Musiktheorie aneignen - How to?

Boebl

Boebl

Member
Beiträge
662
Lösungen
1
Ort
DE
Bassix
ß259
Hallo,

Also mein Problem liegt in der Theorie. Kurz gesagt.

Lang gesagt eher: Wie stelle ich es am besten und wirklich effektivsten an, mich durch den Wald der Musiktheorie durchzukämpfen?
Grundlegendes Wissen habe ich, kann sowohl Noten als auch Akkordsymbole lesen, weiß auch eigentlich (aber eben nur eigentlich) was sie bedeuten.
"Die neue Harmonielehre" hab ich genau so durchgestöbert wie Justchords.

Mein Problem ist viel mehr: Ich vergess das ganze Zeug in windeseile, weil ich keine Anwendung finde. Im Umkehrschluss merk ich aber, dass ich beim Spielen oft feststecke, weil ich nicht genug Ahnung vom theoretischen Background hab.
Ich weiß wie man Bass spielt und ich weiß wie man Theorie paukt.
Nur die Verbindung von beidem hapert radikal.

Das Resultat ist dann eben, wie oben beschrieben: Ich arbeite mich ein bisschen in die Musiktheorie ein, hab meine AHA-Erlebnisse. Mache weiter, verstehe Zusammenhänge. Dann nehm ich den Bass in die Hand, es macht klick und ich hab so gut wie alles wieder vergessen.
Dadurch fühl ich mich besonders, was diverse Stilistiken angeht eingeschränkt. Selbst wenn der Groove da wäre, würde es noch nicht so klingen wie ich sogar selbst erwarte, dass es klingt :-)

Kann irgendwer mir da ein- zwei kleine Tipps geben wie ich die Theorie, die ich gerade gelesen hab am Bass umsetze? Das einfache "immer schön gleich ausprobieren" ergibt sich natürlich von selbst (auch wenn von mir leider meist nicht praktiziert da ich unterwegs gepaukt hab) - aber so ein paar richtig tolle Übungen oder Hinweise? Gibt's da was?
Irgendwelche Bücher, Internetseiten oder Leute hier die sich auch schon damit auseinandergesetzt haben?

Ich persönlich glaube ein Basslehrer würde mir gerade bei sowas am besten weiterhelfen, leider ist das bei mir zur Zeit nicht möglich.

Ich hab schon überlegt mir zum rumfummeln und reinkommen in Akkorde ein MIDI-Keyboard zu holen. Hilft mir bestimmt weiter, denke ich (OT: überhaupt nicht meine Welt übrigens. Ich hab ein paar Angebote für standard Midikeys um die 60-90€ gesehen, aber hat einer einen Tip? Und welche Software würde mir dann zusätzlich noch fehlen?). Aber das ist dann auch immernoch nicht das was ich will.
Ich denke ich bin einfach im Ozean der Musiktheorie ein bisschen orientierungslos.

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen kann.

Liebe Grüße,

Bojan
 
jau, absolut richtig.
Bis auf die Sache mit Basslauf auf Basslauf raufschaufeln - ich versuch eigentlich eher gezielt mir Techniken und Stilistiken anzugewöhnen, aber wsa mir fehlt ist eben das Verständnis dahinter.
Bei den Techniken mag das ja rudiementär erstmal egal sein, aber andererseits: Wozu denn Tapping lernen, wenn ich dann aus den Harmonien die ich damit erzeugen kann nichts mache, weil ich sie nicht verstehe.

Und das mit dem Bassunterricht: Wie gesagt, absolut richtig! Erstmal muss ich aber irgendwie in irgendein Studium reinrutschen und davon macht sich abhängig, wo ich danach Hause. Wenn das München wäre, sei dir sicher, dass ich mich mal bei dir melden werde. Wir haben uns ja kurz auf dem Setzer Workshop letztes Jahr getroffen, da hast du mich schonmal mit dem theoretischen Wissen weggeblasen - deine Bassic.tv Beiträge hab ich mir uach reingezogen. Und die haben mich dann eigentlich auch ermutigt, jetzt mal zu guggen ob ich da jetzt selbstständig nicht doch was ändern kann :-)
Zu deiner ersten DVD kann ich vorerst nichts sagen - trotz/wegen den Kommentaren schließe ich wieder auf theoretisches Wissen vermittelt. Und wenn ich was in den bisher 13 Jahren schulen gelernt hab, dann mir ne Theorie reinzuprügeln. Mir geht's halt ums verinnerlichen und da warte ich denk ich mal auf deine zweite Disc, die scheint da ja darauf ausgerichtet zu sein, oder?

Gruß!
 
Japp! Das war ich. Saugut ist er immnoch.
Nichtmal auf der Musikmesse in FFM hat mich irgendwas umhauen können :-)

Ich hab dir auch gleich mal geantwortet!
 
Du hast ja schon in 'nen paar gute Sachen reingeschaut. Falls Du hauptsächlich Übematerial brauchst empfehle ich, daß Du Dich etwas mit Jazzstandards beschäftigst. Gut für den Anfang sind Sachen wie "Autumn Leaves" oder, falls das zu simpel ist "Cantaloupe". Akkorde draufschaffen, Melodie draufschaffen, schauen, in welchem Zusammenhang die jeweils zueinander stehen und daraus das eigene Tonmaterial für eigene Themen und Improvisationen erstellen. Ist bei Cantaloupe, obwohl nicht besonders schnell im Tempo und nur vier Grundharmonien, wirklich nicht so einfach. Aber danach dürftest Du 'ne ganze Ecke weiter sein. Ansonsten kann ich nur raten, Harmonielehrebücher nicht zu schnell durchzulesen. Gerade dabei kommt es darauf an, neuen Input erstmal sacken zu lassen. Beim Haunschild sind ja am Ende jedes Kapitels noch 'n paar Aufgaben. Habe Dir mal noch 'ne Mail zu dem Thema geschrieben[:-)]
 
Hi,

finde da die'neue Jazz-Harmonielehre' von Frank Sikora ganz hilfreich, da sind zu vielen Kapiteln gute Übungsvorschläge - würde sich anbieten die aufgeführten Übungen als Playback einzuspielen (mit Keyboard?) und dann dazu auf dem Bass üben.

Ansonsten würde in der Tat ein Lehrer sehr helfen.

Viele Grüsse
 
Also was hier an Kommentaren und Hilfe gekommen ist (auch eben großes großes Dank an Jörg und Udo!), ist schlicht der Hammer.
Durch das ganze Material muss ich mich jetzt erstmal durchkämpfen. Jetzt muss nur noch schlechtes Wetter werden! ;-)

Zu dem Midi-Keyboard kann mir vorerst keiner helfen, oder? (auch wenns total falsches Forum dafür ist)
 
Es geht um das Erlernen komplexer Zusammenhänge. Ich denke wir alle haben die Erfahrung gemacht, dass jede Darstellung durch einen Lehrer, egal ob im Unterrricht oder aus Büchern, für einen selbst an einigen Stellen funktioniert, an anderen nicht. Und das bei jedem an anderen Stellen. Es hilft also nicht, das "beste" Buch zu haben, das gibt es nämlich nicht. Das Zaubermittel ist also, verschiedene Anleitungen zum selben Sachverhalt zu haben und nebeneinenderzulegen.

Lehrvideos sind natürlich prima, weil sie einfach eine Medien-Dimension hinzufügen. Die nächste Dimension wäre dann der Lehrer, den man persönlich was fragen kann. Schlecht, wenn es den nicht gibt. Diese Lücke kannst du aber zumindest teilweise schließen, wenn du die verschiedenen Workshops besuchst, die sich inzwischen doch recht vielfältig finden lassen. Grade der Bezug von abstrakter Theorie zum Spiel wird da hergestellt. Da sollte sich doch immer was finden. Ich habe einen guten Lehrer (den besten [:D] ), finde aber Workshops auch bei anderen immer wieder abwechslungsreich und inspirierend.

Im übrigen ist das Lernen und wieder Vergessen doch normal. Je öfter du ein Aha-Erlebnis hast, um so mehr verankert sich das Wesentliche. Details kann man ja notfalls wieder nachlesen..... [8D]

Noch vergessen: Ein Keyboard ist irgendwann ein Muss für die Theorie, weil sich einfach viele Darstellungen auf die Tastatur stützen. Mit einem beliebigen, simpel ausgestattem Midi-Masterkeyboard ohne eigene Sounds mittlerer Größe von z.B. 49 Tasten für unter 100 EUR bist du dabei. Nur sollten die Tasten original Klaviergröße haben. Wenn schon, denn schon. Brauchst dann irgendein kleines Midi-Interface für den Rechner, Sample Sounds oder ganze Sequenzer gibts dann aber schon für lau.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja genau danach such ich ja zur Zeit, leider relativ vergebens! Das meiste was so daher kommt sieht mir nach ziemlichem Klump aus!
Ansonsten auch dir Tom, danke!
Und ja, Lernen und Vergessen ist normal - aber es scheint mir, was Musiktheorie angeht, einfach außerhalb eines gesunden Verhältnisses zu stehen. Vielleicht hab ich mir im letzten Jahr die Birne matschig gesoffen, wer weiß. Aber normal hab ich solche Probleme nicht :-)
Mir fehlt halt wirklich leider der Bezug zu dem Zeug - bis jetzt war ich ziemlich straight in der "erlaubt ist, was gefällt" Schiene. Hier und da Tabs und Noten durchgekaut und das wars. Inzwischen merk ich halt, dass ich jetzt auf eine Grenze stoße, die ich überwinden will.
An diesem Ende zumindest, am anderen muss ich noch gewaltig an meinem Groove arbeiten, aber da weiß ich zumindest wie ich's angehen KÖNNTE! ;-)
 
Moinsen,

wollte mich noch mal der Frage nach dem Midi-Keyboard widmen. Ich selber bin eigentlich Jazz-Pianist und erst in zweiter Linie Bassist. Spiele seit ca. 1 1/2 Jahren Bass und habe Unterricht bei Susanne Vogel. Der ein oder andere kennt sie vielleicht. Sie ist Bassistin bei Soulounge und Edo Zanki usw...aber das ist hier nicht das Thema.
Ich studiere selbst Jazz Klavier und habe, glaube ich, von Harmonielehre durchaus n Check...
Die beste Art harmonische Zusammenhänge zu checken, ist mit Sicherheit die Zuhilfenahme einer klaviatur, sprich eines Klavieres oder ähnlichem. Um dieses dann allerdings wirklich in praktische Erfahrung umzusetzen ist, und so arbeite ich seit Jahren, mithilfe des Programms Band-in-a-box. Sowohl für Klavier, als auch für den Bass ist das üben geradezu genial möglich, weil es immer kontextorientiertes üben ist und ich in der jeweiligen Stilistik auch nachschauen kann, was würde jetzt der Computer Bassist oder Pianist spielen, sodass sich harmonische Grundstrukturen gut festigen können.
Übrigens ist das Standardwerk bei uns in der Hochschule für die theoretische Ausbildung auch das schon erwähnte Werk von Frank Sikora. Ich lese es immer auf dem Klo und finde, es gibt keine spannendere Lektüre für diesen Ort...-)
 
Zitat:Original erstellt von: Boebl

ja genau danach such ich ja zur Zeit, leider relativ vergebens! Das meiste was so daher kommt sieht mir nach ziemlichem Klump aus!
Zum Vergrößern anklicken....
Ich denke, das ist in der Preislage immer so, aber auch nicht weiter schlimm. Es geht ja nur um eine simple Bedienung des Samplers, nicht um Spieltechnik. So schöne Sachen wie "Anschlagdynamik" haben auch bilige Teile. Wolltest Du dagegen technisch richtig Klavierspielen lernen, müsste es ein richtiges elektronisches Klavier sein, das die Mechanik zu simulieren versucht. Das wäre um ein Vielfaches teurer, ist aber auch eine andere Baustelle.
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten