Sehr guter Bühnensound vs. beschissener PA-Sound

[Slapman]

Wie Du schon sagst, mit einer Anlage im 4-stelligen Bereich kannst Du auch am DI ein Signal abliefern, welches sich grundsätzlich hervorragend weiterverarbeiten lässt.

Mit allem, was Du mehr an Zeit und Geld investierst, erreichst Du nur, dass Du Dir selber nicht vorwerfen kannst, dass es an Dir liegt. Schlechte Laune und 'nen schlechten Sound hast Du dann aber trotzdem

Klar macht es Spaß, sich damit zu befassen, und notgedrungen wird dann auch investiert. Aber dann trotzdem nicht so eng sehen und Spaß am Gig und der Musik haben. Das andere hast Du dann eh nicht mehr in der Hand...

Naja, so ganz ist es ja nicht. 1) Ich habe trotzdem Spaß weil ich einen guten Sound zumindest auf der Bühne habe und 2) Ich da auch drüber stehen kann mit der Gewissheit, dass ein Techniker womöglich mein gutes Signal nicht weiterverarbeiten kann. Ich bin da sehr entspannt, mache auch Musik weil ich Spaß dran habe. Sonst würde ich was verkehrt machen. Aber ggf lässt sich der Bühnensound optimieren oder ähnliches, das wollte ich mit dem Threat erreichen und ein paar Tipps habe ich auch mitgenommen. Ab und an bin auch ich gleichzeitig der Mixer, aber von der Bühne weg. Sehr sehr sehr schwierig..... Geb mir aber Mühe

Aktuell spiele ich als Aushilfe in einer Oldie-Formation in einem Club für zwei Wochen. Equipment wird alles gestellt inkl Bass. Schätzungsweise 500€ Gesamtwert (aktuell) des Bass-Equipments. Aber was ich da ein Sound rausholen kann, hätte ich nicht erwartet. Ergo, es liegt nicht immer am Equipment.

 

[Gast60969]

Ergo, es liegt nicht immer am Equipment.

Doch, doch oder willst Du erreichen, dass ich frustriert mein ganzes Equipment verkaufe?

 

[Slapman]

Doch, doch oder willst Du erreichen, dass ich frustriert mein ganzes Equipment verkaufe?

Deswegen "schrub" ich ja auch "... Nicht immer..."

 

[Slapman]

P.S. Ich würde trotz der ganzen Diskussion nicht mein Equipment verkaufen. Letztlich möchte ich auch selbst Spaß haben und das habe ich neben der Musik als solches auch am Equipment.

 

[big_thomas]

naja, wenn ich das jetzt mal so lese, dann geht die Meinung ja dahin, die Bühne über Monitor/InEar laufen zu lassen und den Rest nach vorne über die PA.
Sprich Gitten über KemperAXEIIProxyzR2D2 dischidalgedöhns, Bass über DI..Drums ja, die olle Kamelle ist immer noch laut und sollte weitestgehend von der PA über tönt werden.
Ich meine, wie oft steht bei den richtig großen Acts, der eigentliche Amp (kleiner Kombo mit 1x12" und Mic dran) hinter der Bühne und vorne stehen Wände voll ZEug als Deko?

 

[Rossie Schroeder]

Nachdem wir uns sehr gemaßregelt haben ist unser PA Sound deutlich unkomplizierter und damit leichter zu verarbeiten und damit bässer geworden. Wir halten uns an folgende paar Punkte:
1. Shyt in shit out
Jeder gibt ein amtliches Signal ab
2. Nicht der einzelne muß geil klingen, sondern die Band.
Wenn man keinen guten Golem hat muß man selber für Frequenzplatz Sorgen ( Keyboarder und Bassmann machen keinen Wettbewerb untenrum bässer klingt). Beib der Kick und Bass wird es schon schwerer . Also guter besser guter Golem.
3. Bühnenlautstärke
Weniger ist mehr.
Je lauter die Wahnsinnigen sind desto mehr Müll ist auf jedem Mike. Geil ist z.B. die Drums noch volles Brett auf den Vocalmikes zu haben ( und damit auch noch signallaufzeiten, wenn mann unmittelbar beim Drummer steht und ihn einmal Original höhrt und einmal über in IEM.
Wenn sich die Kick mit dem Bass beisst
Der Monitor Sound sollte zudem nicht lauter als sie PA sein
4. Einzelsound nicht mit seinem Sound im Bandgefüge vergleiche .
Nicht jeder Sound der Einzeln geil ist funktioniert im Bandmix ( nicht wirklich neu die Erkenntnis .

Ich hab die Erfahrung gemacht, je kleiner die Bühne/ Location, desto größer die Probleme.

Man muß halt einen Kompromiss zwischen guten Sound für sich und damit Spass auf der Bühne und gutem PA Sound finden.

Dafür brauchst kein Mördergear.......shyce hab ich das grad geschrieben Gas, Gas, Gas...

 

[zeppo3000]

Was hier noch gar nicht erwähnt wurde: eine tight spielende Band klingt immer besser als eine mit Timingproblemen. Speziell Bass und Drums funktionieren immer zusammen; wenn der Basser sich gut auf die Bassdrum setzt, schiebt das automatisch viel mehr. Einen untighten Basser wird der Toni auch nicht in den Vordergrund schieben, egal wie Alembic sein Sound ist. Wenn der Bass trägt, kann man ihn sehr weit aufreissen, ohne dass der Gesamtsound darunter leidet.

 

[tiefesB]

schwer und schmerzhaft schluckend - das ist wohl die harte Wahrheit

 

[lordbasstard]

willst du etwa sagen üben bringt mehr als kaufen? lü-gen-for-um! lü-gen-for-um!

 

[Mudskipper]

Ich hab die Erfahrung gemacht, je kleiner die Bühne/ Location, desto größer die Probleme.

Witzig, bei mir genau umgekehrt.
Kleine Location - alles von der PA nehmen ausser Gesang, Keys wenn da uns ein bisschen Kickdrum und den Rest mit den eigenen Amps beschallen - hat immer die besten Kritiken zum Sound gegeben - egal ob Funk, Acidjazz, Rock oder Elektro.

 

[alice d.]

naja, wenn ich das jetzt mal so lese, dann geht die Meinung ja dahin, die Bühne über Monitor/InEar laufen zu lassen und den Rest nach vorne über die PA.
Sprich Gitten über KemperAXEIIProxyzR2D2 dischidalgedöhns, Bass über DI.

klares nein. aber wenn man scheiße klingen will kann man das schon so machen.

 

[Tomfisch]

Seitdem ich direkt beim Drummer stehe, Inear spiele, meine Bassanlage den Drummer so laut wie nötig beschallt, dass er mich nicht mehr auf seinen Sidefills zusätzlich drauf haben muss, ist unsere Bühnenlautstärke leiser und der Sound viel transparenter geworden. Der FOH hat nun sehr viel mehr Spielraum, den Bassound zu formen. Wenn nun der FOH was taugt und die gleiche Disziplin bei den Mitmusikern herrscht, steht einem guten Sound schon mal viel weniger im Wege. Ich wurde jedenfalls mehrfach vom Publikum angesprochen, dass der Sound von Bass und Drums auf einmal viel besser geworden sei.
Ja - ne dicke Anlage im Rücken macht einen Riesenspaß (ich hatte jahrelang ein 8x12er Marshall-Stack im Rücken). Aber das Publikum soll auch den Spaß teilen können und die zahlen dann ja auch Kohle für den Eintritt. Außerdem habe ich mit Inear tatsächlich auch Spaß und einen fetten Sound im Ohr, gehe aber nach dem Gig ohne Ohrpfeifen ins Bett.

 

[franzmann]

letztes wochenende ist mir bei der pa des party-dj auf der hochzeit was interessantes aufgefallen: die modernen sachen kamen recht gut rüber, aber als ich mir ein paar oldies gewünscht habe, klang das eher kacke. am eq hat der kerl natürlich nichts verändert... aber so eierlos hab ich die temptations noch nie gehört!

Habe gestern das gleiche erlebt. Die tiefen Mitten haben kein Druck, und darunter wummert es. Die Musik, die für kleine Anlagen mit Subwoofer abgestimmt wurde (wie sie heute in jedem Auto oder Kinderzimmer zu finden sind) klingt vernünftig, aber ältere Sachen klingen leider schwach.

Den Tiefmitten loch habe ich auf einige Anlagen beobachtet, und es lässt sich oft nicht wirklich über EQ regeln. Ich sehe in de PAs für kleinere Open Airs auch eine deutliche Tendenz zu 2 Subwoofer und 1 Top pro Seite, ich denke aber dass 1 Sub und 2 Tops besser wäre.

 

[lazarus_04]

Dieses Tiefmittenloch nervt total! Das schlimme ist, viel jüngere Mischer mischen inzwischen auch so. Das ist dann doppelt nervig. Und dann bekommt man noch gesagt der Bass wummert. "Was wummert? Auf meiner Anlage wummert nix, das ist deine PA!"

 

[alice d.]

Der FOH hat nun sehr viel mehr Spielraum, den Bassound zu formen.

will ich das???

Dieses Tiefmittenloch nervt total! Das schlimme ist, viel jüngere Mischer mischen inzwischen auch so. Das ist dann doppelt nervig. Und dann bekommt man noch gesagt der Bass wummert. "Was wummert? Auf meiner Anlage wummert nix, das ist deine PA!"

meine beobachtung war also gar nicht so verkehrt. und wieder mal fragt man sich, welchen sinn es hat einen tollen sound aus bass und anlage zusammenzubasteln, wenn am ende irgendein kackmischer und seine kackanlage da einen kacksound draus machen. die freiheitsgrade des golems sind doch tatsächlich unendlich. selten kommt mal einer an und fragt wie man klingen will, selten ist der soundcheck für den bass mehr als ein mal die e-saite anschlagen (egal wie groß das effektboard ist was man sich vor die füße zimmert), oft kommt der golem mit einer di-box an die er gerne vor den amp knallen möchte...

 

[Tomfisch]

will ich das???

Wenn Du das Glück hast, einen guten FOH zu haben, der seine Anlage und die Technik im Griff hat: ja!

 

[schubi_neu_38615]

Als erstes vielleicht mal eine provokante These. Ich habe es häufig erlebt, daß Mischer als Musiker versagt haben (oder nie welche waren) und um in der Szene zu bleiben hinterm Mischpult gelandet sind. Viele von denen können nicht wirklich selektiv hören und mischen ein bißchen nach Gefühl. So hört es sich dann auch an.

Tia, das Problem liegt vermutlich daran, dass beim FOH am liebsten gespart wird. Ein guter FOH Mensch kostet Geld, dass ein Veranstalter vermutlich nichtmal für die Band übrig hat ...

Guter Sound kostet Geld.

Ebend. Ich kenne verdammt gute FOHs, nur ... die kosten halt entsprechend.

Jau. Ich beahaupte, dass Metalcore aus rein physikalischen Gründen nicht gut klingen kann.

Blödsinn! Das Problem ist, dass viele Amateur-Bands in diesem Genre irgendwelche Kiddies sind, die keine Ahnung haben, wie sie ihren Bandsound auf die Kette kriegen können ...

Was speziell beim Bass dazu kommt, ist das oftmals die Bassisten am Amp die brutalste Badewanne fahren (Bässe und Höchen volle Kanne, Mitten voll weg) und dann beim aktiven Bass alle Regler voll auf, gepaart mit lautem Bühnensound wird jeder Mischer quasi machtlos zu verhindern das es vorne raus brummt und klackert!

Siehe oben. Brutale Badewanne hat noch niemanden weiter gebracht. Hatte vor Jahren mal einen Gig mit einer Punk/Core Band, wo die Bassistin aufm EQ einen fett grinsenden Smiley hatte ... solo klang das ultra-fett, aber sobald die Band einsetzte, war vom Bass nichts mehr zu hören (und mit nichts meine ich nichts! Nada! Gar nichts! Tot!)

ich glaube, man sollte mischern sehr genau kommunizieren, wie man als band klingen will.

Genau, wenn man sich gegenseitig mit Respekt behandelt und einander zuhört, wird das auch was mit dem Sound

naja, wenn ich das jetzt mal so lese, dann geht die Meinung ja dahin, die Bühne über Monitor/InEar laufen zu lassen und den Rest nach vorne über die PA.
Sprich Gitten über KemperAXEIIProxyzR2D2 dischidalgedöhns, Bass über DI..Drums ja, die olle Kamelle ist immer noch laut und sollte weitestgehend von der PA über tönt werden.
Ich meine, wie oft steht bei den richtig großen Acts, der eigentliche Amp (kleiner Kombo mit 1x12" und Mic dran) hinter der Bühne und vorne stehen Wände voll ZEug als Deko?

Ne, die großen Acts haben beides, fettes Stack im Rücken fürs Feeling und IEM. Deren Bühnen sind aber auch groß genug für die fetten Stacks ...

oft kommt der golem mit einer di-box an die er gerne vor den amp knallen möchte...

Genau, und dem sag ich dann: "da ist meine DI Box und jetzt geh weg mit deinem Spielzeug"

 

[basslife]

Also ich sorge immer dafür, dass sowohl meine Boxen als auch der FoH Mischer immer das Optimum von mir bekommen.
Also für den FoH ein gut eingestellter und gut klingender Bass und eine gute DI. Was er aus dem Signal macht ist sein Job. Zusätzlich versuche ich den Bühnensound ausgewogen und nicht zu laut zu gestallten. Das kann auch dazu führen, dass ich meine Bassbox quer zur Bühne stelle, quasi als Sidefill. Da ich gerne auch auf der Bühne wandern gehe habe ich so einen relativ gleichmäßigen Basssound auf der ganzen Bühne. Auch die Gitarristen sorgen meistens dafür, dass ihre Boxen nicht nur ihre Waden beschallen, sondern in einer passenden Höhe aufgestelt werden. Die Jungs kennen sich auch, genau wie ich, mit dem EQ an ihren Amps aus.
Nicht selten hat uns der FoH auch schon gesagt, dass wir die Amps ruhig lauter machen können

Wenn man sich etwas mit der Materie der Frequenzen und der EQs auseinandersetzt, kann man auch mit einem lauten Rockdrummer einen guten und nicht zu lauten Bühnensound fahren. Die Einstellung:" Ich höre mich nicht, ich mach mich mal lauter." geht oft nach hinten los!
Ein guter Sound, der einem auf Dauer nicht das Gehör wegschießt fängt schon im Proberaum an!

 

[cellkirk74]

Ich habe das Gefühl, daß früher der Sound besser war und seitdem die 18"er Bässe als Subs da sind, ist es deutlich schlechter geworden.

ja, und line arrays von der Decke runter machen das auch nicht besser als 2 klassische Türme rechts und links.

 

[schubi_neu_38615]

Ein guter Sound, der einem auf Dauer nicht das Gehör wegschießt fängt schon im Proberaum an!

Stimmt ... aber ich bleibe bei meiner Einstellung: Sobald ein Drummer Sticks in der Hand hat, habe ich Stöpsel im Ohr.