Proberaum-Einbruch, Versicherung bei Diebstahl?

[Gast83234]

Einen kleinen Aspekt möchte ich in den Raum werfen, der gerne mal vergessen wird: In den meisten Verträgen wird klar unterschieden zwischen beruflich und privat. Bei der Haftpflicht wissen das die meisten Leute: die private ersetzt keine Schäden, die man im Rahmen seiner Berufsausübung angerichtet hat. Selbständige z.B. haben so genannte Berufshaftpflichten, die auch schön teuer sind. Das wird bei anderen Versicherungen auch gerne so gemacht: Man kann das Zeug, das man im eigenen Keller hat, normalerweise problemlos über die Hausrat mitversichern gegen Diebstahl und so was, das kostet auch nicht viel. Wenn das aber ein Raum ist, den die Tanzkapelle, die als GbR agiert, Rechnungen schreibt und Equipment von der Steuer absetzt, als Proberaum nutzt, ist das keine private Nutzung mehr, sondern eine geschäftliche. Und die ist in Versicherungsverträgen für den Privathaushalt praktisch immer ausgeschlossen.

Wer also echter Amateur ist, nichts absetzt, kein Geld annimmt, keine Rechnungen schreibt und mit Musik nichts verdient (auch keine negativen Beträge!!!), der kommt mit der privaten Versicherung gut zurecht. Alle anderen sollten auf die Spezialangebote zurückgreifen.

 

[TheBass]

Ich und meine Band wir leben auf dem platten Land im Dorf. Wenn da jemand durch die Strasse geht, den man nicht kennt, fällt das schon auf. Einbruch ist da weniger ein Problem. Eher schon Wasserschaden, bzw. vollgelaufener Keller. Genau das ist letztes Jahr auch beim Sänger passiert. Zum Glück stand alles auf Rollen und es ist ausser einem ruinierten Bodenbelag nicht viel passiert.

 

[Bass-Fred]

Ich habe mal den Rechner von Mannheimer bemüht und kam direkt bei über 800 Euro p.a. raus. Finde ich schon recht steil und wenn da zu erwarten ist, dass sich die Versicherung im Schadensfall windet... naja.

 

[Bas-T]

Was um Himmels Willen versichert du denn da, dass es 800 Euro p.a. kosten soll?

 

[Hozzy]

Was um Himmels Willen versichert du denn da, dass es 800 Euro p.a. kosten soll?

Eine ganz schnelle Überprüfung bei der Harmonia hat 560 EUR /p.a. ergeben.
Und das war nur eine grobe Schätzung des Band-Equipments zum Neuanschaffungspreis - wenn man das für die gesamte Band sowas abschließen will und alle Instrumente (auch die, die nicht im Proberaum sind und alles was es noch so an Verstärkern und Zubehör gibt) versichern will, dann dürfte der Betrag mindestens das, oder weitaus höher sein...

 

[Bas-T]

Jetzt kommt die Kehrseite der Instrumenten
-Sammelei

In Summe natürlich erst Mal ein ordentlicher Betrag. Aber ganz ehrlich: Bei dem p.a.-Versicherungsbetrag wird ja offenbar Equipment mit Wert von mehreren zehntausend Euro versichert, was bei gutem Equipment und ganzer Band dann auch durchaus realistisch ist. Aber dann teilt sich der Betrag eben auch noch mal durch alle Mitglieder und die pro Kopf- Belastung reduziert sich entsprechend.

 

[Hozzy]

Jetzt kommt die Kehrseite der Instrumenten
-Sammelei

In Summe natürlich erst Mal ein ordentlicher Betrag. Aber ganz ehrlich: Bei dem p.a.-Versicherungsbetrag wird ja offenbar Equipment mit Wert von mehreren zehntausend Euro versichert, was bei gutem Equipment und ganzer Band dann auch durchaus realistisch ist. Aber dann teilt sich der Betrag eben auch noch mal durch alle Mitglieder und die pro Kopf- Belastung reduziert sich entsprechend.

Soweit richtig. Aber dafür muß man nicht mal groß sammeln, wenn man mal Verstärker, Instrumente, PA-Anlage, Mikros, Kabel und Kisten, Koffer und Co einer Band von 3-4 Leuten aufaddiert, sind 10.000 EUR sehr schnell erreicht.
Wenn man dann vielleicht sogar mehr als eines von jedem hat oder z.B. eine große und eine kleine PA oder auch mehrere Instrumente und Verstärker usw. dann auch schnell mal das doppelte und dreifache.

 

[Nasenbär]

https://www.bonedo.de/artikel/instr...elche-versicherungen-brauchst-du-als-musiker/ da steht bisschen was dazu.

 

[Bass-Fred]

Was um Himmels Willen versichert du denn da, dass es 800 Euro p.a. kosten soll?

Du hast völlig richtig erkannt, wir sind keine Schülerband. Da sind schon teure Custom-Instrumente und Recordingkram mit bei. Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind und sich die alten Säcke nur zum Spaß treffen, kauft man schon recht irrationalen Kram zusammen. Aber dann hat man's eben auch mit dem Rücken und will nicht ständig alles nach Hause schleifen bzw. direkt nach der Arbeit im Proberaum vorbei. Wie gesagt, ist zum Glück eine gepflegte Immobilie mit ordentlichem Sicherheitsniveau. Ordentliche Einbrecher mögen Bargeld, Schmuck usw. lieber, deshalb werden einfach Einfamilienhäuser hochgenommen und man reist mit leichtem Gepäck. Mit kleinem Rucksack durch's Wohngebiet und man kann die Beute aus fünf bis zehn Immobilien transportieren.

 

[bassilisk]

Du hast völlig richtig erkannt, wir sind keine Schülerband. Da sind schon teure Custom-Instrumente und Recordingkram mit bei. Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind und sich die alten Säcke nur zum Spaß treffen, kauft man schon recht irrationalen Kram zusammen. Aber dann hat man's eben auch mit dem Rücken und will nicht ständig alles nach Hause schleifen bzw. direkt nach der Arbeit im Proberaum vorbei. Wie gesagt, ist zum Glück eine gepflegte Immobilie mit ordentlichem Sicherheitsniveau. Ordentliche Einbrecher mögen Bargeld, Schmuck usw. lieber, deshalb werden einfach Einfamilienhäuser hochgenommen und man reist mit leichtem Gepäck. Mit kleinem Rucksack durch's Wohngebiet und man kann die Beute aus fünf bis zehn Immobilien transportieren.

In dem Fall, so wie du das beschreibst:
Legt die Kohle zusammen und kauft eine kleine Alarmanlage mit Blinklicht und Sirene - da habt ihr mehr davon.

 

[Bas-T]

sind 10.000 EUR sehr schnell erreicht.

Problemlos als ambitionierter Bassicer. Habe eben mal Preise bei mir überschlagen....hui

schnell mal das doppelte und dreifache

Als Band sowieso

Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind und sich die alten Säcke nur zum Spaß treffen,

Wer kann der kann...

kauft man schon recht irrationalen Kram zusammen

Niemals!

Grundsätzlich kann man ja auch nur die wichtigsten/teureren Instrumente und nicht alles versichern. Auch eine Option.

Diebstahl bzw Einbruch ist ja nur eins von möglichen Übeln. Wie immer ist es bei Versicherungen ja eine Wette auf die Zukunft. Und hinterher ist man immer schlauer.

 

[bassilisk]

Generell:
Ich unterscheide zwischen Risiko - und Anlageversicherungen.
In erstere zahlt man lebenslang ein und hofft, dass man sie nie braucht, bekommt aber nie wieder was zurück, die Kohle ist weg.
Zweite sind hier kein Thema: Alters- Lebens- usw.-versicherung.

Risikoversicherungen sind bei mir minimal; sie bauen darauf, dass man mehr einzahlt als man heraus bekommt, das ist das Grundprinzip.
Klar... Haftpflicht, Gebäude, evtl. auch Hausrat... das ist existenziell und notwendig.
Aber Fahrrad, Instrumente, sonstige Hobbies oder ersetzbare Dinge ... Wenn ich alle Beiträge gegen alle Risiken zusammen zähle, dann decke ich diese Risiken durch meine Ersparnisse ab.
Will sagen: Wenn mir ein (oder mehrere) Instrument gestohlen wird, dann kaufe ich mir ein neues vom gesparten Geld; wenn mir keines gestohlen wird, habe ich mehr Rente.

Man kan diese Risiken übrigens minimieren, wenn bspw. auf seinen Scheiß aufbasst und wegräumt, statt direkt von der Bühne zur Theke zu rennen. Oder ein stabiles Zusatzschloss an den Proberaum (und das Fenster!) montiert. Nur so als Beispiel.

Ich bin in meinem Leben schon mit mehr Situationen konfrontiert worden, in denen die Versicherung nicht bezahlt hat, als dass sie dies tat. Und wenn sie das tat, stand der Schaden bzw. der Betrag nie in einem guten Verhältnis zu dem bis dahin bezahlten Beiträgen.

 

[Bas-T]

Stimmt schon. Versicherungen sind jetzt nicht per se spendabel. Risikominimierung ist halt immer vernünftig. Ein Restrisikio bleibt trotzdem. Meiner Meinung nach: Je risikobelastetee oder/und hochwertiger, desto schützenswerter. Da macht es schon einen Unterschied, ob es um ein Fahrrad für 800 Euro oder 3 custom Instrumente für 15.000 geht.

Wie man damit umgeht, bleibt ja jedem selber überlassen. Da gibt's kein richtig und kein falsch.

 

[Mudskipper]

sind 10.000 EUR sehr schnell erreicht

Ich hatte meinen Kram lange über 10k versichert und dafür im Halbjahr 59 Euro bezahlt.
Jetzt liege ich bei 13k und zahle ein bisschen mehr.
Bei uns in der Band ist unser Gitter (hat viel teuren Kram) und ich individuell versichert, unser Drummer verzichtet und der Keyboarder nimmt seinen Kram immer mit. Die PA läuft beim Gitter mit und wir geben ihm dafür pro Nase und Monat 5€ mehr für unseren Proberaum-Anteil, da der Raum von ihm gemietet ist.
Am Ende muss es jeder selbst wissen, ich kann so ruhiger Schlafen.

 

[bassilisk]

ich kann so ruhiger Schlafen.

Das ist ein Argument, das ich - ohne Ironie - sofort akzeptiere.

 

[Mudskipper]

Das ist ein Argument, das ich - ohne Ironie - sofort akzeptiere.

Mir geht es dann einfach besser .
Ich habe auch einfach kein Bock aus Sorge irgend nen Ranzhobel „extra für Gigs“ zu besitzen. Gute Instrumente gehören auf die Bühne, Punkt .

 

[SamK74]

Risikoversicherungen sind bei mir minimal; sie bauen darauf, dass man mehr einzahlt als man heraus bekommt, das ist das Grundprinzip.

Prinzipiell ja. Man kann aber auch "Glück" im Unglück haben: meine Hausrat-Versicherung kostet nicht viel und der eine ersetzte Schadenfall überstieg deutlich das, was ich bis zu dem Zeitpunkt insgesamt für die Versicherung in all den Jahren bezahlt habe. Selbst Stand heute bin ich immer noch deutlich im Plus Seit dem Schadenfall haben die zwar ein, zwei mal versucht einen neuen Vertrag anzubieten... aber da wäre keine Außenklausel mehr mit drin und die Ersparnis marginal. Nee nee, ich bleib bei meinem Altvertrag

Ich bin in meinem Leben schon mit mehr Situationen konfrontiert worden, in denen die Versicherung nicht bezahlt hat, als dass sie dies tat. Und wenn sie das tat, stand der Schaden bzw. der Betrag nie in einem guten Verhältnis zu dem bis dahin bezahlten Beiträgen.

Stimmt schon. Versicherungen sind jetzt nicht per se spendabel.

Da konnte ich mich zum Glück nicht beklagen. Die Versicherung hat zum aktuellen Neuwert reguliert. Auflistung der Ausrüstung inkl. aktuellem Neupreis jeder Position eingereicht, Fotos und Seriennummern der geklauten Sachen (sofern vorhanden) und ein paar Tage später hatte ich das Geld auf dem Konto. Hat mich selbst gewundert, dass das so problemlos und fix geklappt hat. Dreimal auf Holz klopfen, das ich hoffentlich nie erfahren muss, ob eine erneute Schadensregulierung genau so entspannt durchläuft

Aktuell muss ich mir zum Glück keine Gedanken über eine Extra-Versicherung machen: zum einen steht alles bei mir zu Hause, zum anderen stellt das Zeug eh keinen nennenswerten monetären Wert dar. Wäre ich (Neben)Berufsmusiker, Sammler und/oder hätte ernsthafte Werte in einem externen Proberaum stehen würde ich wohl ernsthaft über eine entsprechende Zusatzversicherung nachdenken.

 

[bassilisk]

Hausrat

Hausrat

Jo
Klar, man kann auch Glück im Unglück haben. Ich find's auch gut, dass meine Hausratversicherung 2x das Fahrrad meiner Tochter bezahlt hat.

In der Tat, ja, seine Existenz sollte man absichern. Keine Diskussion.

Aber bleibt für mich (!) das Gleiche wie für meine Versicherungsgesellschaft: Das Gesamtportfolio muss stimmen. Welchen Teil meines Einkommens wende ich auf, um welchen Teil meiner Güter zu versichern und wie tragisch wäre ein Verlust?

 

[TheBass]

Versichern lassen sollte man grundsätzlich nur das, was man selbst nicht bezahlen kann bzw. in den finanziellen Ruin treibt. Das stammt nicht von mir, sondern von meinem Schwiegervater (R.I.P.) und der musste es als Versicherungsagent wissen. Man versichert sich gegen Elementarschäden, Brand, Krankheit, Schadenersatzforderungen etc. aber nicht gegen Glasbruch, einen geklauten Amp oder Bass. Da sorgt man vor, dass möglichst nichts passiert. Wenn es passiert, dann passiert es eben. Ärgerlich, womöglich auch teuer, aber man kann es verschmerzen.

Recht hatte er, finde ich.

 

[Bass-Fred]

In dem Fall, so wie du das beschreibst:
Legt die Kohle zusammen und kauft eine kleine Alarmanlage mit Blinklicht und Sirene - da habt ihr mehr davon.

In unsere Probe-Bruchbude von Dua Lipa's Geburtsjahr wäre man selbst mit einer Nagelfeile reingekommen, allerdings stand da auch nichts annähernd wertvolles rum. Man war froh, wenn man irgendwo einen gebrauchten Amp für 200 Mark ergattert hat. Die neue Laube ist in einem Industriegebäude, mit Einfahrtstor auf's Gelände, ordentlichen Sanitären Einrichtungen usw. Da sind die Sicherheitstüre und Kameraüberwachung vermutlich schon paranoid, aber wir mögen halt unsere Instrumente.