Preamp am Preamp?

[BeardedBassMan]

Moin moin,

eine Frage, die mich schon immer brennend interessiert hat:

Ergibt es irgendwie einen Sinn, einen Preamp (z.B. den Tonehammer, Sansamp BDDI, Darkglass B7K, usw.) an einem "Vollverstärker" zu betreiben? Und zwar, auch wenn der Amp bereits über seinen DI-Ausgang an der PA hängt?

Es wäre in meinem Fall dann so, dass ich quasi vom Bass in das Preamp-Pedal gehe (plus evtl. weiterer Pedale, wie Kompressor, Tuner etc.) und dann von dort direkt in den SVT7-Pro. Ich hätte dann ja zwei Preamps und somit auch zwei Klangregelungen in Reihe, was die Sache doch ziemlich kompliziert macht, oder?

Wenn ich also beispielsweise auf den Sound des Tonehammers stehe würde, wäre es dann nicht sinnvoller, nur die Endstufe des Ampegs zu verwenden, damit eben nur noch ein(1) Preamp - nämlich der Tonehammer - verwendet wird?

Ich mag den Sound bestimmter Preamps, aber ich fürchte, dass es nicht damit getan ist, einfach das entsprechende Pedal vorzuschalten...

Wat meint ihr dazu?

 

[Gast60969]

Da gibt es kein "nur das ist sinnvoll", beides kann Sinn machen. Manche nutzen einen 2. Preamp z. B. für Overdrive, dann kann es Sinn machen den "vorzuschalten". Ich schalte nie einen Preamp vor einen Vollverstärker, ich habe Preamps als Soundalternative im Effektweg und schalte zwischen den Vorstufen hin- und her. Hast Du allerdings einen "klangneutralen" Amp, der ggf. sogar noch die Klangregelung abschaltbar hat (z. B. Glockenklang), dann kannst Du einen "färbenden" Preamp auch vorne dran hängen und im Bedarfsfalle zuschalten. Also wie gesagt, hier hilft nur ausprobieren und der Grundsatz gilt "weniger ist manchmal mehr".

 

[Kultist]

Ich hab in meinem Setup einen MXR M80 recht weit vorn auf dem Board, auf den dann die Effektkette folgt, nach welcher ich direkt in die Vorstufe meiner Amps gehe. Das ist auch meine Standardsituation.

Zum einen, weil ich die Färbung des M80 haben möchte (...weil ich den Color-Button geilst finde), zum anderen, weil das Ding ne zuschaltbare Zerre hat, die ich ab und zu benutze.

Ab uns zu finde ichs zusätzlich nett, wenn ich Outputunterschiede von verschiedenen Bässen dort einstellen kann und nicht am Amp rumdrehen brauche.

Die Frage, ob ich einen anderen Preamp in Pedal-Bauweise auch so einsetzen würde: Käme auf den Preamp an, schätze ich. Den EHX Bass Metaphors, den ich vorher genutzt hatte, hab ich genauso eingesetzt.

 

[disssa]

Wie Logabass schon geschrieben hat: "sinnvoll" gibt es nicht. Wenn es gefällt, warum nicht.
Mit einem Boss-LS2 und ein paar zusätzlichen Kabeln könnte man aber komfortabel zwischen dem Preamp in Pedalform und dem Preamp des "Hauptamps" umschalten:

 

[W.A.S.P.chen]

Bei mir macht aktuell der Boardpreamp (Sansamp) den Sound, da geht's auch DI raus, da dreh ich nie dran. Meine neutrale Transe (Aguilar AG 500) macht "nur laut" und ist mit ihrem EQ für die Bühnenboxen zuständig. Mit dem Setup kann ich auch ohne eigenen Amp losziehen.

Wenn ich also beispielsweise auf den Sound des Tonehammers stehe würde, wäre es dann nicht sinnvoller, nur die Endstufe des Ampegs zu verwenden, damit eben nur noch ein(1) Preamp - nämlich der Tonehammer - verwendet wird?

Pff, ist doch latte, mach was besser klingt und fertig.
Was anderes ist es natürlich, wenn Du den Sound des Ampeg kacke findest, sowohl solo als auch mit Preamp davor. Dann "brauchst" Du den halt nicht, kannst ihn verkaufen und gegen eine Endstufe und ne Lokalrunde eintauschen.

Ich mag den Sound bestimmter Preamps, aber ich fürchte, dass es nicht damit getan ist, einfach das entsprechende Pedal vorzuschalten...

Hä? Wovon redest Du jetzt? Findest Du den TonehammerAMP gut und willst den Sound und fragst Dich, ob Du das mit TonehammerPEDAL und SVT7 hinbekommst? Also von Geld und Gewicht mal abgesehen würde ich immer die Amp+Pedal-Variante wählen, man ist flexibler und der Ampeg hat mehr wumms. OK, wenn ich mir jetzt alles neu kaufen müßte, würde ich bei mit auch keinen Ampeg auf die Kiste stellen, bloß um dann nur die Endstufe zu nutzen.

Ich hätte dann ja zwei Preamps und somit auch zwei Klangregelungen in Reihe, was die Sache doch ziemlich kompliziert macht, oder?

Ich hab sogar noch nen Preamp mit 2-BandEQ im Bass, ach Du kacke, das sind DREI Klangregelungen hintereinander, wie hab ich das bloß all die Jahre geschafft? Ernsthaft, macht Dir da irgendwas praktische Probleme oder denkst Du bloß zuviel rum? Geh mal mit'm Hund raus.

 

[fleabass]

Ich nutze mal den Thread, um eine Anfängerfrage bezüglich Amptechnik zu stellen:

Ich benutze einen Röhren-Preamp und gehe damit direkt in die Vorstufe meiner Combo. Ich habe zwar zunächst den Power-Amp-In meines Vollverstärkers genutzt, aber der Sound gefiel mir nicht. In der Tat ergänzen sich der dreckige Röhrensound meines H&K-Preamps und der sahnige Bassound des Preamps des Vollverstärkers wunderbar.

Nun ist der Pegel natürlich recht hoch und ich frage mich (zumal ich keine Clipping-Anzeige habe), ob durch ein zu hohes Eingangssignal durch den ersten Preamp der Preamp meiner Combo (oder gar die Endstufe) beschädigt werden können? Ich muss bei dieser Schaltung keinen der Preamps und auch nicht den Master der Endstufe über 12 Uhr drehen, sonst geht mein Drummer fliegen (sitzt davor, weil er sich an meiner Bassline orientiert - brav^^).

Also kann da etwas kaputt gehen? (Meine Combo hat auch keinen Hochtöner, sondern Neodym-Speaker)

 

[Mudskipper]

Ich schalte auch meinen Tech 21 VT RM normal vor den Gallien, der aber auch sehr neutral eingestellt ist. Dazu mixe ich beide Preamp-Sounds am Blendregler des VTs, dadurch habe ich den Mittenpunch des Gk gemixt mit dem 70s Aggressiv eingestellten VT. Den VT kann ich aber auch via Footswitch komplett abschalten, dann habe ich nur den GK.

 

[fleabass]

@Mudskipper: Und da kann nix passieren, wenn man mal im Eifer des Gefechtes den Preampregler zu hoch einstellt?

 

[Meypelnek]

Ich schließe mich den geschätzten Kollegen an: Gut ist was gut klingt und Dir gefällt. Im Endeffekt benutzen viele Bassisten die eigentliche Amp-Vorstufe nur um den Bühnensound regulieren zu können, da über den DI Ausgang des Amps die Vorstufe (Klangregelung) oftmals umgangen wird. So kann der Soundmensch den optimalen Saal-Sound einstellen und der Bassist hat auf der Bühne den besten Klang. Nicht nur in diesem Szenario ergibt es Sinn einen klangfärbenden Pre-Amp vorzuschalten. Oder mehrere und diese nach Belieben zu kombinieren oder einzeln anzusprechen.

 

[W.A.S.P.chen]

Also kann da etwas kaputt gehen?

Grundsätzlich nicht, aber grundsätzlich kann natürlich alles kaputt gehen oder gemacht werden. Solange alles richtig verbunden ist und sich gesund anhört, wird das schon klappen, diese Dinge sind ja mutmaßlich dafür gebaut.
Fast immer hilfreich bei sowas ist die Bezeichnung der Geräte.
Wenn auf Deinem Gerät z.B. "Bassmaster" steht, solltest Du nicht mit dem Ausgang "Speaker" in Deinen Amp gehen.

 

[Mudskipper]

@Mudskipper: Und da kann nix passieren, wenn man mal im Eifer des Gefechtes den Preampregler zu hoch einstellt?

Keine Ahnung, ich mache so was einfach nicht.

 

[fleabass]

Okay, nein ich habe nicht den Bassmaster (der kann ja offenbar auch eine Box befeuern), sondern den alten H&K Tubemaster. Dessen Ausgang "to Amp" benutze ich. Okay, dann bin ich einfach mal weniger ängstlich und mach' weiter Krach.^^

Danke

 

[alice d.]

sinnlos wird es erst, wenn du mit dem preamp frequenzen cuttest, die du dann mit dem amp wieder boostest...

rein vom pegel her:
jeder treter mit aufholverstärker - und damit fast jede zerre - ist eigentlich ein preamp. jeder buffer ist ein preamp. und jeder aktive bass hat einen preamp an bord.
rein von der klangregelung:
jeder treter mit toneregler ist ein preamp. jeder aktive bass ist ein preamp.

ich gehe mit passivem gerät in den rodenberg-booster, dann kommt manchmal ein sft-clon, dann eine craaft bassic vorstufe und dann... geht es mit linepegel und ordentlich aufgeplusterten tiefmitten in den relativ flat eingestellten mywatt. vier preamps hintereinander.

 

[Stratitis]

In dem Beispiel, was Dissa beschreibt, hättest Du mit einem LS2 sogar die Möglichlkeit, je nach Betriebsartenwahlschalterstellung beide Preamp-Sounds beliebig zu mischen! Kann interessant sein, wenn ein Kanal (SVT7) clean bleibt und dann der Dreck über den 2. Preamp dazugemischt wird etc.
Aber vorsicht (nicht cool Män).. Wenn einer der Pres eine Phasenverdrehung zwischen In und Out produziert, kann es beim Mischen zu Auslöschungen kommen. Bei Lehle gibt es Pedale, die über einen Phase-Switch verfügen, um sowas bei Bedarf auszugleichen.

 

[BeardedBassMan]

Ich danke euch für die wertvollen Rückmeldungen!

Zwischenzeitlich hatte ich auch Kontakt zu Ampeg. Die sagen, dass die Färbung in der Hauptsache durch den eingebauten Preamp des 7Pro erzeugt wird. Bei der Endstufe sprechen die sogar von 'no coloration'. Mit anderen Worten, wenn man den Pre umgeht, hat man den neutralsten Sound, den der Amp in der Lage ist zu erzeugen. Zumindest laut Hersteller.

Das spricht für die von Dissa vorgeschlagene Lösung, quasi komfortabel zwischen Ampeg-Sound und beliebigem Preamp-Pedal umzuschalten.

 

[Smudo]

Interessant, hatte mir eben erst auch über das Thema Gedanken gemacht.

Bei mir geht der Bass in den Ampeg Scrambler DI und dann in meinen EBS HD 350. Der Ampeg gibt zur Zeit den Sound und mit dem EQ am EBS passe ich alles der Umgebung an. Das DI kommt aus dem Ampeg- relativ neutral, dass der Mann am Mischer nicht kotzt. Am EBS mach ich dann meinen Sound... Istdas sinnig?

 

[Kong]

Wenn das Resultat überzeugt, ist es sinnig.