor, den ich zum Test im Juni bekomme, auf andere Gedanken

Ähm..natürlich Pumpernickel... Früher zuviel Samstag-Nacht-Show gesehen... Kentucky schreit...

 

[Elektro-Olli]

Da würde ich mich wirklich ersteinmal durch verfügbare Toneprints durchkämpfen und die bei Bedarf etwas tweaken,

Schau mal bitte weiter oben, genau das funktioniert nicht: Ein Toneprint aus der Library laden und dann editieren. Und das ist kein Fehler sondern von TC so beabsichtigt. Sie bedauern zwar das tun zu müssen, aber das hilft uns nicht weiter hinter die "Geheimnisse" der Artist TonePrints zu blicken. Wobei ich glaube die kochen bei TC auch nur mit Wasser und unsere erfahrenen Kollegen hier bekommen bestimmt genau so gute TonePrints hin.

 

[alice d.]

Also ein Mac ist für dich kein Rechner oder wie?

nein.

Uaaahhh, bei Fußtretern jetzt auch noch dieser Bananensoftwarestress.

läuft das effektgerät eigentlich auch noch unter windows 20???

 

[Ray Mahogany]

Einige "TonePrint Artists" wollen nicht, dass man ihre TonePrints auslesen kann und darum müsse man das technisch unterbinden.

Das nenn ich mal Kundenfreundlichkeit!

 

[Stratitis]

Man kann Artist-Presets nicht kopieren oder tweaken.... Das ist ja armselig!
Gerade bei einem Comp etc. muss ich doch den Input Gain an mein Instrument anpassen. Als "Aktivist" muss man sowieso immer da etwas runterdrehen...

Nee.. nix mehr für mich!

 

[paleale24]

Schau mal bitte weiter oben, genau das funktioniert nicht: Ein Toneprint aus der Library laden und dann editieren. Und das ist kein Fehler sondern von TC so beabsichtigt. Sie bedauern zwar das tun zu müssen, aber das hilft uns nicht weiter hinter die "Geheimnisse" der Artist TonePrints zu blicken. Wobei ich glaube die kochen bei TC auch nur mit Wasser und unsere erfahrenen Kollegen hier bekommen bestimmt genau so gute TonePrints hin.

Das klingt nach einem Aufruf. Wie wärs? Wer eigene Presets erstellt hat, lädt sie hoch und gibt sie für Forenmitglieder frei - am Besten mit ein paar erklärenden Worten. Geht das im Forum, ist das erlaubt?

 

[schubi_neu_38615]

Da braucht man ja ein Toningenieurstudium.

Eigentlich nicht ... wenn man einmal verstanden hat, was die Parameter machen, kommt man schnell zu seinem Sound (vorausgesetzt, der Kompressor kann diesen Sound auch bringen ... bling bling Sound mit molligem Röhrenkompressor is genauso wenig drin wie bass-lastiger Sound mit oldschool Gittencomp).

 

[Andreas_SH]

Schau mal bitte weiter oben, genau das funktioniert nicht: Ein Toneprint aus der Library laden und dann editieren

Einspruch. Aus der Library laden geht zwar nicht, aaaber:
Habe den Spectracomp über USB verbunden, Editor angeschmissen und dann (über den angeschlossenen Bass mit iPhone am TA) das Toneprint von Frau Nielsen geladen.
Editor sprang daraufhin auf die entsprechenden Einstellungen, und ich konnte das dann mit Store unter neuem Namen abspeichern.
Hab dann noch etwas dran rumgefeilt und als meine eigene Einstellung abgespeichert

Lediglich das "Store to Pedal" egal welcher Toneprints funzt bei mir nicht richtig, trotz Firmware-Update des Spectracomp

 

[Elektro-Olli]

Das klingt nach einem Aufruf. Wie wärs? Wer eigene Presets erstellt hat, lädt sie hoch und gibt sie für Forenmitglieder frei - am Besten mit ein paar erklärenden Worten. Geht das im Forum, ist das erlaubt?

Das sollten wir auf jeden Fall machen. Da lohnt es sich einen neuen Thread für aufzumachen.
Ich habe aber noch nichts gefunden wie man die TonePrints ordentlich aus dem Editor heraus bekommt...mal abgesehen von Screenshots des Editors, oder stumpf Parameter abschreiben. Aber uns bleibt wohl nichts anderes übrig.

 

[Paulito]

Also meine ehrliche Meinung zu Toneprint:

Tolle Idee, aber beim Comp will ich das nicht.
Gerade Multibandkompression ist eine komplexe Sache.
Ich behaupte mal ganz arrogant, das der allergrößte Teil der User hier mehr vergurken als wirklich effektiv was herauszuholen.
Multibandkompression macht eigentlich nur in kontrollierten Umgebungen wie im Studio beim Mischen zB. Sinn.
Denn es hängt alles vom eingehenden Signal und dessen Dynamik ab. Das muss man von Fall zu Fall immer wieder ganz genau und neu auschecken.
Ein paar dB mehr oder weniger im Input ändern alles. Und das hat man auf der Bühne bzw in der Band nie 100%ig im Griff.
Wir sind keine Hüllkurven, sondern lebende Musiker!.

Dann schon lieber einen "einfachen" aber hochwertigen Analog Comp.
Damit kann man auch auf der Bühne arbeiten und auf die Schnelle Anpassungen vornehmen.
Klanglich sind analoge Preamps, Komps und EQ's immer den Digitalen überlegen.
Alles in Echtzeit - alles echte Spannung / Strom. Das Signal verlässt die physische Ebene nie.

Sehr gut hingegen ist das beim HOF Reverb, da mach auch das Editieren wirklich Sinn.
Und wenn der HOF mal spinnt ist das nicht so schlimm, weil ein Hall am Bass jetzt nicht lebenswichtig für mich ist.

Aber auf Software und Firmware Gedöns bei Pedalen hab ich keinen Bock, ehrlich.
Ich betreibe ja auch ein kleines Studio, da hab ich schon genug an Update und Software Gefummel.
Vor ein paar Jahren hat mir das sogar noch Spaß gemacht.
Aber mittlerweile will ich einfach nur arbeiten bzw. Musikmachen
und mache nur das nötigste an Software Gefrickel.

Buuuuummmmmm,
Paul

 

[Elektro-Olli]

Habe den Spectracomp über USB verbunden, Editor angeschmissen und dann (über den angeschlossenen Bass mit iPhone am TA) das Toneprint von Frau Nielsen geladen.
Editor sprang daraufhin auf die entsprechenden Einstellungen, und ich konnte das dann mit Store unter neuem Namen abspeichern.

Holla, das funktioniert ja tatsächlich! 1000 Danke, Andreas!
Da hast du einen Bug gefunden, der in Wirklichkeit ein Feature ist. Dann mal schnell ein paar TonePrints sichern, bevor TC das hier liest und die Lücke schließt! Und nicht so laut weitererzählen.
Ich habe mal mein Telefon mit einem Klinkenadapter direkt ans Basskabel angeschlossen. Ist deutlich zuverlässiger und weniger fummelig als es über den Pickup zu "beamen". Das Gequitsche ist ja auch echt nervig.

 

[Dr.Gore]

Gerade Multibandkompression ist eine komplexe Sache.

Ich behaupte mal ganz arrogant, das der allergrößte Teil der User hier mehr vergurken als wirklich effektiv was herauszuholen.

Multibandkompression macht eigentlich nur in kontrollierten Umgebungen wie im Studio beim Mischen zB. Sinn.

Denn es hängt alles vom eingehenden Signal und dessen Dynamik ab. Das muss man von Fall zu Fall immer wieder ganz genau und neu auschecken.

Ein paar dB mehr oder weniger im Input ändern alles. Und das hat man auf der Bühne bzw in der Band nie 100%ig im Griff.

Wir sind keine Hüllkurven, sondern lebende Musiker!.

Was die Digitale Multibandkompression von TC angeht hab ich mit dem TC NDY-1 und dem RH750 schon ein paar Erfahrungen. Der NDY-1 hat tonnenweise Möglichkeiten, war aber tatsächlich, DA muss ich Paulito beipflichten, beim Spielen mit der Band schwer einzustellen.
An den Spectracomp aus dem RH750 erinnere ich mich jedoch als sehr gut abgestimmt und Praxistauglich. Wenn der Kleine in diese Richtung geht sollte er, vorausgesetzt man pfuscht nicht mit dem Editor rum, Idiotensicher sein.

Ich hab mir auch einen bestellt weil er so klein ist. Ich versuche immer mein kleines Livesetup (Tuner, Kompressor und Preamp) möglichst unkompliziert, kompakt und fest verkabelt zu haben. Da ist so ein Minipedal mit einem Knopf wirklich Gold wert. Letztendlich muss ich aber schauen ob er sich gegen meinen Multicomp oder gegen den Seymour Duncan durchsetzen kann.

 

[Andreas_SH]

Letztendlich muss ich aber schauen ob er sich gegen meinen Multicomp oder gegen den Seymour Duncan durchsetzen kann.

Da bin ich aber gespannt ! Die hab ich beide kürzlich zurückgeschickt...

 

[Dr.Gore]

Hab meinen Spectracomp gestern bekommen. Bin leider nur kurz zum testen gekommen. Mein erster Eindruck ist das der Spectracomp die Lautstärke boostet wenn man die Kompression erhöht. Das Resultiert in absurd lauten Nebengeräuschen. Das war bei den Spectracomp in den RH Amps definitiv anders. Insofern bin ich schon etwas enttäuscht und finde das es nicht die "Idiotensichere Einknopflösung" ist, die ich erwartet habe. Möglicherweise muss ich doch den Editor runterladen und an den Parametern rumpfuschen
@Elektro
Kann man in dem Editor die Kompressionsparameter fix einstellen und den Knopf lediglich als Mixregler belegen?

 

[Andreas_SH]

Kann man in dem Editor die Kompressionsparameter fix einstellen und den Knopf lediglich als Mixregler belegen?

Ich denke schon, jedenfalls habe ich das mit dem Editor ausprobiert.
Wenn das dauerhafte Übertragen auf das Pedal dann noch funktionieren würde, täte es einem sogar was nützen...

 

[Elektro-Olli]

Kann man in dem Editor die Kompressionsparameter fix einstellen und den Knopf lediglich als Mixregler belegen?

Das kannst du genau so machen. Man kann dem Knopf gleichzeitig bis zu drei Parameter zuordnen. Über graphisch einstellbare Kurven legst du fest bei welcher Knopfposition ein Parameter welchen Wert annimmt. Die aktuelle Position des Knopfes wird in den Kurven markiert und die Parameter im Editor verändern sich auch live zur aktuellen Knopfposition.
Auf Seite 1 hier im Thread kannst du dir Screenshots davon ansehen. Ich finde das ist anschaulich gelöst und der eine, einsame Knopf läßt sich dann doch ganz sinnvoll nutzen.
Ich würde mal mit Mix (der Parameter heißt "Blend All") und "Threshold All" auf dem Knopf experimentieren. Je niedriger der Threshold ist desto mehr Originalsignal gibst du über "Blend All" dazu.
Du kannst den Threshold natürlich auch fest einstellen. Hast du vor dem SC einen Booster oder eine andere Möglichkeit zu pegeln, kannst du damit den Arbeitspunkt einstellen.

 

[Elektro-Olli]

Wenn das dauerhafte Übertragen auf das Pedal dann noch funktionieren würde, täte es einem sogar was nützen...

Mal eine Idee zu deinem ursprünglichen Problem, dass du keine Einstellungen auf den SC übertragen kannst. Ich habe oft gleichzeitig zum TonePrint Editor noch Logic X auf dem Mac am laufen. Ausserdem ist meist ein USB-Masterkeyboard angeschlossen.
Einerseits habe ich festgestellt, dass die USB/MIDI-Daten vom Keyboard offensichtlich vom angeschlossenen SpectraComp oder dem TonePrint Editor gestört werden. Es kommt zu Phantomnoten, Notenhängern etc.
Interessant: Wenn ich den SC über USB anschließe, meldet Logic X es hätte einen neuen MIDI-Anschluss entdeckt. Mit Hilfe eines MIDI-Monitors sieht man deutlich: SpectraComp und TonePrint Editor kommunizieren über MIDI-Sysex-Pakete miteinander und zwar permanent.

Läuft bei dir auf dem Rechner evtl. noch andere Software/Hardware, die MIDI verwendet? Vielleicht sogar permanente MIDI-Datenströme wie MIDI-Clock etc. ? Das könnte evtl. die Übertragung der TonePrints zum SC stören.

 

[Dr.Gore]

Hab mich gestern nochmal mit dem Editor und den Toneprints beschäftigt. Alter Däne... Da muss man ja echt Zeit investieren. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich mir das antuen möchte.
Die Toneprints sind aber total spaßig und einfach zu benutzen. Der Toneprint von Nathan East ist ja mal richtig stark

 

[Andreas_SH]

Die Latenz bleibt erhalten wenn man den SC auf Bypass schaltet. Ich denke, dass das Signal auch im Bypass die komplette Kette A/D-Wandler --> Prozessor --> D/A-Wandler durchläuft.

Einspruch. Das kann nicht sein.
Hatte heut endlich mal wieder Zeit mich mit dem Effektgeraffel zu beschäftigen.
Und habe den Spectracomp vor´s Board gehängt, ohne das Netzteil anzuschliessen.
Sound geht trotzdem durch, also muss es True Bypass sein...

Was mein Problem mit der Übertragung der editierten Einstellungen auf das Pedal angeht, bin ich auch etwas weiter gekommen.
Möglicherweise mein Fehler, hat mit der Belegung des Control-Potis zu tun (Volume), aber das muss ich noch mal in Ruhe austesten.

Bis dahin bin ich aber mit dem Nathan East Toneprint vollends zufrieden,
allein damit taugt mir das Ding schon