Mesa Boogie 15Zoll Thiele

[bassmister]

Hallo,
ich habe die Möglichkeit eine Boogie 15 Zoll zu erwerben. Der Verkäufer meint das es die Serie vor Diesel ist. Verbaut ist ein EV 15B in einem Thiele Gehäuse.
Kennt jemand die Box und kann was dazu sagen? Auch bezüglich Dröhnen/wummern und ob man bei der BR Ports schließen kann.
Das Teil steht ne Stunde Fahrzeit von mir entfernt und ich erhoffe mir vorab ein paar Infos.
Danke!!

 

[quarkfrosch]

Erfahrungsgemäß klingt der 15b direkt vor der Box ggf. etwas dröhnig, ABER:
Weiter weg bleiben da keine Wünsche offen. Für geschlossene Box ist der LS nicht so geeignet -> Q_TS von knapp 0,3.

Wenn der Preis stimmt, kann man mit der Kiste eigentlich nichts falsch machen.

 

[bassmister]

Ich spiele einen markbass Mini cmd 12 Zoll und die Box sollte mir untenrum einfach ein wenig mehr Fundament bringen.
Der Verkäufer möchte 300 Euro dafür.

 

[tt-bass]

Für untenrum mehr Fundament, wäre ein EVM15B jetzt nicht unbedingt die erste Wahl.

 

[bassmister]

Was wäre denn brauchbarer?

 

[tt-bass]

Das kann ich so pauschal für Dich auch nicht beantworten. Vielleicht bringt der Mesa ja genau was du suchst. Solltest du antesten, wenn möglich. Wollte hier nur warnen, weil die früher oft genau aus dem Grund beim Reconer gelandet sind.

Ich hab mir eine Fearful 15/6 gebaut.

 

[bassbopper]

Zuerst: das Thiele 606 Gehäuse und der EV15B sind eine wirklich gut aufeinander abgestimmte Kombination. Wenn der Speaker OK ist, dann sind die 300 Öhre ein sehr guter Preis!

Es gibt quasi 3 Bassreflexöffnungen nebeneinander. Der mittlere Port ist so designt, daß wenn man denn schließt, die Resonanzabstimmung von 55Hz auf 40 Hz runtergeht.
Das kann Sinn machen in Deinem Anwendungsfall.

Speziell zu diesem Boogie Diesel Gehäuse, welches ich selber nutze als Ergänzung zu meiner GK neo 212. Das Teil ist robust gebaut, da dröhnt rein gar nix. (Bzw. wenn etwas dröhnt, dann ist es ein akustisch ungünstiger/unbehandelter Raum, nicht die Box ...)

Allerdings habe ich (nach Abgleich der Thielle/Small-Parameter) mir einen passenderen Speaker geholt, der recht genau meinem/Deinem Anwendungsfall entspricht.
Ein Faital Pro 500 PA-Bass, weil belastbarer, tiefere Eigenresonanzfrequenz und weniger Obertonfrequenzen.

SO macht Bassen rischtisch SchBass !!!

Cheers

 

[f_luxus]

Was wäre denn brauchbarer?

Eine NY121 passend zum Combo.
Damit hast du den gleichen Sound nur mit mehr Fundament.

 

[bassmister]

Ich höre mir die Mesa mal an und werde dann berichten. Leider finde ich auf dem Gebrauchtmark gerade keine NY.

 

[Stratitis]

Die Mesa Diesel 15 war standardmäßig mit einem EV15L bestückt! (Erkennbar an den Ringen auf der Membran) . Wenn da ein B drinsteckt, ist da schon was umgebaut worden. Der B bringt übrigens nicht mehr Bass als der L, letzterer aber deutlich mehr Höhen. Da ist ein Tweeter wirklich überflüssig. An der Mesa 15 klang sogar mein neutral eingestellter Hartke HA3500 schon satt und rund. KLar, ein Subwoofer ist die Box nicht, aber sie liefert im Mix genau da ab, wo der Basser sich durchsetzen muss... zumindest im Rock-Bereich.

 

[mucbass56]

..Wenn ich genau hinschaue kann ich bei Deiner gezeigten Box die beiden senkrechten Stehe in der Größenordnung nicht erkennen, die ein teilweises und definiertes Verkleinern der Öffnung, so wie im TL606 Bauplan beschrieben, ermöglicht.

Unterstützung kann es für Deine Box bringen, aber dem 15B darfst Du in dem kleinen Gehäuse keine üppigen Tiefbässe abverlangen.

Die Mensa ist Front ported, der Markbass m.W. Rest. Das kann Auslöschungen geben.
Unbedingt antesten.
Jedenfalls hat der 15B einen viel höheren Wirkungsgrad als der Markbass.
Du wirst staunen.

 

[Stratitis]

Bei den tiefen Frequenzen in denen die Ports wirken, strahlt jede Box kugelförmig ab. Ein halber Meter Versatz bewirkt da nur eine minimale Phasenverschiebung. Selbst bei 200Hz bräuchte es schon über 8m, um eine Phasenauslöschung zu erreichen.

 

[bassmister]

Das heißt es sollte kein Probleme damit geben das der Port beim MB nach hinten und bei der Mesa nach vorne strahlt?

 

[Stratitis]

Die Frage ist, ob die beiden Boxen klanglich überhaupt miteinander harmonisieren. Die 15L ist sehr laut und liefert kräftige Hochmitten, zumindest mit der EV15L-Originalbestückung. Der 15B dürfte etwas milder sein.
Man muss es ausprobieren. Auslöschungen oder Phasenschweinereien finden bei zwei ungleichen Boxen eher im Bereich oberhalb von 500Hz statt. Bei meiner Mesa 15 waren alle drei Portöffnungen offen und das reichte immer noch für einen satt drückenden Ton auch mit dem 5-Saiter. Es nützt nix, wenn eine Box auf 40Hz gestimmt ist , wenn sich doch beim E-Bass, selbst beim 5-Saiter dort kaum was tut. Alle BR-Boxen haben etwa 1 Oktave oberhalb der Portfrequenz einen Bereich, wo die Belastbarkeit deutlich einknickt. Darum sollte ein Port auf die Frequenz abgestimmt sein, wo sich die meiste Energie entwickelt. Also beim E-Bass zwischen 50-60Hz. Dort wird die Membran dann optimal bedämpft und der Port übernimmt den Lärm. Folge: Höhere Belastbarkeit und Schalldruck. Ich fand das Tuning mit drei offenen Kanälen schon optimal.

 

[cfortner]

Es kann sein, dass der mittlere Port für den 15B geschlossen werden muss, so war es bei meinem Precision Device 153.

Ich meine übrigens, die beiden Stege auf dem Foto zu sehen, kann mich aber täuschen.

Die TL606 und Derivate wie die Mesa Diesel sind tolle Boxen, aber schwer.

Und unter 50Hz braucht man live nichts, was nicht die PA übernehmen könnte/sollte.

 

[Stratitis]

Ein Precision Device ist aber eine ganz andere Baustelle als der EV-Treiber... Und es geht ja hier um die Mesa-Box und nicht um die Original TL606. Ich weiß nicht, ob Randall Smith sich da zu 100% an die TL606-Baupläne gehalten hat, jedenfalls war das Werkstuning für den EV schon optimal.

 

[rawlikefishrob]

@bassmister
Für die Hälfte bekommst du von mir einen Nachbau der 15L, der dem. Original nicht wirklich nachsteht.

 

[mucbass56]

@cfortner, ja, Du hast Recht. Bei genauerer Betrachtung sehe ich auch die 2 Stege.
Aber das Gitter und die Kanthölzer auf der Schallwand, auf denen das Gitter liegt erscheinen mir nicht Original.
Bei meiner Mesa-Box ist das Gitter mit Distanzbolzen auf der Schallwand montiert und an den Seiten umgebogen, so wie auf dem Bild von @bassbopper.

Das Gehäuse könnte ein Nachbau sein.

Zur Kombi mit dem Markbass Combo:
Ich habe die 102p, auch rear-ported. Die klingt weit nicht so gut wie 15L oder B zusammen mit der Mesa 2x10. Einen Teil vermute ich, wie schon in #12 beschrieben, daß es da Auslöschungen im Bassbereich aufgrund der Port-Anordnung gibt. Gut, es ist schon lange her, daß ich beide gleichzeitig angeschlossen hatte.
Kann das jemand verifizieren? ( gut, ich weiß, der 12 Mini Cmd klingt anders als die 102p, ist aber auch real ported).
Im Notfall könnte ich es nochmal, aber frühestens im Oktober.

Unterstützend wird der 15er aber definitiv, weil mehr Membranfläche UND mehr Leistung. Nur: Tiefbasswunder darfst Du nicht erwarten

 

[bassmister]

Ja da hast du recht! Sieht tatsächlich ungewöhnlich aus mit dem Gitter

 

[Stratitis]

Ich hatte mich bisher immer an dem Bild weiter unten orientiert.. das ist eine echte Boogie, aber die am Threadanfang definitiv nicht. Nur das Schild stammt von einer Mesa.
Noch was zur Pfüsick--- Wenn es, wie Mucbass es beschreibt merkwürdige Bassauslöschungen gibt, wenn man eine Front- und eine Rearported zusammenschaltet, dann ist offensichtlich bei einer Box die Phase verdreht. Mal probeweise "umpolen".
Diese Weglängenunterschiede bewirken bei den Bässen, die aus den Reflexlöchern tönen, nur leichte, fast unbedeutende Phasenverschiebungen.