Sandberg mit Pickups "beleben"?

[ErikSchaf]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, aber scheinbar ist das Thema noch nicht behandelt worden. Sonst sorry.
Seit 15 Jahren spiele ich einen Sandberg Bullet 5 Saiter, mit einem Singlecoil am Hals und Humbucker am Steg. Beides Delanos passiv/aktiv.
Ich liebe die tolle Verarbeitung am Sandberg und das Handling, nur der Sound wird mir jetzt allmählich etwas fad. Vor allem der Halspickup ist kaum noch in Gebrauch.
Ich spiel auch andere Sachen als früher, wo mir der neutrale Sound extrem gefallen hat. Aber wenn ich Blues spielen will, ist das ziemlich tot.

Ich überlege jetzt, mir einen gebrauchten California 4-Saiter mit PJ-Bestückung zu kaufen und diesen mit Fender Yosemites oder ähnlichem umzurüsten. Nur passive Elektronik, ich will ganz was anderes.
Alternativ wäre ein Fender USA mit PJ die Idee. Ich habe aber eine Fender US Strat die doppelt soviel kostete wie mein Sandberg Bass und Verabeitungspfuschereien hatte wie eine 500 Euro Chinaklampfe. Sie klingt halt leider unglaublich geil.
Von der Qualität her hätt ich schon lieber Sandberg. Ich mag es, wenn ein Instrument einfach 15 Jahre ohne Service funktioniert.

Die Frage ist jetzt die:
Krieg ich mit den richtigen Pickups einen lebendig-knurrigen Sound aus einem Sandberg California oder wird das immer ganz anders als ein Fender klingen? Brücke und Halsbefestigung sind halt schon sehr unterschiedlich.
Hat da wer Erfahrungen?

Danke und LG
Erik

 

[Gast74465]

Hi Eric,
ich hatte meinen Sandberg VS4 mit passiven "Vintage-sound" PUs bestückt und ich muss sagen, er klang so nach Fender "Pretzl", dass es mir schon zuviel war. Echt jetzt, ich fand den Sound einfach nur mittig und knorzig ohne den fetten Schub von unten....
Für mich also ein klares JA, die PUs machen dein Ding fenderig..

Disclaimer: Gleich werden hier die Spezies auftauchen und dir sagen, dass du
a) das falsche Bodyholz hast
b) die falsche Kopfplattenform
c) das falsche Shaping
d) die falschen Pickguard-Schrauben
.
.
.
z) das falsche Mindset hast, um ever aus dem seelenlosen Sandberg Holz einen wahren gralsgleichen Fendersound zu entlocken
Du magst die Argumente lesen und selbst entscheiden, ob es für dich zutrifft

 

[ErikSchaf]

Hi Katadaster,

ich bin mit ziemlichen Schweinsohren gesegnet. Also den Unterschied zwischen Ahorn-Griffbrett und Palisander Griffbrett beim ansonsten selben Modell hör ich z.B. grade noch. Zwischen Palisander und Ebenholz fallt mir aber klanglich kein Unterschied mehr auf. Also keiner, den ich nicht mit den Fingern auch hinbekomme. (Placebo lässt grüßen).
Das ist auch wurscht, weil ich mich in keine Studios verirre und sowohl Cover-Bandkollegen als auch 99,9% vom Publikum nicht besser hören als ich.
Da ich, aufgrund der dem Preis nicht angemessenen Verarbeitung, absolut keinen Fender-Fetisch habe, denke ich, dass so ein Umbau für meine Ansprüche genau passen könnte. Dann hätt ich zum fetten 5 Saiter "Sumpfbass" einen knorzigen 4 Saiter in derselben Qualität.
Danke also für deine Erfahrung!

 

[Mudskipper]

Fender Yosemites

Gerade die klingen eher brav und rund, nix mit Knorz.

 

[ErikSchaf]

Gerade die klingen eher brav und rund, nix mit Knorz.

Ja, die Yosemites will ich am Hals, an der Bridge will ich was knorzig-knurriges. Dem Bösen wegen.

 

[Havingan]

Hi ErikSchaf.

habe die Tage den VS4 passiv mit Erlebody, Gotoh-Brücke und RW-Griffbrett (sh. Bild) einem Bassicer abgekauft und bei ihm den VS4-Sound mit 4 Original-Prezis unterschiedlicher Baujahre und unterschiedlicher Griffbretter verglichen.
Meine Ohren sagten mir beim Vergleichen, daß der VS4 absolut mithalten kann und einen wirklich guten Prezisound liefert. Die Prezis untereinander haben aber auch nicht gleich geklungen, da hatte jeder seinen speziellen Preziklang. Achja der PU beim VS4 ist ein Sandberg Split-Coil und kein Delano o.ä.

 

[Havingan]

Hi ErikSchaf,

meine Wenigkeit noch einmal, wegen Herzlich Willkommen hier bei Bassic und uns Bekloppten

 

[ErikSchaf]

Hi ErikSchaf,

meine Wenigkeit noch einmal, wegen Herzlich Willkommen hier bei Bassic und uns Bekloppten

oh vielen Dank. Eigentlich bin ich ja hier, weil ich hoffe hier die Frau fürs Leben zu finden.

 

[der Franzos]

oh vielen Dank. Eigentlich bin ich ja hier, weil ich hoffe hier die Frau fürs Leben zu finden.

das könnte passieren, doch wollen wir danach keine Beschwerden hören, von wegen die Frau mumpft oder das relic-Finish gefällt nicht mehr......

 

[ErikSchaf]

Hi ErikSchaf.

habe die Tage den VS4 passiv mit Erlebody, Gotoh-Brücke und RW-Griffbrett (sh. Bild) einem Bassicer abgekauft und bei ihm den VS4-Sound mit 4 Original-Prezis unterschiedlicher Baujahre und unterschiedlicher Griffbretter verglichen.
Meine Ohren sagten mir beim Vergleichen, daß der VS4 absolut mithalten kann und einen wirklich guten Prezisound liefert. Die Prezis untereinander haben aber auch nicht gleich geklungen, da hatte jeder seinen speziellen Preziklang. Achja der PU beim VS4 ist ein Sandberg Split-Coil und kein Delano o.ä.

Gut, das klingt motivierend. Dann wird's wohl wieder die favorisierte Marke und ich werde eben den Lötkolben hervorkramen müssen.
Die Sandberg Bässe werden ja fast einhellig als kühl, neutral, steril etc. charakterisiert. Ich denke aber, sowas liegt vorrangig an den Delanos und der aktiven Schaltung. Und das ist nichts Schlechtes, je nachdem was man spielen will.
Normalerweise bestimmen den Sound zu 90% Halsmaterial, Pickups und Bodyholz, da kann jetzt nicht soviel schiefgehen, wenn ich auf eine Ahornhals-Erlebody-Kombination einen passiven Fender-PU montiere.
Details wie Brücke und Halsübergang sind dann eher für Attack und Sustain verantwortlich.

 

[Chuck]

Obacht wenn sie Linde heißt

 

[Realdeal]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, aber scheinbar ist das Thema noch nicht behandelt worden. Sonst sorry.
Seit 15 Jahren spiele ich einen Sandberg Bullet 5 Saiter, mit einem Singlecoil am Hals und Humbucker am Steg. Beides Delanos passiv/aktiv.
Ich liebe die tolle Verarbeitung am Sandberg und das Handling, nur der Sound wird mir jetzt allmählich etwas fad. Vor allem der Halspickup ist kaum noch in Gebrauch.
Ich spiel auch andere Sachen als früher, wo mir der neutrale Sound extrem gefallen hat. Aber wenn ich Blues spielen will, ist das ziemlich tot.

Ich überlege jetzt, mir einen gebrauchten California 4-Saiter mit PJ-Bestückung zu kaufen und diesen mit Fender Yosemites oder ähnlichem umzurüsten. Nur passive Elektronik, ich will ganz was anderes.
Alternativ wäre ein Fender USA mit PJ die Idee. Ich habe aber eine Fender US Strat die doppelt soviel kostete wie mein Sandberg Bass und Verabeitungspfuschereien hatte wie eine 500 Euro Chinaklampfe. Sie klingt halt leider unglaublich geil.
Von der Qualität her hätt ich schon lieber Sandberg. Ich mag es, wenn ein Instrument einfach 15 Jahre ohne Service funktioniert.

Die Frage ist jetzt die:
Krieg ich mit den richtigen Pickups einen lebendig-knurrigen Sound aus einem Sandberg California oder wird das immer ganz anders als ein Fender klingen? Brücke und Halsbefestigung sind halt schon sehr unterschiedlich.
Hat da wer Erfahrungen?

Danke und LG
Erik

Ich habe meinen California VS aktiv in Passiv umgebastelt mit einem Tonerider Pickup drin. Was soll ich sagen: Es ist ein Sandberg, der wie meine Fender Prezis klingt!

 

[Havingan]

Die Sandberg Bässe werden ja fast einhellig als kühl, neutral, steril etc. charakterisiert. Ich denke aber, sowas liegt vorrangig an den Delanos und der aktiven Schaltung. Und das ist nichts Schlechtes, je nachdem was man spielen will.
Normalerweise bestimmen den Sound zu 90% Halsmaterial, Pickups und Bodyholz, da kann jetzt nicht soviel schiefgehen, wenn ich auf eine Ahornhals-Erlebody-Kombination einen passiven Fender-PU montiere.
Details wie Brücke und Halsübergang sind dann eher für Attack und Sustain verantwortlich.

Aus diesem Grund habe ich ausschließlich passive Sandberg-Bässe (TM2SL u. VS4), aber es ist auch Geschmackssache. Habe letzte Woche z.B. auf einem sehr tollen aktiven Sandberg TT eines Bassicers spielen dürfen, ein Traumbass hinsichtlich Bespielbarkeit und Sound.

 

[Realdeal]

Die Sandberg Bässe werden ja fast einhellig als kühl, neutral, steril etc. charakterisiert.

Man muss da bisschen aufpassen. Die California II Modelle haben eine ander aktive Elektronik als die alten und die klingt ganz anders und nicht mehr so steril.

 

[TomW]

Erstmal herzlich willkommen bei Bassic, @ErikSchaf

Vor vielen Jahren stand ich vor dem selben Problem wie Du jetzt, habe daraufhin meinen Sandberg VM4 mit zwei von Bassculture gewickelten Pickups in Richtung Vintage-Sound getrimmt ... mein Fehler war allerdings rückblickend, dass ich die Elektronik nicht auf passiv umgerüstet habe .... dennoch klang der Sandberg deutlich anders, also deutlich in Richtung Fender ....



Den Grundton der Sandberg-Bässe würde ich nicht unbedingt als "kühl", sondern als "neutral" bezeichnen (und er entsteht sicherlich aus einer Kombi von Delano-PUs und dem Sandberg-Preamp) .... das ist m.E. eigentlich eine gute Basis, um mit ein paar Effektpedalen den Sound in die gewünschte Richtung zu bringen ...

Wenn's denn dann doch andere Tonabnehmer sein sollen, wäre für mich das Yoshemite-Set nicht unbedingt erste Wahl (hatte ich mal in einem Fender Performer PJ) ... außer man möchte einen etwas tiefmittigen wuchtigen Sound .... Alternativen fallen mir aber momentan nicht ein ....

 

[cfortner]

Ich kann nur empfehlen, mal bei z. B. Bassculture anzufragen und Deine Soundvorstellungen zu schildern. Christoph berät sehr gut und die PU sind erschwinglich und 1a!

Ich habe meinen Yamaba BB415 gepimpt, erste Sahne! Klasse Precisound mit dem Hals-PU, dank Humbucker mit Klingenmagnet am Hals vielseitig und nebengeräuscharm!

Häussel ist genauso gut, es gibt noch mehr gute PU-Hersteller. Mein HB MM 5 HH hat Häussel bekommen, ebenfalls allerbest!

 

[ErikSchaf]

Erstmal herzlich willkommen bei Bassic, @ErikSchaf

Vor vielen Jahren stand ich vor dem selben Problem wie Du jetzt, habe daraufhin meinen Sandberg VM4 mit zwei von Bassculture gewickelten Pickups in Richtung Vintage-Sound getrimmt ... mein Fehler war allerdings rückblickend, dass ich die Elektronik nicht auf passiv umgerüstet habe .... dennoch klang der Sandberg deutlich anders, also deutlich in Richtung Fender ....

Anhang anzeigen 640494

Den Grundton der Sandberg-Bässe würde ich nicht unbedingt als "kühl", sondern als "neutral" bezeichnen (und er entsteht sicherlich aus einer Kombi von Delano-PUs und dem Sandberg-Preamp) .... das ist m.E. eigentlich eine gute Basis, um mit ein paar Effektpedalen den Sound in die gewünschte Richtung zu bringen ...

Wenn's denn dann doch andere Tonabnehmer sein sollen, wäre für mich das Yoshemite-Set nicht unbedingt erste Wahl (hatte ich mal in einem Fender Performer PJ) ... außer man möchte einen etwas tiefmittigen wuchtigen Sound .... Alternativen fallen mir aber momentan nicht ein ....

Dem Foto nach kann dir der Bass ja nicht kühl genug sein.
Aber es stimmt schon, ein neutraler Sound ist natürlich auch vielseitig formbar, da ist man mit einem "charakterstarken" Instrument eingeschränkt. Aber für neutral hab ich ja den Sandberg Bullet und jetzt will ich mal Charakter.

 

[ErikSchaf]

Ich kann nur empfehlen, mal bei z. B. Bassculture anzufragen und Deine Soundvorstellungen zu schildern. Christoph berät sehr gut und die PU sind erschwinglich und 1a!

Ich habe meinen Yamaba BB415 gepimpt, erste Sahne! Klasse Precisound mit dem Hals-PU, dank Humbucker mit Klingenmagnet am Hals vielseitig und nebengeräuscharm!

Häussel ist genauso gut, es gibt noch mehr gute PU-Hersteller. Mein HB MM 5 HH hat Häussel bekommen, ebenfalls allerbest!

Ja, Häussel hab ich auch schon überlegt. Werden etwas gehyped derzeit aber sie scheinen für meine Zwecke auch geeignet: Klang mehr mit den Fingern formen statt mit der Elektronik. Zumindest soweit man das über youtube-videos feststellen kann, sind sie recht dynamisch. Da ich das Klangpoti meist nur auf 0 oder 100 habe, überlege ich auch, stattdessen einen Drehschalter mit verschiedenen Kondis (C-Switch) einzubauen. Bassculture schau ich mir mal an.

 

[ErikSchaf]

Obacht wenn sie Linde heißt

Klar, Linde ist dann was anderes, da ist ein größerer Unterschied als zwischen Erle und Esche. Aber Linde verbauen sie nur in den Elektra-Teilen.

 

[Chuck]

Linde ist dann was anderes

Nebulöse Quellen auf bassic behaupten, daß Linde mumpft. Kurz: Das ist ein running gag hier.