Rediscover your Groove

[trustno1]

Hallo liebe bassenden Kollegen, ich wollte euch hier mal mit einer Sache konfrontieren, die möglicherweise einige von euch kennen, es wäre sehr schön einige positive Erfahrungen zu lesen.

Komme ich mal zur Sache, ich musste die letzten Monate, aufgrund mehrerer Operationen am Gehirn, im Krankenhaus verbringen.
Jetzt bin ich endlich wieder zu Hause und habe direkt einen Bass in die Hand genommen und was soll ich sagen. Es klingt einfach scheiße. Ich habe mich mehrmals selbst aufgenommen. Selbst einfache Viertel kommen schwammig und im Timing deplaziert herüber. Die Anschläge klingen unsauber, große Dynamikunterschiede, egal ob mit Fingern oder Plektrum. Irgendwie ist fast alles weg was mal da war.

Klar, nach so einer langen Zwangspause, kann man nicht direkt da weiter machen, wo man aufgehört hat, aber so was schlimmes habe ich wirklich nicht erwartet. Nun würde ich mir das natürlich gerne wieder drauf schaffen.
Habt ihr da Erfahrungen? Wurdet ihr auch schonmal zu einer Pause gezwungen, zum Beispiel durch Entzündungen im Handgelenk oder auch einer Sache am Kopf?

Ich werde wohl nicht drumrum kommen, Timing und Groove neu zu lernen, aber gibt es vielleicht Methoden / Übungen, die dabei helfen können, dass es ein wenig schneller geht?
Wie sind eure Erfahrungen mit Setzer's DVD?

Bisher habe ich mich nie mit Slappen etc. beschäftigt, aber könnte eine perkussivere Spielweise dabei helfen wieder ins Timing zu kommen?
Natürlich bin ich jetzt total hysterisch, weil ich Angst habe, das alles nicht wieder zu können, kann ja zum einem an der Inaktivität oder zum anderen an den OPs liegen und jetzt ist es wohl noch viel zu früh um das zu beurteilen.
Aber ich bin trotzdem auf eure Meinungen oder Erfahrungen gespannt.

Beste Grüße
James

 

[Herr K]

Du wirst viel schneller wieder das Erlernen, was du schon konntest.
Das du die Fehler selbst hörst, weißt ja auch darauf hin, dass du es noch kannst und nur
dein Körper das Spielen nicht mehr gewohnt ist!

 

[chrisbass_1999]

Vor knapp 7 Jahren ist mein erster Sohn geboren. Bis dato habe ich ein komplett anderes Leben geführt - Musik von früh bis spät (Bands, Homerecording, usw.). Irgendwann musste ich einen regulären Job annehmen, um Frau und Kind zu ernähren - der Klassiker also. Aus bisher 12 Stunden Musik pro Tag wurden im besten Falle 2-3. Nach der Geburt unseres 2. Sohnes wurde es nicht besser. Ich war Ewigkeiten völlig frustriert, weil ich viel vernachlässigen musste. Ich bin mir sicher, dass ich vor 7 Jahren technisch gesehen besser war als heute, zumindest auf'm E-Bass. Trotzdem bekomme ich von meiner Umgebung die Bestätigung, dass ich ein besserer Bassist geworden bin. Durch die fehlende Übungszeit muste ich offenbar effektiver mit meinen Fähigkeiten umgehen, was letztlich wohl zu einem "musikalischerem" Spiel geführ hat. Inzwischen habe ich mich mit mir selbst ausgesöhnt Klar, ich wäre schon manchmal gern ein "höher, schneller, weiter" - Typ, aber es geht auch so.
Um konkret etwas zu Deinem Fall zu sagen: vielleicht musst Du auch erst einmal akzeptieren, dass es einen Einschnitt gab. Anschließend sieht die Bewertung Deines spielerischen Könnens viellecht gar nicht mehr so schlecht aus?

 

[hollybine]

Vor Ca 1,75 jahren ist mein linker arm so gut wie larm geworden.
Die wirbelsaule im Nackenbereich hat sich nach hinten verschoben und das Rückenmark angegriffen.
was zu folge hatte das ich überhaupt nicht mehr wirklich greifen konnte zum teil war es nicht mal mehr möglich den arm normal hochzuhalten.
nach meiner operation november 2008 hat es ca noch ein halbes jahr gedauauert bis das gefühl für den linken arm zurück kam.
Mitlerweile kann ich meine greifübungen wieder relativ gut machen und merke wie ich immer sicherer und genauer werde.

lange rede kurzer sinn nicht aufgeben weiter machen
je weniger mann darüber nachdenkt desto schneller geht es voran

auf gut gelingen
gruß holly

 

[jhbass]

Hi James,
ich kann dir auch nur mut machen. Ich musste ebenfalls schon öfter ein paar Monate aussetzten (Sehnenscheidenentzündung). Meiner Erfahrung nach ist aller Anfang immer schwer und leider auch schon mal Frustrierend. Aber die körperlichen Bewegungen dann doch irgendwo abgespeichert und kommen schnell wieder. Ich finde es oft sogar ganz gut Abstand zu haben, dass öffnet einem die Ohren und macht Platz für neue Ideen.

Um dein Timing zu verbessern kann ich dir raten alles mit Metronom zu übern. Tausch dich mit Schlagzeugern aus, und versuche Anregungen zu bekommen, wie die Timing oder generell wie die üben. Lerne das Metronom auf allen Ebenen zu verschieben (Viertel, Achtel, Sechzehntel, Triole...). Es gibt eine alte Musikerweisheit: dein Timing verbessert sich genau dann, wenn du anfängst dich damit zu beschäftigen.......
liebe Grüsse und gut Besserung

 

[trustno1]

Hey danke für eure guten Erfahrungen. Ja mit Metronom zu üben ist wirklich Pflicht, das habe ich ja auch immer getan und ich hatte ja auch mal ein - in meinen Augen - gutes Timing. Jetzt ist das aber anders. Ich habe wohl ein bisschen zu viel Angst gehabt, das könnte damit zusammen hängen, dass die Ärzte während den OPs in Bereiche meines Kopfes vorgedrungen sind, in denen zuvor noch nie ein Arzt war.

Naja wenn ich laufen und Treppen steigen neu lernen musste, dann wohl auch ein wenig Bass spielen.

@hollybine
Wow das ist ja übel, ich hoffe du kannst die Motorik deines Arms wieder komplett herstellen.

@Joerg
Danke, dann werde ich mir die DVD wohl mal kaufen. Ist ja auch recht günstig, wenn ich bedenke, was ich in der letzten Zeit an Kosten für Bassunterricht gespart habe.

 

[hollybine]

Nein so wies aussieht wird es nicht mehr richtig.
danke für deine anteilnahme.

Aber trotzdem werd ich nicht den Kopf in den Sand stecken und mir bleiben auch noch ein paar musikrichtungen wo mann nicht ganz soviel greifen muß.

also mit mut nach vorne.
lg
holly

 

[BuzzLightyear]

Denn wer den Kopf in den Sand steckt, kann immer noch in den Arsch getreten werden ....
Sorry, der musste jetzt einfach kommen.

Find ich toll, dass ihr euch nicht entmutigen lasst! Bravo!

 

[hollybine]

Original erstellt von: BuzzLightyear
Denn wer den Kopf in den Sand steckt, kann immer noch in den Arsch getreten werden ..

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