Pleiten, Pech und Pannen

wir hatten mit der hardcore band anfang der 2000er mal bei einem bandwettbewerb mitgemacht - der ehemalige sänger meint heut noch es wär emergenza gewesen. kein plan. irgendwo richtung schwarzwald - etwas mehr als 2 stunden anreise. die reihenfolge wurde ausgelost und wir hatten einen ziemlich guten slot - nach uns noch 2 bands: ein lokal hero + eine deathmetal band aus thüringen (die hatten ne noch längere anreise)...

jedenfalls kam der sänger der lokalen band irgendwann recht schleimig an und meinte sie hätten an dem abend noch nen zweiten gig im nachbarort, ob wir denn den slot nicht tauschen könnten. wir naiverweise zugesagt... die waren eher pop lastig und dass hätte stilistisch ja auch besser gepasst mit der deathmetal band nach uns - und chancen hatten wir uns ohnehin keine ausgerechnet... wir saßen also mit den metallern backstage und haben ein paar bierchen gekippt, als plötzlich unser sänger reinkam und meinte, dass wir jetzt eigentlich spielen müssten, allerdings nur noch das thekenpersonal und die jury anwesend sei :O!

was war passiert: der sänger der lokalen band hat nach der abstimmung verkündet, dass sie die letzte band des abends waren, die veranstalltung vorbei wäre und er alle einlade zur anderen location mitzukommen wo die party dann weiter ginge :teufel: und bevor der veranstallter geschnallt hatte was los war, war der laden leer... wir haben dann noch ne halbe stunde "geprobt", die metaller waren allerdings richtig bedient und sind direkt nach hause gefahren... dem wirt war die sache super unangenehm und er meinte noch, dass die sich bei ihm nicht mehr blicken lassen bräuchten und wir uns bei ihm mal melden sollten für ne ersatzveranstalltung mit gage...

tja und als wir im jahr darauf mal zaghaft angefragt haben, was hat er uns angeboten: vorgruppe für besagte lokale band :rolleyes:
 
Chuck schrieb:
Es gehört zur Vita, mal einen Saal leer gespielt zu haben.;-)
Zum Vergrößern anklicken....

Das hab ich im Jahre 14 mit einer Coverband fast geschafft, die ich grade 1 Monat kannte. Nette Leute, technisch nicht sonderlich versiert...bis auf den Schlagzeuger, der so ein Metalderumkit hatte und auch gerne Doublebass gekloppt hat. Der Ort war eine (große) Gartenlaube, offen. Das Örtchen heißt Melle und liegt in Niedersachsen...als Westfale also für mich Ausland. Höfe, Feld, plattes Land, Bier aus Fässern. Es waren c.a. 50-70 Leute dort. Gesang und Bassdrumm über PA laufen lassen, den Rest einfach ohne PA bzw. Monitor und folglich auch nicht übers Pult. Soundcheck...eine Dame um die 60 mit gehobener Garderobe bekommt einen Schock und sagt: "ich dachte ihr spielt so Jazz". Geplant waren Motörhead, Sabbath, Silverchair, Pearl Jam, Graveyard und so ein Metalsound auf Drop C, dessen Namen ich vergessen habe. Gitarre und Bass mussten sehr laut, damit man neben den Drums noch irgendwas hört. Drummer übriges mit Canibal Corpse T-Shirt...was nicht grade weiteres Vertrauen generiert hat:D.
Nach 2 Songs war die hälfte des Publikums in den Garten ausgewichen. Am Ende waren alle Leute unter 40 weg und die restlichen 20 fanden es cool, auch wenn der Gitarrist sogar das Solo von Paranoid verkackt hat und die Sängerin aussah, als würde sie gleich heulen (es war der 60ste ihres Dads). Ich hatte Spaß mit meinem Big Muff und habs auch garnicht mehr ausgemacht...hätte eh nix gändert. Ob wir das Set zuende gespielt haben, weiß ich nicht mehr. Mit wars egal, ich hatte grade ein paar wichtige Dinge in meinem Leben abgeschlossen und wollte 1-2 Monate leerlauf nutzen um so viel wie möglich spielen.

Es hatten Leute für uns Geld gesammt, was ich sehr nett fand. Außerdem gab es ein großes Lagerfeuer und sehr viel Bier. Dazu Spanferkel und man hat sich noch nett unterhalten. Alles gerettet also. Nur die Sängerin tat mir dann doch echt ein wenig leid.
 
alice d. schrieb:
und warum habt ihr mit denen nicht die gleiche nummer abgezogen?
Zum Vergrößern anklicken....

wir hatten tatsächlich kurz überlegt das angebot anzunehmen, einfach nur um denen den laden leer zu spielen... und natürlich wurde auch noch die ein oder andere gewaltfantasie als vorschlag eingebracht... aber naja, letztendlich bleibt die hoffnung, dass karma die sahe schon irgendwie in ordnung gebracht hat... dass z.b. der drummer dem sänger die frau ausgespannt hat oder sowas...
 
Ich spiel neben Bass noch Trommel in einer Fasnachtsclique in Basel. Das heisst wir spielen Marschmusik (Fasnachtsmärsche) für Piccolo und Trommel.
Man läuft dann in 3er Reihen, alle im Schritt. An der Fasnacht ist der Boden dann mit Räppli (Confetti =Papierschnitzel) und sonst allem Möglichem übersäht. Ich weiss nicht mehr obs geregnet hatte, oder eine zermanschte Orange der Grund war... jedenfalls während des Trommelns und marschierens rutschte ich aus und landete auf meinem Hintern.
Keiner hats gemerkt, einer sagte später noch „komisch, Du warst plötzlich weg“...
Ich hab mir zum Glück nicht weh getan und der Trommel ist auch nichts passiert, da musste ich auch grinsen
 
Bei einem Gig im November hab ich es total verkackt. Wie immer das Setup Zerre - Kompressor - Sansamp DI. Während des Soundchecks, wie immer, den 20 db pad beim Sansamp gedrückt. Da wir aber nicht Opener waren hab ich mein Pedalboard wieder eingepackt. Entweder beim abbauen oder aufbauen bin ich wohl auf den 20 db pad knopf gekommen und hab ich versehentlich ausgeschalten.

Das war eine interessantes Klangerlebnis für alle Beteiligten.
 
  • Like
Reaktionen: fmm

Habe mal während des Gigs Nasenbluten bekommen. Es tropfte auf einmal auf Griffbrett und Body und ich so "WTF?!?!"
Das hörte auch nicht auf und ich mußte mir während des Spielens permanent Taschentücher in die Nase stopfen. Neben mit häuften sich die vollgebluteten Tücher und Fetzen. Au Mann.

Im selben Gig ist unser Sänger mit dem Headstock der Gitarre kollidiert, merkte das aber zunächst nicht. Da Publikum machte ihn darauf aufmerksam, dass er eine Platzwunde an der Augenbraue hatte und ihm das Blut über die Wange lief.
 
Double Feature mit befreundeter Band. Zeug rankarren, aufbauen, bla. Der zweite Gitarrist der anderen trudelt erst kurz vor dem Gig ein.
Schlagzeuger: "Sag mal, wo ist denn Deine Gitarre?"
Gitarrist: "Oh, fuck, die habe ich zu Hause stehen lassen."
facepalm
 
Double Feature mit (anderer) befreundeten Band.
Unser Drummer (ein, nun ja, etwas ungewöhnlicher Mensch) albert mit den Mädels an der Kasse rum und läßt sich schließlich den grünen Eintrittsstempel spaßeshalber auf den Dödel geben.
:O!
Eine halbe Stunde später steht er mit mir am Pissoir und beschwert sich, dass er jetzt ganz grüne Finger hat.
:D
 
Nach 15min ist der einzige Monitor ausgefallen. Kein Sänger mehr zu hören.
Die Band hat die Stücke quasi instrumental durchgezogen.
Der Sänger hat sich soweit vorne getummelt, dass er sich über die Hausanlage hörte, aber kein Feedback produzierte.
 
Wir haben mal zu Studentenzeiten in Wiesbaden auf einem Kneipenfestival gespielt. Wir hatten ein bischen Pech und ein erstmals beteiligtes Bistro als Auftrittsort erwischt, das sich eher an ein gehobenes gutbürgerliches Publikum für gute Gespräche und teure Getränke wendete und wir uns als Rockband und auch sonst recht fehl am Platz vorkamen. Wir wurden "vorsichtig" für zwei Stunden gebucht und dann auch bereits beim Soundcheck gefragt, ob wir die Mikrophone wirklich brauchen, ob es nicht leiser geht, ob man die Gitarren nicht unverstärkt spielen kann etc. Wir sind höflich geblieben und haben alles geduldig erklärt. Als wir nach den mit dem Veranstalter vereinbarten Getränken fragten, wußte man von nichts, aber man wäre ja ein Bistro und könnte uns selbstverständlich Getränke verkaufen... Naja, ein Blick in die Karte lies uns zum nächsten Supermarkt ausweichen, was uns auch einige Sprüche einbrachte. Als wir dann zweieinhalb Stunden gespielt hatten und die Bude durchgängig gerammelt voll war, kam die Chefin und wollte, dass wir weitermachen. Das haben wir mit Hinweis auf den Vertrag abgelehnt. Hat ihr dann natürlich auch nicht gepasst. Nach ihrer Beschwerde flogen wir aus dem Verteiler für das Festival... das haben wir natürlich nicht gesagt bekommen, sondern das lief natürlich hintenrum. Selten so viel fürs Leben gelernt...B)
 
Erster Gig auf einem größeren Festival (wir waren damals die erste Band die spielen durfte) und ich hab gelernt: ein 6m Instrumentenkabel kann auf einer größeren Bühne verdammt kurz sein... Ich hatte grade so genug Reserve, dass ich mit frei hängendem Kabel am Mikro stehen konnte ohne den Amp vom Fullstack zu ziehen (naja vermutlich wär eher der Stecker raus geflogen).

Vor dem Gig Anruf vom Bassisten bekommen (ich war Gitarrist/Sänger) ob ich schon unterwegs wäre. Auf meine Verneinung hin weil ich noch etwas aufgehalten worden war meinte er ich könnt mir Zeit lassen. Er und der andere Gitarrist wären auch noch nicht unterwegs da dieser es geschafft hätte sich beim Zähneputzen die Zahnbürste so weit rein zu schieben dass er kotzen musste..... Ich schätze unser Bassist wollte einfach nur die Story los werden deren Zeuge er grade geworden war :-P

Der selbe Gitarrist stand in seiner chaotischen Art etwas auf Kriegsfuß mit der Technik und besaß praktisch keine E-Gitarre die nicht sehr schnell irgendwelche Wackelkontakte und ähnliches entwickelt hat. Schließlich wollte seine Klampfe direkt vor einem Gig (schon vor Ort) keinen Ton mehr von sich geben. Er hatte zuvor schon den Gitarristen der headliner-Band nach uns bequatscht ihn über dessen Amp-Setup spielen zu lassen damit er nix umbauen muss und hat dann eben erreicht, dass er auch noch eine von dessen Gitarren spielen durfte.
Ergebnis: Der Besitzer des Ganzen musste während unseres Gigs mehrfach auf die Bühne springen um ihm Kanäle switchen da er mit der MIDI-Anlage einfach nicht klar kam. Dafür ist er ausgiebig im Publikum rumgesprungen und -gerannt weil "Juhu! Ich hab ne Wireless-Anlage!!" die ja ausgenutzt werden musste. Das hatte zur Folge, dass am Schluss auch noch die Schraube eines Gurtpins aus der Gitarre gerupft war. War so eine Plexiglas-BC Rich.

Als ich als Gitarrist meinen ersten anständigen Verstärker (100W Vollröhren-Top mit 412er Box) hatte aber noch keinen Plan davon wie man sowas vernünftig einstellt hätte ich bei der ersten Probe damit fast unseren Bassisten verjagt.... Zuhause im Wohnzimmer klang das schließlich richtig gut mit viel Lautstärke und viel Bass.... Naja, die Frequenz-Verteilung in der Band hat sich schließlich irgendwann eingependelt.
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten