Mikro kaputt (AKG D3600) - DIY? Kann jemand helfen?

[Doppelbasser]

Hi zusammen,
letzte Woche habe ich über die Bucht ein gebrauchtes AKG D3600 erstanden und hatte mich echt auf das Teil gefreut, weil es u.a. für Bass (und Kickdrum) mit seinem 2-Membran-Sytem einen recht guten Ruf genießt. Gestern kam es nun an und ist aber leider defekt - es kommt kein Mucks raus. Ich habe es in diversen Settings probiert, aber es bleibt dabei - es funzt nicht.
Einen finanziellen Verlust habe ich nicht, weil der Verkauf über Paypal abgesichert war und der Verkäufer gleich die Rückerstattung veranlasst hat. Er will das defekte Teil auch gar nicht zurück haben.
Es nun einfach wegzuschmeißen widerstrebt mir aber. Vielleicht kann man es ja retten?
Im Netz habe ich die Anleitung zur Demontage gefunden und konnte es damit öffnen. Auffällig ist bereits, dass neben der XLR-Buchse eine kleine Spule vorhanden ist, von der ein Kabel wie abgerissen in der Luft hängt.
Kann man so etwas leicht reparieren? Wüsste jemand, wohin dieses kleine Kabel ging?
Ich weiß, dass das hier ja das Bassisten-Forum ist, aber so oft haben die Mitglieder ja auch echt fundierte weitere Fähigkeiten. Daher frage ich mal hier, ob jemand damit umzugehen weiß oder einen Tipp hat, an wen man sich wenden sollte.
Hier ist ein Foto von der Schadstelle:

 

[claudio]

Ciao @Doppelbasser

laut Schaltplan ist die Drossel zwischen Pin2 (normalerweise mit der roten Leitung von der Kapsel kommend verbunden) und dem Kondensator mit 150nF.

Ich kann Dir auf Wunsch ein rudimentäres Pdf senden.

Gruss
claudio

 

[Doppelbasser]

au ja - das wäre ganz prima!

 

[cfortner]

Ein Foto von der anderen Seite der Platine wäre interessant.

 

[Doppelbasser]

mache ich heute Abend!

 

[cfortner]

Wenn ich das Foto richtig interpretiere (von unten auf die Stecker geschaut)

müsste der direkt vor dem Draht liegende Pin die 1 sein, ist wohl auch mit Masse verbunden. Der mittlere ist die 3, der übrig bleibende die 2. Laut @claudio muss der Draht da dran. Ausprobieren, vorsichtig anlöten, vorher den dünnen Draht ganz vorsichtig abisolieren, wenn nötig.

Mit einem besseren Foto von unten und der anderen Platinenseite kann man das verifizieren.

Edit: Das Mikro ist männlich, von der Buchse her

 

[claudio]

Ciao @cfortner

ich bin zu fest nerd, als dass ich das klar hätte beschreiben können (sorry @Doppelbasser in meinen PM war ich da vielleicht nicht klar genug )

Also, an einem XLR bei Audio ist immer der Pin oder die Hülse bei der Führungsnase Signal plus (Nummer 2), der in der Mitte Signal minus (also invertiert) (Nummer 3) und der gegenüber der Nase an Masse (Nummer 1). Für DMX- Lichtsteuerungen sind + und - vertauscht, die Masse gleich, bei veralteten Lautsprecherleitungen weiss ich es nicht mehr...

XLR Kabel kann ich mittlerweile blind, im Schlaf, ohne Lesebrille, etc. löten

Edith meint: Obacht, die Plastiknase auf dem Foto links unten ist *nicht* die Führungsnase, die stellt nur sicher, dass das Steckergehäuse richtig herum drauf kommt!

Gruss
claudio

 

[Doppelbasser]

Vielen Dank schon mal für den hilfreichen Input!
Hier jetzt mal ein Foto von oben auf die Platine:

der kleine Plan, den AKG dazu anbietet sieht so aus:

Wenn ich euch richtig verstanden habe, dann sollte das lose Ende der Spule (Drossel?) an den Kondensator C3, der vor dem Pin3 des Steckers liegt?
Der Kondensator irritiert mich ein wenig, weil er mir so fremd aussieht: wo ist denn der andere Pol? Wirklich oben drauf? Ich habe zu wenig Erfahrung mit diesen Dingen...
Mangels anderer Ideen habe ich jetzt einfach mal das Ende der Spule oben auf den Kondensator gelötet.
Sieht nun so aus:

Ein erster Test ergibt allerdings leider, dass das Mikro weiterhin keinen Ton macht
Habe ich offensichtlich etwas falsch gemacht?
Fällt noch jemand etwas ein?

 

[MischaMischer]

Hi, auch ganz OHNE die Spule muss das Mikro funktionieren! Da sitzt der Fehler woanders!
Gruss
Michael

 

[nobody666]

Kannst du mal die Rückseite der Platine fotografieren?

 

[cfortner]

Da sollte man mal messen. Wenn das ein dynamisches Mikro ist, sollte zwischen 2+3 etwas zu messen sein, unabhängig von Spule und Schalterstellung. Wenn es ein Kondensatormikro ist, wird das schwierig.

Hast Du mal Phantompower versucht?

 

[cfortner]

Lt. G..... dynamisch...

 

[Doppelbasser]

Kannst du mal die Rückseite der Platine fotografieren?

 

[Doppelbasser]

Da sollte man mal messen. Wenn das ein dynamisches Mikro ist, sollte zwischen 2+3 etwas zu messen sein, unabhängig von Spule und Schalterstellung.

auf Mischas Hinweis habe ich schon zwischen den drei farbigen Kabeln, die von der Kapsel kommen gemessen:
also:
zwischen rot und schwarz: 0
zwischen rot und blau: 0
zwischen blau und schwarz: 0

Am Stecker ist zw. Pin2 und Pin3: 0
zw. Pin1 und Pin2: 1
Zw. Pin 1 und Pin3: 1

Gibt das neue Hinweise?

 

[cfortner]

Das klingt nach mind einer defekten Schwingspule, wahrscheinlich die HT

 

[cfortner]

Oder ein Kurzschluss von Masse (1) zu 2+3

 

[nobody666]

Ich denke da hat jemand versucht zu modifizieren.

Die markierten anschlüsse sind ja auf der anderen Seite nicht belegt?
Ich würde sagen, das Spulenende, das lose war gehört leeren anschluss im Kreis.
Was mit dem vierten Anschluss ist, kann man nur vermuten, aber hier geht ja eine Leiterbahn durch, bis zum Stecker.

Ferndiagnose ist halt schwer...

 

[cfortner]

Entscheidend ist, ob die Spulen noch einen Widerstand haben. Wenn die hochohmig sind, ist wohl nichts zu machen.

 

[cfortner]

Die Angaben 0 und 1 beim Messen irritieren mich. Digital ist das Mikro ja nicht.

Da müssen Werte in Ohm oder ein unendlicher Wert messbar sein, nicht 0 oder 1.

 

[claudio]

Da müssen Werte in Ohm oder ein unendlicher Wert messbar sein, nicht 0 oder 1.

0 für Durchgang (0 Ohm) 1 für unendlich, so zeigt das mein digitales Taschenmulti an