Spielt hier jemand Cello ?

pirat54

pirat54

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Ich habe 5 Unterrichtsstunden fürs Cello geschenkt bekommen -

da hat die beste aller Frauen gut aufgepasst und sich einen langegehegten Wunsch von mir gemerkt und nun möglich gemacht !

Nun meine Fragen an die hier anwesenden Cellisten:

Falls man sich eins kaufen will, in welchem Preisrahmen muß man da denken
Eher neu kaufen oder gibt es da einen interessanten Gebrauchtmarkt mit adäquaten Preisen (was immer das auch heißen mag)
Hilft einem die Erfahrung auf dem Bass beim Cellospielen ? (Ich spiel seit 1,5 Jahren auch Fretless..)

würde mich über jede Info und Erfahrungsbericht freuen!
 
Bass und Cello sind Äpfel und Birnen, Cello hat den Grundton C und ist in Quinten gestimmt, wird natürlich gestrichen und nicht gezupft, kleiner Vorteil vom Fretless ist dass du mit der Intonation am Cello besser reinkommst. Beim großen T kannst du für 500€ ein Anfängercello bekommen, gebraucht noch billiger, was zuerst mM auch genügt. Wenn du dranbleibst, kannst du bestimmt mit Unterstützung deines Cellolehrers auch ein gutes gebrauchtes Cello ergattern.
Viel Spass, den Gutschein eh mit einem Leihcello einlösen.
 
Second that. Das erste Jahr oder so würde ich unbedingt mit einem Leihcello bestreiten. Es gibt genug billige Schachteln, die auf Dachböden verstauben. Meine Nachbarin ist gerade so ein Fall, die den Aufwand, ein neues Instrument zu lernen, und das in ihr Leben zu integrieren völlig unterschätzt hat, obwohl sie aus einer früheren Kontrabassausbildung eigentlich nicht völlig ahnungslos war.
Etwas gebrauchtes zu kaufen ist als Anfänger imho erheblich schwerer als beim E-Bass, da es weniger als brauchbar bekannte Marken, gerade im Anfängersegment, gibt, als auch die Beurteilung aus meiner Sicht erheblich schwieriger für einen Anfänger.
Ich bin vor langer Zeit den umgekehrten Weg gegangen, und das Wissen und Können vom Cello hat für den Bass einiges gebracht. Trotzdem ist es ein eigenes Instrument, das eigens erlernt werden will.
Beim Cello kommt dazu, daß Pizzicato nicht wirklich eine eigenständige Option ist, eher ein Gimmick. Damit musst Du auf jeden Fall durch die Bogentechnik, die bis zum ersten echten Erfolgserlebnis schon ein dickes Brett ist. So ungefähr, wie Fingerpicking, Plek und Slapping zusammen ;-)
 
Ich würde Dir auch zu einem Leihcello raten. Die Schwierigkeit ist, dass Du nicht nur ein Cello brauchst, sondern auch noch einen vernünftigen Bogen. Der hat auf den Spielspaß einen erheblichen Einfluss und kann Dich beim Erwerb ebenfalls leicht den Preis eines "Edelbasses" kosten. Um ein vernünftiges Instrument mit einem ebenso vernünftigen Bogen zu kaufen (beides am Besten gebraucht - lass Dir da von Deinem Cellolehrer helfen) bist Du schnell in der oberen Hälfte des vierstelligen Bereichs unterwegs. Instrumente aus Bubenreuth wären da ein Tipp um die Kosten in Grenzen zu halten...
Ansonsten stimme ich den Ausführungen von whitewater vorbehaltslos zu.

Der Vorteil vom Cello: Du brauchst nur eines...
 
Ich habe 5 Unterrichtsstunden fürs Cello geschenkt bekommen -

da hat die beste aller Frauen gut aufgepasst und sich einen langegehegten Wunsch von mir gemerkt und nun möglich gemacht !

Nun meine Fragen an die hier anwesenden Cellisten:

Falls man sich eins kaufen will, in welchem Preisrahmen muß man da denken
Eher neu kaufen oder gibt es da einen interessanten Gebrauchtmarkt mit adäquaten Preisen (was immer das auch heißen mag)
Hilft einem die Erfahrung auf dem Bass beim Cellospielen ? (Ich spiel seit 1,5 Jahren auch Fretless..)

würde mich über jede Info und Erfahrungsbericht freuen!
Vielleicht hat auch Dein potentieller Cello-Lehrer ein Instrument zum Ausleihen? Meine Tochter hat jedenfalls eines von ihrem geliehen bekommen, was durchaus hochwertig ist...:-P
Ansonsten kann ich dem oben gesagten nur zustimmen... wenn E-Bass und Kontrabass schon zwei "verschiedene Instrumente" sind, die "zufällig" die gleiche Stimmung haben, dann gilt das umso mehr für E-Bass und Cello... wobei Joel Quarrington ja der Meinung ist, dass Cello-Kenntnisse einem bei der Erschließung des Kontrabasses durchaus helfen können... wenn man den dann in Quinten stimmt...;-)
 
Ich würde Dir auch zu einem Leihcello raten. Die Schwierigkeit ist, dass Du nicht nur ein Cello brauchst, sondern auch noch einen vernünftigen Bogen. Der hat auf den Spielspaß einen erheblichen Einfluss und kann Dich beim Erwerb ebenfalls leicht den Preis eines "Edelbasses" kosten. Um ein vernünftiges Instrument mit einem ebenso vernünftigen Bogen zu kaufen (beides am Besten gebraucht - lass Dir da von Deinem Cellolehrer helfen) bist Du schnell in der oberen Hälfte des vierstelligen Bereichs unterwegs. Instrumente aus Bubenreuth wären da ein Tipp um die Kosten in Grenzen zu halten...
Ansonsten stimme ich den Ausführungen von whitewater vorbehaltslos zu.

Der Vorteil vom Cello: Du brauchst nur eines...
Also um das mit dem Preis etwas zu relativieren, natürlich wird ein Pro kein adäquates Instrument im 4-stelligen Bereich finden und im Zweifel auch mal 6-stellige Beträge in Betracht ziehen müssen, aber als Liebhaber und Hobbylette hast Du gute Chancen, für einen mittleren 4-stelligen Betrag ein schönes Instrument und einen passenden Bogen zu erwerben, respektive einen Bogen alleine im 3-stelligen, qualifizierte Hilfe bei der Auswahl vorrausgesetzt.
Ich würde bei solchen Instrumenten auch deutlich OldSchool herangehen, und das über einen guten Geigenbauer (Streichinstrumentenbauer) kaufen, der typischerweise auch einiges an Gebrauchtem im Laden haben wird. Da ist die Entscheidung Neu/Gebraucht auch deutlich anders als beim E-Bass. Da die meisten niedergelassenen Instrumentenbauer weniger vom Neubau als von Reperaturen und vom Handel mit Gebrauchten leben, verkaufen die Dir in der Regel auch gern ein gutes gebrauchtes Instrument.

P.S.: je nachdem, woher Du kommst kann ja vielleicht auch jemand hier Tipps bzgl. Instrumentenbauer geben. Natürlich ist gerade der Kontrabass im Bereich der Streichinstrumente schon eine deutlichere Spezialisierung als z.B. Geige vs. Bratsche, aber für den Instrumentenbauer gehört das immer noch alles in eine Familie, jedenfalls deutlich mehr, als für die Instrumentalisten ;-)
 
P.S.: je nachdem, woher Du kommst kann ja vielleicht auch jemand hier Tipps bzgl. Instrumentenbauer geben. Natürlich ist gerade der Kontrabass im Bereich der Streichinstrumente schon eine deutlichere Spezialisierung als z.B. Geige vs. Bratsche, aber für den Instrumentenbauer gehört das immer noch alles in eine Familie, jedenfalls deutlich mehr, als für die Instrumentalisten ;-)
Vielen Dank erstmal für die vielen interessanten Antworten :great:

Ich wohne im Bodenseekreis
 
Ich habe 5 Unterrichtsstunden fürs Cello geschenkt bekommen -

da hat die beste aller Frauen gut aufgepasst und sich einen langegehegten Wunsch von mir gemerkt und nun möglich gemacht !

Nun meine Fragen an die hier anwesenden Cellisten:

Falls man sich eins kaufen will, in welchem Preisrahmen muß man da denken
Eher neu kaufen oder gibt es da einen interessanten Gebrauchtmarkt mit adäquaten Preisen (was immer das auch heißen mag)
Hilft einem die Erfahrung auf dem Bass beim Cellospielen ? (Ich spiel seit 1,5 Jahren auch Fretless..)

würde mich über jede Info und Erfahrungsbericht freuen!

Ich spiele seit ich 6 Jahre bin und hätte fast Musik studiert, bis ich mich anders entschieden habe. Ich kann nicht so genau sagen wie sehr Bass spielen beim Cello spielen lernen hilft, aber Cello spielen hat definitiv beim Bass spielen lernen geholfen. Also ich denke schon, dass dir das hilft, insbesondere da du Fretless spielst.

Ich denke so 2000-3000 Euro für ein gebrauchtes sollte man schon mindestens ausgeben und es gibt recht brauchbare Celli aus Mittenwald, wo sie traditionell gebaut werden. Ein richtiges Cello hat eine Fichtendecke, und Boden und Zargen aus Ahorn.

Bei billigen (alles unter 2000) kenne ich mich zugegeben aber nicht aus. Mein erstes eigenes kostete 8000 DM neu und das war nicht schlecht, hatte aber keinen Klang um einen großen Konzertsaal zu füllen - für alles andere aber recht gut. Wenn Du also keine Konzertsäle füllen musst, kann ein billigeres durchaus taugen. Vielleicht wirst du also auch mit einem für 1000 Euro glücklich. Ein ganz billiges Thomann Cello für 300 Euro hatte ich mal in der Hand - das war schon extrem schlecht - klang nur annäherungweise wie ein Cello. Ich weiß aber auch nicht wie viel die wirklich billigen Saiten ausgemacht haben und wie viel der Sperrholzkasten.

Leider klingen Celli aber in einem nicht halligen, kleinen Zimmer z.B. mit Teppichboden immer etwas trocken - schöner klingen sie in größeren oder leicht halligen Räumen.

Ganz wichtig - Risse in der Decke, auch wenn Sie geklebt sind, wirken sich negativ auf den Klang aus. In den Zargen und Boden ist das nicht so tragisch.

Bei einem älteren gebrauchten Cello muss man womöglich die Saiten erneuern, was leider auch nicht ganz billig ist - dafür halten die aber auch viel länger als beim Bass. Evtl. sollte man es auch mal beim Geigenbauer durchchecken lassen. Häufig steht der Steg nicht plan auf dem Holz oder nicht an der richtigen Stelle. Den kann man mit etwas Erfahrung auch selbst gerade stellen, aber besser einen Geigenbauer oder Experten um Rat fragen.

Man muss aber leider wissen, dass das alles deutlich teurer ist als man es erwartet. Einen ordentlichen Bogen brauchst Du auch noch - das macht mehr aus als man denkt. Da muss man auch drauf achten, ob er noch genug Haare hat - zur Not neue Bogenhaare. Kolophonium nicht vergessen und auch da nicht das Billigste nehmen.

Wenn Du direkt beim Geigenbauer kaufst, kannst Du sicher sein, dass das Cello gut durch gecheckt wurde, allerdings zahlst Du dann womöglich auch deutlich mehr. Es könnte sich lohnen ein Cello privat zu kaufen und dann beim Geigenbauer durchchecken zu lassen. Aber am Besten zum Kauf einen Cellisten mitnehmen, der vielleicht erkennt ob das Cello ernsthafte Schäden hat.

Achja - auch auf Holzwurmschäden überprüfen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Bei einem älteren gebrauchten Cello muss man womöglich die Saiten erneuern, was leider auch nicht ganz billig ist - dafür halten die aber auch viel länger als beim Bass.
Nicht ganz billig ist schon eine freundliche Formulierung :D Ich hatte mein altes gerade mal einem Geigenbauer gezeigt, und der veranschlagte so zwischen 250,- und 350,- Öcken um da mal was besseres rauszuholen, als die alten Drähte nach 80er Jahre Mode.
Auch wenn HB natürlich einen 4-saitigen Satz für 14,90 anbietet ;-)
 
Nicht ganz billig ist schon eine freundliche Formulierung :D Ich hatte mein altes gerade mal einem Geigenbauer gezeigt, und der veranschlagte so zwischen 250,- und 350,- Öcken um da mal was besseres rauszuholen, als die alten Drähte nach 80er Jahre Mode.
Auch wenn HB natürlich einen 4-saitigen Satz für 14,90 anbietet ;-)
Was soll denn ein:e Kontrabassist:in sagen, deren Instrument nur Eudoxa-Saiten "verträgt"? ;-):D
 
...ich habe mir vor ca. 15 Jahren ein Cello gekauft... - ...für "Billig" aus China, nur um es auszuprobieren (den Preis weiss ich nicht mehr)... - ...und ich habe mir diverse Lehrbücher organisiert...

Mein grösstes Problem am Cello ist nicht die "Tonfindung", sondern die Quintstimmung... - ...aber es macht wirklich Spass, sich an "sowas" auszuprobieren... - ...gerade diese klassischen Instrumente schulen das Gehör enorm...

...aber gerade am Anfang ist die Entscheidung, "für billig gekauft" oder "für teuer gemietet" sicherlich nicht einfach. Ich fand es "für mich" einfach besser, ein eigenes Instrument zu haben (alleine schon wegen der möglichen Dings und Dongs, die passieren können) - selbst wenn ein Profi über mein "Billigcello" die Nase rümpfen würde - aber ein Philharmoniker will ich ja auch nicht werden...
Mein erster Bass war auch eine Gurke - das ist allerdings auch schon ein ganze Weile her.

P.:-):bier:
 
Was soll denn ein:e Kontrabassist:in sagen, deren Instrument nur Eudoxa-Saiten "verträgt"? ;-):D
Die brennen ja auch viel länger.
 

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