Sechsaiter der klingt wie ein guter Fender Jazz Bass....

[triple b]

Xotic Xj1T

Hab ich, als 5saiter.
Klingt passiv ziemlich fenderig, und vor allen Dingen ziemlich geil, ist allerdings auch eine Esche/Ahorn Kombi. Darum

müsste man erstmal klären, wie ein guter Jazz Bass klingt

Das ist auch noch relevant. Mein 4Saiter Fender mit Erle/Palisander und Klopmanns klingt, logo, anders.
Aber ich hatte mal einen Esche Japan Fender, dem der Xotic nahekommt. Letzterer ist halt nicht so rüpelig.
Ob´s nur am fetteren Hals liegt? Der Japan hatte schon eher nen Besenstil, darum musste der auch gehen.

 

[Basspekoe]

Wenn man einen 6-Saiter sucht, der nach Fender JazzBass klingt und sich unter den Edelbässen unsieht, dann kann das auch nicht funktionieren.

Ein 4-Saiter (oder auch 5-Saiter) JazzBass ist nunmal eine billige Konstruktion mit haufenweise Verbesserungspotential. Billige Blechwinkel, die nicht sehr feste Halsverbindung, die dünne wabbelige Hals mit liegenden oder halbliegenden Jahresringen, die billigen PUs, die einfache verlustreiche Elektronikausstattung, usw... das alles prägt den Ton durch haufenweise Verluste, die aber eben DEN Ton ausmachen.
Kaufe ich mir einen Edelbass, der viele Detailvetbessereungen hat und insgesamt sehr viel steifer gebaut ist, dann brauche ich definitiv keinen Oldschool-JazzBass-Ton erwarten.

Fast alle 6-Saiter sind auf klare Tonwiedergabe und ein breites Frequenz-Spektrum ausgelegt, was auch irgendwie Sinn macht. Mir fällt auch kein guter Grund ein, einen 6-Saiter wie einen rüpeligen und oft schwammigen Vintagebass klingen zu lassen...

Möchte man den JazzBass-Ton am 6-Saiter, müsste man drauf achten, das die Konstruktion eben auch dessen Merkmale aufweist, nicht nur die Pickup-Positionen.
Eine leichte/dünnere Brücke, ultraleichte Mechaniken(weniger Masse am Kopf), usw können zusätzlich weiter helfen.

Bei mir sind (fast) alle Jazzbässe durch Yamaha TRB-6JP/TRB6 6-Saiter ersetzt worden. Die klingen zwar nicht genau wie ein JazzBass, aber m.M. 1000mal besser, sitzen besser im Mix und sind trotzdem besser heraushörbar. Der Ton kommt einem edlen gut abgemischten JazzBass nahe und kann auf Wunsch auch aggressiv aber klar/definiert losrüpeln, wie es ein JazzBassnicht hinbekommt.... Aber ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Mein bester JazzBass ist so umgebaut, das er dem Ton näher kommt, also eher umgekehrt: der JazzBass versucht nach TRB-6JP zu klingen...
Geschmackssache halt, wie immer...

 

[TR3]

Ich werde mich mal klug machen. Danke. Und stimmt, Andi Kristall ist nicht weit weg.

Mein Home 6 vom Andi klingt tendenziell so wie ein guter Jazzbass aus dem Fender Customshop gerne klingen würde... meinte Paulito mal.
Also ist es durchaus niccht verkehrt sich von Andi diesbezüglich mal beraten zu lassen.

 

[Gast79265]

Als bekennender Sixstringverrücker ein paar unmaßgebliche Anmerkungen.

Irgendwie scheint es einfach so zu sein, dass ich auf diesen Sound fixiert bin. Mit dem Alter wird man wohl starrsinnig.

Nee, man mag halt, was man kennt. Und wer nur Grünkohl kocht und isst, der mag auch nur Grünkohl.

So ein breiter Hals hat doch ein gänzlich anderes Schwingungsverhalten wie ein JB.

Bingo. Die Zauberworte sind Attack und Kompression. Was in den ersten 1/10tel Sekunden passiert, das prägt unsere Wahrnehmung. Sustain ist (echt jetzt) überbewertet.

Wie baut sich der Ton auf, wie schwingt sich das Instrument vom chaotischen Anschlag zu einem sauberen Ton ein?
Wieviel Dynamik lässt die Konstruktion zu? Wie laut kann der Anschlag sein, bevor die Konstruktion "dicht macht"?

Der Hals spielt eine zentrale Rolle.
Breiter = steifer.

mal einen 6 Saiter mit extrem leichten Hölzern für die Halskonstruktion gebaut. Hatte das Ding mal in der Hand und soweit mich meine Erinnerung nicht trügt, ist die Rechnung ganz gut aufgegangen.

The proof is in the pudding.

es ist auch und vielleicht vor allem eine PicUp/Elektronik Frage

Eher nicht. Die Elektronik hat nur Auswirkungen auf Attack und Kompression, wenn sie ziemlich mies ist.

der Grooveline

Habe ich noch nicht in Fingern gehabt. Der Wengehals läßt aber auf ein viel gleichmäßigeres Verhalten vermuten als beim Jazz Bass.

Ein 4-Saiter (oder auch 5-Saiter) JazzBass ist nunmal eine billige Konstruktion

Ebend. Und "billig" kriegste nur unter großen Mühen mit "teuer" simuliert.

Das Ding ist nicht, dass Pee und Jazz per se geil klingen, sondern dass deren Sounds auf so vielen Aufnahen sind, die wie als Hörer innigst lieben.
Das wollen wir simulieren.

Mir fällt auch kein guter Grund ein, einen 6-Saiter wie einen rüpeligen und oft schwammigen Vintagebass klingen zu lassen

Mir schon.
Sound und Griffbrettgeometrie sind zwei verschiedene Dinge.

4 Saiten

• limitieren dich im lagenbezogenen Spiel.
• Zwingen dich, unterschiedliche Griffpattern zu benutzen, je nachdem wo du gerade auf dem Hals unterwegs bist
• Sind beim E unten am Ende.
• Und 3 Oktaven plus ein bißchen weiter oben am Ende.
• Erlauben gitarrenartiges Akkordspiel nur sehr weit oben, wo es dann eng wird.

6-Saiter lösen diese Probleme (und bringen neue mit sich).

Das hat alles nichts mit Sound zu tun.

 

[Basspekoe]

Das Ding ist nicht, dass Pee und Jazz per se geil klingen, sondern dass deren Sounds auf so vielen Aufnahen sind, die wie als Hörer innigst lieben.
Das wollen wir simulieren

100% richtig. Deshalb steht auch in fast jedem Studio ein P und ein JJ rum, da man diesen Sound kennt und weiß, wie der im Mix zu platzieren ist.

Mir schon.
Sound und Griffbrettgeometrie sind zwei verschiedene Dinge.

4 Saiten

• limitieren dich im lagenbezogenen Spiel.
• Zwingen dich, unterschiedliche Griffpattern zu benutzen, je nachdem wo du gerade auf dem Hals unterwegs bist
• Sind beim E unten am Ende.
• Und 3 Oktaven plus ein bißchen weiter oben am Ende.
• Erlauben gitarrenartiges Akkordspiel nur sehr weit oben, wo es dann eng wird.

6-Saiter lösen diese Probleme (und bringen neue mit sich).

Das hat alles nichts mit Sound zu tun.

Ich spiele ja Edel-6-Saiter und 4-Saiter-JJ.
Wenn ich Akkordspiel oder ähnlich frickeliges machen möchte, liefert der JJ nicht den passenden transparenten Ton, das machen die 6-Saiter 100mal besser.
Wenn ich aber einen typischen (Vintage)J-Sound möchte, dann ist der JJ top. Da verzichte ich ggf auch mal auf die H-Saite. Obwohl ich schon 5-Saiter JJ hatte, die einen 100% guten (Vintage)J-Sound lieferten.
Wobei da der Edel-6-Saiter ebenfalls ganz gut überzeugen kann, wenn er auch moderner klingt. Aber im Bandmix kommt das gut und ich kann im Alltag eher auf den Oldschool-JJ verzichten, als auf den Edel-6-Saiter.

Deswegen leuchtet mir das auch nicht wirklich ein, einen 6-Saiter unbedingt nach VintageSound klingen zu lassen. Was nutzen einem Akkorde oder Frickelkram, wenn es schwieriger wird, es raushören zu können... Anders herum ist es einfacher, den Ton passend zu bekommen.

Aber das ist nur meine Meinung, bzw Einstellung. Das wird sicher jeder für sich selbst am besten Bewerten können.
Außerdem hängt das natürlich auch immer mit dem Verwendungszweck zusammen, den ich vielleicht noch nicht hatte, wo es anders gewesen wäre...

Was ich aber definitiv sehe, das es in Sachen Attack und Ton mittlerweile so viele verschiedene Modelle und Bauweisen gibt, das das kein Kriterium mehr sein kann. Meine 6-Saiter knallen meine 4-Saiter in Sachen Attack komplett weg. Und einer der 4-Saiter hat einen dermaßen dichten komprimierten Ton und Sustain, da kommen die 6-Saiter nicht mehr mit. Alles ist möglich, man mus nur wissen was man sucht und wo man es findet... Modetrends sind allerdings oft kein guter Ratgeber...

 

[Gast79265]

Modetrends sind allerdings oft kein guter Ratgeber...