Slapping = Bundstäbchentot?

[cinder]

hi
war gerade am Bassspielen, und da ist mir aufgefallen, dass Kratzer bzw. kleine Eindellungen am letzten Bundstäbchen(also das dem Korpus am nähsten) sind. Ich denke, die kommen vom Slappen. Kann das so ausarten, dass irgendwann ich direkt aufs Holz slappe?
mfg: cindäär

 

[sloMo]

Also bis du auf dem Holz bist dauert's noch einen Moment. Theoretisch geht's natürlich schon. Es stimmt, dass die Abnutzung durch's Slappen herrührt. Aber es ist immerhin nur dieses eine Bundstäbchen, das übermäßig belastet ist. Das lässt sich zu aller Not auch austauschen. Vielleicht ist es aber auch ratsam, das du dir eine etwas sanftere Technik aneignest? Großer Grund zur Panik besteht aber keinesfalls. Eine andere Möglichkeit wäre, dass wenn du Stainless Steel spielst auf Nickelplated Steel oder reine Nickels umzusteigen.

 

[Fips_neu_13758]

Wenn das bei dir tatsaechlich so schnell gehen sollte, dann ist das wohl die letzte Konsequenz.
Allerdings spricht das nicht fuer die Qualitaet deines Basses. Sehr sehr grob beschaetzt wuerde ich sagen, dass die Buende mindestens fuenf Jahre halten sollten. Und das auch nur bei sehr intensiver Benutzung.
Leider verwenden manche Billighersteller sehr weiche Buende (vielleicht weil sie billiger sind und/oder hohe Standzeiten der Werkzeuge erlauben) die tatsaechlich deutlich schneller runter sind. Ich hab zuhause eine alte Samick Gitarre die ich effektiv vielleicht zwei Jahre gespielt hab, bei der die Buende schon bedenklich tiefe Kerben haben.

EDITH meint: Vielleicht war der Bass ja so eine Art Fretless-Bausatz

 

[cinder]

naja, bis jetzt ist ja auch noch nicht viel am Bundstäbchen hinüber, und ich slap jetzt schon ca. 1 Jahr[]

PS: hab den Bass, der dürfte nicht sooo schlecht sein, klingt auf jeden Fall super : hmmm Link geht nicht.....das Teil heit auf jedenfall Ibanez SRX400

 

[cinder]

hier ein Link mit dem Bass von der Ibanez Homepage: [URL]http://www.ibanez.co.jp/products/eb_page.php?PAGE_ID=257&COLOR=CL02&AREA_ID=3[/url]

die hatten die bei Thomann eigentlich auch mal []

 

[Fips_neu_13758]

Das koennen dann aber nur sehr kleine Kerben sein. Oder du pruegelst auf deinen Bass ein wie ein Wilder. Ansonsten waere das sehr unnormal.
Wie dem auch sei, kann ich als Edelstahlbundbassbesitzer da nur muede drueber laecheln []

 

[Tequilla]

Ein Freund von mir slappt schon seit über 2 jahren auf so einem und bei seinem Bass hat sich bis jetzt noch überhaupt nichts verändert...

Er hat meines Erachtens nach auch einen recht harten Slapanschlag, aber da tut sich genau gar nichts am Bundstäbchen...

Wirklich seltsam!

 

[cinder]

ja ich spiel jetzt 1 Jahr (ca.), und es ist wirklich nicht schlimm....

 

[nop]

Tip: Das letze Bundstäbchen durch eins aus Glockenmessing ersetzen (so wie bei den Warwickbässen) die halten wesentlich mehr aus.

Hab ich bei meinem alten Squire JV JazzBass gemacht und das hält nun seit etwa 15 Jahren. Und slappe doch sehr oft und auch nicht zu zaghaft.

Gruß
Werner

 

[bauschi]

nickel saiten sind schonender für die bünde als stainless steel.

bauschi

 

[bassnerd]

... ganz davon abgesehen, dass Abnutzungserscheinungen normal sind, im Übrigen auch bei allen Bundstäben im Bass - ausser man spielt Edelstahl[] oder es interessiert nicht (bei mir gehört scheppern zum Ton, basta) - solltest du evtl. einfach mal deine Technik beim slappen durch einen kompetenten Lehrer überprüfen lassen... ist nur so ´ne Idee... man kann mit extrem wenig (Kraft-)Aufwand einen absolut geilen Ton erzeugen - könnte mir vorstellen, dass du evtl. zur Zeit noch zu hart an die Sache rangehst???[][][]

 

[Boebl]

Zitat:Original erstellt von: Joerg


@Werner: sehr interessante Info von Dir, mit dem Glockenmessing! Ist das farblich zu erkennen?

Jap, das erkennt man - ist nämlich goldfarben. Musst dir nur mal ein Bild von nem Warwick anschauen, die haben das alle. Das Zeug trägt übrigens auch relativ viel zu diesem "Growl" bei - kostet aber imo auch 5mal so viel wie der normale Bunddraht.

(Nachtrag: mir schwebt aber grad im Kopf rum, dass auch ein anderer Hersteller goldfarbenen Bunddraht anbietet - der ist allerdings nicht aus Glockenmessing, sondern irgendwie vergoldet. Keine Ahnung wie der von seinen Long-Lasting-Eigenschaften her ist, aber Glockenmessing ist halt ziemlich hartes und stark resonantes Zeug - wird ja nicht umsonst für Kirchenglocken benutzt )

Was anderes:
Wie anspruchsvoll ist's eigentlich, so einen Bass komplett neu zu bundieren? Lieber komplett einem Fachmann überlassen, oder kann man das als Leie mit handwerklichem Geschick auch noch hinkriegen?

 

[PrazzBass]

aber bei den älteren warwicks sieht man das gold nichtmehr, denn das messing läuft ja mit der zeit in verschiedensten farben an, oder?

 

[cinder]

hm....aber irgendwie müssten da ja ALLE Bundstäbchen leiden, schließlich schlägt die Saite ja sobald eine Einkerbung, oder Eindellung beim Bundstäbchen da ist auf das nächste Bundstäbchen auf...usw. [][] .....oder denk ich da falsch?

 

[Boebl]

Zitat:Original erstellt von: PrazzBass

aber bei den älteren warwicks sieht man das gold nichtmehr, denn das messing läuft ja mit der zeit in verschiedensten farben an, oder?

gute Frage - ich hab bemerkt, dass bei vielen offensichtlich silbernen Bünden zum Teil auch nur der Blitz vom Foto schuld war.
Ansonsten weiß ich echt nicht, ob da über die Jahre eine Farbveränderung auftritt - ich kann nur noch dazu sagen, dass das "Messing" eben eigentlich kein "Messing" ist sondern eine ganz(?) andere Legierung die halt auch so heißt.

 

[Fips_neu_13758]

Also bei dem alten Warwick, den ich mal bei einer Musicalproduktion gespielt habe (ein Fortress von 1996 glaub ich) war es schon noch deutlich zu erkennen, dass es sich um irgendwas goldenes handelt.

Was Boebl schreibt klingt sehr plausibel. Es kann sich nicht um eine gewoehnliche Messing-Legierung handeln, denn 1) ist Messing ja selbst schon eine Legierung und keine Element und 2) weiss jeder, der sich mal mit Modellbau beschaeftigt hat, das Messing sehr weich ist und sich sofort abnutzen muesste.

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: Boebl

Zitat:Original erstellt von: PrazzBass

aber bei den älteren warwicks sieht man das gold nichtmehr, denn das messing läuft ja mit der zeit in verschiedensten farben an, oder?

Ansonsten weiß ich echt nicht, ob da über die Jahre eine Farbveränderung auftritt - ich kann nur noch dazu sagen, dass das "Messing" eben eigentlich kein "Messing" ist sondern eine ganz(?) andere Legierung die halt auch so heißt.

Richtig! Das sog. Glockenmessing ist eigentlich eine Cu-Sn-Legierung wohingegen "Messing" eigentlich eine Cu-Zn-Legierung impliziert.

Ich meine mich zu erinnern aus der Werkstoffkunde-Vorlesung dass Glockenbronze (bzw. Glockenmessing) einen Zinn-Anteil von ca. 20-25% hat der Rest ist zum allergrößten Teil Cu (daher auch die andere Farbe) und in kleinsten Mengen noch Al, Pb, Mn oder Be.

Zur Korrosion könnte ich jetzt auch nix sagen... []

 

[cinder]

mir ist gerade aufgefallen, dass diese Kratzer (oder dellen,..was auch immer...) auf allen Bundstäbchen sind, auch wenn sie beim letzten eeeetwas mehr vorhanden sind.........heißt das jetzt, dass diese Rückstände vom "normalen" Spielen kommen, also weil die Saite auf die draufgedrückt wird?

 

[Fips_neu_13758]

Ja. Wo gehobelt wird fallen Spaene...

 

[cinder]

naja......ich weiß ja nicht wie das bei anderen Bässen ist, aber nach einem Jahr Kratzer, bzw. minimale Eindellungen, find ich nicht so schlimm