ich finde diese Entwicklung alles andere als gut, im Gegenteil. Diese asozialen Medien sind gefährliche Plattformen für Desinformation und Manipulation. Und viele junge Leute (und auch ältere) haben die kritische Distanz und das Hinterfragen nicht gelernt und werden extrem mainpuliert.
beziehen ihre politische Bildung aus TikTok-Videos...?
Der Trend scheint da hin zu gehen. Und grade bei jüngeren Wählern hat die AfD Zuwächse zu verzeichnen. Ich vermute da mal tolldreist einen Zusammenhang.
TT ist nicht "zwangsfinanziert" oder "öffentlich-rechtlich". Also alles gut so? Ist das die Lösung?
Ich finde, diesen Komplex sollte man durchaus differenziert betrachten. Letztlich reden wir da mal mindestens über 3 Ebenen, die unterschiedliche Aufgaben haben.
Die sozialen Medien verstehen sich ja primär als Plattform, nicht als Contentprovider. Hier ist das Problem imho eher fehlende staatliche Regulierung und auch Sicherheit für die Bürger. Da sind die "älteren Personen", die das noch nicht gelernt haben durchaus mal in Regierung und Behörden zu suchen. Die virtuelle Welt, darf kein rechtsfreier Raum sein, in dem Menschen schutzlos stärkeren/skrupelloseren ausgeliefert sind. Bislang werden virtuelle Straftaten weniger ernst genommen als reale und, auch mangels Ressourcen, weniger verfolgt. Das ist das eine.
Das nächste Level sind Contentprovider und Programmveranstalter, genau da gehören die Öffis rein. Und deren Aufgabe (der Öffis) ist zwar möglichst gute Informationen anzubieten, aber (gerade) nicht, im politischen Prozess Partei zu ergreifen. Was natürlich ein schmaler Grat ist, weil sie ja durchaus für die FDGO an sich offensiv werben und arbeiten sollen, das gehört ja zur politischen Bildung, und ist das Attribut russlandnah oder rechtsradikal schon politische Werbung oder nur Information? Problematisch ist sicher, daß sich die Öffis unter den Contentprovidern in einer Umgebung bewegen, in der es eben auch dezidiert nichtneutrale Player gibt, bis hin zu den Werbeabteilungen der Parteien selber.
Die Parteien selber sind da nochmal als weiteres Level zu sehen, deren Auseinandersetzung sollten die öffentlich rechtlichen Sender zwar ermöglichen, aber eben nicht steuern. Wenn also die AFD die einzige Partei ist, die auf Tiktok eigenständig, d.h. ausserhalb der Medien, die auf Tiktok sind, stattfindet, ist das ein Problem der anderen Parteien, nicht der öffentlich rechtlichen, denn deren Job ist das ja auf keine Fall.
Long story short: Daß "die Jugend" ihre Infos von Tiktok bezieht ist nicht das grundsätzliche Problem. Eher schon, daß sich auf Plattformen wie Tiktok neben seriösen Anbietern eben auch das letzte Gesocks ungehindert rumtreibt und dazu noch die Algorithmen die lautesten und krassesten Krakeeler bevorzugen.
Und natürlich auch, daß die demokratischen Parteien, ihren Job auf den sozialen Medien nicht ordentlich machen, sondern das Feld eben den Extremisten überlassen.
