der_knorker
Precifizierter
So nachdem ich wieder aus dem Urlaub zurück bin und bei meiner Rückkehr schon ein schönes Paket auf mich wartete, will ich mal kurz ein bisschen was zum "Peavy Headliner 1000" aus dem Peavey Gewinnspiel schreiben (vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Bassic und Peavey).
Leider hab' ich bisher null Erfahrung im Schreiben von Reviews und auch spielerisch und gehörtechnisch bin ich nicht so wirklich auf der Höhe...von daher versuche ich einfach so gut wie möglich meine Eindrücke wiederzugeben.
Erstmal Paket aufgemacht und den Amp unter die Lupe genommen. Das Gehäuse macht einen mehr als stabilen Eindruck und der Amp wirkt für seine 5,4kg sehr massiv. Die Potiknöpfe sind zwar aus (verchromten) Plastik, wirken aber durchaus wertig. Auch die Schalter sind ordentlich verarbeitet aber dank schwarz auf schwarz und fehlender LED bei den Preshape und EQ Schaltern lässt sich schon aus geringer Entfernung die Schalterstellung nicht mehr genau erkennen. Nicht allzu schön, aber verschmerzbar. Die Fader vom EQ wirken auf mich etwas unterdimensioniert, filigran und hakelig.
Die Vorderseite ist recht übersichtlich und selbsterklärend (von daher bleibt das Manual gleich mal im Karton liegen
)
Eingang -> PAD Schalter (aktiv/passiv) -> Gain -> Pre-Shape Tone (Bright/Contour/Crunch) -> Low -> Graphischer EQ (schaltbar) -> High -> Compressor (schaltbar) -> Volume -> Mute -> Kopfhöhrer Ausgang.
Auf der Rückseite finden sich dann noch ein DI-Ausgang (Pre/Post schaltbar), Effect Loop, Footswitch Schalter (für Comp und Crunch) und Speaker Anschluss (1x Klinke/1x Speakon).
Mangels Box in der Wohnung hab ich für den ersten Test einfach mal meine Kopfhörer (Audio-Technica ATH-M40fs) angeschlossen. Der Jazzy (Fender Mex Std) hing grade greifbar an der Wand, also erstmal den geschnappt und angeschlossen.
Amp an, Pre-Shape Tone raus, Low/High auf Flat, EQ aus, Comp aus. Gain rauf, Volume rauf...
Schon ohne an den Reglern rumzudrehen, gibt der Amp den Sound vom Jazzy sehr fein und detailiert wieder. Der Ton kommt sehr direkt, clean und souverän an. Jeder Dreh an den Potis vom Bass wird gut weitergegeben.
Soweit so gut...also weiter mit ein bisschen Knöpfchen drücken und drehen...der Bright-Schalter hebt (wie der Name schon vermuten lässt) die Höhen etwas an, ohne aber krätzig zu werden. Für 'nen kleinen Slap-Ausflug ganz gut zu gebrauchen.
Contour macht Badewanneneinstellung...Bass und Höhen etwas rauf, Mitten runter...zum spielen alleine über Kopfhörer war das schnell mein Favorit...klingt sehr rund.
Crunch soll das ganze leicht anknuspern...an der Kopfhörern klang es für mich synthetisch, krätzig und gruselig...also Knöpfchen schnell wieder raus.
Der 7-Band grafische EQ greift ordentlich zu, aber nachdem ich klanglich schon recht zufrieden war, wird der auch wieder deaktiviert.
Zum Kompressor kann ich (mangels Erfahrung) nicht so viel sagen...im ersten Drittel des Regelweges glättet er hohe Dynamikspizten recht ordentlich und färbt den Sound auch nicht sonderlich, danach wird's etwas matschig und er fängt zu pumpen an.
Grundfazit vom Kopfhörer-Test. Der Amp tut was er soll...macht laut und klingt dabei schön neutral, jedoch nicht HiFi mäßig. Gefällt mir soweit recht gut
---
Gestern kam dann der erste Einsatz im Proberaum meiner neuen Krach-Truppe (Metal/Prog-Metal einen Ganzton runtergestimmt)...
Also Amp an meine FMC 2x12 Neo (4Ohm) angeschlossen, Bass eingestöpselt (diesmal ein Warwick Masterman mit Fender Flats), wieder alles flat eingestellt, Gain auf 12 Uhr und Volume hoch...hmmm...irgendwie kommt nix...achja, Mute raus.
Holla die Waldfee...schon ab 9 Uhr kommt einem eine gewaltige Macht entgegen. Der Amp hat wirklich Power und um Leistungsreserven muss man sich wohl keine Gedanken mehr machen.
Auch in D-Stimmung wird das Basssignal mehr als souverän wiedergegeben und schiebt mit ordentlich Druck in die Magengegend.
Nach ein bisschen rumjammen, Regler drehen und Knöpfchen drücken dann festgestellt, dass der Contour-Schalter solo zwar sehr fein klingt, aber im Bandkontext untergeht. Auch der Crunch-Sound ist für mich hier nicht brauchbar...immer noch sehr kratzig (Peavey empfiehlt den Hochtöner abzuschalten, wenn man Crunch benutzt, aber auch das half bei mir nix) und setzt sich nicht ordentlich duch.
Ein bisschen Feinjustage und ich hatte recht schnell einen Sound gefunden der sich satt unter die Gitarre setzt, ordentlich nach vorne drückt und den Gesamtsound rund macht (Gain auf 12 Uhr, leichter Low-Boost, 200/400 Hz angehoben, minimaler High-Boost, Comp auf 11 Uhr, Volume zwischen 10 und 11 Uhr ).
Der Sound bleibt immer schön Clean und setzt sich gut durch; Pegelspitzen sind absolut kein Problem und auch Deadnotes, Slaps etc. donnern wuchtig um die Ohren und in den Magen
Da geht die Sonne auf.
Von der "Direktheit" des Tones langt der Paevy zwar nicht ganz an meinen MyWatt400 ran (bei dem man manchmal das Gefühl hat, der Ton bläst einem das Hirn weg bevor man ihn überhapt gespielt hat), aber im Vergleicht zur Kombi mit der ich die Box vorher befeuert habe (H&K Fortress an Alto D1) ist schon ein ordentliches Pfund Punch und Headroom dazugekommen.
Lediglich der Lüfter macht sich in Spielpausen ein wenig störend bemerkbar...das Top wurde zwar nichtmal handwarm, aber nach 40min Spielen hat der schon recht ordentlich gesäuselt. Wie's scheint, regelt der Lüfter in 2 Stufen...volle Pulle und mittel.
Sobald die Musik wieder weiterläuft kriegt man aber vom Lüfter absolut nichts mehr mit. Ist also für mich durchaus ertragbar, weil ich das Dingens eh spielen und nicht im Ruheraum als Luftumwälzer einsetzen will (wobei ich unter Umständen mal die Amp/Lüfter-Spezialisten hier befragen werde, ob man denn nicht den Lüfter tauschen kann; aber das eilt nicht).
Alles in allem kann ich sagen, ich freu mich immer noch wie Schnitzel über den Amp (der hat gleich einen festen Platz im Proberaum gefunden) und bin mehr als zufrieden.
Wenn man den Straßenpreis (500-600€) in Betracht zieht, hat Peavey hier wirklich einen grundsoliden, souveränen Amp ohne große Spielereien hingestellt, mit dem man auch auf großen Bühnen absolut nicht unterdimensioniert unterwegs ist. HiFi oder ordentlichen Charakter-Sound darf man zwar nicht erwarten, dafür guten, ehrlichen Klang und massig Lautstärke-Reserveren.
Hier noch mein Kurzfazit
Pro:
- einfache Bedienung ohne viel Schnickschnack
- guter, neutraler Klang
- Gewicht (~5,4kg) und Größe (ca. 1 1/2 HE) in Anbetracht der Leistung sehr in Ordnung
- eingebauter Comp (wird bei mir wohl immer an bleiben)
- Preis/Leistung top
Con:
- Fader vom grafischen EQ etwas klein und hakelig
- Schalterstellung könnte besser erkennbar sein
- Crunch Sound für mich nicht brauchbar/klingt mir zu sehr nach Blechbüchse
- Lüfter in leisen Gefielden etwas störend
Wer also einen soliden, günstigen Amp, mit genug Leistungsreserven sucht, und es verschmerzen kann, dass keine zig Extra-Features verbaut sind, ist mit dem Headliner sicher nicht falsch beraten.
Leider ist bei der Krach-Truppe jetzt erstmal kurze Sommerpause, d.h. ich werd' die nächsten 3 Wochen wohl keine großen Updates zum Amp schreiben können. Aber ich werde versuchen euch auch längerfristig auf dem Laufenden zu halten, wie sich der Amp schlägt. Evtl. wird er auch zwischenzeitlich mal in den anderen Proberaum verlegt und darf dann an der FMC 4x12 direkt gegen den MyWatt antreten.
Leider hab' ich bisher null Erfahrung im Schreiben von Reviews und auch spielerisch und gehörtechnisch bin ich nicht so wirklich auf der Höhe...von daher versuche ich einfach so gut wie möglich meine Eindrücke wiederzugeben.
Erstmal Paket aufgemacht und den Amp unter die Lupe genommen. Das Gehäuse macht einen mehr als stabilen Eindruck und der Amp wirkt für seine 5,4kg sehr massiv. Die Potiknöpfe sind zwar aus (verchromten) Plastik, wirken aber durchaus wertig. Auch die Schalter sind ordentlich verarbeitet aber dank schwarz auf schwarz und fehlender LED bei den Preshape und EQ Schaltern lässt sich schon aus geringer Entfernung die Schalterstellung nicht mehr genau erkennen. Nicht allzu schön, aber verschmerzbar. Die Fader vom EQ wirken auf mich etwas unterdimensioniert, filigran und hakelig.
Die Vorderseite ist recht übersichtlich und selbsterklärend (von daher bleibt das Manual gleich mal im Karton liegen
)Eingang -> PAD Schalter (aktiv/passiv) -> Gain -> Pre-Shape Tone (Bright/Contour/Crunch) -> Low -> Graphischer EQ (schaltbar) -> High -> Compressor (schaltbar) -> Volume -> Mute -> Kopfhöhrer Ausgang.
Auf der Rückseite finden sich dann noch ein DI-Ausgang (Pre/Post schaltbar), Effect Loop, Footswitch Schalter (für Comp und Crunch) und Speaker Anschluss (1x Klinke/1x Speakon).
Mangels Box in der Wohnung hab ich für den ersten Test einfach mal meine Kopfhörer (Audio-Technica ATH-M40fs) angeschlossen. Der Jazzy (Fender Mex Std) hing grade greifbar an der Wand, also erstmal den geschnappt und angeschlossen.
Amp an, Pre-Shape Tone raus, Low/High auf Flat, EQ aus, Comp aus. Gain rauf, Volume rauf...
Schon ohne an den Reglern rumzudrehen, gibt der Amp den Sound vom Jazzy sehr fein und detailiert wieder. Der Ton kommt sehr direkt, clean und souverän an. Jeder Dreh an den Potis vom Bass wird gut weitergegeben.
Soweit so gut...also weiter mit ein bisschen Knöpfchen drücken und drehen...der Bright-Schalter hebt (wie der Name schon vermuten lässt) die Höhen etwas an, ohne aber krätzig zu werden. Für 'nen kleinen Slap-Ausflug ganz gut zu gebrauchen.
Contour macht Badewanneneinstellung...Bass und Höhen etwas rauf, Mitten runter...zum spielen alleine über Kopfhörer war das schnell mein Favorit...klingt sehr rund.
Crunch soll das ganze leicht anknuspern...an der Kopfhörern klang es für mich synthetisch, krätzig und gruselig...also Knöpfchen schnell wieder raus.
Der 7-Band grafische EQ greift ordentlich zu, aber nachdem ich klanglich schon recht zufrieden war, wird der auch wieder deaktiviert.
Zum Kompressor kann ich (mangels Erfahrung) nicht so viel sagen...im ersten Drittel des Regelweges glättet er hohe Dynamikspizten recht ordentlich und färbt den Sound auch nicht sonderlich, danach wird's etwas matschig und er fängt zu pumpen an.
Grundfazit vom Kopfhörer-Test. Der Amp tut was er soll...macht laut und klingt dabei schön neutral, jedoch nicht HiFi mäßig. Gefällt mir soweit recht gut
---
Gestern kam dann der erste Einsatz im Proberaum meiner neuen Krach-Truppe (Metal/Prog-Metal einen Ganzton runtergestimmt)...
Also Amp an meine FMC 2x12 Neo (4Ohm) angeschlossen, Bass eingestöpselt (diesmal ein Warwick Masterman mit Fender Flats), wieder alles flat eingestellt, Gain auf 12 Uhr und Volume hoch...hmmm...irgendwie kommt nix...achja, Mute raus.
Holla die Waldfee...schon ab 9 Uhr kommt einem eine gewaltige Macht entgegen. Der Amp hat wirklich Power und um Leistungsreserven muss man sich wohl keine Gedanken mehr machen.
Auch in D-Stimmung wird das Basssignal mehr als souverän wiedergegeben und schiebt mit ordentlich Druck in die Magengegend.
Nach ein bisschen rumjammen, Regler drehen und Knöpfchen drücken dann festgestellt, dass der Contour-Schalter solo zwar sehr fein klingt, aber im Bandkontext untergeht. Auch der Crunch-Sound ist für mich hier nicht brauchbar...immer noch sehr kratzig (Peavey empfiehlt den Hochtöner abzuschalten, wenn man Crunch benutzt, aber auch das half bei mir nix) und setzt sich nicht ordentlich duch.
Ein bisschen Feinjustage und ich hatte recht schnell einen Sound gefunden der sich satt unter die Gitarre setzt, ordentlich nach vorne drückt und den Gesamtsound rund macht (Gain auf 12 Uhr, leichter Low-Boost, 200/400 Hz angehoben, minimaler High-Boost, Comp auf 11 Uhr, Volume zwischen 10 und 11 Uhr ).
Der Sound bleibt immer schön Clean und setzt sich gut durch; Pegelspitzen sind absolut kein Problem und auch Deadnotes, Slaps etc. donnern wuchtig um die Ohren und in den Magen
Da geht die Sonne auf.Von der "Direktheit" des Tones langt der Paevy zwar nicht ganz an meinen MyWatt400 ran (bei dem man manchmal das Gefühl hat, der Ton bläst einem das Hirn weg bevor man ihn überhapt gespielt hat), aber im Vergleicht zur Kombi mit der ich die Box vorher befeuert habe (H&K Fortress an Alto D1) ist schon ein ordentliches Pfund Punch und Headroom dazugekommen.
Lediglich der Lüfter macht sich in Spielpausen ein wenig störend bemerkbar...das Top wurde zwar nichtmal handwarm, aber nach 40min Spielen hat der schon recht ordentlich gesäuselt. Wie's scheint, regelt der Lüfter in 2 Stufen...volle Pulle und mittel.
Sobald die Musik wieder weiterläuft kriegt man aber vom Lüfter absolut nichts mehr mit. Ist also für mich durchaus ertragbar, weil ich das Dingens eh spielen und nicht im Ruheraum als Luftumwälzer einsetzen will (wobei ich unter Umständen mal die Amp/Lüfter-Spezialisten hier befragen werde, ob man denn nicht den Lüfter tauschen kann; aber das eilt nicht).
Alles in allem kann ich sagen, ich freu mich immer noch wie Schnitzel über den Amp (der hat gleich einen festen Platz im Proberaum gefunden) und bin mehr als zufrieden.
Wenn man den Straßenpreis (500-600€) in Betracht zieht, hat Peavey hier wirklich einen grundsoliden, souveränen Amp ohne große Spielereien hingestellt, mit dem man auch auf großen Bühnen absolut nicht unterdimensioniert unterwegs ist. HiFi oder ordentlichen Charakter-Sound darf man zwar nicht erwarten, dafür guten, ehrlichen Klang und massig Lautstärke-Reserveren.
Hier noch mein Kurzfazit
Pro:
- einfache Bedienung ohne viel Schnickschnack
- guter, neutraler Klang
- Gewicht (~5,4kg) und Größe (ca. 1 1/2 HE) in Anbetracht der Leistung sehr in Ordnung
- eingebauter Comp (wird bei mir wohl immer an bleiben)
- Preis/Leistung top
Con:
- Fader vom grafischen EQ etwas klein und hakelig
- Schalterstellung könnte besser erkennbar sein
- Crunch Sound für mich nicht brauchbar/klingt mir zu sehr nach Blechbüchse
- Lüfter in leisen Gefielden etwas störend
Wer also einen soliden, günstigen Amp, mit genug Leistungsreserven sucht, und es verschmerzen kann, dass keine zig Extra-Features verbaut sind, ist mit dem Headliner sicher nicht falsch beraten.
Leider ist bei der Krach-Truppe jetzt erstmal kurze Sommerpause, d.h. ich werd' die nächsten 3 Wochen wohl keine großen Updates zum Amp schreiben können. Aber ich werde versuchen euch auch längerfristig auf dem Laufenden zu halten, wie sich der Amp schlägt. Evtl. wird er auch zwischenzeitlich mal in den anderen Proberaum verlegt und darf dann an der FMC 4x12 direkt gegen den MyWatt antreten.
Zuletzt bearbeitet:
).
