Pedal aus USA geordert...

[caligula]

Moin zusammen,

ich hoffe, das ist das richtige Forum.
Ich habe ein gebrauchtes Pedal für einen guten Kurs aus den USA gekauft (Privatverkäufer, kein Music Shop). Beim Abschicken hat der Verkäufer in den USA das Packet als Geschenk mit einem Wert von 5 Dollar deklariert. Er dachte scheinbar, er täte mir einen Gefallen.
Nun muss ich das Packet nächste Woche beim Zoll abholen. Habe vorweg schon einen Brief bekommen ("wir konnten eine an Sie gerichtete Postsendung aus USA nicht beim deutschen Zoll zur Verzollung anmelden. Ihre Sendung wurde für Sie hinterlegt. Folgende Unterlagen bitte zum Zollamt mitbringen...").

Was macht man jetzt?
Bleibt man bei der Geschichte, es handelt sich um ein Geschenk, wie der Verkäufer es offiziell beim Abschicken deklariert hat?
Sagt man den Zollmenschen, dass der Verkäufer da wohl einen Fehler gemacht hat, nennt man den echten Preis und zahlt brav die Einfuhrgebühr?

 

[Jogi68]

Du mußt den Zöllnern vorlegen, was Du bezahlt hast. Wenn Du also nachweisen kannst, daß Du fünf Dollar überwiesen hast, ist alles gut. Ansonsten... Ich hatte das auch schon, hab ohne Kommentar meine Belege hingelegt und Zoll und Steuer gezahlt. Auf das "Geschenk" bin ich nicht angesprochen worden.

 

[caligula]

Danke schön, Jogi.
Der Wert ist offiziell fünf Dollar. Der Verkäufer hat das Päckchen als Geschenk deklariert und somit habe ich offiziell ja nichts bezahlt, weil es eben ein Geschenk war.
Will das Zollamt einen Nachweis haben, dass es tatsächlich ein Geschenk ist?

 

[Jogi68]

http://www.zoll.de/DE/Privatpersone...Geschenksendungen/geschenksendungen_node.html

Den Wert mußt Du irgendwie glaubhaft machen, sonst wird geschätzt.

 

[bassilisk]

Lustig: Du hast den Fred 2x gestartet. Das hat mich gerade total verwirrt, als FF's Beitrag weg war...

 

[Paulito]

Die sind da Erbarmungslos beim Zoll.
Dumm sind die auch nicht. Die wissen ganz genau wie der Hase läuft....

Du musst irgendwie nachweisen, das du das Pedal tatsächlich Geschenkt bekommen hast.
Am besten lasse dir vom Verkäufer eine Mail schicken, in der er schreibt dir es Geschenkt zu haben.
Aber Achtung, wenn das Angebot genau dieses Pedals noch im Netz zu finden ist, kann es sein das sie es finden!
Wenn es blöd läuft, musst du 19% MwSt plus ca4% Zoll nachzahlen.
Wenn es ganz blöd läuft, auf den Neupreis zzgl Versand!

Also am Besten gleich mit der Wahrheit raus und den Überweisungsbeleg / Paypal mitnehmen und ganz straight abwickeln.

Buuuummmmm,
Paul

 

[disssa]

Ich habe schon -zig Sachen "importiert". Dumm sind die beim Zoll nicht.
Sie wollen einen Nachweis sehen, wieviel für das Teil bezahlt wurde. Entweder einen Kontoauszug, Paypal-Auszug, Rechnung etc. oder man muss glaubhaft oder nachweislich klar machen, dass es ein Geschenk ist.
Notfalls kann der Zoll darauf bestehen, dass das Paket geöffnet wird...

 

[alex_de_luxe]

"...darauf bestehen, dass das Paket geöffnet wird..." Da kommt mir eine lustige Geschichte in den Sinn: Ich hab mal bei einer Firma gearbeitet, die regelmässig Pakete von der Schweiz nach Italien schickte. Erstens geht das immer extrem lange bis etwas ankommt und zweitens sind eigentlich immer alle Pakete geöffnet und anschliessend sehr stümperhaft wieder zugeklebt worden. Dann gab es aber Situationen von Leuten die angerufen haben und fragten, warum wir denn Bücher verschicken (was wir natürlich nicht taten!). Die Situation war folgende: Am Zoll werden die Pakete aufgemacht und anschliessend weiss wohl keiner der Beamten genau was wo drin war... Nachforschungen haben ergeben, dass dies in keinerlei Hinsicht Einzelfälle waren

Naja, Italien eben.

 

[Paulito]

Notfalls kann der Zoll darauf bestehen, dass das Paket geöffnet wird...

Das haben die bei mir immer gemacht, allerdings nur in meinem Beisein.

Buuuuummmmm,
Paul

 

[fuzzonaut]

Wenn ich von Privatpersonen kaufe und importiere, frage ich immer, ob ich 2 Zahlungen schicken darf (PayPal): eine "offizielle", deren Betrag gerade noch zollfrei ist - und den Rest.

 

[4low]

... was is das denn für ein Pedal? Fuzz? Irgendwas Gröberes? Dann Bass schnappen und kleinen Kombo und ab zum Zoll... "hören Sie doch mal: das Teil is voll kaputt: der Bass klingt richtig krank, oder? Dafür hätt ich doch niemals Geld gezahlt - keine Ahnung, ob ich das wieder so reparieren kann, dass das irgendwann mal gut klingt...".

 

[alice d.]

immer vorsicht: wenn der zoll ein normales prozedere vermutet, bleibt es beim einfachen zoll. bei betrug, der unabsichtlich passiert, wird es das 1,5-fache. bei absichtlichem betrug das doppelte.
und da zoll ja immer auf den warenwert bezogen ist und der stark variieren kann...

ehrlich währt am längsten.

 

[TriggerSneaker]

Gibt es nicht auch einen Freibetrag ?

Ich hatte mal ein Paar Klamotten aus den USA bestellt, das erste mal (da waren das so 30$ + Versand) ging das ohne Probleme durch (auch wenn es nicht als "Geschenk" deklariert war"), beim zweiten mal wars über der Freibetragsgrenze (60$ oder so), da musste ich noch ein bisschen was bezahlen ...

 

[Talentfrei]

Gibt es nicht auch einen Freibetrag ?

ja, unter 22 Euro Warenwert inkl. Versandkosten ist Zoll- und Einfuhrumsatzsteuerfrei

 

[Paulito]

Wenn ich von Privatpersonen kaufe und importiere, frage ich immer, ob ich 2 Zahlungen schicken darf (PayPal): eine "offizielle", deren Betrag gerade noch zollfrei ist - und den Rest.

Dann muss aber der Verkäufer auch eine entsprechende Rechnung beilegen und "wasserdicht" deklarieren.
Ausserdem haben die beim Zoll bei mir immer die Geräte gegoogelt und kontrolliert ob der Preis realistisch ist.
Es kommt auch ein bisschen auf den jeweiligen Beamten an, der gerade Dienst hat.....
Kann also auch in die Hose gehen.

ehrlich währt am längsten.

Jup.

Buuuuummmmm,
Paul

 

[Mudskipper]

Zoll hat nicht immer Ahnung - die haben bei mir erst einen Affenaufstand gemacht als ich eine Wilkinson bridge aus der Schweiz gekauft habe.
Die haben das kleine Päkchen genommen, es geschüttelt hat metallisch geklappert -also musste aufgemacht werden - trotz U22 Euro. Die haben mich behandelt als wären da Ersatzteile für ne SIG oder was weiß ich drin. Irgend wann hat dann einer geschnallt das es "Irgend ein Teil von einer Gitarre ist"- was ich zuvor schon zig mal gesagt habe.

 

[disssa]

Beim Abschicken hat der Verkäufer in den USA das Packet als Geschenk mit einem Wert von 5 Dollar deklariert. Er dachte scheinbar, er täte mir einen Gefallen.

Was hat denn der Versand gekostet? Wenn die Versandkosten den deklarierten Warenwert bei weitem übersteigen, wird wohl jeder Zoll-Heini misstrauisch...

 

[xroads]

Hatte mal nen Bass aus der Schweiz gekauft - die Zöllner haben an der Grenze das Paket geöffnet, und zwar so, dass das Adresslabel abgerissen wurde...DHL hat dann 4 Wochen lang das Paket ohne label in ganz Deutschland zirkulieren lassen (lt. tracking #)...vielleicht in der Hoffnung, es fällt irgendwo vom LKW .
Am Ende hat der Verkäufer sich daran erinnert, dass er im Paket-Innern noch die Adressinfo hatte...das hat uns gerettet.

 

[fuzzonaut]

Dann muss aber der Verkäufer auch eine entsprechende Rechnung beilegen und "wasserdicht" deklarieren.
Ausserdem haben die beim Zoll bei mir immer die Geräte gegoogelt und kontrolliert ob der Preis realistisch ist.
Es kommt auch ein bisschen auf den jeweiligen Beamten an, der gerade Dienst hat.....
Kann also auch in die Hose gehen.
Buuuuummmmm,
Paul

Wenn Du einer Privatperson ein 300 Dollar Pedal für 50 Euro abkaufst und dem Zoll den entsprechenden Rechnungsbeleg vorweist, können die googeln solange sie wollen.
Da kann nix in die Hose gehen.

 

[caligula]

Gute Antworten, coole Sache.
Der Versand ist 36,- Dollar. Ich werde wohl den "normalen" Weg gehen und die Sache vorschriftsmäßig regeln. Ist im Moment sicherer.
Fuzzonaut hat ein paar gute Ideen, die mir auch (nach meiner Bestellung) gekommen sind. Naja, für's nächste Mal weiß ich schon mal, worauf man achten sollte.