Songs auswendig spielen

Statusbuzzard

Statusbuzzard

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Ich benötige euren Rat und Hilfe,
ich spiele jetzt seit fast 4 Jahren E-Bass (Autodidakt) und seit zwei Jahren in einer Band (Rock) mit ein paar Auftritten im Jahr. Als Jugendlicher habe ich Akkordeon und Saxophon über mehrere Jahre gelernt und gespielt und kann diese beiden Instrumente auch einigermaßen vom Blatt spielen (Violinschlüssel). Leider habe ich mir dadurch aber sehr schwer getan, den Bassschlüssel zu lernen und ich habe auch jetzt bei Normaltempo immernoch Probleme mit dem Lesen und Umsetzen am Bass. Um das ganze zu beschleunigen habe ich mir viele Bandsongs daher auch als TABs aufgeschrieben. Mein Problem: Da wir mittlerweile fast 65 Songs spielen habe ich immernoch die Noten bzw.TABs vormir-nicht bei allen Songs aber bestimmt bei der Hälfte. Auf der Bühne nervt mich das tierisch, da alle anderen auswendig spielen. Ich übe wirklich fast täglich, aber manchen Songaufbau kann ich mir auswendig einfach immer noch nicht merken. Liegt das an meinem Alter (42), meiner instrumentalen Vorbelastung oder übe ich falsch ? Geht das anderen auch so ? Ich bin jedesmal fasziniert, wenn ich ein Konzert über mehrere Stunden sehe, bei dem alle alles auswendig spielen. Also Kollegen[:!!][:!!][:!!], helft mir meinen Notenständer loszuwerden.
 
Moin,

ich bin fast 39, also in derselben Altersklasse.
Da ich die Songs, die meine Band spielt, nun auf die Schnelle lernen muss, spiele ich zu mp3-Aufnahmen, die während der Probe entstanden. Das ist klanglich grottig, aber ich kann sie während der Proben auswenig spielen.
 
Das kann ich - zwar Anfänger aber immerhin ;-) - bestätigen. Beim ersten Anspielen von Songs, die ich zuhause noch vom Blatt fast perfekt konnte, waren in da Band dann auswendig fast ganz weg. Bei der nächsten Probe siehts dann schon wieder ganz anders aus :-)
Ich hab am Anfang mit der Band viel noch im Proberaum vom Blatt gespielt, das hab ich mir jetzt aber aufgehört, da ich festgestellt habe, dass ich mich zu sehr drauf verlasse und länger zum auswendig lernen brauche
 
Hallo Statusbuzzard

Herzlich willkommen in diesem Forum!

Das lernen von Songs ist dem Pauken in der Schule nicht unähnlich: Da ich ja seinerzeit nicht das ganze Buch an die Prüfungen mitnehmen konnte, schrieb ich mir einen Spickzettel. Der war ersrt so ausführlich, dass ich damit unmöglich durchgekommen wäre. Also musste ich die Information kürzen und einen Kleineren Spick machen usw. Als ich die nötigen Informationen derart kondensiert hatte, dass sie auf einen Praxistauglichen Spickzettel passten, konnte ich den Stoff und brauchte den Spick nicht mehr.
Auf die Musik übertragen heisst das: Löse dich erst mal von den Tabs, in denen jede einzelne Note niedergeschrieben steht und schreibe nur das auf, was du dir nicht merken kannst: Akkordfolgen, Songstruktur oder was auch immer. Stichwort Leadsheet. Wenn du das ein paarmal machst, werden die Notitzen zu einem Song vielleicht nur noch lauten: "Achtung: erster Refrain nur halb so lang". Und auf diesen Spickzettel kannst du dann auch verzichten.
 
Hi Buzzard,

ich stimme meinen Vorrednern zu, dass es keine Frage des Alters ist. Bin Bj '61 und schaffe es immer noch, mir die Abläufe zu merken.[:D]
Meist wird es auf der Probe mit der Band ausgearbeitet und dann zu Hause vertieft. Mein Basslehrer drängt mich immer dahin, den Song nach den Akkordstufen zu lernen, damit beim Transponieren keine Hürden entstehen. Auch beim Covern sollten eigene passende Linien verwendet werden.

Gruß [:D] Milo
 
Viele gute Hinweise, einen kleinen kann ich noch hinzufügen: Mir hilft beim Lernen neuer Stücke das "mentale Üben" sehr. Hat nichts mit Meditation zu tun sondern heißt einfach, ohne Instrument zu spielen.
Konkret: In der S-Bahn, auf dem Fahrrad, beim Weg von A nach B spiele ich ein Stück im Kopf durch und versuche, ein Gefühl dafür und vor allem für die Probleme (Form, Rhythmik, Changes) zu kriegen. Beim nächsten Üben mit Instrument sehe ich mir die Problemstellen nochmal an und nach und nach ist man dann vertraut damit.
Dies Verfahren hat den Vorteil, dass man sich viel länger mit den Stücken beschäftigen kann als "richtige" Übungszeit zur Verfügung steht (mit Job & Familie bleibt da nicht viel). Und die Bandprobe sollte eh für andere Dinge genutzt werden als sich immer wieder durch die Form zu quälen...
 
Hallo Status,
ich gehe mal davon aus, dass Ihr Stücke covert, oder? Dann hilft es, die Stücke so oft wie möglich anzuhören, um deren Sruktur zu verinnerlichen. Und dann folgt das "Verstehen" der Stücke, mit ein bißchen Übung wirst Du genau merken, was als nächstes kommen muss...
Und natürlich die Kommunikation mit der Band: oftmals hilft ein Kopfnicken eines Mitspielers mehr als jeder ausformulierte TAB.

Bis jetzt habe ich live auch alle Songs auswendig gespielt, mit einer Ausnahme: das Gitarren-Solo von Freebird (Lynyrd Skynyrd), da hab ich mir die Reihenfolge der Breaks notiert [:-P]
 
Hallo Statusbuzzard,

vielleicht noch ein kleiner Nachtrag.

Was ich an mir festgestellt habe, wenn ich mir die neue Stücke von der CD heraushöre und keine Notizen mache, sondern ich es so lange übe bis es einigermaßen sitzt, kann ich es in kürzester Zeit auswendig und es ist dann auch im Kopf "griffbereit" wenn ich es auch nur ein paar mal im Jahr brauche.
Anders sitzt aus bei den Stücken, wo ich mir ein kleiner Aufschrieb gemacht habe, da tue ich mir sehr schwer darauf zu verzichten, obwohl ich die Stücke schon zig mal gespielt habe.

 
Vielen Dank euch allen. Manche Ansätze scheinen mir plausibel. Auch ich merke natürlich, dass Stücke die ich mir tausendmal angehört habe vom Ablauf her sitzen. Bei vielen kann ich die Stücke also auch "durchdenken"selbst ohne Musik zu hören. Aber dann gibt es da wieder solche ansich einfachen Stücke wie z.B.Holy Diver von Dio, die mir ohne Noten Probleme machen. Aber macht nichts-ich bleib am Ball. Jedenfalls super, dass ihr euch so engagiert um Kollegensorgen kümmert. Danke nochmal. Up The Irons
 
Mal die Ansicht von nem jungen (21 Jahre) Spross; Ich zerlege die Songs immer in ihre einzelnen Riffs und Linien, das dauert dann pro Riff ein paar Minuten bis ich jedes einzeln spielen kann, und dann versuche ich die Abläufe und die Übergänge auf die Reihe zu bekommen. Da muss man sich dann nur merken Strophe 2x, dann Refrain1x, dann strophe 1x dann bridge...
Und ganz wichtig, immer auf die Drums achten, in den beiden Bands in denen ich gespielt habe/spiele haben die Drummer die wechsel immer schon im letzten Takt von dem Part irgendwie durch eine andere Schlagzeug Figur hervorgehoben, dann weis man zumindest schon das jetz was anders kommt und man muss sich nur mit der Frage nach dem "was" rumquälen ;-)
 

Viele gute Meinungen und Tipps bisher. Trotzdem geb' ich meinen Senf auch noch dazu:

Hab' bis Anfang diesen Jahres in zwei Bands gespielt. Bei der, die ich verlassen habe, konnte ich bei vielen Stücken nicht auf Leadsheets u.ä. nicht verzichten, auch bei Gigs nicht! Und das, obwohl die Stücke z.T. einfacher waren, als das Zeugs, dass ich mit meiner anderen (Haupt-)Band spiele. In dieser Band habe ich nie Notizen, Sheets oder sonstwas gebraucht - vielleicht ist mir die Musik näher?!

Was die Strukturierung usw. angeht, mach' ich's auch so, wie Mottek und andere hier schon erwähnten. Hilft aber auch nur für den Anfang, bei Gigs lösen wir uns oft von den besprochenen Abläufen, je nach Stimmung und Laune und Publikum. Ach ja - die Solisten machen dann oft auch ihr Ding ... Hier ist dann ein Vorteil, wenn man, wie wir, schon sehr lange zusammen ist, da kennt man die Phrasen im Schlaf, die jeder so an bestimmten Stellen anbietet, und wenn man nur ein wenig auf einander achtet, weiss man schon, wo der Hase lang läuft.

Ich glaub', das ist weniger 'ne Frage das Alters (bin schließlich schon 50, habe aber auch erst mit 38 angefangen, die dicken Saiten zu zupfen), Herr Buzzard, denn eine Sache der Erfahrung.

 
Hatte das Problem auch - hat sich deutlich verringert als ich mehr singen mußte.
Ich hab festgestellt das man sich mehr auf den Gesang - auch 2.-3. Stimme - konzentriert und sich als Anhaltspunkt den eigenen Groove nimmt. Ich spiel dadurch akzentuierter und für mein empfinden songdienlicher. Natürlich gibt`s Songs die rhytmisch gegen die Gesangsspur laufen, da würd ich schon rausfliegen wenn ich nur Luft hole, dann halt ich eben die Klappe und "seh den Text vor meinem geistigen Auge" :-) Ohne Sing-Sang ist der Kopf nur beim Bass und man braucht zur "Sicherheit" Noten, Tabs oder Leadsheet - sind die Blätter weg geht es auf einmal auch ohne.Das Bassspiel (Fingersatz, Lagenwechsel, Anschlag etc.) automatisiert sich immer mehr....... dafür hab ich jetzt das Problem, das ich mir die Texte nicht alle merken kann ;-)
Also mein Tipp: Sing die Nummern im Kopf mit und du hast immer einen Anhaltspunkt den man sich merken kann ( Tonartwechsel auf Text xy - Break nach Text yz etc.)
 
Hallo,

ich bin 43 Jahre alt und habe das gleiche Problem. Allerdings konnte ich schon immer schlecht auswendig lernen und dies nicht nur Musikstücke.
Inzwischen habe ich mich doch ziemlich daran gewöhnt. Das schult dafür das Blattspiel, was vielleicht auch nicht schlecht ist.
Wenn ich wirklich etwas auswendig lernen will, dann versuche ich mich wirklich voll darauf zu konzentrieren. Das heißt, immer und immer wieder das gleiche Stück und zwar nur das eine.

Ich werde einfach damit leben.

Groove on,
thiele-small
 
ich kann mir nach 2-3 std physik lernen, immer noch nich bestimmte formeln merken
aber bass riffs ... sind nach 3-4 spieln meistens drin ... und zum ablauf ... geht meist schnell, und wenn nicht ,dann fass ich ihn mir in stichpunkten zusammen ... thats it ;-)

benutzt ihr eigentlich mehr guitar pro oder powertabs?! vor - und nachteile von beiden (wahrschienlcih falsches topic;-))
 
ideal ist meiner meinung nach, wenn man weiss wie der song klingen muss und wie man am besten dazu beitraegt. dann braucht mann nur noch die richtigen toene auf dem bass finden.
in der rockband in der ich spiele wusste ich anfangs oft gar nicht, wie der angekuendigte song klingt, bis ich die ersten toene von einem anderen musiker zu HOEREN bekam. [:I]
dann fiel mir alles wieder ein...
 
Glaubst Du denn ernsthaft, dass es schwieriger ist, Noten zu lesen als Tabs? Davon bin ich nämlich überhaupt nicht überzeugt!
Und ich denke auch, ein Song erschließt sich nicht durch das Üben alleine zuhause, sondern nur durch das gemeinsame Spielen. Und prägt sich auch so ein. Bis es soweit ist, benutze ich Notizen, die den groben Ablauf vorgeben, ähnlich wie Stichpunkte bei einem Referat.
Ich hoffe, das hilft Dir etwas. ellen.
 
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