Squier Affinity Series P-Bass - Finish, Materialien, Verarbeitung, etc.

[zapp]

Findest du wirklich? Finde sie (noch) etwas langweilig. Aber ich denke nach dem Ölen (habe mich jetzt entschieden ) wird es etwas spannender aussehen.

Habe beim Abkratzen des Lackes an der ein oder anderen Stelle kleine Macken reingehauen. Sollten diese beim Schleifen nicht rausgehen: sollte ich mit Schnellschleifgrundierung ausbessern, oder wie würdet ihr vorgehen? Geht davon die Maserung verloren?

 

[Separate Reality]

Also mir gefällts! Sieht geölt bzw. angefeuert sicher gut aus.

Die kleinen Machekn werden wohl leider bleiben müssen. Du müsstest rundherum so viel Material weg nehmen bis du quasi die tiefste Stelle von der Macke erreicht hast, und das über den ganzen Korpus, sonst ist er wellig. Eine Grundierung ist beim Ölen nicht üblich bzw. kontraproduktiv, das Öl soll ja ins Holz einziehen.

 

[zapp]

7 Stunden schleifen später... Es hat sich herausgestellt, dass sich die oberste Schicht des Holzes mit Grundierung oder was auch immer vollgesogen hat. Also musste diese auch runter. Die oberste Lage des Furniers ist sehr dünn und war leider sehr schnell durchgeschliffen, wie man oben links und an der J-PU Fräsung sieht. Ich überlege nun die gesamte Schicht abzuschleifen... :-\

 

[zapp]

Ich möchte kurz den aktuellen Stand dokumentieren. In der Zwischenzeit ist das Projekt schon ganz gut vorangeschritten.

Also, Schleifphase erstmal abgeschlossen... Habe mich dazu entschieden das Furnier so zu lassen wie es ist. Die oberste, erste Schicht komplett abzuschleifen wäre zu aufwändig geworden und wahrscheinlich hätte ich dann dafür an anderen Stellen zur dritten Schicht durchgeschliffen. Also lebe ich mit dem Makel. Lerne: Furniere nur mit äußerster Vorsicht schleifen.



Ich habe ich mich dazu entschieden den Body etwas dunkler zu beizen. Hier machen sich die Stellen wieder bemerkbar, an denen die oberste Furnierschicht durchgeschliffen wurde. Sie nehmen die Beize nicht wirklich gut an. Auch insgesamt nimmt das Furnier die Beize recht inhomogen an. Ich vermute es liegt an der ursprünglichen Grundierung, die sich nicht gleichmäßig ins Holz eingesogen hat. Bei einem frischen, unbehandelten Body wäre wohl ein besseres Ergebnis zu erwarten gewesen. Egal, ich habe mich mit der verruchten Optik abgefunden und fange an sie zu mögen.



Nach weiterer Recherche habe ich mich für ein Tru Oil Finish entschieden. Bisher bin ich absolut begeistert vom Tru Oil. Gehe dabei nach dieser Anleitung vor. Die Verarbeitung ist wirklich kinderleicht (wichtig: weniger ist mehr!). Es kommt mir fast vor wie ein "Zauberöl". Alles sieht aufeinmal besser aus, mit mehr Tiefenwirkung und es werden sogar manche Makel vertuscht. Hier nach dem Auftragen der ersten Schicht:



Den Hals habe ich auch gebeizt. Auch hier ergab sich, trotz gründlichem vorherigem Abschleifen und gleichmäßigen Auftrag der Beize, wieder das Problem, dass die Beize unterschiedlich gut (oder schlecht) aufgenommen wurde. Naja, nach etwas nachträglichem Wässern und Nachschleifen ließ sich das wieder etwas relativieren.

Um das gewünschte "vintage-gelb-orange" hinzubekommen habe ich Clou Tütchenbeizen in den Farben Gelb, Rot und Eiche dunkel gemischt. Eine ganz schöne Orgie bis der gewünschte Farbton erreicht war! Ich empfehle auf jeden Fall ein Probeholz zu verwenden und auf diesem die verschiedenen Mischgrade vorher auszutesten. Auch der Hals bekommt ein Tru Oil Finish. Hier nach dem Auftragen der zweiten Schicht:



Das Ergebnis kann sich schon nach zwei Schichten blicken lassen. Ich denke beim Hals werde ich schon nach der dritten Schicht abbrechen.



Und ... so in etwa wird der Bass irgendwann mal aussehen:


(Restliches Finish, Hardware, Elektronik und Saiten einfach mal dazudenken )

Grüße, zapp

 

[Basstelbude]

Also mir gefällts! Sieht geölt bzw. angefeuert sicher gut aus.

Die kleinen Machekn werden wohl leider bleiben müssen. Du müsstest rundherum so viel Material weg nehmen bis du quasi die tiefste Stelle von der Macke erreicht hast, und das über den ganzen Korpus, sonst ist er wellig. Eine Grundierung ist beim Ölen nicht üblich bzw. kontraproduktiv, das Öl soll ja ins Holz einziehen.

Wenn es kleine Macken sind würde ich diese gut mit warmen Wasser wässern. Kurz (ca. 2-3min) einwirken lassen, ein Stückchen Furnier drauf legen und dann mit dem Bügeleisen auf höchster Stufe drauf.
Das wirkt oftmals Wunder .

So als Tip für Zukünftige Projekte.

Vom Farbton her finde ich den sehr gelungen. Respekt!

 

[zapp]

Die Macken waren zum Glück recht klein. Durch das häufige Wässern und anschließende Schleifen und der mittlerweile 5. Tru-Oil-Schicht haben sich die Macken ziemlich egalisiert.

Aber dennoch vielen Dank für den Tipp, werde ich mir merken. Freut mich, dass dir der Farbton gefällt.

 

[zapp]

Habe lange nichts von mir sehen lassen... in der Zwischenzeit habe ich das Projekt (erst mal ) fertiggestellt. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch verschiedene Zwischenschritte und dann das Ergebnis präsentieren.


Hier der Body kurz nach dem Auftragen der zehnten und letzten Schicht des Tru Oil's. Mit diesem Öl ist es wirklich sehr einfach das Holz zu versiegeln und eine glatte Schicht aufzubauen. Das Ergebnis besser wäre besser geworden, wenn ich mir nicht mit dem zweiten Tru Oil Zwischenschliff die Oberfläche versaut hätte. Diese hat mir viele Kratzer und Unebenen erzeugt. Danach war erstmal wieder schleifen und ölen angesagt bis mir das Ergebnis dann doch sehr gut gefallen hat.



In der Zeit habe ich die Hardware ein wenig oxidieren lassen. Das Hochglanz-Chrom hat mir nicht gefallen. An manchen Stellen hat der chemische Prozess zu sehr gearbeitet. Entgegen häufiger Annahmen tut ein Salzesäurenebelbad (<24%) auch bei Chrom seinen Dienst:



Nein, ich mag es nicht



Hier habe ich das Bridgecover und Neckplate zunächst mit 000 Stahlwolle angeschliffen und danach ein in Salzsäure getränktes Küchenpapier darauf einwirken lassen. Dann zyklisch kontrolliert und bei gewünschter Stärke abgebrochen . Die Neckplate wird vielleicht noch gegen ein eigenes Design ersetzt.



Stimmmechaniken montiert. Ich hab der Kopfplatte zusätzlich noch einen altmodisch positionierten Gurtpin spendiert.



Alle übrigen Anbauteile zusammen: Bridge Cover, Thumbrest, und: Fender 63 Precision Bass Pickups. Pickguard, Elektronik und die Mechaniken stammen noch vom Original Squier Affinity P-Bass. Ich denke der Blechwinkel ist altbewährt und die Stimmechaniken erfüllen bisher ihren Zweck: Stimmen und diese Stimmung stabil halten. Hinsichtlich Saiten habe ich mich für die schweren Seile von Rotosound RS66 LE entschieden.



Ergebnis folgt im nächsten Post.

 

[zapp]

Die zweifarbige- und schichtige Beizung (braun, dann gelb) und anschließende Ölung ergibt je nach Lichteinfall einen unterschiedlichen Schimmer (wird leider nicht so deutlich auf den Fotos). Das Zusammenspiel zu den oxidierten Mechaniken sagt mir persönlich sehr zu. Der Hals liefert viel "Holzgefühl" dadurch, dass hier nur wenige Schichten Öl aufgetragen wurden.

Einmal von hinten bitte:



Die Kopfplatte wirkt noch etwas nackt ohne Decal... mal sehen! Zum Glück ist sie nicht mehr so weiß wie zuvor.



Das Tru Oil Finish betont natürlich auch die die Zusammensetzung der unterschiedlichen Holzstücke des Bodies und deren Maserungen. Ich kann damit leben.



Im letzten Schritt wurden Halskrümmung, Saitenlage, Intonation und Pickup-Höhe eingestellt. Ich glaube, dass ich mit dem Hals Glück gehabt habe. Er konnte sehr gerade bei gleichzeitig niedriger Saitenlage eingestellt werden. Dadurch spielt er sich sehr leicht. Um ehrlich zu sein: besser als mein Fender Jazz Bass.

Die neue Kombination des Fender '63 Precision Split-PU's und der Rotosound Saiten hauchte dem Bass das nötige Leben ein. Ich versuche objektiv zu bleiben: Bass/Tiefmitten bringen einen ziemlichen Druck während die Mitten/Höhen es ermöglichen verschiedene Nuancen zu betonen. Er bringt einen altmodisch-schönen Precision Sound. Dabei klingt er keineswegs mulmig, sondern liefert reichlich Bandbreite um auch moderne Sounds unterstützen zu können. Den J-PU benutze ich garnicht mehr, da er einen sehr schwachen Sound liefert. Bei Parallelschaltung zum Split-PU wird der Output stark abgedämpft.

Im nächsten Schritt werde ich mir die Elektronik vornehmen. Möglicherweise gibt es dort noch Verbesserungspotential hinsichtlich des Zusammenspiels zwischen den Widerständen/Kapazität(en) und es Split-PU's. Außerdem denke ich über einen C-Switch nach.

Am Ende stand mit ein - in Hinsicht auf Spiel- und Soundgefühl - komplett neues Instrument gegenüber. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Insgesamt habe ich 70 Stunden Handarbeit (reine Arbeit am Instrument, ohne Recherche und Planung) in das gute Stück gesteckt. Dadurch fällt es wohl schwer objektiv zu bleiben. Aber das macht auch das Mojo aus! Den ersten Gig hat er auch schon standfest gemeistert.

Ich habe(auch durch Fehler) bei dem Projekt viel lernen können. Das nächste Projekt wird mir sicher noch ein Stück besser gelingen und gefallen... mal sehen. Ich habe jedenfalls Blut geleckt!

Soundfiles könnten hochgeladen werden, falls jemand interessiert ist.

 

[rawlikefishrob]

Nice!

 

[Metalfist]

Schaut echt gut aus!

Top!