Ich überlege auch fieberhaftIch überleg auch noch.
Fächerbünde für über 1k € grenzen es ja schon ziemlich ein... KroCortil? Ibanechse? Dingwallosaurus? 
Resümee aus 25 Jahren Testberichten
- Ersteller Frantic
- Erstellt am
Fächerbünde für über 1k € grenzen es ja schon ziemlich ein... KroCortil? Ibanechse? Dingwallosaurus? 
Danke in die Runde für das viele positive Feedback, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Danke !
Eine eher tragische Erfindung des www ist die Einführung der "Sterne Bewertungen" - mehr oder weniger eine Konzession an Google, aber mit wirklich unschönen Begleiterscheinungen. Auch nur ein Stern Abzug von egal wie viel möglichen, erzeugt sofort Hyperventilation bei Hersteller und Vertrieben, volle Sternzahl wiederum erzeugt Unglauben und Bestechungsverdacht bei den Lesern. Für eine Bewertung muss man sich mit dem Artikel/Produkt auseinandersetzen und dann sein eigens Urteil bilden. Die Sternebewertung führt lediglich dazu dass viele Leser einen Testbericht nur noch durchscannen oder sich zum Fazit vorscrollen. Die nützliche Information befindet sich jedoch meistens im Text selbst, den es sich schon zu lesen lohnen sollte. Aber ein Test soll ja auch lediglich detailliert und möglichst objektiv informieren und im Idealfall auch etwas unterhaltsam sein.
In der Tat hatte ich in all den Jahren niemals ein Instrument zum Test erhalten, dass ich als richtige "Gurke" hätte titulieren können. Eventuell habe ich eine hohe "Toleranzschwelle", aber ich kann gut und gerne gewisse Mängel verschmerzen, wenn das Instrument beispielsweise trotzdem ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Dazu muss man sagen, dass sich eigentlich seit den 90ern kaum noch Ausschußware finden ließ, während das in den 70er/80er Jahren noch weit verbreitet war. Der Bassbau hat immens die Qualität speziell im Budget-Bereich enorm verbessert. In der Tat hatte ich nur ein paar sehr wenige Fälle bei Effektpedalen, bei denen ein Testbericht so negativ ausgefallen wäre, dass ich mit Abstimmung zwischen Verlag und Hersteller/Vertrieb von einem Test abgeraten habe. Einen Totalverriss hat es daher von meiner Seite aus niemals gegeben. Das ist ein Kompromiss mit dem ich gut leben konnte.
Zuguterletzt:
Eventuell wird man als Tester auch im lauf der Zeit zunehmend toleranter gegenüber gewissen "Mängeln" oder "Abweichungen von der Norm", einfach schon alleine, weil man so dermaßen viele Instrumente, Konstruktionen und Konzepte durch die Hände gleiten ließ, so dass man sich im Endeffekt sagt: "Nahezu alles hat irgendwie für irgendwen immer eine Berechtigung. Menschen haben sich die Köpfe zermartert, um ein Produkt auf diese oder jene Weise zu kreieren, zu verbesserern, zu verschönern oder schlicht um mal einen couragierten Neuweg zu beschreiten. Wer bin ich als kleiner Tester, der darüber zu urteilen vermag und seine Lanze zu brechen, ohne alle Details zu kennen? Eine kleine Portion Demut steckt in all dem und eine große Liebe und Zuneigung zu unserer Branche mit all den liebenswerten, queren und verknoteten Wirrköpfen und Erfindern hinter ihren Werkbänken und Lötkolben, die niemals müde werden zu versuchen, uns mit ihren Ideen stets auf's Neue zu begeistern - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber stets mit großer Hingabe. Eine der schönsten Belohnungen in all diesen Jahren war es, dass ich die Gelegenheit bekam, viele von diesen Menschen kennenzulernen. Sie sind eine wirklich große Bereicherung für uns Alle, und das geht weit über Sinn und Unsinn eines Testberichtes hinaus.
Das ist natürlich richtig, auch diese Fälle gibt es. Interessant ist dabei, dass sich dann immer noch um das selbe Instrument handelt. Was sich verändert, das sind wir selbst. Das verdeutlicht auch, dass wir im Wandel unserer eigenen Entwicklung genau so unser Verhältnis zu einem Instrument verändern können. Genau dieser Umstand macht es schwer, generelle Empfehlungen auszusprechen, denn zu sehr entscheidet der individuelle Weg des Musikers über Gefallen oder Nicht-Gefallen eines Instrumentes.
Gräme Dich nicht deswegen. Ich bin sicher das ist schon vielen unter uns passiert, scheinbar den "Bass des Lebens" gefunden, aber nicht gekauft zu haben. Aber, die Sabres sind schwer zu bekommen, aber nicht unmöglich. Ich drück Dir die Daumen.
Ja, Peter Coura war ein ganz großartiger Mensch und wahrhaft ein "Gitarren-Flüsterer". Er konnte aus den hoffnungslosesten Fällen immer noch etwas herausholen und er hatte ein sehr großes Herz für den Nachwuchs. Ich habe ihn sehr bewundert.
Hier muss ich etwas ausholen. Als Tester trägt man eine Verantwortung gegenüber den Lesern, aber auch natürlich gegenüber den Herstellern. Für die Einen geht es um entscheidende Fragen die für oder gegen eine Kaufentscheidung sprechen, für die Anderen geht es um Reputation, Marktwert und natürlich das Verkaufen ... sprich auch um das Überleben. Ich konnte und wollte hier niemals leichtfertig spontane Bewertungen herausfeuern. Ich habe mich stets um eine gesunde Ausgewogenheit und Ehrlichkeit bemüht, betrachtet aus möglichst vielen Blickwinkeln - also weniger nur aus purer Eigenansicht, sondern auch unter Berücksichtigung von Sichtweisen, die andere Bassisten aus deren Sicht auf das Produkt haben könnten - und seinen sie noch so konträr zu meiner eigenen Erfahrung. In den Zeiten der Papier-Magazine waren die Hersteller und deren Vertriebe vorrangig als Anzeigenkunden auch für das Überleben der Magazine notwendig. Hier kam es zu illustren Fällen, in denen von mir erwartet wurde, Testberichte vor Einreichung beim Verlag (bzw. vor Veröffentlichung) beim Vertrieb "prüfen" zu lassen. Das habe ich prinzipiell aus Gründen der Authentizität abgelehnt, aber natürlich konnte ich nicht verhindern, dass der Verlag die Texte dennoch eventuell editierte. Das hat sich im Wandel der Zeit stark verändert und im Sektor der Online-Medien hat mir dann niemals jemand in meinen Texten herumgefischt. Da hatte ich als Autor wirklich freie Hand.
Eine eher tragische Erfindung des www ist die Einführung der "Sterne Bewertungen" - mehr oder weniger eine Konzession an Google, aber mit wirklich unschönen Begleiterscheinungen. Auch nur ein Stern Abzug von egal wie viel möglichen, erzeugt sofort Hyperventilation bei Hersteller und Vertrieben, volle Sternzahl wiederum erzeugt Unglauben und Bestechungsverdacht bei den Lesern. Für eine Bewertung muss man sich mit dem Artikel/Produkt auseinandersetzen und dann sein eigens Urteil bilden. Die Sternebewertung führt lediglich dazu dass viele Leser einen Testbericht nur noch durchscannen oder sich zum Fazit vorscrollen. Die nützliche Information befindet sich jedoch meistens im Text selbst, den es sich schon zu lesen lohnen sollte. Aber ein Test soll ja auch lediglich detailliert und möglichst objektiv informieren und im Idealfall auch etwas unterhaltsam sein.
In der Tat hatte ich in all den Jahren niemals ein Instrument zum Test erhalten, dass ich als richtige "Gurke" hätte titulieren können. Eventuell habe ich eine hohe "Toleranzschwelle", aber ich kann gut und gerne gewisse Mängel verschmerzen, wenn das Instrument beispielsweise trotzdem ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Dazu muss man sagen, dass sich eigentlich seit den 90ern kaum noch Ausschußware finden ließ, während das in den 70er/80er Jahren noch weit verbreitet war. Der Bassbau hat immens die Qualität speziell im Budget-Bereich enorm verbessert. In der Tat hatte ich nur ein paar sehr wenige Fälle bei Effektpedalen, bei denen ein Testbericht so negativ ausgefallen wäre, dass ich mit Abstimmung zwischen Verlag und Hersteller/Vertrieb von einem Test abgeraten habe. Einen Totalverriss hat es daher von meiner Seite aus niemals gegeben. Das ist ein Kompromiss mit dem ich gut leben konnte.
Absolut, der Preis hat gar nichts damit zu tun, ob man sich auf einem Instrument "Zuhause" fühlt.
Zuguterletzt:
Eventuell wird man als Tester auch im lauf der Zeit zunehmend toleranter gegenüber gewissen "Mängeln" oder "Abweichungen von der Norm", einfach schon alleine, weil man so dermaßen viele Instrumente, Konstruktionen und Konzepte durch die Hände gleiten ließ, so dass man sich im Endeffekt sagt: "Nahezu alles hat irgendwie für irgendwen immer eine Berechtigung. Menschen haben sich die Köpfe zermartert, um ein Produkt auf diese oder jene Weise zu kreieren, zu verbesserern, zu verschönern oder schlicht um mal einen couragierten Neuweg zu beschreiten. Wer bin ich als kleiner Tester, der darüber zu urteilen vermag und seine Lanze zu brechen, ohne alle Details zu kennen? Eine kleine Portion Demut steckt in all dem und eine große Liebe und Zuneigung zu unserer Branche mit all den liebenswerten, queren und verknoteten Wirrköpfen und Erfindern hinter ihren Werkbänken und Lötkolben, die niemals müde werden zu versuchen, uns mit ihren Ideen stets auf's Neue zu begeistern - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber stets mit großer Hingabe. Eine der schönsten Belohnungen in all diesen Jahren war es, dass ich die Gelegenheit bekam, viele von diesen Menschen kennenzulernen. Sie sind eine wirklich große Bereicherung für uns Alle, und das geht weit über Sinn und Unsinn eines Testberichtes hinaus.
aber du schreibst schon noch gerne...
, aber sicher ... aber eben keine Testberichte mehr ... 
Absolute Zustimmung! Ich kann mich noch gut dran erinnern, als ich mir vor über 25 Jahren meinen zweiten Bass und damit den "ersten richtigen" gekauft habe. Den halben Tag bei Musik Produktiv durchs Sortiment getestet... und geworden ist es dann der Bass, den ich an dem Tag schon als erstes in der Hand hatte: ein (damals noch passiver) Ibanez SR200. Da wusste ich einfach vom ersten Augenblick "der isses!".
Das lustige ist, jetzt wo ich nach über 25 Jahren Pause wieder angefangen habe, passt dieses Modell (bzw. der "Nachfolger") immer noch perfekt. Passive SRs mit P/J-Bestückung gibt's ja einzeln nicht mehr bei Ibanez... da ist nur der IJSR190 aus dem Jumpstart Paket. Als ich mir vor ein paar Wochen dieses Modell mal gebraucht angeschaut habe - bam! - das war wie nach einer langen, kalten und mühsamen Reise zurück ins warme Heim kommen!
Dein Video ist auch super, hat sofort diverse GAS-Gelüste ausgelöst
Ganz ehrlich: Nein, es gibt keinen Lieblingsbass für mich. Es kommt immer auf die Situation und den Kontext an, was ich gerade verwende und ich habe ehrlich gesagt auch Spaß an der Abwechslung. Wenn ich einen leichten Hang zum Favoriten habe, dann sind es zwei Yamaha BB-Ltd. Bässe (4 & 5-Saiter). Das sind passive J-Type Bässe mit Warmouth-Hälsen, die nur kurze Zeit in den späten 90ern gebaut wurden. Die funktionieren für mich persönlich einfach toll. Aber wie heißt es so schön ... "ob blond, ob braun, ich liebe alle ... "
Oh ja, die sind super!
Und kaum noch auf dem Markt, die Wenigen scheint leider Niemand mehr rauszurücken.
Verständlicherweise
Ich habe auch erst vor kurzem erfahren, dass John Patitucci maßgeblich an der Entwicklung der BB-Ltd. Bässe beteiligt war.
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