Moinsen, Drop E bzw. EADG Stimmung auf Cello möglich?

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Moinsen,
jetzt muss ich zusehen, daß mich niemand aus meiner klassischen Vergangenheit liest...also, ich besitze noch ein Cello 1/1 Mensur, das ich aber ewig nicht mehr angefasst habe, und wohl auch in diesem Leben nicht mehr spielen werde.
Bevor ich das jetzt einem hoffnungsvollen Nachwuchstalent vererbe oder mit massiven Verlusten verscherbele, hat einer von Euch eine Ahnung, ob es was taugt, da mit entsprechend dickeren Saiten eine 4-Saiter Bass-Stimmung draufzuspannen?
Für die E müsste ich eine kleine Sechst runter, statt G auf A zu kommen ist dann sogar eine kleine Sept, bei D eine Oktave und die dünne muss dann sogar eine None runter.
Vom rein mechanischen her ist ja der Aufwand überschaubar, jedoch nicht so einfach rückbaubar. Einen Cello-Sattel ersetzt man halt nicht so einfach, wie einen nach Leo-Manier, und auch der Steg ist ja nicht mit Schräubskens höhenverstellbar, da würde ich womöglich einfach einen neuen nehmen und neu anpassen.
Saiten sollte Pyramid hinbekommen.
Aber mal im Ernst, ein 1/8 bzw. ein 1/4 Kontrabass liegt bei 80-90cm Mensur. Die Mensur eines 1/1 Cello eher unter 70 (690mm lt. wikipedia).
Ist da irgendein klanglich sinnvolles Ergebnis zu erwarten?
 
Ciao @whitewater

mechanisch sollte das mit Customstrings und Modifikationen am Steg machbar sein, ob die tenorgestimmte Hütte dies klanglich mitmacht ist eine andere Frage. Vielleicht kann man den Stimmstock versetzen, um die Resonanzfrequenz nach unten zu verschieben, aber die Bebalkung ändert man nicht einfach so. Ganz sicher werden sich die Klangfarbe und die Lautstärke ändern. Ich denke aber, dass man (korrekten Saitenzug vorausgesetzt) nichts zerstören kann, insofern könnte man durchaus einen Versuch wagen. Den Sattel kann man möglicherweise sein lassen, so die dickeren Saiten den nicht sprengen, den Steg sollte man aber sicher korrekt auffeilen, da hier der Klang ans Gehäuse übertragen wird.

Gruss
claudio
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde also letztlich wohl geschätzte 100 Öcken für einen Spezialsatz Saiten bei Pyramid kosten und somewhat 25-50 für einen neuen Steg von der Gewa.
Das wäre alles machbar. Da muss ich wirklich mal tief in mich gehen, ob ich das will, ob ich das brauche, etc..
 
Moin,
würde ich lassen. Der Saitendruck wird wesentlich höher sein, dass heißt du brauchst einen angepassten, dickeren Steg. Klar kann man bei Gewa einen billo-Steg kaufen, der klingt dann aber auch so.
Beim Geigenbauer kannst du ab 200 € aufwärts einen Steg anpassen lassen.
Dazu die Saiten und vermutlich ein neuer Saitenhalter (100-200 €), der die Saiten auch aufnehmen kann. Obersattel auffeilen, etc. pp.

Wie möchtest du das ganze dann stimmen? Per Wirbel mit wesentlich höherem Saitenzug? Viel Spaß, falls die sich nicht sowieso die ganze Zeit zurück drehen. Per Feinstimmer? Die müssten dann wohl maßgefertigt sein, da die Saiten dicker sind und wesentlich mehr Zug haben.

Du wirst viel Geld in die Hand nehmen müssen und nicht wissen was dabei heraus kommt.
Was möchtest du erreichen?
Es gibt inzwischen echt gute Kontrabässe für unter 2000 €, auch kleinere.
 
Ciao @Herr K

mit angepassten Saiten sollte sich die Zugproblematik entschärfen lassen, das hat @whitewater ja im Sinn. Dass man nicht weiss, was dabei herauskommt, klar! Aber als Experiment, anstelle das Cello verstauben zu lassen, warum nicht, wenn man vorsichtig ist? Als Tenorinstrument könnte man auch - wenn es Quartstimmung sein soll - das Cello wie das tiefe Register einer Gitarre oder Baritongitarre zu stimmen versuchen, also EADG oder HEAD oktaviert zum Bass (ja, wieder neue Saiten...), falls im Bassregister der Klang gar nicht funktionieren sollte.

Gruss
claudio
 
also, grundsätzlich geht das, es gibt ja auch sehr kleine kontrabässe. über sinn und zweck einer solchen maßnahme kann man ewig diskutieren, bringt aber nichts. so rein praktisch würde ich das nur machen mit etwas knowhow in sachen streichinstrument, sonst trägst du sehr schnell sehr viel geld in eine werkstatt.

saiten: pirastro obligato für 1/4tel kontrabass. der rest ist rotz. du musst darauf achten, das cello nicht platt zu machen mit saiten mit zu viel spannung. obligatos haben ohnehin eher weniger zug, wie das bei kunststoffsaiten so ist.

sattel: kein problem. ein wenig auffeilen und fertig. falls das hinterher beim rückbau zu viel des guten war, kommt ein neuer sattel rein, das ist kein hexenwerk für einen geigenbauer.

steg: da würde ich tatsächlich mit einem etwas dickeren teil experimentieren, also mit einem neuen stegrohling, den ich nicht ganz so dünn schleifen würde wie für ein cello. ausprobieren!

saitenhalter: vorher messen, ob der passt. man kann die dinger meistens durch kürzen der hängelsaite nach unten schieben, eventuell brauchst du einen etwas kürzeren, da bin ich im moment aber überfragt.

was für ein cello ist das genau? no name china? uraltes familienerbstück? es gibt auch geigenbauer, die sowas in zahlung nehmen wenn es denn was taugt. auch das wäre eine option.
 
nachtrag: 4 feintuner einkalkulieren! dicke stricke plus stimmwirbel ist echt nicht schön auf dauer.
 
noch was: es gibt 5-saitige cellos mit tief f, da bist du schon fast auf tief e. irgendwer macht dafür die saite.
 
@Saiten 1/4 Kontrabass hat ca. 90 cm Mensur, 4/4 Cello meistens 68 cm. Die Saiten werden also ein gutes Stück länger sein. Der Wirbelkasten wird das nicht aufnehmen. Das heißt du musst die Saiten kürzen und dabei kannst du sie dir auch ruinieren, weil sie komplett aufdröseln. Die Löcher in den Wirbeln müsstest du eventuell aufbohren, da die Saiten viel dicker sind.

@Sattel, kein Problem würde ich nicht sagen. Ebenholz feilen ist schon eine echte Arbeit - unbedingt mit Maske arbeiten, der Staub ist wesentlich aggressiver als von anderen Hölzern.
Ein neuer Ebenholzsattel können vom Geigenbauer auch schnell über 50 € sein. Hexenwerk ist nichts davon für einen Geigenbauer, außer er hat seinen Beruf nicht gelernt.

@Steg, klar kann man das selbst machen, wenn der Steg nicht wirklich an der richtigen Stelle steht und nicht gut gearbeitet ist von der Dicke und die Füße nicht exakt an die Wölbung angepasst sind klingt es halt nichts, denn der Steg ist das Element, dass den Klang von den Saiten auf den Korpus überträgt.

Ich würde eher dazu raten ein schönes Cello an eine cellospielende Person zu geben (z.B. über Kommission beim Geigenbauer) und sich für das Geld ein Instrument zu holen.

Deswegen die zentrale Frage: Was möchte @whitewater damit erreichern?
Bastelspaß haben und evtl. ein Instrument ruinieren, go for it.
Ein Instrument spielen, das Spaß macht ohne großen Aufwand, Finger weg.
 

Herr K schrieb:
Ebenholz feilen ist schon eine echte Arbeit - unbedingt mit Maske arbeiten, der Staub ist wesentlich aggressiver als von anderen Hölzern.
Zum Vergrößern anklicken....

wir sind früher sogar fahrrad gefahren ohne helm! bergab! und hinter jeder kurve lauerte ein neues risiko.
 
Herr K schrieb:
Der Saitendruck wird wesentlich höher sein,
Zum Vergrößern anklicken....
Nö. Er wird eher niedriger sein. Vor allen Dingen: das kann man steuern. Einfach dickere Stahlsaiten mit dem gleichen Zug kann man berechnen. Wie sieht es eigentlich bei Kinder-Kontrabässen aus? Haben die nicht im Extremfall ähnlich lange Mensuren wie Celli?

Ergänzung: https://www.klangwerkstatt.de/kleine-bassgeige

"Dieses Instrument ist mit seiner Mensur von 74 cm (schwingende Saitenlänge) genau zwischen den traditionellen Bassgrößen 1/16 und 1/8 angesiedelt. Die Stimmung E-A-D-G ist mit der Stimmung des großen Kontrabasses identisch. Es handelt sich hier also um ein Instrument in der 16-Fuß-Lage."

Was bedeutet, dass Saiten für den 16tel-KB geeignet sein könnten.

Noch ne Ergänzung: https://www.bassico.eu/minibass-min...z/8837-0-0-8837-0.htm?cat=1132&produkt=4&l=DE

69cm Mensur, also wie beim Cello, und als Saiten gibt es Pyramid Gold Orchester für ca 50€ und sogar etwas höherwertige Saiten.
 
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standbassgeiger schrieb:
nein, ich meinte eher, dass das von der tiefe her funktioniert mit dem kleinen korpus. wie gesagt: was ist das für ein cello?
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Letztlich eine Schülerschachtel, aber definitiv eine aus der gehobenen Schublade. Hat, wenn ich mich recht erinnere, so zwischen 3 und 5 kilomark gekostet, das war Ende der 70er schon noch massiv Geld.
In Summe schwanke tatsächlich, ob das Fazit von @Herr K nicht das richtige ist. Die Jugend fördern, das Instrument in seine Vorbestimmung zurücklassen und falls was bei rumkommt dafür dann was gezieltes kaufen.

P.S.: Schülerschachtel tut der damaligen Investition meiner Eltern sicher unrecht, sprechen wir lieber von einem soliden Amateur-Instrument, übrigens ein Neubau, ich meine aus Bubenreuth.
 
Zuletzt bearbeitet:
beate schrieb:
1/8 Kontrabässe haben übrigens eine für Shortscale-Spieler gewohnte Mensur von 80cm.
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den zentralen mensur-irrtum werde ich in diesem leben sicher nicht mehr aus der welt schaffen können. ich probier's trotzdem: quer ungleich aufrecht! die aufrechte haltung beim k-bass hat eine völlig andere positionierung des körpers zum instrument zur folge. die winkel und hebel ändern sich, die fingerspreizung ebenfalls. ergonomisch korrekte haltung vorausgesetzt ist die längere mensur eines kontrabasses aufrecht so gut spielbar wie die kürzere einer bassgitarre quer.

der rest ist schweigen.
 
whitewater schrieb:
das war Ende der 70er
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also wurde das instrument jahrzehnte lang nicht wirklich genutzt? falls ja ist der erhaltungszustand und damit sein wert eher unklar. geh doch mal unverbindlich zu einem geigenbauer und lass ihn drüberkucken. vielleicht steht da ja ein kontrabass in der 3,5 kilo-liga, den du für die hälfte plus cello mitnehmen kannst.
 
Ich würde zwei Dinge versuchen:
1. Sich mit Quintstimmung (toll) auseinandersetzen und das Ding so spielen, wie es gedacht ist.
2. wenn unbedingt Quartstimmung dann Drop D, aber Oktave höher als Bass. (Also quasi Gitarre 😂)
Also die zwei tiefen Saiten Ganzton rauf, hohe Saite Ganzton runter
Viel Glück!

BTW: Unser Gitarrist spielt bei 2 Stücken ein 7/8 Cello. Gestimmt DAda
 
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schokomat schrieb:
1. Sich mit Quintstimmung (toll) auseinandersetzen und das Ding so spielen, wie es gedacht ist.
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@whitewater war ja früher mal Cellist. Ich nehme daher an, dass er schon weiss, wie Quintstimmung funktioniert und gespielt wird. Ob er allerdings noch in Übung ist, ist eine andere, hier aber eher unwichtige Frage. Hier geht es mMn. um ein Experiment, weil die Kiste Mangels Lust verstaubt.
 
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