Ritter Bässe - any good?

[Gast79265]

Ritter Bässe tauchen extrem selten in den Kleinanzeigen auf. Woran liegt das?
Sind die wirklich so überirdisch gut?
Werden die nur von japanischen Sammlern gekauft?

 

[Bjoern Rust]

1 ja.

2 nein.

 

[tommih]

Ich denke es ist nicht so eine "Massenware" wie Fender, Ibanez und Co, oder? Wo weniger auf dem Markt - da weniger in den Kleinanzeigen

 

[Bjoern Rust]

Woran liegt es?
Bei mir daran, das die Teile ganz bewusst bestellt werden, zum Glück auch immer zur vollsten Zufriedenheit und der Erwartungshaltung gerecht.
Kostspielig sind sie und deshalb möchte man sie auch gerne behalten, niemand macht gerne Verlust und jedes wirkliche Custom Instrument ist bei Vertragsabschluss schon nur noch die Hälfte wert.
Und sie sind recht selten tauchen also auch nicht oft auf, vor ein paar Jahren gab es ne kleine Welle aber die scheint verebbt.
Edith:
Mit vollster Zufriedenheit und der Erwartungshaltung gerecht, spreche ich natürlich nur für mich selber als Ritter Kunde.

 

[4low]

Jens experimentiert gerne, probiert neue Techniken aus, wenn etwas aufwendig zu realisieren ist, dann ist er in seinem Element...
Dafür baut er mit 1 oder 2 Mitarbeitern auch nur so um die 80 Instrumente pro Jahr. Das ist extrem wenig. Anteilig landen im Gebrauchtmarkt entsprechend auch nur sehr wenige Instrumente: wenn jemand mal bereit ist, so viel Geld für ein Custom Instrument zu zahlen, dann trennt er sich wohl davon auch schwerer als von einem Stingray oder Prezi von der Stange und für einen Bruchteil des Preises.
Design steht bei seinen Bässen genauso im Vordergrund wie Sound und Handling. Nicht umsonst stehen ein paar Ritter Bässe im MoMA und im Smithsonian.
Ich hatte mal 3 oder 4 in der Hand - das waren richtig geile Bässe...

 

[musicman5]

Nun, Jens hat mir vor vielen Jahren einen gebaut. Das Teil war damals schon sehr teuer. Ich glaube allein das Stück einteilige massive Wölkchenahorn hat allein 1000 € gekostet. Dann gab es noch Front und Side LED,s
Letztendlich war er dann irgendwann vom Klang doch nicht mehr so ganz meins

 

[Ratterbass]

Gibt ausreichend Custom Bässe anderer Hersteller gleicher Größenordnung auf dem Gebrauchtmarkt. An der reinen Anzahl wird wohl nicht nur liegen. Zumal der auch nicht erst seit gestern Bässe verkauft, im Umlauf sind genug.

Dürfte wohl eher an der Zufriedenheit des Kundenstamms liegen.

 

[4enima]

Jens Ritter lebt/baut 2-3 Dörfer weiter, daher auch recht bekannt hier. War auch auf der GuitarSummit wieder vertreten gewesen und hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert. Er sagt selbst, seine Instrumente sind (inzwischen) Kunstobjekte, die sich ein normaler Musiker nicht mehr leisten kann. Es wird inzwischen wohl viel von Investoren/Spekulanten gekauft. Er verfolgt ja auch immer mehr diese Schiene, bspw. die in Weinfässern eingelegten Korpushölzer, mit denen dann Instrumente gebaut wurden. Seine Aussage war hier bspw. auch, dass die verwendeten Hölzer nicht wirklich ein gut klingendes Instrument abgeben, aber das war nie das Ziel.

Also früher wirklich geile Custom Instrumente gebaut und die klingen auch gut, inzwischen ist es mehr eine Kunstmarke. Es gibt noch massig andere talentierte Instrumentenbauer, bei denen du vermutlich deutlich günstiger, aber bei weitem nicht schlechter weg kommst.

 

[bassfritsch]

Ritter Bässe tauchen extrem selten in den Kleinanzeigen auf. Woran liegt das?
Sind die wirklich so überirdisch gut?
Werden die nur von japanischen Sammlern gekauft?

Solche Teile werden meistens nicht über Kleinanzeigen verkauft. Mir ist auch aufgefallen, dass da sehr selten hochwertige Instrumente bei einer Suche nach z.B. "Bassgitarre" oder " "e-Bass" aufgelistet werden, obwohl sie da zu finden sind, wenn man gezielt z.B. Fender USA oder so eingibt.

 

[Bjoern Rust]

Ich würde meine Ritter hier nicht verkaufen, ich würde nicht soviel erzielen wie zu holen wäre.
Außerdem sind sie zu speziell. Es wäre viel leichter jemanden zu finden, der ein Ritter Instrument sammeln will, als jemanden, der meine als Instrument spielen will .

 

[carlson356]

Bin am Überlegen, ob ich einen meiner beiden verkaufe, weil ich jetzt mehr mein Zweitinstrument zum Erstinstrument mache.
Beide Bässe sind 5-Saiter, schon einige Jahre alt, ein R8 fretless und ein Ritter Custom.

 

[Bass-Fred]

Das ist ein simpler Effekt von Anfrage und Nachgebot. Fender verkauft jedes Jahr viele tausend Jazzer und Prezeln, da landet automatisch mehr auf dem Gebrauchtmarkt.

Jens Ritter lebt/baut 2-3 Dörfer weiter, daher auch recht bekannt hier. War auch auf der GuitarSummit wieder vertreten gewesen und hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert. Er sagt selbst, seine Instrumente sind (inzwischen) Kunstobjekte, die sich ein normaler Musiker nicht mehr leisten kann. Es wird inzwischen wohl viel von Investoren/Spekulanten gekauft. Er verfolgt ja auch immer mehr diese Schiene, bspw. die in Weinfässern eingelegten Korpushölzer, mit denen dann Instrumente gebaut wurden. Seine Aussage war hier bspw. auch, dass die verwendeten Hölzer nicht wirklich ein gut klingendes Instrument abgeben, aber das war nie das Ziel.

Das ist natürlich ein schöner Status, bei dem sich der Bauer zurücklehnen und Geld kann. Asiatischer Liebhaber bestellt Irrsinn, wir machen ihn glücklich.

 

[Metalfist]

Die Grenze des Instruments zwischen Werkzeug und Kunstwerk ist bei Ritter schon lange überschritten.
Meisterstücke der Handwerkskunst und tolles Design.

Ähnlich wie Customshop-Motorräder, die atemberaubend aussehen, aber eine Ninja oder Fireblade von der Stange ist vom Fahren, Dynamik und Leistung trotzdem um Klassen überlegen.



Und warum die Ritterbässe nicht oft in normalen Kleinanzeigen auftauchen:
"Ritterbass um XX.XXX Euro zu verkaufen. Antesten möglich."
In kürzester Zeit ist deine Bude voll mit 30-40 antest-geilen Bassern, die zwar kein Kohle in der Tasche haben, aber einmal im Leben einen Ritter in der Hand halten wollen.
Und nachträglich fahren sie nach Hause zu ihren Mexiko-Jazzbässen und posaunen im Internet herum, dass "sie sich mehr erwartet hätten" oder "steril und leblos", "es gibt eben nur das one and only real thing: Precision".
Die restlich 2,3 Typen mit echtem Interesse wollen gegen einen 5000 Euro Sadowsky oder einen SC Sandberg tauschen...
Am Ende hast du 3 Kratzer mehr am Instrument weil der Punk seinen Nietengürtel nicht ablegen wollte und der Bass ist weiterhin unverkauft.

PS:
Ich würde auch zum Antesten vorbeikommen

 

[Nick Northern]

2014 gab es mal eine Ausstellung in Neustadt an der Weinstraße bei der er ca 50 seiner "Exponate" ausgestellt hat. War schon sehr beeindruckend. Da durfte man auch einen Silbernen anspielen. Überraschend ergonomisch und vielseitig. Aber auch zum Teil übelst dick lackiert.

In den ausländischen Nachbarforen findet man immer mal wieder welche in den Kleinanzeigen. Auch von deutschen Besitzern.

 

[Bjoern Rust]

2014 gab es mal eine Ausstellung in Neustadt an der Weinstraße bei der er ca 50 seiner "Exponate" ausgestellt hat. War schon sehr beeindruckend. Da durfte man auch einen Silbernen anspielen. Überraschend ergonomisch und vielseitig. Aber auch zum Teil übelst dick lackiert.

In den ausländischen Nachbarforen findet man immer mal wieder welche in den Kleinanzeigen. Auch von deutschen Besitzern.

https://www.bassic.de/threads/ausstellung-in-neustadt-a-d-w.14843634/

 

[TheBass]

Vorab möchte ich feststellen leider noch keinen Ritter-Bass antesten zu können. Mit diversen Alembics habe ich dagegen mehr Erfahrung und selber einige besessen.

Über das Design brauchen wir nicht zu reden. Das ist in der Tat einzigartig. Was aber an spärlichen Soundschnipsel von Ritter im Netz existiert würde mich jedoch nicht sonderlich motivieren für einen Ritter-Bass einen fünfstelligen Betrag auszugeben. Auf den Soundschnipseln klingen sie edel, sehr brilliant, aber eben auch nicht mehr. Nichts woran ich einen Ritter wiedererkennen würde bzw. von anderen Edelbässen klar unterscheiden könnte. Das ist bei Alembic anders, deren Sound man klar wiedererkennen kann. Vielleicht auch deswegen, WEIL sie technisch ihre Macken und Kanten haben. Ist natürlich nur meine Mutmassung.

Und antesten würde ich die natürlich auch mal gerne

 

[Ratterbass]

Wo hört man *den* Alembic Sound denn unverkennbar raus? Die Dinger sind doch aufgrund der Elektronik, ähnlich wie bei Wal, unglaublich flexibel.

 

[BiBaBass]

Wo hört man *den* Alembic Sound denn unverkennbar raus? Die Dinger sind doch aufgrund der Elektronik, ähnlich wie bei Wal, unglaublich flexibel.

Das ist schon was Wahres dran.
Der Alembic-Sound ist lange nicht so unverkennbar wie der Slapsound eines Jazzbasses oder Ken Smiths.
Aber gerade die Brown-Bass bzw. Stanley-Clarke-Form als Shortscale klingt gerade auf Tenor gestimmt schon sehr eigen,
was man mit keinem anderen Bass so hinbekommt.
Also der typische Stanley Clarke Solo Sound.

Auch bei Alembic spielt das Holz eine Rolle, nicht nur die Elektronik.
Billige Alembics klingen lange nicht so gut wie die teuren und haben auch
nicht den Sound. Das ist alles nur Verkaufsgequatsche!

Auch von Alembics gibt’s vergleichsweise wenig gute Videos.
Die meisten sind Slapgewitter!

 

[turtleseb]

Zum einen verkauft Jens die meisten seiner Instrumente nicht in Deutschland und somit werden die hier schon recht selten zu finden sein. Außerdem sind die meisten ja wirklich sehr auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten was auch das Design angeht. Somit nicht wirklich einfach einen neuen Käufer zu finden. Generell baut Jens geile Sachen aber als ich einmal ein Topteil verkauft habe , hat sich der Käufer auch nicht getraut meinen Ritter anzuspielen.

 

[Ratterbass]

Shortscale auf Tenor gestimmt

Das hat dann ja relativ wenig mit den markanten Eigenschaften der Marke Alembic zu tun. Wenn mein 12.000€ Longscale nach Shortscale Tenor klänge, wäre ich ja sehr verärgert