Ich habe 5 Unterrichtsstunden fürs Cello geschenkt bekommen -
da hat die beste aller Frauen gut aufgepasst und sich einen langegehegten Wunsch von mir gemerkt und nun möglich gemacht !
Nun meine Fragen an die hier anwesenden Cellisten:
Falls man sich eins kaufen will, in welchem Preisrahmen muß man da denken
Eher neu kaufen oder gibt es da einen interessanten Gebrauchtmarkt mit adäquaten Preisen (was immer das auch heißen mag)
Hilft einem die Erfahrung auf dem Bass beim Cellospielen ? (Ich spiel seit 1,5 Jahren auch Fretless..)
würde mich über jede Info und Erfahrungsbericht freuen!
Ich spiele seit ich 6 Jahre bin und hätte fast Musik studiert, bis ich mich anders entschieden habe. Ich kann nicht so genau sagen wie sehr Bass spielen beim Cello spielen lernen hilft, aber Cello spielen hat definitiv beim Bass spielen lernen geholfen. Also ich denke schon, dass dir das hilft, insbesondere da du Fretless spielst.
Ich denke so 2000-3000 Euro für ein gebrauchtes sollte man schon mindestens ausgeben und es gibt recht brauchbare Celli aus Mittenwald, wo sie traditionell gebaut werden. Ein richtiges Cello hat eine Fichtendecke, und Boden und Zargen aus Ahorn.
Bei billigen (alles unter 2000) kenne ich mich zugegeben aber nicht aus. Mein erstes eigenes kostete 8000 DM neu und das war nicht schlecht, hatte aber keinen Klang um einen großen Konzertsaal zu füllen - für alles andere aber recht gut. Wenn Du also keine Konzertsäle füllen musst, kann ein billigeres durchaus taugen. Vielleicht wirst du also auch mit einem für 1000 Euro glücklich. Ein ganz billiges Thomann Cello für 300 Euro hatte ich mal in der Hand - das war schon extrem schlecht - klang nur annäherungweise wie ein Cello. Ich weiß aber auch nicht wie viel die wirklich billigen Saiten ausgemacht haben und wie viel der Sperrholzkasten.
Leider klingen Celli aber in einem nicht halligen, kleinen Zimmer z.B. mit Teppichboden immer etwas trocken - schöner klingen sie in größeren oder leicht halligen Räumen.
Ganz wichtig - Risse in der Decke, auch wenn Sie geklebt sind, wirken sich negativ auf den Klang aus. In den Zargen und Boden ist das nicht so tragisch.
Bei einem älteren gebrauchten Cello muss man womöglich die Saiten erneuern, was leider auch nicht ganz billig ist - dafür halten die aber auch viel länger als beim Bass. Evtl. sollte man es auch mal beim Geigenbauer durchchecken lassen. Häufig steht der Steg nicht plan auf dem Holz oder nicht an der richtigen Stelle. Den kann man mit etwas Erfahrung auch selbst gerade stellen, aber besser einen Geigenbauer oder Experten um Rat fragen.
Man muss aber leider wissen, dass das alles deutlich teurer ist als man es erwartet. Einen ordentlichen Bogen brauchst Du auch noch - das macht mehr aus als man denkt. Da muss man auch drauf achten, ob er noch genug Haare hat - zur Not neue Bogenhaare. Kolophonium nicht vergessen und auch da nicht das Billigste nehmen.
Wenn Du direkt beim Geigenbauer kaufst, kannst Du sicher sein, dass das Cello gut durch gecheckt wurde, allerdings zahlst Du dann womöglich auch deutlich mehr. Es könnte sich lohnen ein Cello privat zu kaufen und dann beim Geigenbauer durchchecken zu lassen. Aber am Besten zum Kauf einen Cellisten mitnehmen, der vielleicht erkennt ob das Cello ernsthafte Schäden hat.
Achja - auch auf Holzwurmschäden überprüfen!
