Sandberg California JM-5 PUs für JB-Sound?

[bassscherbe]

Liebe Bassicer,

ich spiele einen Sandberg California JM-5 und bin damit eigentlich auch sehr zurfrieden. jedoch würde ich mir manchmal einen mehr JazzBass-ähnlicheren Sound wünschen. Momentan habe ich nämlich Delano-Pickups drin, die zwar sehr schön und fett aber doch tendenziell moderner klingen, auch durch die dicken magnete.
Nun liebäugel ich schon länger mit einem Häussel Jazzbucker in der Stegposition und einem Häussel Jazzbucker und am Hals einem Häussel-JB-Pickup. Ich habe hier im Forum noch nicht viel wirklich hilfreiches gefunden, zwar kam die Frage mal auf, jedoch kam der Thread zu keinem wirklichen Ergebnis.

Also meine Frage: hat einer von euch Erfahrungen mit dem Austausch der genannten Pickups? Oder habt ihr andere Vorschläge, welche ich PUs ich mir mal anschauen sollte?
Der Sound sollte aber trotzdem ein sattes Bassfundament haben(für die Höhen sorgt mein Mywatt 200 von allein [] ) und auch gerne in den Tiefmitten mehr schieben. Aber eben dezent jazzbassig.
So, ich hoffe meine Beschreibung hier ist irgendwie verständlich und irgendwer kann mir helfen.

besten Dank schonmal!

 

[PatQ]

Frag doch mal bei Sandberg direkt, die verbauen doch auf Wunsch auch Häussel-Pickups und sollten wissen, was sich wie auswirkt.

 

[bassscherbe]

Bei Sandberg habe ich schon öfter angerufen, da erreiche ich aber immer niemanden. Mit Harry Häussel habe ich auch schon telefoniert, das klang alles sehr vielversprechend, aber zum Vergleich mit den Delanos konnte er mir auch nichts sagen. Hat also noch jemand Erfahrungen?

 

[Paulito]

Also wenn du einen amtlichen Jazz bass Sound haben willst, sollten es schon ganz 'normale' Single Coils sein. Wenn 2 Spulen nah bei einander liegen, dann beeinflussen sich die Magnetfelder, auch wenn du eine Spule ausschaltest.
Übrigens ist das auch bei gestackten Spulen so. Das muss nicht schlecht klingen (siehe Musicman), es nimmt aber dem Sound die Offenheit & Dynamik.
Ich habe schon alles probiert, an Single Coils in Jazz bass Position kommt einfach nichts ran, wenn es um den 'Amtlichen' Jazz bass Sound geht.
Wichtig auch: 2 Polepieces pro Saite mit Alnico 5 Magneten.
Delano PU's sind technisch sehr gut gemacht, klingen mir aber viel zu Steril.
Harry Häussel macht super PU's. Der macht dir dann auch das passende Gehäuse.
Nordstrand PU's sind meiner Meinung nach die besten.

Buuuummmm,
Paul

 

[bassscherbe]

@Paulito, danke schonmal für den Hinweis. Ich habe mal gehört, dass die Häussel-PUs eher einen Hifi-Sound liefern, was auch in Harrys Beschreibung ähnlich klang. Hast Du die mal hinsichtlich eines "echten" JB-Sounds überprüfen können?
Das mit der Beeinflussung von den Spulen war mir neu, ist der Effekt wirklich eklatant? Ich hätte eigentlich schon gerne hinten die zwei Spulen und würde die am liebsten mit einem Vierfachschalter schalten können, so dass ich dann vordere Spule - beide parralel - beide seriell - hintere Spule durch die verschiedenen Positionen realisieren kann, da der Jazzbucker ja auch dreifach schaltbar wäre. Hat jemand mit so einer Schaltung Erfahrung?

 

[Paulito]

Zitat:Original erstellt von: bassscherbe

@Paulito, danke schonmal für den Hinweis. Ich habe mal gehört, dass die Häussel-PUs eher einen Hifi-Sound liefern, was auch in Harrys Beschreibung ähnlich klang. Hast Du die mal hinsichtlich eines "echten" JB-Sounds überprüfen können?

Harry macht die PU's so wie du sie willst, von sehr Vintage mässig bis super Hi Fi, sag ihm was du willst, er hat den Plan.

Zitat:
Das mit der Beeinflussung von den Spulen war mir neu, ist der Effekt wirklich eklatant?

Für mich schon.
Probiere mal einen Fender Jazz Bass USA Standard aus, der hat ganz normale SC drin.
Dann nimmst du mal den Fender JB USA Deluxe, der hat gestackte PU's drin. spiele ihn passiv!
Der USA Standard klingt viel offener in den Höhen, dynamischer, hat mehr Tiefbässe und natürliche Mitten, das kann auch eine aktive Elektronik nicht wettmachen.

Zitat:
Ich hätte eigentlich schon gerne hinten die zwei Spulen und würde die am liebsten mit einem Vierfachschalter schalten können, so dass ich dann vordere Spule - beide parralel - beide seriell - hintere Spule durch die verschiedenen Positionen realisieren kann, da der Jazzbucker ja auch dreifach schaltbar wäre. Hat jemand mit so einer Schaltung Erfahrung?

Ja, so viele Möglichkeiten sind schon interessant und machen auch Anfangs Spaß. Aber: keiner der Sounds ist dann auch wirklich geil.
Ehrlich gesagt habe ich dann doch immer irgendwann den 'echten' Jazz Bass Sound vermisst.

Ist aber wirklich auch nur meine persönliche Erfahrung und Meinung.
Andererseits muss es doch einen Grund dafür geben, warum die klassischen Jazz Bass SC PU's nach 60 Jahren immer noch so populär sind...................

Und, zu guter Letzt: Der Sound kommt aus den Fingern![]


Buuummmm,
Paul

 

[bassscherbe]

Hallo,
ich komme leider erst jetzt zum antworten. Ich habe mittlerweile auch mal jemanden bei Sandberg erreicht, die meinten auch, dass ich bei einem Häussel mit den doppelten Magneten einen jazzbassigeren Sound hinbekomme, für den richtigen Jazzbasssound aber einen richtigen Jazzbass bräuchte. Da ich aber mit dem Sandberg ganz zufrieden bin und momentan nicht so viel Geld habe kommt ein neuer Bass nicht in Frage. Vielleicht experimentiere ich auch erstmal ein bisschen mit der Pickupjustierung. Wenn das nicht hilft werde ich mich wohl nochmal eingehender mit Harry Häussel unterhalten müssen.
Momentan ist mir ein einfach zu schöner Preci dazwischen gekommen, sodass das Tonabnehmerprojekt auch noch etwas hintenan gestellt wurde.
Vielen Dank erstmal für die Infos!

beste Grüße

 

[wasabi 2.0]

wenn du einen richtig geilen jazz bass sound aus deinem jm5 holen willst melde dich mal bei reiner gerold. der wickelt dir custom wound mäßig alles und seine pickups klingen immer sensationell. aber die preise sind schon ziemlich heftig...

wenn du es lieber günstig magst funke mal Christoph Dolf von BassCulture an. Er hat ein großes Talent, den Klang den man ihm am Telefon beschreibt als Pickups zu wickeln. Ich würde persönlich beide Pickups Häussel vorziehen, ist aber nur mein Geschmack.

 

[bassscherbe]

Hallo Wasabi,
hast du denn mit so einer Modifikation schon Erfahrungen gemacht? die Gerold-Pickups sind ja wirklich sehr teuer. Bei bassculture werde ich auch mal schauen.

besten Dank

 

[Bronco]

@Bassscherbe: Häussel wären bestimmt eine gute Lösung. Jazz-Pickups gibt´s ja viele, Fender CS oder 60s, Lindy Fralin, Seymour Duncan, Nordstrand...wo ich mich an deiner Stelle nochmal informieren würde, wären die Kloppmann:
http://kloppmann-electrics.de/
Preislich wären die auch auf jeden Fall höherpreisig, aber immer noch unter den Gerolds (um die 300 Euro), dafür sollen sie aber gerade den klassischen Sound sehr gut hinbekommen.

 

[wasabi 2.0]

vergesst nicht das es um einen jm geht. nfralin, kloppmann und konsorten haben da nichts im programm. @bassscherbe: ja, jede menge

 

[bassscherbe]

Wie machen sich denn die anderen Pickups (mit den kleinen Doppelmagneten) im Vergleich zu den Delanos (mit den fetten Magneten)? Kannst Du deine Erfahrungen mit den Veränderungen im Sound beim Sandberg beschreiben?

 

[wasabi 2.0]

die Delanos mit den fetten Polepieces klingen sehr laut und kraftvoll. Die mit den dünnen Polepieces, i.d.R. AlNiCo Pickups klingen vintagiger und geben einen, für meinen Geschmack, sinnvolleren Dynamikbereich her. Ich bin großer Kloppmann Fan, allerdings wüsste ich beim JM nicht, welche Pickups mir wirklich besser gefallen, als die, die Sandberg so verbaut. Klar kann man den Sound mit anderen Pickups in eine andere Richtung biegen, allerdings passen die originale auch ziemlich gut in das Gesamtkonzept des JM.

 

[bassscherbe]

Zitat:Original erstellt von: wasabi 2.0

Klar kann man den Sound mit anderen Pickups in eine andere Richtung biegen, allerdings passen die originale auch ziemlich gut in das Gesamtkonzept des JM.

Das ist ja auch ein wirklich interessanter Punkt. Heißt dass Du empfiehlst keinen Wechsel?
Entschuldige bitte dass ich so viel frage, ich will nur nachher nicht mit anderen PUs und schlechterem Sound dastehen.

 

[wasabi 2.0]

naja, einen "schlechteren" Sound kann man kaum bekommen. Die Pickups die bis jetzt angesprochen wurden, sind alle gut und bringen den Bass auf unterschiedliche Art und Weise nach vorne. Ich selbst würde die Original Pickups drin lassen, da ich der Meinung bin, das es (zumindest in einem realistischem Preisrahmen) keine lohnenswerte Alternative gibt. Soll nicht heißen das ich die Pickups vergöttere, sie sind in meinen Augen einfach gut gemacht und machen im JM einen guten Job. Da Kloppmann und Fralin dafür nichts anbieten, fallen die sonst-üblichen-verdächtigen weg und Gerolds sind mir einfach zu teuer. Ich weiß was für einen Aufwand er betreibt und wie gut seine Pickups klingen, aber in Sachen "Fender-Sound" ist nunmal Kloppmann das Maß der Dinge und wer teurer ist, kann in meinen Augen nur verlieren. (Sorry Reiner, falls Du das hier zufällig mal ergoogeln sollltest mach einfach deine Pickups billiger, dann sparst Du Dir solche Kommentare