Preis Musicman Pre-Ernie Ball

gleich vorweg: fender und musicman sind meine absoluten favoriten. trotzdem, vintage instrumente sind in erster linie mal eines: alt - nicht mehr und nicht weniger. aufgrund damals vorherrschender produktionsmethoden nicht selten mit toleranzen gefertigt, dass es einem übel aufstößt... gerade bei fender finde ich persönlich die qualitätsschwankungen der alten teile besonders groß. keine frage, es gibt einige wenige teile, die sicher absolute grale sind... diese sind aber in der regel kaum zu kriegen, weil kaum jemand der so ein teil sein eigen nennt, es jemals wieder hergibt . im schatten dieses außergewöhnlich geilen instrumente haben sich für die verbleibenden gurken und bootsanker marktpreise jenseits von gut und böse entwickelt und werden offenbar auch bezahlt - selbst für ungetestete dachbodenfunde oder nachlässe (die üblichen bucht-geschichten halt)... aber wie gesagt, selig jene die einen der wenigen grale ergattern - oder zumindest überzeugt sind einen ergattert zu haben und ihn sich in die vitrine stellen.

musicman unterscheidet sich da insofern, da es hier eigentlich keine echt schlechten zeiten gegeben hat, die serienstreuung relativ gering ist und bis heute qualitativ erstklassige instrumente produziert werden. deswegen gibt's den mythos vom 'musicman gral' nicht so wirklich - fast jeder musicman ist eine kleiner gral für sich - ein neuer oder jüngerer musicman ist insofern halt eher eine alternative zu einem alten als bei anderen marken - zumindest wenn man das instrument spielen möchte... das meinte ich als ich weiter oben geschrieben habe, das instrument selbst hat bei musicman (noch) erheblichen einfluss auf dessen wert...
 
***off topic+++off topic***

da ham wirs wieder, das alte thema "vintitsch"[;-)]

aber einen vorteil haben die alten teile: gut durchgetrocknetes holz brennt schöner und durch die "fleischigen" hälse auch länger [8D]
Fazit: da haste eben doch was in der not[:o)]

BTW: Bis jetzt hab ich noch keinen neuen Fender gespielt, der mit meinem 81er mithalten konnte...vllt nur Gewohnhweit?[?]
 
Außerdem gibt es bei Stingrays zumindest bis Mitte der 90ger kaum Unterschiede zu den allerersten Teilen, wenn man mal vom Logo, stringtrough und 3 bzw. 4/6-punkt-Verschraubung des Halses und kleinen Brückenmodifikationen absieht.

Tatsächlich anders wurden die Teile dann erst als die Dämpfer von der Brücke verschwanden and Plastik Metal ersetzt hat (Batteriefach). Mein 92er Ray ist nicht so viel anders als einer von Anfang der 80ger....
 
Tatsachlich kann doch ein nageneuer Ray nicht so klingen wie ein lange Jahre gespielter. Der ist eingeschwungen, das Holz hat sich gesetzt, der Klang homogener geworden. Greifbares/hörbares Mojo. Weil Leo möglicherweise den per hand geschnitzt hat oder nicht, ist der dazu gehörige Hype.
Auch gab es durchaus eine Weile richtig üble Rays. Hatte 3 davon Ende der 90er, anfang Y2k. Das waren welche, die unter Eb Regie aus übriggebliebenen, vorher produzierten Teilen zusammengeschraubt waren. Hälse passten nicht, Lackierung Müll, Mechaniken schief, Gurtpins bzw. die Löcher nicht passend etc.
C.
 
seit ich als blutiger anfänger mit der kopie von olp über die bühne getigert bin, hab ich mir immer gewünscht,
einen echten stingray zu haben... aber leider hat mich der wahrlich gute werterhalt der dinger immer davon abgehalten.
 
ich habe einen ´77 stingray, der sich schon ziemlich von den aktuellen stingrays unterscheidet:

erstmal hat er noch einen string-through-body, was es leider nicht ganz leicht macht, passende saiten zu finden. ob es am klang viel ändert ... man weiss es nicht. jedenfalls ist die saitenspannung ziemlich hoch, was sehr niedrige saitenlagen zuläßt.

der bass ist schwer (ca. 4,5kg), aber sehr gut ausbalanciert.

dann hat er an der bridge noch diese hochschraubbaren gummi-dämpfer. die sind mit der zeit schon sehr vergammelt, sieht aber irgendwie ganz kultig aus. brauchen tu ich das nicht. wenn ich mumpfige sounds brauche, nehme ich nicht den stingray zur hand.

der hals ist sehr schlank. er fühlt sich ganz anders an als die heutigen hälse. mir gefällt das spielgefühl auf diesem bass außerordentlich gut, auch wenn ich mich sonst eher auf dickeren hälsen wohl fühle. liegt vielleicht daran, dass der hals sehr stabil ist und einem auch ein entsprechendes sicheres gefühl verleiht.

der sound: mein bass hat noch die alte original-elektronik, die nach mehr als 30 jahren noch absolut perfekt funktioniert. es ist der 2-band-boost-only preamp, der einen einzigartigen sound hat. meiner meinung nach gibts eigentlich nur einen sound, nämlich beide bänder ca. zu 2/3 auf. ganz auf ist zuviel des guten. bei 2/3 ist der sound für meinen geschmack super. er klingt sagenhaft fett und dabei super brilliant. klingt für sich allein einfach unglaublich geil, passt aber nicht in jede mucke. da die mitten etwas unbelichtet sind, kann man durchsetzungsprobleme bekommen. für 70ger funk- und disco-sachen ohne überlaute säge-klampfen jedoch ein traum.

meiner ist refinished worden (wie das original in natural), wenn ich ihn verkaufen würde (was nicht passieren wird), würde ich ihn auf keinen fall unter € 1.800 gehen lassen.

sandmann
 
Zitat:Original erstellt von: caruso

Tatsachlich kann doch ein nageneuer Ray nicht so klingen wie ein lange Jahre gespielter. Der ist eingeschwungen, das Holz hat sich gesetzt, der Klang homogener geworden.
An der Legende vom 'eingeschwungenen' Instrument mag ja was dran sein, trotzdem stimmt das imho nur in einem recht geringen Ausmaß. Gute Vintage Teile waren damals auch schon gut und eine Gurke kannst du gar nicht so lange abhängen, einschwingen oder was auch immer - es wird immer eine Gurke bleiben...

Zitat:Original erstellt von: caruso

Auch gab es durchaus eine Weile richtig üble Rays. Hatte 3 davon Ende der 90er, anfang Y2k. Das waren welche, die unter Eb Regie aus übriggebliebenen, vorher produzierten Teilen zusammengeschraubt waren. Hälse passten nicht, Lackierung Müll, Mechaniken schief, Gurtpins bzw. die Löcher nicht passend etc.
C.
Die Frage warum du dir gleich dreimal solche Gurken mit derart offensichtlichen Mängeln zugelegt hast verkneif ich mir mal. Ich kann diese Erfahrung jedenfalls nicht ganz teilen - hatte viele Stingrays aus unterschiedlichsten Produktionsjahren in Händen und hab dabei natürlich auch Schwankungen festgestellt. Ich könnte keine echt schlechte Ära benennen - vielleicht hatte ich aber auch nur Glück... Teile aus Restbeständen Ende der 90er verstehe ich nicht ganz, die gab's doch bei den 'Transition Models' in den ersten Ernie Ball Jahren Mitte der 80er?

Eine Kollege hat's ja bereits verkündet, die beiden 79er auf eBay gingen um ca. 1.800,- weg. Dort lagen wir auch mit unseren Schätzungen, wobei's schon interessant gewesen wäre, Details etc. zu dem ursprünglich angefragen Instrument zu erfahren - dann wär die Schätzung seriöser ausgefallen und ich wär vielleicht nicht mit Member Chuck zusammkracht... apropos Chuck: Hand??? [;-)]
 
Zitat:Original erstellt von: chrisie
An der Legende vom 'eingeschwungenen' Instrument mag ja was dran sein, trotzdem stimmt das imho nur in einem recht geringen Ausmaß. Gute Vintage Teile waren damals auch schon gut und eine Gurke kannst du gar nicht so lange abhängen, einschwingen oder was auch immer - es wird immer eine Gurke bleiben...

Dazu habe ich auch mal die interessante Theorie gelesen (hier auf bassic?, ich weiß nicht mehr), dass gerade die "überlebenden" alten Schätzchen oft die besseren Instrumente waren - und zwar von ANFANG an, da die Gurken gerne umgebaut wurden, als nicht gut klingend lieblos behandelt wurden usw.

Könnte durchaus was dran sein.
 

Zitat:Original erstellt von: chrisie
... apropos Chuck: Hand??? [;-)]

Natürlich.[:-)]

Zitat:Außerdem gibt es bei Stingrays zumindest bis Mitte der 90ger kaum Unterschiede zu den allerersten Teilen, wenn man mal vom Logo, stringtrough und 3 bzw. 4/6-punkt-Verschraubung des Halses und kleinen Brückenmodifikationen absieht.

cellkirk,
da gibts schon noch was, nämlich das body shaping[;-)]
 

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