Mehr Blickkontakt bitte!

Bands sind für mich immer Teamgeschichten und Interaktion. Den Blickkontakt will ich aber nicht überbewerten. Wichtiger ist für mich der Hörkontakt. Ich muss meine Mitmusiker nicht unbedingt ansehen können und sie müssen mich auch nicht ansehen, aber ich brauche den Audiokontakt. Wenn ich etwas Besonderes spiele, brauche ich die Reaktion meiner Mitmusiker darauf. Natürlich ebenso umgekehrt; wenn der Drummer, der Keyboarder oder der Gitarrist eine besondere Figur spielt, reagiere ich darauf. Im besten Fall schaukeln wir uns gegenseitig hoch. Das macht gute Bands aus, finde ich.
 
ATK411 schrieb:
Zumindest zum Drummer habe ich viel Blickkontakt. Das ist wichtig für gutes Zusammmenspiel.
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...mein Drummer spielt "sehr leise" (für einen Drummer) - dafür aber wie ein Uhrwerk... - ...ich weiss immer genau, wo er gerade ist... - ...und wann der "Schlussakkord" kommt... - ...blind...

...seit mittlerweile 7 Jahren... - ...und wir gedenken Beide nicht, die Band zu wechseln...

P.:-):bier:
 
Ohne Kontakt kann man nicht zusammen spielen. Ob das jetzt Blickkontakt ist oder Hörkontakt. Deshalb bin ich auch kein großer Freund von in-ear-clicks bei drummern. Der letzte, der so mit mir spielen wollte, hat quasi unter einer Glocke gesessen. Er war aber auch nicht gut. Dabei musste ich zusehen, dass ich seinem Gewackel hinterher kam. Ganz furchtbar.

Wenn sich jemand in einem Solo völlig verliert und in dem Moment nichts mehr von der normalen Welt da draußen mitbekommt, hat sie oder er in diesem Moment das Privileg, dass alle anderen sich darauf einstellen müssen.

Wenn jemand sich beim spielen so sehr darauf konzentrieren muss, keine Fehler zu machen, dass sie oder er nichts mitbekommt, ist sie oder er damit überfordert, in einer Band zu spielen.

Mir ist es aber auch schon passiert, dass ich mich verhampelt habe, wenn eine hübsche Sängerin auf der Bühne Körperkontakt zu mir aufgenommen hat. ;-)
 
In meiner ersten Band habe ich dem Drummer schon zig mal gebeten, das Er den Blickkontakt mit mir suchen soll, aber Er ist so konzentriert und mit sich, den Stöcken und der Schießbude
beschäftigt, das er es einfach nicht hin bekommt. Man muss dazu sagen, das wie schnelle Kurze Stücke spielen, bei denen das Timing einfach stimmen muss...aber wenn er nicht aufblickt.....
dann machste nix :nix:

Bei der zweiten Band .. (sehr entspannte Mukke) läuft alles ohne Blickkontakt....der Sound fließt vor sich hin......ohne Absprache.....jeder hört auf den anderen......
Wir haben aber auch keine festen Stücke sondern nur grobe Vorgaben die immer wieder neu Interpretiert werden. Hier haben sich drei völlig unterschiedliche alte Männer zusammen gefunden, die sich Musikalisch schon seit der ersten Session -blind- verstehen.... ....entspannte Sache das, aber wohl eher die Ausnahme.
 
Ich finde den Blickkontakt mit meinen Mitmusikern enorm wichtig. Zum einen, um zu checken, ob alles passt und zum anderen, um untereinander den Spaß zu transportieren. Natürlich sollte man sich nicht nonstop in die Augen starren, aber eine gewisse Kommunikation gehört doch dazu. "Hörkommunikation" alleine reicht mir da nicht, dafür bin ich vielleicht auch einfach nicht gut genug am Bass.
 
Ich spiele in 2 Bands:
Band 1:
In der Coverband zu 7. funktioniert das Wunderbar mit der Kommunikation auf der Bühne und im Proberaum...
In der Truppe haben alle ein gutes Level und die selbe Schule hinter sich..improvisieren gerne mal und und
Man lächelt sich an wenn was passt, man schaut sich bei kommenden kniffligen Stellen an..das es gleich so weit ist und so on....
Da kanns dann auch mal passieren das wir alle spüren das wir in nem Part auf einmal Dynamischer spielen als sonst weil das feeling gerade da ist.


Dann gibts noch meine andere Band:
30 Mann Rock/Poporchester mit Bläsersatz, Chor, Streicher und Klassischer Gitarrenfraktion...
Viele von denen haben so diese Typische Musikvereinschule hinter sich...
will se jetzt nicht schlecht reden aber ich komm da halt aus ner gaaaanz anderen Schule..

Da ist das dann so, dass viele von denen in Ihren Notenblättern versinken und das auch genauuuuuuuu so spielen wie es da steht.

In letzter Zeit merk ich dann, dass mich das stört weil ich aus Band 1 so verwöhnt bin was das zusammen spiel angeht :D

Mit nem Gitarristen klappt das da ganz gut aber dem Rest...vorallem mit dem Drummer find ichs voll wichtig....
Muss mir den glaub ich mal bei Gelegenheit schnappen und das Thema ansprechen :bier:
 

TheBass schrieb:
Bands sind für mich immer Teamgeschichten und Interaktion. Den Blickkontakt will ich aber nicht überbewerten. Wichtiger ist für mich der Hörkontakt. Ich muss meine Mitmusiker nicht unbedingt ansehen können und sie müssen mich auch nicht ansehen, aber ich brauche den Audiokontakt. Wenn ich etwas Besonderes spiele, brauche ich die Reaktion meiner Mitmusiker darauf. Natürlich ebenso umgekehrt; wenn der Drummer, der Keyboarder oder der Gitarrist eine besondere Figur spielt, reagiere ich darauf. Im besten Fall schaukeln wir uns gegenseitig hoch. Das macht gute Bands aus, finde ich.
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Wichtiger Punkt, absolut. Ich denke beides ist nötig (für mich). Ich erinnere mich an eine Studiosession, wo uns der Tech jedem seine Kabine vorbereitet hat. Ok, allerdings hatte ich nur mit Halsverrenkung anständigen Blickkontakt zum Drummer. Habe dann mit dem Keyboarder in einem Raum gespielt, dies so verlangt, bevor ich überhaupt meinen Bass ausgepackt habe. Zugegeben kommt sicherlich auf das Material an. Bei einer Popproduktion, wo ich eh immer genau das selbe spiele, würde das wahrscheinlich auch für mich klappen.

Auf der sprachlichen Ebene verläuft die Kommunikation rund 70% nonverbal ab (fragt mich nicht nach Quellen, meine ist eine Bekannte, die mit Kommunikation und Psychologie ihrer täglichen Arbeit nachgeht und Aussage scheint sich mit meiner Erfahrung zu decken). Und ich rede vom Blickkontakt zwischen den Musikern und nicht mit dem Publikum, das ist ein ganz anderes Thema. Aber klar, es geht hier wohl mehr um Befindlichkeit und Feeling zwischen den Musikern, denn als musikalischen Ausdruck, logischerweise.
 
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